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Jorina_Winter

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2024

Solide Romantasy

The Five Crowns of Okrith 1: High Mountain Court
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A. K. Mulfort liefert mit „High Mountain Court“ eine klassische Romantasy-Geschichte, die alles bietet, was man sich von diesem Genre wünschen kann: ein faszinierendes High Fantasy Setting in einer Welt ...

A. K. Mulfort liefert mit „High Mountain Court“ eine klassische Romantasy-Geschichte, die alles bietet, was man sich von diesem Genre wünschen kann: ein faszinierendes High Fantasy Setting in einer Welt voller Magie, Hexen und Fae, und dazu eine Liebe im Angesicht einer gefährlichen Mission. Für mich funktioniert diese Mischung einfach immer wieder, egal wie oft man sie vermeintlich schon gelesen haben mag.

Auch hier konnte ich direkt in die Geschichte eintauchen und habe mich sofort wie zu Hause gefühlt, obwohl es natürlich eine Menge über die fünf Königreiche von Okrith, die ganzen Wesen und das Magiesystem zu lernen gab. Leicht gemacht wird das auch durch den von Anfang an vorhandenen Spannungsbogen, da die Handlung direkt startet und man sofort jede Menge erlebt und mit einigen aufgeworfenen Fragen Neugier geweckt wird, ohne einen zu sehr zu verwirren.

Remy als letzte Rote Hexe ist eine typische „Special Snowflake“ Protagonistin, aber ihre Geschichte und ihr Werdegang waren interessant, und mir hat besonders gefallen, dass man ihr so eine große Entwicklung im Verlauf der Handlung angemerkt hat. Dagegen fand ich ihre Lovestory mit Hale, einem Fae Krieger, eher fade. Ihre gegenseitige Anziehung war quasi von Beginn an da und es wurde nie ersichtlich, worauf ihre Gefühle für einander beruhen, wenn man hier überhaupt von richtigen Gefühlen sprechen möchte. Wahrscheinlich ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass es sich um einen Einzelband handelt und die Autorin eine emotionale Annäherung der beiden zugunsten einer physischen, entsprechend dem aktuellen Buchmarkttrends übersprungen hat.

Generell hätte ich es vorgezogen, wenn dieses Buch insgesamt etwas länger gewesen wäre und manche Dinge ausführlicher behandelt worden wären. So wirkte es doch stellenweise etwas übereilt, auch wenn es andererseits dadurch nie langweilig wurde und immer etwas los war.

Insgesamt habe ich das Buch dennoch gerne gelesen, da mir das Konzept dieser Welt sehr gut gefallen hat, und ich freue mich, noch mehr Geschichten dazu zu lesen. Abgesehen davon bin ich mir sicher, dass Romantasy-Fans, die die gängigen Tropes mögen und ein hohes Tempo in einer Lovestory schätzen, hier viel Freude haben werden!

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Unerwartet

Das Dunkle in mir (Die Eroberer-Trilogie 1)
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Mit „Das Dunkle in mir" liegt nun der erste Band der sog, Eroberer-Trilogie von Kiersten White auf Deutsch vor. Der Klappentext lässt zwar eher auf eine Romantasy-Story schließen aber weit gefehlt! Zwar ...

Mit „Das Dunkle in mir" liegt nun der erste Band der sog, Eroberer-Trilogie von Kiersten White auf Deutsch vor. Der Klappentext lässt zwar eher auf eine Romantasy-Story schließen aber weit gefehlt! Zwar geht es um eine Prinzessin, ihren Bruder und den Sohn eines osmanischen Sultans aber die sich ausbreitende Geschichte ist dann doch, zumindest in Teilen, ganz anders als erwartet.
Zum einen liest sich das Buch wie ein hervorragend recherchierter historischer Roman, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts spielt und die Ausbreitung des osmanischen Reiches thematisiert, in flüssiger, angenehm passender Sprache, so dass einem das Geschehen fast bildhaft vor Augen steht. Nur, dass diese Historie ist eine Fiktion ist, da es sich bei der Prinzessin um eine Tochter des berühmt-berüchtigten Fürsten der Walachei Vlad Dracul handelt (historisch gesehen gab ex einen Jungen statt eines Mädchens)! Ihr Bruder Radu ist allerdings historisch korrekt, und ebenso Mehmed, der Sohn eines osmanischen Sultans, dessen Hauptziel es ist, später selbst als Sultan die Stadt Konstantinopel zu erobern. Es handelt sich also nicht um Fantasy sondern um Historie, bei der eine reale Person ausgetauscht wurde und entsprechend die Handlung beeinflusst.
Diese Prinzessin, die am liebsten Lada genannt wird, ist alles andere als schön, lieblich und zahm, wie es im von ihr erwartet wird. Radu hingegen hat das Aussehen und Benehmen, dass Vlad lieber bei seiner Tochter gesehen hätte. Beide Kinder werden aus politischen Gründen als Pfand dem osmanischen Sultan übergeben und treffen dort auf Mehmed, einen Sohn des Sultans, den dieser von einer Sklavin hat. Die drei werden Freunde, und was dann kommt, ist Geschichte…
Diese Geschichte war faszinierend und hat mich gefesselt, auch wenn die Balkanstaaten und das Osmanische Reich nicht zu meinen bevorzugten Schauplätzen gehören. Alles wurde alles logisch und korrekt geschildert, und dieser erste Teil findet einen vernünftigen Abschluss. Allerdings konnte ich mit keinem der Protagonisten wirklich warm werden. Normalerweise finde ich immer jemanden, in den ich mich zumindest etwas hineinversetzen kann. Aber die Prinzessin kam teilweise derart kaltherzig, grausam und ichbezogen rüber, dass ich kaum Sympathie entwickeln konnte, trotz der immer wieder deutlichen Liebe zu ihrem Bruder, ihrer Intelligenz und ihrer kämpferischen Qualitäten. Radu wiederum ist leider das, was man wohl am ehesten als Weichei beschreiben könnte und damit das Gegenteil seiner Schwester. Er ist nicht dumm, nervt aber mit seinem Verhalten und findet erst später einen Weg, halbwegs mit seinem Anderssein klarzukommen. Der dritte im Bunde, Mehmed, ist ein typisches Kind seiner Zeit und seines Umfelds. Dafür kann er nichts, und er hat durchaus positive Eigenschaften, bleibt aber irgendwie fremd und nicht wirklich nahbar.
Fazit: Wirklich toll zu lesen für alle, die gute historische Romane mögen und denen das Setting gefällt. Letzteres lässt mich zweifeln, ob ich die nachfolgenden Bände lesen werde.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Für Fans

Disney Adventure Journals: Mulan und der geheimnisvolle Palast
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Ich kenne den ursprünglichen Zeichentrick Film nicht, sondern nur die Realverfilmung, war aber dennoch neugierig. Und das Büchlein ist auch wirklich ganz nett gemacht, mit teilweise Comicinhalten, Textstellen ...

Ich kenne den ursprünglichen Zeichentrick Film nicht, sondern nur die Realverfilmung, war aber dennoch neugierig. Und das Büchlein ist auch wirklich ganz nett gemacht, mit teilweise Comicinhalten, Textstellen und Zeichnungen. Der Begriff Tagebuch wurde also recht weit aufgefasst, aber so ist das Buch vermutlich für jüngere Leser interessanter und leichter zu lesen.
Die Geschichte an sich ist auch ganz schön, wobei sie nicht so Mulan typisch war und auch von irgendwem anders hätte handeln können. Dennoch konnte man wunderbar in diese asiatische Welt eintauchen, hat neue Charaktere kennengelernt und die Handlung war eigentlich auch spannend.
Für sich alleine stehend würde das Buch für mich nicht funktionieren, aber für Mulan Fans, die ein weiteres kurweiliges Abenteuer mit ihr erleben wollen, ist dieses Buch sicher ganz nett.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Nett

Stolz und Vorurteil
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Ich war sehr gespannt auf diese Graphic Novel zu Stolz und Vorurteil, da ich zwar den Film sehr gerne mochte, mich bisher allerdings noch nie an das Buch herangetraut habe. Deshalb dachte ich, dies würde ...

Ich war sehr gespannt auf diese Graphic Novel zu Stolz und Vorurteil, da ich zwar den Film sehr gerne mochte, mich bisher allerdings noch nie an das Buch herangetraut habe. Deshalb dachte ich, dies würde einen guten Einstieg darstellen.
Prinzipiell hat das Buch auch geliefert was ich mir erhofft habe, aber so ganz überzeugen konnte es mich leider nicht. Zum Einen fand ich die Zeichnungen recht einfach gehalten, was ich etwas Schade fand. Aber vielleicht ist das auch üblich bei Graphic Novels, weshalb ich das nicht unbedingt als Kritik äußern möchte. Was mich hingegen eher enttäuscht hat, waren die Dialoge und allgemein die Sprache. Diese waren stark vereinfacht und haben überhaupt nicht mehr dieses elegante, altenglische Gefühl vermittelt, das man mit Jane Austens Werken verbinden. Teilweise war das Ganze für mich echt seltsam zu lesen.
Aber es war schon nett, ein paar Lieblingsszenen der Geschichte nochmal verbildlicht nachzuerleben und ich kann mir vorstellen, dass es besonders für jüngere Leser einen guten Einstieg in die Klassik darstellen könnte.

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Veröffentlicht am 10.07.2024

Naja

To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter
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Ich liebe klassische Fantasy und auch asiatische Einflüsse in diesem Genre finde ich sehr faszinierend und lese ich gerne. Wenn dann noch politische oder gesellschaftliche Themen integriert sind, gefällt ...

Ich liebe klassische Fantasy und auch asiatische Einflüsse in diesem Genre finde ich sehr faszinierend und lese ich gerne. Wenn dann noch politische oder gesellschaftliche Themen integriert sind, gefällt mir das in der Regel ebenfalls sehr gut, wenn dies gut umgesetzt wird. Hier war das aber meiner Ansicht nach leider nicht der Fall.
Das Thema Kolonialismus ist so wichtig und ich war gespannt darauf, wie es hier aufgearbeitet wurde. Die Schrecken wurden zunächst auch stark dargestellt, aber leider hat die Lovestory für mich das dann komplett ruiniert. Ich fand sie in dem Kontext einfach komplett unmöglich und konnte sie überhaupt nicht mitfühlen.
Auch den Weltenaufbau fand ich etwas seltsam, mich hat es irgendwie gestört, dass alles so fantasievoll und asiatisch war und dann wieder die Rede von Roma war. Das hat mich immer etwas rausgerissen.
Die Handlung an sich war schon spannend und auch der Schreibstil hat mir prinzipiell gefallen, aber die oben genannten Kritikpunkte wiegen für mich schwer genug, dass ich die Reihe wohl nicht weiter verfolgen werde.

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