Alice im Wunderland reloaded – kurios, düster, spannend
Dark Wonderland - HerzköniginKlappentext
„Folge dem Flüstern … in das Reich hinter dem Spiegel
Alyssa kann Blumen und Insekten flüstern hören, eine Gabe, die schon ihre Mutter um den Verstand brachte. Denn sie sind die Nachfahrinnen ...
Klappentext
„Folge dem Flüstern … in das Reich hinter dem Spiegel
Alyssa kann Blumen und Insekten flüstern hören, eine Gabe, die schon ihre Mutter um den Verstand brachte. Denn sie sind die Nachfahrinnen von Alice Liddell – besser bekannt als Alice im Wunderland. Als sich der Zustand ihrer Mutter verschlechtert, kann Alyssa ihr Erbe nicht mehr leugnen, sie muss jenen Fluch brechen, den Alice damals verschuldet hat. Durch einen Riss im Spiegel gelangt sie in das Reich, das so viel finsterer ist, als sie es aus den Büchern kennt, und zieht dabei ihren besten Freund und geheime Liebe Jeb mit sich. Auf der anderen Seite erwartet sie jedoch schon der zwielichtige und verführerische Morpheus, der sie auf ihrer Suche leitet. Aber wem kann sie wirklich trauen?“
Gestaltung
Das Cover wurde vom englischen Original übernommen und gefällt mir sehr gut. Die unterschiedlichen Grüntöne des Hintergrundes heben das Mädchen mit den blonden Haaren und ihre roten Lippen sehr schön hervor. Zusammen mit dem roten Titel wirkt es dabei schön düster und mythisch.
Meine Meinung
Der Reihenauftakt von A. G. Howards „Alice im Wunderland“ Adaption ist nicht nur Wunderland-Fans zu empfehlen, sondern jedem ans Herz zu legen, der atmosphärische, wundersame Geschichten mag! Schon das Cover deutet mythisch, mystische und düstere Handlungsstränge mit einem Hang zum geheimnisvollen an und genau das ist es auch, was der Leser von „Dark Wonderland“ bekommt.
Die Protagonistin Alyssa ist mit Lewis Carrolls Alice verwandt. Allerdings ruht auf ihr ein Fluch, der durch Alice ausgelöst wurde und den Alyssa nun versucht zu brechen. So ergibt es sich, dass auch unsere Alyssa, wie einst Alice, ins Wunderland gelangt und sich dort auf die Suche begibt, die begleitet ist von allerhand Kuriosem. Was wäre auch ein Wunderland ohne seltsame, verrückte und kuriose Begegnungen?
A.G. Howard versteht sich dabei vorzüglich darauf, die Kuriosität des Wunderlands einzufangen und in der Atmosphäre des Buches wieder zu spiegeln. Durch ihre Beschreibungen, die nicht zu ausufernd sind wie es bei vielen anderen Märchenadaptionen der Fall ist, schafft die Autorin es, das altbekannte Wunderland vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen. Dabei verleiht sie ihm jedoch auch einige neuere Aspekte, da sie den Fokus auf die Gefahren und die düstere Seite legt. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, da gerade in vielen aktuellen Alice Verfilmungen das Wunderland ein recht düsterer Ort ist und man als Leser so sofort viele Bilder vor Augen hatte, wie diese fantastische Welt aussehen könnte.
Bei der Beschreibung des Wunderlandes kommen auch die Figuren nicht zu kurz. Jeder Charakter ist individuell und hat seine eigenen Charaktereigenschaften. Gerade Protagonistin und Ich-Erzählerin Alyssa ist dabei sehr vielschichtig. Zum einen erlebt der Leser die Handlung durch ihre Augen aufgrund der Ich-Form, sodass man wirklich nah am Geschehen dran ist. Zum anderen vereint Alyssa in sich ein einerseits taffes und ein andererseits manchmal doch hilfebenötigendes Mädchen. Diese Mischung macht sie sehr menschlich und für den Leser greifbar, sodass man ihre Perspektive sehr gut nachvollziehen kann (nicht nur durch die Ich-Erzählung).
Zudem war die Handlung wirklich spannend. Ständig ist etwas passiert. Seien es nun neue Hürden oder Probleme, die auftauchten und überwunden werden wollten oder aber neue Gefahren, die es zu bezwingen galt. Allerdings muss ich hier anmerken, dass es mir manchmal etwas zu chaotisch und verworren war. Es kam nie Langeweile auf, aber man musste sich konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren.
Fazit
A.G. Howards Reihenauftakt „Dark Wonderland“ vermag es wirklich sehr gut, die düsteren, gefährlichen Seiten von Lewis Carrolls Wunderland zu zeigen und dem Leser bildlich vor Augen zu führen. Jedem, der Fantasy mag und sich nicht von Kuriositäten abschrecken lässt, wird „Dark Wonderland“ gefallen. Die Protagonistin ist sehr vielschichtig und auch die anderen Figuren haben ihre individuellen Züge, sodass dieser Roman nicht zu einem Einheitsbrei in der Masse verschmilzt, sondern hervorsticht. Auch die spannende Handlung, die manchmal allerdings etwas dazu neigt, zu verworren zu werden, sorgt für ein paar unterhaltsame Stunden.
4 von 5 Sternen!