Die Nachkriegszeit in Köln
Die Telefonistinnen - Tage des ZweifelsIm zweiten Teil der Telefonistinnen-Saga von Nadine Schojer begleiten wir die Protagonistinnen wieder auf ihrem Weg in die Normalität nach dem zweiten Weltkrieg. Dieser lässt sich auch lesen, wenn man ...
Im zweiten Teil der Telefonistinnen-Saga von Nadine Schojer begleiten wir die Protagonistinnen wieder auf ihrem Weg in die Normalität nach dem zweiten Weltkrieg. Dieser lässt sich auch lesen, wenn man den ersten Band (Die Telefonistinnen – Stunden des Glücks) nicht kennt. Zum besseren Verständnis würde ich aber mit Band 1 beginnen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Auf dem Cover finden wir – wie bereits im ersten Teil - vier Frauen in Kleidung im Stil der vierziger Jahre. Insoweit ist ein hoher Wiedererkennungswert gegeben.
Die Geschichte nimmt erst im zweiten Drittel Fahrt auf. Bis dahin passiert nichts Nennenswertes. Authentisch schildert die Autorin den Zusammenhalt und das füreinander Einstehen unter den Frauen. Man geht zusammen zum Tanzen, hilft beim Verkauf der selbstgenähten Handschuhe und leiht ein offenes Ohr in Liebesdingen. Besonders gut hat mir die Entwicklung von Charlie gefallen. Von der verwöhnten Göre hin zur Kämpferin für die Gleichstellung der Frau. Dass sie dafür ihre guten Kontakte zur Geschäftsführung nutzt, finde ich legitim.
Alle vier Frauen sind in diesem Band auf der Suche nach der Liebe.
Gisela hat sie in Anton von Siebenthal bereits gefunden, wäre da nicht die Sache mit ihrem im Krieg verschollenen Mann Heinrich. Wird sie den Mut zu einem Neuanfang haben und ihn für tot erklären lassen oder gibt es noch eine unvorhersehbare Wendung?
Wird Hanna den britischen Offizier Dean wiedersehen der sie so schnöde im Cafe hat sitzen lassen und wie wird ihr Vater reagieren?
Charlie bemüht sich sehr darum, Dr. Michael Claßen auf sich aufmerksam zu machen. Der findet ihre vorgetäuschten Schwächeanfälle eher lustig. Wird ihm die “neue” Charlie besser gefallen?
Die Jüngste im Bund, Julia, findet an ihrem Arbeitsplatz immer wieder ein Geschenk, ohne dass sie weiß, wer der heimliche Verehrer isr. Es bleibt abzuwarten, ob er den Mut hat, sich zu erkennen zu geben.
Die Geschichte ist gut erzählt und diesmal ist es der Autorin auch gelungen, mich mitzunehmen und Emotionen zu wecken, so dass mir der zweite Teil wesentlich besser gefallen hat. Natürlich ist auch in diesem Roman einiges vorhersehbar und hat mich nicht überrascht. Jetzt bin ich sehr gespannt, was im dritten Teil passiert und freue mich darauf, wieder am Leben der Telefonistinnen teilzuhaben.