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Veröffentlicht am 15.01.2022

Ein Abschluss, der keine Fragen offen lässt

Kristallblau - Insel des Ursprungs
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Ein Abschluss, der keine Fragen offen lässt

Klappentext
„Das Finale der Kristallblau-Saga!

Sera weiß, dass sie in allergrößter Gefahr schwebt, solange sie in dieser Welt verweilt. Denn ihr Blut kann ...

Ein Abschluss, der keine Fragen offen lässt

Klappentext
„Das Finale der Kristallblau-Saga!

Sera weiß, dass sie in allergrößter Gefahr schwebt, solange sie in dieser Welt verweilt. Denn ihr Blut kann Verletzungen und Krankheiten heilen und ist somit von den Menschen sehr begehrt. Nachdem sie den Fängen von Agnes‘ Vater entkommen ist, muss Sera die geheimnisvolle Insel Braxos finden. Hier soll das Band der Cerulean und damit Seras Weg zurück in die Stadt über den Wolken verankert sein. Doch niemand außer Agnes‘ und Leos Großmutter kennt den sagenumwobenen Ort. Gemeinsam mit ihren Freunden tritt Sera eine gefährliche Reise an, die sie für immer verändern wird.“

Gestaltung
Wieder sieht man auf dem Cover die Rückansicht eines Mädchens in einem wallenden und wehenden Kleid. Die Position wie sie steht ist dieses Mal jedoch leicht geändert und auch der Hintergrund sieht anders aus, da das Mädchen dieses Mal auf ein tosendes Meer und einen wolkenverhangenen Himmel blickt. Mir gefallen vor allem die orangenen Lichtpunkte, die das Mädchen und die Szenerie umrahmen und den leichten Glanzeffekt des Covers finde ich auch richtig klasse.

Meine Meinung
Da mir schon im ersten Band der Weltenentwurf so gut gefallen hatte und ich neugierig auf den Ausgang der Geschichte von Sera war, habe ich neugierig zu „Kristallblau – Insel des Ursprungs“ gegriffen. In diesem Finale geht es darum, dass Sera versucht wieder in die Stadt über den Wolken zu gelangen, da sie in dieser Welt aufgrund der Heilkraft ihres Blutes in Gefahr schwebt. Gemeinsam mit ihren Freunden sucht sie die Insel Braxos, da dort Seras Weg zurück verankert sein soll. Doch die Reise zur Insel ist gefährlich.

Der Einstieg hat mich ein wenig herausgefordert, da es etwas her war, dass ich den ersten Band gelesen hatte und ich mich als Vielleserin nicht an jedes Detail erinnern konnte. „Insel des Ursprungs“ spart anfangs mit Rückblenden, was ich schade fand, da ich so nicht sofort wieder zurück in die Geschichte gefunden habe. Glücklicherweise erinnerten sich meine grauen Zellen mit der Zeit etwas besser, sodass ich mich dann auch gut zu Recht finden konnte.

Erzählt wird in Perspektivwechseln zwischen den Sichtweisen von Sera, Leo und Agnes. Diese Wechsel mochte ich gerne, da sie einerseits tiefere Einblicke in die drei Freunde ermöglichten. Andererseits wurde aber auch die Handlung dadurch vorangetrieben. Immer an den spannendsten Stellen war ein Kapitelende gesetzt und ein Wechsel erfolgte, sodass die Neugierde hochgehalten wird angesichts des möglichen Weitergangs der Handlung.

Die Handlung konnte mich gut unterhalten, da der Weg der Freunde beschwerlich ist, auch Leelas Erlebnisse interessant waren und gleichzeitig zudem die Gefühlsebene der Figuren beleuchtet wurde. Gerade den Zwiespalt von Leo und Sera fand ich wunderbar dargestellt, denn Leo möchte Sera helfen, damit sie in ihre Welt zurück kann. Gleichzeitig möchte er sie aber auch nicht ziehen lassen. Sera wiederum möchte in ihre Heimat zurückkehren, hat aber auch ihre Freunde ins Herz geschlossen. Diese emotionale Zerrissenheit fand ich total spürbar, gut nachvollziehbar und sehr überzeugend.

Fazit
Mit „Kristallblau – Insel des Ursprungs“ hat Amy Ewing ihre Dilogie zu einem runden Abschluss geführt, der bei mir keine Fragen offen ließ. Der Einstieg in das Finale fiel mir zwar nicht ganz so leicht, da es nur wenige Rückblicke gab, aber mit der Zeit erübrigte sich dieses Problem. Die Perspektivwechsel fand ich super, da die einzelnen Charaktere so genügend Raum bekamen und die Wechsel oft an sehr spannenden Stellen gesetzt wurden, wodurch die Neugierde beim Lesen aufrechterhalten wurde.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Kristallblau – Magisches Blut
2. Kristallblau – Insel des Ursprungs

Veröffentlicht am 10.02.2018

Aller Anfang ist düster, gruselig und spannend

The Diviners - Aller Anfang ist böse
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Klappentext
„New York, 1926: Wegen eines kleinen "Zwischenfalls" wurde Evie O'Neill aus ihrer langweiligen Kleinstadt ins aufregende New York verbannt. Dort genießt sie das wilde Partyleben, bis ein seltsamer ...

Klappentext
„New York, 1926: Wegen eines kleinen "Zwischenfalls" wurde Evie O'Neill aus ihrer langweiligen Kleinstadt ins aufregende New York verbannt. Dort genießt sie das wilde Partyleben, bis ein seltsamer Ritualmord die Stadt erschüttert - und Evie über ihren Onkel, den Direktor des Museums für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes plötzlich mitten in den Mordermittlungen steckt. Schon bald weiß sie mehr als die Polizei. Denn Evie hat eine geheime Gabe, von der niemand wissen darf: Sie kann Gegenständen die intimsten Geheimnisse ihrer Besitzer entlocken. Doch sie hat keine Ahnung, mit welch entsetzlicher Bestie sie es zu tun bekommt …“

Gestaltung
Das deutsche Cover und auch die Gestaltung gefallen mir wirklich sehr gut. Vor allem, weil die Aufmachung des Mädchens auf dem Cover mit ihrer Frisur und ihrem Kleid sehr schön die 20er Jahre, in denen das Buch spielt, wiederspiegeln. Die Farbgebung mit den düsteren Lilatönen finde ich auch sehr schön gewählt, da das Buch so etwas düsteres, mysterienumwobenes bekommt. Die Beigetöne dazu finde ich auch farblich stimmig.

Meine Meinung
In „The Diviners“, Libba Brays neustem Werk, erlebt der Leser zusammen mit der Protagonistin Evie O’Neill ein spannendes Abenteuer, das vor allem durch gruselige sowie fantastische Elemente heraussticht. Passend zum Herbst, der düsteren Jahreszeit, bietet „The Diviners“ viel, um das Herz von Gruselfans zu erfreuen.

Wie schon aus Libba Brays „Der geheime Zirkel“-Trilogie ist auch in diesem Werk der Schreibstil der Autorin sehr ausführlich und wortgewandt. Erzählt wird in der 3. Person in der Gegenwartsform. Auf diese Weise fühlt man sich als Leser sofort in die Zwanzigerjahre sowie das dortige New York versetzt und wird dazu eingeladen, sich die für unsere heutige Zeit ungewöhnlichen, Dinge vorzustellen. Allerdings nutzt Frau Bray in „The Diviners“ oftmals ziemlich lange Beschreibungen, die schon nah an Abschweifungen grenzen. Ihre ausgedehnten Ausführungen sind an manchen Stellen bzw. Szenen auch sehr nah daran, dass man als Leser den roten Faden beinahe aus den Augen verliert.

Ein wenig anstrengend empfand ich auch die (Fach-)Begriffe aus den Zwanzigern, mit denen ich nicht so viel anfangen konnte. Oftmals musste ich sie dann googlen, um zu wissen, von was die Figuren gerade sprachen. Ebenso war auch die Anzahl der vielen Figuren ein wenig mühsam, sodass man sich nicht ablenken lassen durfte, um nicht den Überblick zu verlieren. Vermutlich ist dies der Länge geschuldet, ebenso wie die Langatmigkeit, die an wenigen Stellen auftrat. Man hätte den Roman um manche Beschreibung oder Szene auch gut kürzen können.

Besonders interessant und spannend waren die Beziehungen zwischen den Figuren. Evie trifft im Handlungsverlauf viele unterschiedliche Nebenfiguren, die allesamt individuell waren. Auch die Protagonistin selber durchlebt eine kleine Entwicklung auf den gut 700 Buchseiten. Von einer naiven, leicht launischen Jugendlichen wird sie am Ende der Handlung erwachsener und moderner als andere Frauen der Zwanziger.

Die Charaktere wurden zudem in eine sehr interessante Idee um Geister und Okkultes eingestrickt. Ich habe noch nicht viele Romane, wenn nicht sogar gar keinen, aus diesem Bereich gelesen und fand es sehr spannend herauszufinden, was sich Libba Bray ausgedacht hatte. Dass in „The Diviners“ jemand ermordet wird, mischt die Fantasy/Mystery Elemente noch ein wenig auf und verleiht der ganzen Geschichte das gewisse Etwas.

Besonders schön empfand ich die gruselige, mystische und leicht düstere Atmosphäre, die mich auf ihre ganz eigene Weise immer wieder an die „Der geheime Zirkel“-Reihe erinnert hat. Dieses eindeutige Wiedererkennungsmerkmal liegt am Stil der Autorin, die mythischen Aspekte immer wieder gezielt in die Handlung einzustreuen.

Fazit
Der Länge des Buches und teilweise ausufernden Ausführungen geschuldet sind Langatmigkeit an manchen Stellen sowie zu viele Figuren. Allerdings knüpft Libba Bray mit „The Diviners“ nahtlos an ihre vorherigen Werke an: eine düstere, mysterienumwobene Atmosphäre, (Ritual-)Morde, Fantasy sowie Mystery Elemente und interessante Figuren – das ist der Stoff aus dem Bray‘sche Geschichten gemacht sind! Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es mit Evie weiter geht.
4 von 5 Sternen!



Veröffentlicht am 05.11.2017

Der finale Band der Cassia & Ky Trilogie – Gute Handlung, die auf weniger Seiten besser zur Geltung gekommen wäre

Cassia & Ky – Die Ankunft
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Klappentext:
Wenn jemand stirbt, den du liebst – würdest du den retten, der ihn getötet hat?
Stell dir vor, du konntest fliehen – vor dem System, das dir befohlen hat, wie du leben und wen du lieben sollst. ...

Klappentext:
Wenn jemand stirbt, den du liebst – würdest du den retten, der ihn getötet hat?
Stell dir vor, du konntest fliehen – vor dem System, das dir befohlen hat, wie du leben und wen du lieben sollst. Unter Lebensgefahr hast du deine Liebe wiedergefunden – eine Liebe, die das System töten wollte.

Jetzt willst du das System besiegen, doch dafür musst du zurück. Zurück in dein altes Leben. Zurück zu einem Geheimnis, das tief in dir verborgen ist.
Es wird alles verändern.
Dein Leben. Deine Liebe.

In den zerklüfteten Schluchten der Canyons hat Cassia nicht nur ihre große Liebe Ky wiedergefunden – sondern auch die Erhebung, eine Untergrundbewegung, die das System stürzen will. Als sich beide der Erhebung anschließen, müssen sie sich jedoch trennen. Ky wird auf einem Stützpunkt in einer Äußeren Provinz zum Piloten ausgebildet und Cassia in die Hauptstadt beordert. Dort trifft sie auf Xander, der als Funktionär für die Gesellschaft arbeitet. Kann sie sich ihm anvertrauen?
Als eine tödliche Seuche ausbricht und die gesamte Bevölkerung zu vernichten droht, muss Cassia eine Entscheidung treffen …

Gestaltung:
Passt perfekt zu den beiden Vorgängern! Ich finde es einfach innovativ, dass bei dieser Reihe über die Cover und die Gestaltung der Bücher die Geschichte wiedergespiegelt und nacherzählt wird. Während Cassia auf dem Cover des ersten Bandes noch in der Blase saß, auf dem Cover des zweiten Bandes dabei war sich zu befreien, ist sie nun auf dem finalen Cover dabei aus der Blase zu schreiten. Tolle Idee!

Meine Meinung:
Im Gegensatz zu den weit verbreiteten, eher negativ gestimmten Stimmen zu diesem Band, fand ich ihn gar nicht so schlecht, aber aus dem Stuhl gehauen hat er mich auch nicht. Ich fand, dass „Die Ankunft“ sich im soliden Mittelfeld befindet, ein Buch, das einfach im guten Durchschnitt liegt.

Anstrengend war bei Cassia und Ky Band drei einfach, dass Cassia so viel nachdenkt und reflektiert. Das macht sie wirklich über alles und jeden und dann seitenlang. So wird der ganze Roman recht langatmig. Diese „Nachdenkerei“ hat auch einfach von der Handlung abgelenkt, sodass man (wenn denn endlich was spannendes passierte) erst einmal stark nachdenken musste, bis man sich wieder erinnert hat, was denn eigentlich wesentliches passiert ist. Durch das viele (unnötige) Gerede (was auch bei Ky und Xander teilweise nicht ausblieb) leidet der rote Faden der Handlung wirklich sehr. Man hätte den 600 Seiten Wälzer locker auf gute 350 Seiten runter kürzen können. Der Handlung wäre das sicher zugutegekommen (zumal sie ohnehin keinen Stoff für 600 Seiten bot, sondern gut in den 350 Seiten Rahmen gepasst hätte, ohne diese ganze Ausschmückerei). Die Handlung AN SICH hat mir jedoch gefallen, es bleiben keine Fragen offen, alle Fäden werden zusammen geführt und das Ende ist stimmig.

Gut gefallen hat mir, dass diesmal nicht nur aus Cassias und Kys Perspektive berichtet wurde, sondern auch aus Xanders. Für mich war seine Perspektive und seine Erlebnisse wirklich das Interessanteste am ganzen Roman. So berichten die drei Protagonisten immer abwechselnd von ihren Erlebnissen und der Leser befindet sich dann auch jedes Mal an anderen Orten (eben genau an denen, an denen sich die jeweiligen, gerade erzählenden Figuren aufhalten).

Durch diesen sich zwischen den Figuren abwechselnden Perspektivwechsel gab es aber auch eine „kleine Überraschung“. Mitten im Buch war auf einmal eine weiße Seite. Ich war zunächst verwundert darüber, aber dann erschloss sich mir der Sinn. Ky wurde an einer Stelle im Buch bewusstlos, sodass immer, wenn er erzählt hat weniger Sätze auf einer Seite standen (teilweise konnte er sie auch nicht „zu Ende denken“). Als er dann das Bewusstsein verloren hat, stand da einfach nur eine weiße Seite, mit der Kapitelzahl und Kys Namen, aber keinerlei Gedanken. Diese Darstellungsart hat mir wirklich besonders gut gefallen, da man sich so tiefer mit dem Inhalt auseinandersetzt und Kys Gedankenwelt einfach wirklich „am eigenen Leib“ nachvollzieht und erlebt (auch wenn ich erst irritiert über die leere Seite war).

Fazit:
Der Abschlussband der Cassia und Ky Reihe ist keine atemberaubende Explosion, die den Leser packt und berauscht – aber für Fans der Reihe durchaus lesenswert. Es gibt einen runden Abschluss der Geschichte, den man jedoch auch auf weniger Seiten hätte darlegen können und vor allem mit weniger Reflexionen und Gesprächen. „Die Ankunft“ punktet durch die passende Gestaltung, die Perspektivwechsel mit der netten Idee der „optischen Darstellung“ der Gedanken und der Handlung (also die, die man findet, wenn man die Langatmigkeit ignoriert).
3,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Vergebene Warterei auf Action und Spannung aufgrund einer ebenso seichten Handlung wie beim Vorgänger

Cassia & Ky – Die Flucht
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Klappentext:
Nach ›Die Auswahl‹ von Ally Condie jetzt endlich der 2. Band der Bestsellerserie um Cassia & Ky
Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ...

Klappentext:
Nach ›Die Auswahl‹ von Ally Condie jetzt endlich der 2. Band der Bestsellerserie um Cassia & Ky
Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ihrer großen Liebe.
Dort kämpft Ky als Soldat für die Gesellschaft und ist ununterbrochen brutalen Angriffen ausgesetzt. Als Cassia endlich auf eine Spur von Ky stößt, ist er bereits entkommen und auf dem Weg in die wilden Canyons in den Grenzgebieten.
Verzweifelt macht sich Cassia auf den lebensgefährlichen Weg. Was wird sie am Ende der ihr bekannten Welt finden? Zwischen steinigen Schluchten und staubigen Pfaden sucht Cassia nicht nur nach Ky – sondern auch nach sich selbst.

Gestaltung:
Band zwei passt super zum ersten Band „Cassia und Ky - Die Auswahl“. Es ist wieder ein Mädchen mit dunklen Haaren in einer Blase dargestellt, doch diesmal durchschlägt ihre Faust diese und symbolisiert somit Cassias ausbrechen aus der Gesellschaft, den Zwängen und der Kontrolle. Diese Entwicklung, die so durch das Cover dargestellt wird, finde ich wirklich super und auch innovativ. So erzählen auch die Cover eine Geschichte!

Meine Meinung:
Erzählt wird abwechselnd aus Cassias und Kys Perspektive und der Schreibstil ist genauso wie in Band eins gehalten. Gut fand ich, dass man beim Perspektivwechsel auch merkte, dass hier jemand anders berichtet. Oftmals ist es ja so, dass die Erzählweisen sich zu sehr ähneln (wenn aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird) und man so nicht immer genau weiß, wer gerade spricht. Aber Ally Condie versteht es hier wirklich Cassias Perspektive von Kys abzuheben, sodass man beim Lesen immer weiß, wer gerade erzählt (ohne nachsehen zu müssen). Hier gibt es also keine Perspektiven, die sich so sehr ähneln, dass man sie nicht auseinanderhalten kann! Großes Lob dafür!

Hm tja..Aber dann? Die Geschichte und ihre Handlung ist wirklich sehr flach und es passiert einfach auf langer Strecke so gut wie nichts. Leser, die hier auf Action, Kämpfe, Rebellionen oder Spannung aus sind, sollten lieber die Finger von „Die Flucht“ lassen! Die Handlung ist eher seicht und entwickelt sich langsam bis schleppend. Anders als die vielen anderen Dystopien, die es momentan auf dem Markt gibt, liegt hier die Liebesgeschichte im Fokus, sodass die Handlung manchmal Längen aufweist, die man überwinden muss.

Positiv war jedoch die Entwicklung der Charaktere. In diesem Band gefiel mir Ky viel besser, da es mir persönlich hier einfach leichter viel ihn zu verstehen und ihn kennen zu lernen. Cassia ist mir schon im Vorgänger sympathisch gewesen, woran sich nur wenig geändert hat. Eher im Gegenteil, ich mag sie nun vielleicht sogar noch ein wenig mehr, da sie ihre eigenen Entscheidungen trifft und doch recht individuell ist.

Fazit:
Der zweite Band der „Cassia und Ky“ Trilogie setzt mit dem Schreibstil, der sich sehr gut liest, bei seinem Vorgänger an. Auch was Handlung und Spannungsaufbau angeht bleibt er jedoch im Stil des ersten Bandes „Die Auswahl“, wodurch es zu einigen Längen kommt und man auf Action und Spannung oftmals vergeblich wartet. Ich hätte mir mehr Rebellion, Kämpfe und Atemlosigkeit gewünscht, eben einfach dieses Gefühl, die Luft anhalten zu müssen, weil so viel passiert, dass man einfach die Seiten umblättern muss. „Die Flucht“ ist jedoch ein Roman mit sehr seichter Handlung und der Liebesgeschichte im Mittelpunkt. Nett sind die Charaktere und deren Entwicklungen sowie die tolle Gestaltung.
3, 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 11.07.2023

Hatte durchaus viel Potenzial, das jedoch erst am Ende genutzt wird

Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.
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Klappentext
„Ein unerwartetes Erbe führt Henriette Hohnhold und ihre Familie 1903 nach Timmendorfer Strand: Die Villa Sommerwind, die nun den Hohnholds gehört, soll nach dem Willen von Vater Eberhart ...



Klappentext
„Ein unerwartetes Erbe führt Henriette Hohnhold und ihre Familie 1903 nach Timmendorfer Strand: Die Villa Sommerwind, die nun den Hohnholds gehört, soll nach dem Willen von Vater Eberhart ein exquisites Hotel werden.

Vom ersten Tag an ist Henriette die rechte Hand ihres Vaters und stürzt sich begeistert in die vielfältigen Aufgaben. Doch eines Morgens macht sie eine Beobachtung, die zu einem heftigen Streit zwischen Vater und Tochter führt. Aufgelöst läuft die junge Frau davon und findet sich schließlich in Niendorf wieder, wo sich Ole, der Sohn eines Fischers, rührend um sie kümmert. Trotz des Standesunterschieds ist es Liebe auf den ersten Blick – Henriettes Vater hat allerdings längt ihre Verlobung mit einem anderen arrangiert …“

Gestaltung
Das Cover zeigt einem glücklichen Moment zweier Frauen, die an einem Strand entlanglaufen und dabei fröhlich lächeln und lachen. Durch die Kleidung und die eher beigen Farben deutet das Cover direkt an, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Mir gefallen die dunkelgrauen Figuren im Meer leider gar nicht, da diese einen zu starken Kontrast zum restlichen Motiv darstellen und da sie so aussehen als seien sie in das Meer hineinbearbeitet worden.

Meine Meinung
Ich wollte „Die Frauen der Villa Sommerwind - Das Glück am Horizont“ gerne lesen, da ich historische Familienromane bevorzugt lese und der Klappentext so klang, als würde es sich hierbei um eine solche Geschichte handeln. Es geht nämlich um Henriette, die mit ihrem Vater ein Hotel am Timmendorfer Strand führt. Sie verliebt sich in den Fischer Ole und darf aufgrund ihres Standes nicht mit ihm zusammen sein. Stattdessen muss sie sich in eine arrangierte Ehe fügen. Die Schicksalsschläge, die Henriette ausstehen muss, werden mit Beginn des ersten Weltkriegs beschwerlicher.

Die Autorin Anna Husen erzählt ihren Roman aus verschiedenen Perspektiven, was zu Beginn eines jeden Kapitels immer durch die Kapitelüberschrift deutlich wird. So findet man sich beim Lesen gut zurecht. Allerdings führten die unterschiedlichen Perspektiven meiner Meinung nach auch zu einigen Wiederholungen, da beispielsweise Ole erzählt, wie er Henriette getroffen hat und er ihre Erzählung mit denselben Worten wiederholt, die sie kurz zuvor geschildert hat. Natürlich erfährt man nun seine Sichtweise und was er in der Situation gedacht hat, aber es war trotzdem nur eine Wiederholung und dafür auch noch viel zu detailliert.

So ging die Geschichte auch gefühlt nur sehr langsam und schleppend voran, da die Wiederholungen Zeit einnehmen und einiges doppelt erzählt wird. Man hat dadurch das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt und es nicht weiter geht. Hierdurch wird das Lesen mühsam und anstrengend. Streckenweise musste ich mich durch das Buch quälen und mich bemühen, es weiter zu lesen. Die Handlung plätschert nur so vor sich hin. Außer am Ende, wo einige dramatische und überraschende Ereignisse passieren. Diese hätte man meiner Meinung nach mehr auf das gesamte Buch verteilen müssen und nicht alles ins Ende packen.

Dennoch muss ich auch sagen, dass mir die Idee der Geschichte gefallen hat und dass die Beziehungen der Charaktere untereinander für Spannung gesorgt haben. Die familiären Spannungen, die durch die damalige Zeit geprägt waren, empfand ich als authentisch. Besonders die Charaktere der Zwillinge fand ich gut dargestellt, weil ihre Unterschiedlichkeit gut rüber kam. Auch bietet das Buch Potenzial für einen eventuellen Nachfolger, in dem es beispielsweise um die Kinder der Familie gehen könnte.

Fazit
Insgesamt fand ich, dass „Die Frauen der Villa Sommerwind - Das Glück am Horizont“ viel Potenzial hatte, welches jedoch erst am Ende der Geschichte ausgeschöpft wurde. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir gut, außer ihr Hang zu Wiederholungen. Durch die Perspektivwechsel wurden manche Situationen doppelt erzählt, wodurch die Handlung unnötig in die Länge gezogen wurde. Hierdurch plätscherte die Geschichte stellenweise vor sich hin, bis zum Schluss alles rausgeholt wurde. Ich denke, die noch recht junge Autorin wird sich mit der Zeit noch entwickeln und ich werde ihre zukünftigen Geschichten im Auge behalten.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Frauen der Villa Sommerwind – Das Glück am Horizont
2. ???