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Veröffentlicht am 05.11.2017

Magische Geschichte, optisch wundervoll mit Grafiken versehen

Der Rithmatist
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Klappentext
„Wie wird man Magier, wenn man nicht zaubern kann? Mit diesem Problem kämpft Joel tagtäglich, denn nichts wünscht er sich sehnlicher, als ein Rithmatist, ein berühmter Kreidemagier, zu werden. ...

Klappentext
„Wie wird man Magier, wenn man nicht zaubern kann? Mit diesem Problem kämpft Joel tagtäglich, denn nichts wünscht er sich sehnlicher, als ein Rithmatist, ein berühmter Kreidemagier, zu werden. Doch so sehr er sich auch bemüht, seine Kreidefiguren bleiben leblos – bis zu dem Tag, an dem plötzlich das Schicksal aller Rithmatisten auf Joels Schultern ruht. Einem Tag, an dem eine lange verborgene Gabe in ihm erwacht …“

Gestaltung
Ich finde es super, dass der Verlag hier das englische Originalcover übernommen hat. Es passt super zu den anderen Brandon Sanderson Romanen des Verlages (zur Zeit „Steelheart“ und ab Oktober auch „Firefight“), da der Stil sehr ähnlich ist: sie sind alle sehr düster gehalten. Beim Cover von „Der Rithmatist“ findet sich oben der Autorenname wieder und darunter ein recht schwarz weißes Covermotiv mit rotorangenem Funken, der wie Feuerwerksfunken wirkt. Mir gefällt das schwarzschattierte Schloss am unteren Coverrand sehr gut, da es vermutlich die Akademie darstellt zu der der Protagonist geht. Das weiße Motiv in der Covermitte könnte eine Kreidezeichnung sein. Diese kleinen Bezüge zur Handlung sind sehr gelungen.

Meine Meinung
In „Der Rithmatist“ folgen wir Leser dem Protagonisten Joel auf seinem Weg sich in der Welt der Kreidemagier, welche auch Rithmatisten genannt werden, zurechtzufinden. Joel geht auf eine Schule, an der auch eben solche Magier unterrichtet werden. Er kennt sich in dieser Materie hervorragend aus, doch ist selber (zu seinem Leidwesen) kein Rithmatist, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschen würde. Er trägt immer ein Stückchen Kreide bei sich und hofft, dass auch seine Kreidezeichnungen eines Tages mit Hilfe von Magie zum Leben erwachen. Im Verlauf der Handlung verschwinden die Rithmatisten an Joels Schule irgendwann einfach spurlos. Dies löst einige Ereignisse aus, die Joel dazu bringen, über sich hinauszuwachsen…

Gleich zu Beginn des Romans führt der Autor uns Leser in seine sehr komplexe Welt der Kreidemagie ein. Joel erklärt die verschiedenen Linien, die Rithmatisten nutzen, um sich zu verteidigen oder gegen andere zu kämpfen. Diesen Einstieg fand ich sehr gut, da es mir so etwas leichter fiel mich in der sehr umfangreichen Fantasiewelt des Autors zurechtzufinden. Dennoch muss ich aber auch sagen, dass die Welt so gut durchdacht ist, dass ich den Eindruck habe, dass wir in diesem ersten Band nur einen kleinen Teil kennen gelernt haben und dass ich vermutlich nur ansatzweise die Tragweite aller magischen Zusammenhänge erfasst habe.

Erleichtert wird einem das Zurechtfinden in der neuen Welt auch durch die vielen coolen Zeichnungen im Roman. Vor jedem Kapitel findet sich die Kapitelzahl in einer schönen Zeichnung. Direkt zu Beginn werden die wichtigsten Magierlinien einmal optisch dargestellt, sodass das Verständnis der Kreidemagie für den Leser grafisch sehr anschaulich wird. Auch eine Karte der Welt findet sich im Roman (welche man jedoch nicht wirklich für das Verständnis der Geschichte benötigt).

Joel hat bei mir schon auf den ersten Seiten sehr viele Sympathiepunkte sammeln können, da man ihm seine Liebe für die Rithmartie sofort angemerkt hat. Seine Begeisterung schien geradezu aus den Seiten zu sprühen, sodass er mich direkt zum Lächeln gebracht hat und in mir ein warmes Gefühl ausgelöst hat. Er ist wirklich ein unglaublich sympathischer Protagonist, der Feuer und Flamme für die ihm am Herzen liegende Magie ist! Daher wünschte ich mir auch als Leser so sehr für ihn, dass sein Traum, ein Rithmatist zu werden, doch irgendwie in Erfüllung gehen würde, sodass ich emotional sehr mit Joel mitgefühlt habe.

Erzählt wird „Der Rithmatist“ aus der dritten Person in der Vergangenheitsform und obwohl hier kein Ich-Erzähler, welcher normalerweise eher dafür sorgt, dass wir Leser uns direkt im Innenleben einer Figur wiederfinden, schafft Brandon Sanderson es, Joels Gefühle auf uns zu übertragen. Er arbeitet mit recht kurzen Sätzen, die aber nicht abgehakt wirken, sondern eine angenehme Spannung aufbauen, durch die man auch den Beschreibungen der Kreidesymbole recht gut folgen kann. An manch einer Stelle hätte für meinen Geschmack zwar die ein oder andere Kreidezeichnung nicht ganz so deutlich dargestellt werden müssen, aber ich denke, hieran sieht man nur, wie sehr dem Autor seine Welt am Herzen liegt und wie genau er sich alles überlegt hat.

Fazit
Mit „Der Rithmatist“ hat Brandon Sanderson eine komplexe Fantasywelt präsentiert, die unglaublich detailliert und bis in die kleinsten Feinheiten durchdacht ist. Durch kleine Zeichnungen wird die außergewöhnliche Idee der Kreidemagier optisch sehr schön dargestellt. Allerdings hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich die umfangreiche Welt nicht in allen Teilen erfassen konnte. Auch waren die Beschreibungen der Kreidezeichnungen manchmal zu deutlich dargestellt, da ich fand, dass man sich die Zeichnungen auch mit Fantasie selber hätte vorstellen können. Mit Protagonist Joel habe ich die ganze Zeit über mitgelitten, da mir seine Gefühlswelt sehr vertraut war und ich ihn gerne mochte.
Knappe 4 von 5 Sternen!


Veröffentlicht am 05.11.2017

Glaubwürdige Geschichte über gleichgeschlechtliche Liebe und die Erkundung eigener Sexualität

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Klappentext
„Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen ...

Klappentext
„Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie.

Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert.“

Gestaltung
Da rot meine Lieblingsfarbe ist, finde ich das Cover natürlich ziemlich cool! Mir gefällt auch die Skizze des Mädchens mit Dutt sehr gut, da die Haare sehr realistisch gezeichnet sind und da das Mädchen vor dem einfarbigen Hintergrund gut zur Geltung kommt. Die Schrift ist zwar sehr gradlinig und einfach, fällt aber durch die Regenbogenfarben auf. Insgesamt gefällt mir das Cover sehr gut, auch wenn ich finde, dass der Titel vor dem roten Hintergrund besser zu lesen wäre, wenn der Titel etwas dicker geschrieben wäre.

Meine Meinung
„Den Mund voll ungesagter Dinge“ ist mein erstes Buch von Anne Freytag, die schon durch ihren Jugendroman „Mein bester letzter Sommer“ große Bekanntheit in der Jugendbuchszene erlangt hat. Darum war ich natürlich sehr gespannt, was hinter all dem Lob für ihren Schreibstil und ihre literarischen Werke steckt. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Sophie erzählt. Dabei fand ich es sehr beeindruckend, wie Anne Freytag erzählt, denn durch ihre Wort- und Satzwahl wurde die Geschichte für mich nahezu lebendig. Sie kombiniert lange und kurze Sätze und erzeugt so, wenn beispielsweise eine der Figuren rennt, das Gefühl, als würde ich als Leser mitrennen. So fühlte ich mich beim Lesen sehr nah an den Geschehnissen, denn sie wirkten für mich sehr real.

Die Handlung ist eine besondere, denn sie behandelt die Erkundung der eigenen Sexualität. Dabei wird hier besonders auf Homosexualität eingegangen, denn Sophie verliebt sich in ein Mädchen, in Alex. Diese Thematik ist zwar nichts Neues, denn sie findet sich heutzutage immer mal wieder in (Jugend-)Büchern, aber trotzdem ist es wichtig und gut, dass die Autorin es aufgreift. Viele junge Menschen sehen sich mit den Fragen, die sich Sophie im Buch stellt konfrontiert und darum bietet das Buch einiges Identifikationspotenzial.

Was ich sehr gerne an der Geschichte mochte war, dass ich durch Sophies Handlungen immer wieder überlegt habe, wie ich mich an ihrer Stelle verhalten würde. Würde ich genauso reagieren? Was würde ich an ihrer Stelle tun? Anne Freytag regt den Leser dazu an, sich intensiv mit Sophie und ihren Erlebnissen sowie Gefühlen auseinander zu setzen. Dabei fand ich es klasse, wie die Autorin Sophies Identitätskrise bzw. ihre Entwicklung dargestellt hat, denn dies war für mich sehr glaubhaft. Es kamen viele Gefühle vor, die man selber noch aus seiner Jugendzeit kennt: Glück, Unsicherheit, Zweifel, Liebe… Was mir vielleicht etwas zu viel war, war der Sex zwischen Sophie und Alex. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, dass sie sehr oft miteinander schlafen.

Sophie war für mich auch eine sehr realistische Protagonistin. Sie ist menschlich und reagiert so, wie 17jährige reagieren würden (oder wie ich in dem Alter vermutlich auch reagiert hätte). Da hier mit der gleichgeschlechtlichen Liebe etwas beschrieben wurde, das ich nie selbst so empfand, musste ich mich hier auch sehr auf Sophie verlassen, denn ohne sie, hätte ich nie einen Einblick in die Gefühlswelt eines Menschen, der sein Coming Out noch vor sich hat, werfen können. Dies hat die Autorin in meinen Augen sehr gut gelöst und beschrieben, denn ich habe zu keinem Zeitpunkt an Sophie oder ihren Handlungen gezweifelt. Sie erschienen für mich sehr authentisch.

Fazit
Mein erstes Buch von Anne Freytag hat mir sehr gut gefallen, denn der Schreibstil der Autorin hat mir die Erlebnisse der Figuren sehr nah gebracht. „Den Mund von ungesagter Dinge“ ist eine Geschichte über die Erkundung der eigenen Sexualität und über gleichgeschlechtliche Liebe, die aus meinen Augen sehr authentisch und glaubwürdig geschildert wurde, auch wenn es für meinen Geschmack etwas zu viel Sex gab. Die emotionale Berg- und Talfahrt hat die Geschichte dafür aber sehr spannend gemacht und mir die Identitätsentwicklung von Sophie sehr glaubhaft dargestellt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Action, Angst und angehaltener Atem sind bei dieser Reihe vorprogrammiert!

Das unendliche Meer
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Klappentext
„Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle ...

Klappentext
„Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle kann man niemandem mehr trauen. Cassie Sullivan hat überlebt, nur um sich jetzt in einer Welt wiederzufinden, die von Misstrauen, Verrat und Verzweiflung bestimmt wird. Und während die fünfte Welle ihren Verlauf nimmt, halten Cassie, Ben und Ringer ihre kleine Widerstandsgruppe zusammen, um gemeinsam gegen die Anderen zu kämpfen. Sie sind, was von der Menschheit übrig blieb, und sie werden sich so schnell nicht geschlagen geben. Und während Cassie immer noch hofft, dass ihr Retter Evan Walker lebt, wird der Kampf ums Überleben immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen...“

Gestaltung
Wie schon bei Band eins „Die fünfte Welle“ schimmert auch „Das unendliche Meer“ in einem besonderen Metallic-Glanz, was ich ganz besonders schön finde, da es nicht allzu häufig glänzende Cover auf dem aktuellen Buchmarkt gibt. Allerdings finde ich es etwas schade, dass es so schwer zu erkennen ist, was auf dem Cover abgebildet ist. Man sieht ein angedeutetes Meer, den Schatten eines Menschen, welcher auf ein Fenster zu geht und all das ist umrahmt von Licht. Aber es bleibt alles ein wenig diffus.

Meine Meinung
„Das unendliche Meer“ ist der zweite Band der „Die fünfte Welle“-Trilogie. Im ersten Band hat sich der Leser in eine Welt eingefunden, die dabei ist, zerstört zu werden. Zerstört von unterschiedlichen Wellen, die die Menschen(leben) mit sich in den Abgrund reißen. Nun werden auch wieder in diesem Band die letzten überlebenden Menschen gejagt.

Was mir an dieser Trilogie von Rick Yancey so gut gefällt ist, dass sie so ereignisreich ist. In einer apokalyptischen Welt schafft der Autor es eine Atmosphäre von Angst zu erschaffen, die auf den Leser übergreift und ihn so mitreißt, dass es schwierig ist mit dem Lesen aufzuhören. Ich hatte das Gefühl, dass auf jeder Seite etwas passieren würde und war so gefesselt von den Geschehnissen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Die Geschichte dreht sich um die kleine Gruppe der Menschen, die überlebt haben und welche der Leser schon im ersten Band kennen gelernt hat. Allerdings lernt der Leser in „Das unendliche Meer“ die Protagonisten Cassie, Ben, Ringer und den Rest der Gruppe endlich viel besser kennen. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, da ich mir beim ersten Band gewünscht hatte, dass die Figuren etwas näher beleuchtet werden. Dies ist hier nun endlich geschehen! Man erfährt Hintergrundinfos aus der Vergangenheit einzelner Protagonisten, aber auch verschiedene Charaktereigenschaften werden ersichtlich.

Es hat mir auch sehr gefallen, dass die Handlung direkt nach den Ereignissen von Band eins einsetzt. So war ich sofort wieder im Geschehen drin (zumal die Lektüre von „Die fünfte Welle“ bei mir noch nicht allzulange her ist). Und vor allem die actionreichen (Kampf-)Szenen haben es mir angetan, da ich diese immer als sehr spannend erlebt habe. Andererseits ist es natürlich auch recht hart, wenn man von verletzten Menschen liest und sich dies vorzustellen versucht.

In diesem Zusammenhang steht auch der Überraschungseffekt, mit dem der Autor ab und an aufwartet: er hat keine Skrupel auch vom Leser lieb gewonnene Charaktere sterben zu lassen. An dieser Reihe ist auch besonders, dass im Roman nicht nur die Sicht der Menschen geschildert wird, sondern dass auch auf die Außerirdischen eingegangen wird.

Fazit
Rick Yanceys Trilogie ist eine spannende, actionreiche Reise in eine beängstigende Welt, die die menschlichen Abgründe aufzeigt. „Das unendliche Meer“ kann durchaus mit seinem Vorgänger mithalten, da es auch über (Kampf-)Szenen verfügt, die den Leser atemlos machen. Auch die beängstigende Atmosphäre des Romans greift auf den Leser über, sodass dieser Schwierigkeiten damit haben wird, das Buch aus der Hand zu legen. Ich bin schon gespannt auf den Abschlussband!
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Anfänglich etwas langatmig, aber die tolle Idee und Atmosphäre machen es wieder gut!

Das Spiel von Liebe und Tod
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Klappentext
„Romeo und Julia, Kleopatra und Mark Anton, Napoleon und Josephine, sie alle waren schon Figuren in dem jahrtausendealten Spiel von Liebe und Tod. Die Regeln sind einfach. Verlieben sich die ...

Klappentext
„Romeo und Julia, Kleopatra und Mark Anton, Napoleon und Josephine, sie alle waren schon Figuren in dem jahrtausendealten Spiel von Liebe und Tod. Die Regeln sind einfach. Verlieben sich die Paare vor dem ausgewürfelten Termin, hat die Liebe gewonnen, trennen sie sich, triumphiert der Tod und einer der Liebenden muss sterben.

Immer wieder steht Henry vor der Tür des Jazzclubs, in dem Flora allabendlich singt. Er ist hingerissen von der schönen jungen Frau, ihrer Stimme und ihrer Musik. Flora dagegen versucht lange, sich gegen ihre Gefühle zu wehren. Ihre Haut ist schwarz und eine Beziehung mit einem weißen jungen Mann ist im Seattle des Jahres 1937 völlig ausgeschlossen.

Was Flora und Henry nicht wissen: Sie sind nur Figuren in einem uralten Spiel, in dem die Liebe selbst und ihr alter Widersacher Tod menschliche Gestalt angenommen haben. Und beide nutzen all ihre manipulativen Fähigkeiten, um zu gewinnen.“

Gestaltung
Das Cover ist sehr klassisch gehalten und zieht besonders durch den Hintergrund, der eine Backsteinmauer mit einer grünen Tafel darstellt, die Aufmerksamkeit auf sich. Der Titel ist dann mit unterschiedlichen Schriften auf die Tafel geschrieben, wobei es so aussieht als sei er aus Kreide geschrieben. Ich mag die Idee und auch dass dieses Cover eine Abwechslung zu all den anderen Covern darstellt, jedoch zieht das Buch nicht unbedingt meine Blicke auf sich, sodass ich in der Buchhandlung wohl eher daran vorbeigegangen wäre.

Meine Meinung
„Das Spiel von Liebe und Tod“ klang für mich nach einer ganz besonderen, atmosphärischen Geschichte, die auf eine ganz besondere Art und Weise erzählt wird. Daher war ich gespannt, was mich bei diesem Buch erwarten würde. Die Geschichte war wirklich einzigartig! In diesem Buch werden Liebe und Tod sozusagen personalisiert. Sie spielen schon seit Jahrzehnten ein Spiel miteinander, indem sich sowohl Liebe als auch Tod einen Spieler aussuchen. Verlieben sich ihre beiden Spieler ineinander, so gewinnt die Liebe das Spiel. Der Tod gewinnt, wenn sich nur eine Seite verliebt, beide Spieler sich trennen oder ähnliche Szenarien eintreten.

Im Jahr 1937 wählt die Liebe den hellhäutigen Henry aus Seattle aus, während der Tod die dunkelhäutige Flora aussucht. Dies scheint gerade in Angesicht der Zeit, zu der das Buch spielt, von vorneherein ein eindeutiger Sieg für den Tod zu sein, da eine Liebe zwischen einem Weißen und einer Dunkelhäutigen zu einigen Problemen führte…doch ist die Liebe nicht vielleicht doch stärker als der Tod?

Fasziniert hat mich an diesem Buch besonders der Schreibstil und die Art des Erzählens. Die Autorin erzählt sehr bildgewaltig und wortgewandt die Geschichte von Henry, Flora, der Liebe und dem Tod. Das Flair der 30er Jahre hat die Autorin sehr atmosphärisch eingefangen und mir so das Gefühl vermittelt, als sei ich selbst Teil der Geschichte bzw. als wäre ich hautnah dabei gewesen, als ethnische Vermischungen als untragbar angesehen wurden.

Interessant war auch die Erzählweise, da „Das Spiel von Liebe und Tod“ aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird und auch mehrere Erzählstränge nebeneinander verlaufen. Hier muss man sich zunächst einen Überblick verschaffen. Dies ist gerade zu Beginn ein wenig herausfordernd, da ich fand, dass die Handlung anfangs schleppend und teilweise auch langweilig war. Dass die Geschichte an sich sehr ruhig sein würde, habe ich zwar erwartet, jedoch musste ich mich dann doch durch die erste Hälfte des Buches etwas durchkämpfen, weil die Handlung wirklich sehr ruhig war. Ab der Hälfte des Buches wurde es dann spannender und das Ende war doch überraschend und mitreißend, womit ich schon gar nicht mehr gerechnet hatte.

Die Figuren waren sehr gut ausgearbeitet, da vor allem Henry und Flora eine tiefe Verbindung zueinander hatten, die so beispielsweise auch durch ihre Liebe zur Musik (Flora ist Sängerin und Henry spielt Bass) deutlich wurde. Diese Verbindung war für mich als Leserin die ganze Zeit spürbar. Auch die Liebe und der Tod waren sehr überzeugende Figuren, die durch ihren Konflikt für Spannung gesorgt haben und die es sich auch nicht haben nehmen lassen, in ihr Spiel einzugreifen, indem sie menschliche Gestalt annahmen. Doch wer am Ende siegt, die Liebe oder der Tod und ob sich Henry und Flora ineinander verlieben oder nicht…das muss jeder wohl selber herausfinden!

Fazit
„Das Spiel von Liebe und Tod“ ist eine spannende Geschichte mit einer so noch nicht dagewesenen Handlung, die vor allem durch die Personifizierungen von Liebe und Tod und deren Spiel überzeugen kann. Die Figuren sind sehr detailliert ausgearbeitet und vor allem das Flair der 30er Jahre war konstant greifbar. Bis die Geschichte in Fahrt kommt dauert es leider jedoch etwas, sodass ich mich durch den Anfang etwas durchkämpfen musste.
4 von 5 Sternen

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Was wäre, wenn alles möglich ist?

Das Spiel der Wünsche
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Klappentext
„Hüte dich vor deinen Wünschen – sie könnten wahr werden! Wieviel bist du bereit zu geben, um schön zu sein? Um Freunde zu finden? Um deinen Liebeskummer zu lindern? Ein passender Zauber kann ...

Klappentext
„Hüte dich vor deinen Wünschen – sie könnten wahr werden! Wieviel bist du bereit zu geben, um schön zu sein? Um Freunde zu finden? Um deinen Liebeskummer zu lindern? Ein passender Zauber kann alle Wünsche wahr werden lassen …

Als Aris Freund Win stirbt, entschließt sie sich, die schmerzhafte Erinnerung an ihn zu löschen – durch einen Zauber. Doch was Ari nicht weiß: Zwischen ihrem eigenen Leben und dem ihrer Freunde und Win bestehen geheime, sogar lebensbedrohliche Verbindungen. Und mit ihrem Wunsch setzt Ari eine Kette an Ereignissen in Gang, die nicht mehr aufzuhalten ist. Denn jeder Wunsch hat seinen Preis. Liebe, Verlust, Freundschaft – das Spiel der Wünsche reißt Ari und ihre Freunde mit sich, machtvoll wie eine Flutwelle. Gelingt es ihnen, dem verhängnisvollen Kreislauf zu entkommen?“

Gestaltung
Mit sehr hellen, fast schon frühlingshaften Farben präsentiert sich das Cover von „Das Spiel der Wünsche“. In vielen bunten Farben sind über das Cover kreuz und quer Linien gezogen, auf denen kleine Figuren balancieren. Zentral ist jedoch der Titel des Buches, der in schlichtem weiß alle Querverbindungen und Linien überschattet. Mir gefällt das Cover sehr gut, da die Linien schön auf die tiefere Bedeutung der Geschichte verweisen: jede Berührung einer Linie überträgt sich auch auf eine andere, sodass alle miteinander vernetzt sind und nichts ohne Einfluss auf andere geschieht.

Meine Meinung
Maggie Lehrmans Debütroman „Das Spiel der Wünsche“ klang für mich nach einer tiefgründigen Geschichte über das Leben und ich muss sagen, es klingt nicht nur nach einer solchen, es ist sogar so. Dieser Roman hat mich sehr nachdenklich gestimmt und mir gut gefallen. Es geht allgemein um die Frage „Was für einen Preis bin ich bereit zu zahlen, damit meine Wünsche in Erfüllung gehen?“. Es wird thematisiert, welche Konsequenzen Wünsche haben können und ob sie es wert sind, nur für die Erfüllung des Wunsches, ertragen zu werden.

Zunächst hatte ich gedacht, dass „Das Spiel der Wünsche“ in unserer Welt spielen würde und dass es nur im übertragenen Sinne um durch Zauberhand erfüllte Wünsche gehen würde. Daher erlebte ich sofort zu Beginn eine kleine Überraschung: die Welt im Buch ist zwar fast so wie die unsere, jedoch gibt es eine Besonderheit. Alles ist rein theoretisch möglich! Auch wenn die Regierung verboten hat, Wünsche zu erfüllen, so gibt es dennoch sogenannte Hekamistinnen(=Zauberinnen), die gegen Bezahlung alles möglich machen, was man möchte und sich wünscht.

Protagonistin Ari steht kurz vor ihrem Highschoolabschluss. Sie, ihre zwei besten Freundinnen und ihr Freund Win, sind typische amerikanische Teenager. Sie haben mit den Problemen zu kämpfen, die erfahrenen Jugendbuchlesern häufiger begegnen und auch sonst eher klischeehaft erscheinen. Das Besondere am Debütroman von Maggie Lehrman ist jedoch, wie die Jugendlichen ihre Probleme zu lösen versuchen.

Als Win bei einem Autounfall stirbt, wendet sich Ari an eine der besagten Zauberinnen und wünscht sich, den Schmerz aus ihren Erinnerungen zu löschen. Hierzu möchte sie also Win vergessen. Und da kommt die Grundthematik, die ich eingangs erwähnt habe, ins Spiel. Jeder Wunsch zieht Konsequenzen nach sich. Was ist es wert, schön zu sein, wenn man dennoch nicht gemocht wird? Was bringt es, wenn man seine Freunde an sich bindet, aber diese keine echten Gefühle für einen haben?

In „Das Spiel der Wünsche“ wird nicht nur Aris Situation geschildert, sondern mehrere verschiedene Problem-durch-Wünsche-Lösungsversuche von unterschiedlichen Teenagern. So gestaltet sich das Netz der Wünsche auf einem ziemlich breiten Spektrum und die tiefgehende Bedeutung der Konsequenzen erschließt sich dem Leser dadurch auch sehr gut, denn die Jugendlichen berühren sich in ihren Wünschen und deren Folgen untereinander durch aus.

Erzähltechnisch ist die Geschichte so gelöst, dass immer wieder verschiedene Situationen aus den Sichtweisen der unterschiedlichen Jugendlichen geschildert werden. Sie erzählen, wie sie ihre Probleme mit ihren Wünschen zu lösen versucht haben und was das für Auswirkungen für sie hatte. Zunächst war es für mich deswegen ein wenig schwer, in die Geschichte zu finden. Hat man sich aber erst einmal an diesen Erzählstil gewöhnt und ist in einen Flow gekommen, so nimmt einen das Netzwerk und das verzweigte Spiel der Wünsche komplett gefangen und regt zum Nachdenken an.

Fazit
„Das Spiel der Wünsche“ ist ein Debütroman, der sich mit den Fragen des „Was wäre, wenn…“ beschäftigt. Was sind wir Menschen bereit für einen Preis zu zahlen, damit unsere Wünsche in Erfüllung gehen? Bedenken wir dabei auch die Auswirkungen, die ein Wunsch haben kann? Diese Thematik hat mich sehr fasziniert und sie ist im Buch super ausgearbeitet und dargestellt worden. Einzig an den Erzählstil musste ich mich zuerst etwas gewöhnen, aber dann konnte ich die Geschichte voll und ganz genießen!
4 von 5 Sternen!

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