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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2017

Amüsante Zusammenstellung

100 Jahre Österreich
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Johannes Kunz hat hier zahlreiche Witze, Anekdoten sowie einige Karikaturen zusammengestellt, welche die österreichische Politik und Gesellschaft der letzten 100 Jahre illustrieren.
Der Bogen spannt sich ...

Johannes Kunz hat hier zahlreiche Witze, Anekdoten sowie einige Karikaturen zusammengestellt, welche die österreichische Politik und Gesellschaft der letzten 100 Jahre illustrieren.
Der Bogen spannt sich dabei vom Niedergang der Monarchie über NS-Zeit, Wiederaufbau und Ära Kreisky bis zum Beginn des 21. Jahrhundert – wobei allerdings manche Epochen überrepräsentiert sind, während die letzten 30 Jahre weniger ausführlich behandelt werden.
Am Anfang jedes Kapitels findet sich eine kurze Zusammenfassung der damaligen politischen Verhältnisse woran sich eine Reihe von Episoden anschließt, die großteils wirklich amüsant sind und vielfach auch zum Nachdenken anregen.
Abgerundet wird das Werk durch ein ausführliches Personenregister, welches es ermöglicht, die diversen auftretenden Protagonisten richtig einzuordnen und Zusammenhänge herzustellen.

Der Klappentext kündigt „Bekanntes und Neues“ an und tatsächlich war mir ein guter Teil des Inhalts bereits bekannt, einige Witze kommen sogar innerhalb dieses Buches mehrfach in verschiedenen Varianten vor - was aber zumindest deren Flexibilität hinsichtlich ihres Anwendungsbereichs beweist. Dennoch ist es schön, Texte verschiedener Herkunft hier an einem Ort versammelt zu haben.

So bietet dieses Buch eine gelungene Verbindung von Unterhaltung und Informationen zum Thema Zeitgeschichte.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Blumen, Tee und ein Mädchen mit einem Schwert

Der englische Botaniker
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Wieder einmal hat Nicole C Vosseler einen wunderbaren Roman verfasst, der exotische Landschaften mit großen Gefühlen kombiniert:
Mitte des 19. Jahrhunderts begibt sich der schottische Botaniker Robert ...

Wieder einmal hat Nicole C Vosseler einen wunderbaren Roman verfasst, der exotische Landschaften mit großen Gefühlen kombiniert:
Mitte des 19. Jahrhunderts begibt sich der schottische Botaniker Robert Fortune auf die gefährliche Reise nach China, um die dortige Pflanzenwelt zu studieren. Dabei macht er weitaus bedeutendere und umfangreichere Entdeckungen als erwartet. Doch was sein Leben wirklich durcheinanderbringt ist die Begegnung mit einem geheimnisvollen Mädchen, das ein Schwert zu führen versteht.
Lian streift als jianghu allein durch das Reich der Mitte. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Schwachen zu helfen und als sie Robert begegnet, erkennt sie sofort, dass dieser ihre Unterstützung bitter nötig hat.
Roberts Frau Jane wartet inzwischen im fernen England sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Mannes.

Diese Geschichte wird aus den Perspektiven von Robert, Lian und Jane erzählt. Vor allem letztere macht, obwohl ihr Part der kürzeste ist, eine bedeutende persönliche Entwicklung durch.
Doch auch die übrigen Protagonisten sind interessant angelegt. Der von seinem Fachgebiet begeisterte, den Schwierigkeiten der „realen Welt“ gegenüber aber etwas naive Wissenschaftler Robert und die toughe Lian, deren Vergangenheit von schlimmen Ereignissen geprägt war, wirken zwar teilweise eine Spur klischeehaft, fügen sich aber hervorragend in eine fesselnde Handlung ein.
Diese ist vor einer grandiosen Kulisse angesiedelt, die verschiedenen Gegenden Chinas samt deren jeweiligen Eigenheiten sowie die politischen und sozialen Verhältnisse werden farbenfroh und lebendig geschildert.
Am Ende bleiben einige Fragen offen, dies passt aber ebenfalls gut ins Gesamtbild.

Hinsichtlich des historischen Wahrheitsgehalts hat sich die Autorin allerdings viele Freiheiten genommen, was sie im Nachwort auch offenlegt.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Fundgrube für Mathe-Interessierte

Eine mathematische Mystery Tour durch unser Leben
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Allen an Mathematik Interessierten kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen!
Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener – jeder wird an dieser spannenden Entdeckungsreise durch die Welt der Mathematik seine ...

Allen an Mathematik Interessierten kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen!
Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener – jeder wird an dieser spannenden Entdeckungsreise durch die Welt der Mathematik seine Freude haben, einiges neue dazulernen oder auch vielleicht schon bekannte mathematische Rätsel unter einem neuen Blickwinkel betrachten.

Marcus du Sautoy zeigt, dass die Mathematik viel mehr ist als die langweiligen Rechenaufgaben, die wir aus dem Schulunterricht gewohnt sind, und wie viel sie mit unserem Alltag zu tun hat.
Unter anderem erzählt er von den faszinierenden Geheimnissen der Primzahlen, die einem sowohl in der Natur begegnen als auch den modernsten Verschlüsselungsverfahren zugrunde liegen, überlegt, wie man einen fairen Würfel oder einen Fußball konstruieren kann und zeigt, welche Strategien man beim Glücksspiel anwenden sollte.

Seine Ausführungen sind dabei sehr anschaulich und großteils leicht nachvollziehbar, auch komplexere Themen werden allgemein verständlich und unterhaltsam aufbereitet.

Besonders gelungen fand ich weiters den „interaktiven“ Ansatz – es gibt eine eigene Webseite zum Buch bzw auch immer wieder Hinweise auf andere Seiten, die man durch das Abdrucken von entsprechenden QR-Codes leicht aufrufen kann.
Für das Verständnis des Inhalts sind diese Extras zwar unbedingt nicht nötig, sie stellen aber eine nette Ergänzung dar und beweisen, dass der Autor sich bei der Gestaltung seines Buches wirklich Mühe gegeben hat.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Medizinstudium in Padua

Das Mädchen aus Mantua
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Padua, 1601: Die junge Witwe Celestina hat einen großen Traum: Wie ihr verstorbener Ehemann möchte sie als Arzt tätig sein. Da kommt es ihr gerade recht, das ihre Tante sie und ihre Stiefschwester Arcangela ...

Padua, 1601: Die junge Witwe Celestina hat einen großen Traum: Wie ihr verstorbener Ehemann möchte sie als Arzt tätig sein. Da kommt es ihr gerade recht, das ihre Tante sie und ihre Stiefschwester Arcangela zu sich nach Padua einlädt. Denn dort gibt es die berühmteste medizinische Fakultät des Landes. Schade nur, dass Frauen nicht zum Studium zugelassen werden. Doch auch davon lässt Celestina sich nicht abhalten und greift zu einem riskanten Trick: In Männerkleidung und unter dem Namen „Marino“ gelingt es ihr schließlich, sich zu immatrikulieren.
Doch ihre Verkleidung und die damit verbundenen Gefahren sind nicht die einzigen Probleme, mit denen sie sich in Padua auseinander setzen muss. Sie wird auch noch in eine seit Jahren währende Familienfehde hineingezogen, ist an der Aufklärung von mehreren Morden beteiligt und erstmals seit dem Tod ihres Mannes beginnt sie wieder, sich der Liebe zu öffnen. Dazu kommt noch, dass fast jeder, mit dem sie zu tun hat, irgendetwas zu verbergen zu haben scheint.

Charlotte Thomas ist hier wieder einmal ein sehr gut und flott geschriebener historischer Roman gelungen.
Das Thema „Frau in Männerkleidung wird durchaus glaubwürdig dargestellt und man kann beim Lesen einiges über das Wesen der Medizin und das Medizinstudium in der Renaissance erfahren.
Doch dieses Buch handelt bei Weitem nicht nur von Celestinas Erlebnissen an der Universität und den sich daraus ergebenden Verwicklungen. Es gibt eine Reihe verschiedener Handlungsstränge und dass fast jeder Protagonist irgendwelche Geheimnisse hat, sorgt für einige Spannung. Vor allem der letzte Teil liest sich streckenweise beinahe wie ein Krimi.
Dabei fällt es aber dennoch immer leicht, den Überblick zu behalten. Sämtliche Figuren sind so anschaulich und lebendig charakterisiert, dass man problemlos in die Geschichte eintauchen kann und die Geschehnisse vor dem inneren Auge zum Leben erweckt werden.

Nur das Ende wirkt dann teilweise etwas überstürzt, über manche Hintergründe und Zusammenhänge hätte ich gern etwas mehr erfahren, auch wie es mit Celestina und den anderen Hauptfiguren wirklich weitergehen wird, bleibt relativ offen.
Dennoch ist dies ein sehr lesenswertes Buch, das eine spannende Geschichte mit großen Gefühlen verbindet.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Sammelsurium für Mathe-Fans

Warum Mathematik glücklich macht
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Christian Hesse lädt die Leser hier zu einem unterhaltsamen Streifzug durch die Welt der Mathematik ein.
In 151 Beiträgen leuchtet er dieses weitgefasste Gebiet in verschiedenen Facetten aus, präsentiert ...

Christian Hesse lädt die Leser hier zu einem unterhaltsamen Streifzug durch die Welt der Mathematik ein.
In 151 Beiträgen leuchtet er dieses weitgefasste Gebiet in verschiedenen Facetten aus, präsentiert spannende Rätsel, erzählt amüsante Anekdoten, erklärt, wie man die Mathematik auch auf alltägliche Situationen anwenden kann und zeigt, wie Mathematiker ticken.
So kann man hier viel Neues entdecken und auch wenn der Titel, dass „Mathematik glücklich macht“ vielleicht ein bisschen übertrieben klingt, gelingt es dem Autor doch sehr gut, die Faszination seines Themas spürbar zu machen und zu einer weiteren Auseinandersetzung mit der einen oder anderen angesprochenen Frage zu inspirieren.
Ein paar Vorkenntnisse bzw eine gewisse Aufgeschlossenheit gegenüber der mathematischen Schreibweise und sind allerdings schon von Nöten, um dieses Werk wirklich genießen zu können.