Pure Promise ist für mich nach Delicate Dream ein Highlight geworden, das die Vorfreude auf den dritten Band nur noch größer gemacht hat.

Schon seit ihrer Kindheit kämpft Marigold um die Aufmerksamkeit ihrer Familie und schützt sich selbst durch dicke Mauern und Provokationen, um sich vor weiteren Enttäuschungen zu schützen. Doch obwohl sie viele Ideen für Evergreen Empire mitbringt und die Erbauflagen ihres Vaters unter anderem die Mitarbeit im Unternehmen vorsehen, nimmt Odell sie aufgrund ihres naiven Verhaltens nicht ernst und verweigert ihr den großen Traum. Marigold sieht nur eine Lösung: Eine Fake-Beziehung zum größten Rivalen der Parfumindustrie...

Auch im zweiten Band überzeugt Merit Niemeitz wieder mit einem flüssigen und bildhaften Schreibstil, der die Geschichte von Marigold und Benedict und vor allem die verborgenen Gefühle und Emotionen gelungen aufgreift. Ein positiver Aspekt aus dem ersten Band fand sich auch im zweiten Band wieder und hat mir hier tatsächlich noch etwas besser gefallen. Möglicherweise deshalb, weil Marigold über das gesamte Buch eine enorme Entwicklung durchmacht. Sowohl sie als auch Benedict schaffen es über die meiste Zeit, eine gesunde Kommunikation aufrechtzuerhalten, was oft einige unnötige Missverständnisse verhindert. Um ehrlich zu sein fand ich das sehr erfrischend. Es gab so manches Mal Stellen im Buch, an denen ich befürchten musste, dass die Situation in einem Missverständnis endet und man die nächsten Kapitel damit zubringt, etwaige Ungereimtheiten wieder aufzulösen, was leider oft in New Adult Romance-Büchern zu finden ist. Durch Marigolds direkte Art wird hier aber keine unnötige Zeit vergeudet, denn sie sagt Benedict ihre Meinung ins Gesicht und beide arbeiten gemeinsam daran, entstandene Probleme zu lösen. Aus meiner Sicht war das sehr erfrischend.


Auch wenn Mari anfangs sehr naiv rüberkommt und der aus Band 1 bekannte Odell in diesem Band nicht so sympathisch erscheint wie gewohnt, lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Denn wir wissen ja: Es ist nie alles so wie es scheint ...

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Odell und Emmeline - Friends to Strangers to Lovers oder auch Second Chance, und dennoch nicht klischeehaft.
Die beiden sind zusammen aufgewachsen, doch bevor ihre Story so richtig losgehen konnte, bricht der Kontakt ab - für Emmeline unerklärlich. Jahre später kehrt Odell nach Hause zurück und steht nicht nur wieder vor Emmeline, sondern auch vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe. Und weil er sie so gut kennt, weiß er: Emmeline ist die einzige Lösung für seine Probleme...

Das Buch überzeugt durchgehend mit einem sehr bildhaften und flüssigen Schreibstil. Merit Niemeitz entführt uns in die Welt der Düfte und greift daher auch viele Gerüche und andere duftenden Aspekte auf, die einfach perfekt in die Geschichte passen. Zu lesen, wie die Protagonisten die Welt durch die Gerüchte wahrnehmen, führt dazu, dass man das Buch irgendwie selbst auch viel intensiver wahrnimmt. Aus meiner Sicht ist das ein Aspekt, der Delicate Dream von anderen Büchern unterscheidet.

Ebenso gefällt mir gut, dass Emmeline und Odell ihre Probleme und Gefühle irgendwie "erwachsener" behandeln. Beide sind auf Anhieb sympathisch und handeln nachvollziehbar und authentisch. Sie sind dabei nicht oberflächlich oder klischeehaft, sondern man merkt durch die gute Ausarbeitung sofort, dass die beiden etwas tieferes verbindet, was sich dann auch nach und nach im Buch erklärt. Wer kein Fan von Second Chance ist, könnte hier also positiv überrascht werden.

Ich bin eigentlich kein Mensch, der beim Lesen Passagen oder Sätze markiert, aber dieses Buch ist Wortkunst. Durch die Welt der Düfte, die damit verbundenen Erinnerungen und Gefühle entstehen so viele beeindruckende Stellen, dass Leser*innen, die gerne markieren, voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Merit Niemeitz hat hier etwas ganz besonderes erschaffen und ich bin schon sehr gespannt auf die nachfolgenden Bände mit Odells Geschwistern, die bereits in diesem ersten Band sehr interessant und vielversprechend waren.

Definitiv ein Jahreshighlight!

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Als Lilly mithilfe eines Zahnrads in die Vergangenheit reist, hat sie nur ein Ziel vor Augen: den wichtigen Auftrag erfüllen, der ihrer Familie die finanziellen Sorgen nehmen soll. Nur stellt sich das als gar nicht so einfach heraus, wenn man sich nicht nur auf einem Schiff befindet, dass bekanntermaßen dem Untergang geweiht ist, sondern auch noch Gefühle für einen Passagier entwickelt...

Doch Lilly ist nicht die einzige, die sich mit einem klaren Auftrag auf der Titanic befindet: Um seiner Schwester zu helfen, muss Ray die Zahnrad-Sammlung seines Vaters vervollständige. Und er weiß: Wer ohne Zahnrad in der Vergangenheit bleibt, kann nie wieder zurückreisen...

Der Klappentext des Buchs hat mich sofort angesprochen, denn obwohl ich eigentlich kein Fan von Fantasy bin, mag ich Zeitreisen und historische Ereignisse, insbesondere die Titanic. Der Schreibstil ist flüssig und wird der Handlung gerecht, das Buch lässt sich daher, auch durch den Spannungsaufbau, sehr schnell lesen.
Die Autorin findet sinnvolle Schlupflöcher in der Geschichte, um die Zeitreisenden in die historischen Ereignisse einzubauen und berücksichtigt viele reale Gegebenheiten, was mir persönlich gut gefallen hat. Reale Personen, Räumlichkeiten und Ereignisse werden nicht nur genannt, sondern auch handlungsweisend in die Geschichte eingebaut, sodass man vieles wiedererkennt, wenn man beispielsweise die Verfilmung von Titanic bereits kennt.
Die Beschreibungen sind detailliert und tragen dazu bei, richtig in der Geschichte anzukommen.
Lilly und Ray sind die einzigen Passagiere, die bereits wissen, welches Ende die Titanic nehmen wird, und so beginnt sowohl ein Wettlauf gegen die Zeit und als auch gegen einander, gemixt mit aufsteigenden Gefühlen und Handlungen, die leider zum Teil etwas vorhersehbar waren, da sie an die Handlung der Titanic-Verfilmung von 1997 erinnerten. Nichtsdestotrotz gelingt es der Autorin, auf der Basis realer Ereignisse, die natürlich nur begrenzten Spielraum für neue Handlungen zulassen, eine eigene Geschichte zu entwickeln, die mit einem dramatischen Cliffhanger zum Lesen des zweiten Teils animiert.

Für Fans von Titanic, der Edelstein-Trilogie oder Tropes wie he falls first, forbidden love und slow burn eine klare Leseempfehlung!

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Um ihren Vater besser kennenzulernen und ihr Traumstudium zu verwirklichen, stellt Felicity Everhard ihr Leben auf den Kopf. Ganz alleine zieht sie ans andere Ende des Landes und muss bald feststellen, dass New York zu einer größeren Herausforderung wird als gedacht. Einsam, enttäuscht und überfordert läuft sie jedoch bald Elijah über den Weg, nicht ahnend, dass die Schatten seiner Vergangenheit auch ihre eigene Zukunft in Gefahr bringen könnten...

Elijah Coldwell hat klare Prinzipien für sein Leben festgelegt. Sechs Jahre nach „Westwell“ ist aus dem unsicheren Teenager ein disziplinierter junger Mann geworden, der seine Gesundheit und sein Privatleben genau unter Kontrolle hat. Als sich Elijahs und Felicitys Wege kreuzen, geraten seine Entscheidungen jedoch ordentlich ins Wanken und er muss erkennen, dass auch die Erlebnisse seiner Kindheit durch neue Ereignisse wieder erheblich an Bedeutung gewinnen...

Nachdem ich Westwell bereits verschlungen hatte, konnte ich es kaum erwarten, auch Elis Story kennenzulernen. Durch einen angenehmen Zeitsprung schafft Lena Kiefer es, Elijahs Charakter auf realistische Art weiterzuentwickeln und ihm eine eigene Geschichte zu geben, die den Erwartungen gerecht wird.

Obwohl Elijah auf den ersten Blick nicht mehr viel mit dem jungen „Eli“ gemeinsam hatte, fiel es mir sehr leicht, in die Geschichte einzusteigen und den einerseits bekannten und andererseits doch unbekannten Charakter neu kennenzulernen und seine Handlungsweisen nachzuvollziehen. Sein Verhalten und seine Prinzipien werden authentisch dargestellt, sodass ich mich gut in Elijah hineinversetzen konnte.

Mit Felicity habe ich einen weiteren Charakter ins Herz geschlossen, denn ihre Gedanken, Gefühle und Ängste werden ebenfalls sehr authentisch in die Handlung eingebaut. Ich konnte sehr gut nachempfinden, wie sie sich so alleine in der großen unbekannten Stadt fühlen muss, denn mir würde es ganz genauso gehen, wenn ich niemanden an meiner Seite hätte während mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird und ich dazu nicht wüsste, wem ich trauen kann. Bereits in den ersten Kapiteln hatte ich daher den Eindruck, dass ich Felicity schon viel länger kenne, als es eigentlich der Fall ist.

Da ich wusste, dass es sich hier um den ersten von drei Bänden handelt, war mir bereits klar, dass es in Band 1 nicht auf alle Fragen eine Antwort geben wird. Somit gab es in „Strong & Weak“ zwar von allem bereits ein bisschen: Gefühle, Spannung, Herzschmerz, Intrigen ... jedoch mit jeder Antwort aber auch einige neue Fragen, die die Ungeduld auf Band 2 nur noch verstärkten.

Besonders gut gefallen hat mir die Thematisierung von mental health (PTBS), denn diese spielt in Coldhart eine große Rolle und wird von der Autorin nicht vernachlässigt, sondern angemessen aufgegriffen.

Was die Spannung angeht, hätte es meiner Meinung nach etwas mehr sein können, so wie man es von Lena Kiefer bereits aus anderen Büchern kennt. Da Elijahs Vergangenheit aber sehr komplex ist und Felicity nicht der einzige neue Charakter ist, der in Band 1 vorgestellt und ausgearbeitet wurde, gehe ich aber davon aus, dass es mit der Spannung in den Folgebänden erst so richtig losgehen wird. Umso mehr steigt durch Strong & Weak daher die Vorfreude auf Band 2 und 3.

Alles in allem überzeugt „Coldhart - Strong & Weak“ mit einem angenehmen und flüssigen Schreibstil, authentischen Protagonisten und komplexen Handlungssträngen, die viele Fragen noch unbeantwortet lassen und Lust auf mehr machen. Ebenso wie in Westwell ist das Setting in New York greifbar und erleichtert den Einstieg in die Geschichte. Durch den Zeitsprung lässt sich Coldhart jedoch auch unabhängig von Westwell lesen.

Wer gerne New Adult / Romantic Suspense liest oder bereits Bücher von Lena Kiefer verschlungen hat, wird von Coldhart nicht enttäuscht werden!

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