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Veröffentlicht am 08.09.2024

Le Cordon Bleu

Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit
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Le Cordon Bleu

„Wir müssen die Grenzen aufbrechen, sie überwinden. Wir sind moderne Frauen und sollten uns nicht von alten Konventionen einengen lassen.“

„Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit“ ...

Le Cordon Bleu

„Wir müssen die Grenzen aufbrechen, sie überwinden. Wir sind moderne Frauen und sollten uns nicht von alten Konventionen einengen lassen.“

„Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit“ ist ein historischer Roman von Ulrike Renk. Er erschien im März 2024 im Aufbau Verlag und ist ein Einzelband.

Frankreich, ab 1887: Marthe lebt nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter bei ihrer Großmutter in einem kleinen Ort. Beide Frauen kochen gern und Marthes Mutter ist sogar ausgebildete Köchin. So lernt natürlich auch Marthe früh einige Tipps und Tricks in der Küche, wünscht sich aber keinen entsprechenden Beruf, sondern möchte Journalistin werden. Dieser Traum kann sich jedoch nur erfüllen, wenn Marthe und ihre Mutter zurück nach Paris ziehen. Julie nimmt also einen Beruf als Köchin bei einer wohlhabenden Familie an und Marthe kann in Paris das Lyzeum besuchen. Ihren Traum Artikel zu schreiben erreicht sie schließlich und darüber hinaus noch viel mehr. Sie etabliert schließlich, gemeinsam mit ihrer Mutter, die renommierte Kochschule „Le Cordon Bleu“.

Tatsächlich lebt Marthe in einer spannenden Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs. Die Lebensweise der Menschen beginnt sich zu verändern. Die Menschen haben weniger Personal in ihren eigenen Haushalten, es gibt mehr und mehr Restaurants in den Städten und die Technik schreitet im Rahmen der Industrialisierung immer weiter voran. Aber auch die gesellschaftlichen Konventionen beginnen sich zu verändern. Die Gesellschaftsschichten weichen, wenn auch sehr langsam, auf und auch Frauen bekommen mehr Rechte. So durften Frauen zum Beispiel lange Zeit nur in Restaurants, wenn sie Konkubinen waren. Für „ehrbare Frauen“ war ein entsprechender Ausflug nicht tragbar…
Der Roman konzentriert sich hauptsächlich auf die Jugendzeit von Marthe. Es geht um ihre Erfahrungen in der Küche, ihre persönliche Entwicklung, ihre Wünsche und ihren Weg zur erfolgreichen Geschäftsfrau. Leider sind die Abschnitte zum Romanende recht abgehackt und die Zeitsprünge groß. Ich hätte mir hier mehr Details gewünscht und dafür vielleicht in der Jugend ein paar Ausführungen weniger gebraucht. Insgesamt ist die Handlung in fünf Abschnitte unterteilt, welche - passend zum Hauptthema - die Namen eines 5-Gänge-Menüs tragen.
Viel Spannung kommt im Roman nicht auf, die Geschichte plätschert langsam und ruhig dahin, ist aber keinesfalls langweilig. Es gibt viele interessante Details zur gehobenen Küche und auch historische Ereignisse wie zum Beispiel der Bau des Eiffelturms werden geschickt eingearbeitet. Die gesellschaftliche Entwicklung wird über Marthes Geschichte dargestellt und deutlich wird, wie schwer es war, aus einer unteren Schicht in die höheren Kreise aufgenommen zu werden. Marthe gelingt dies mithilfe ihrer Freundin Florence, welche absolut unkonventionell mit der Tochter ihrer Köchin interagiert.
Marthes Entwicklung gefällt mir dabei sehr gut. Sie ist eine starke Figur, ohne dabei auffällig sein zu müssen. Ich mochte ihre ruhige und oft zurückhaltende Art sehr, gefallen haben mir aber natürlich ebenso die Momente, in denen sie offen ihre Meinung sagt. Schließlich hat sie immer wieder gute Ideen und Gedanken, welche in jedem Fall geteilt werden müssen. Schließlich kann sie sogar ihren großen Traum erreichen und etabliert dann zusätzlich zu ihrer eigenen Zeitschrift eine der erfolgreichsten Kochschulen der Welt. Sie setzt sich damit als Frau in einem noch heute von Männern dominierten Berufszweig durch und hinterlässt damit auch heute noch große Spuren. Denn „Le Cordon Bleu“ existiert immer noch, leider ist Marthe Distel aber eher unbekannt. Tatsächlich ist über ihr Leben nur sehr wenig bekannt, wie Ulrike Renk im Nachwort beschreibt. Der Roman ist also hauptsächlich fiktiv und orientiert sich an den wenigen bekannten Fakten. Dies ist sehr schade, denn offensichtlich hat Marthe viel erreicht und die Welt sollte davon wissen…
Aber auch die anderen Figuren mochte ich sehr. Jede ist für sich einzigartig und authentisch charakterisiert und liebevoll gestaltet.
Überzeugen konnte natürlich auch der Schreibstil der Autorin. Er ist wie immer bildlich und flüssig und führt dazu, dass die Geschichte leicht und unkompliziert lesbar ist.

Mein Fazit: Obwohl die Handlung eher ruhig ist, haben mich Marthes Geschichte sowie die Ausflüge in die französische Küche fasziniert und begeistert. Ich bin der Meinung, dass die Welt mehr von diesen starken Frauen wissen und lesen muss und freue mich auf weitere Romane von Ulrike Renk! Für „Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit“ gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Kämpfe

Das Erbe des Horizonts
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„Niemand ist für Veränderungen bereit, aber das Leben nimmt darauf keine Rücksicht.«

„Das Erbe des Horizonts“ ist der vierte Band der „Die von Bahlow Saga“ von Alexandra Fischer. Er erschien im Juni 2024 ...

„Niemand ist für Veränderungen bereit, aber das Leben nimmt darauf keine Rücksicht.«

„Das Erbe des Horizonts“ ist der vierte Band der „Die von Bahlow Saga“ von Alexandra Fischer. Er erschien im Juni 2024 bei Books on Demand und sollte nicht unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden.

Ein weiteres Mal Westsamoa und Tamalele. Lange hatte ich darauf gewartet und wurde nicht enttäuscht...
Die nächsten Generationen der Familie werden älter so liegt der Fokus in diesem Band auf Emilie und Paul. Auch Serafina tritt mehr in den Vordergrund, doch ihre Zeit wird erst noch kommen.
Westsamoa, 1947 - Der zweite Weltkrieg ist vorbei und neue Zeiten brechen an. Die Industrialisierung schreitet fort, die Menschen möchten reisen und die Welt kennenlernen. Auch Tamalele kann sich den Veränderungen nicht entziehen und einstiege Entscheidungen scheinen nun fatal zu sein. Die Plantage steht vor dem Ruin - eine Rettung scheint nur möglich, wenn die nächste Generation die Führung übernimmt. Doch wer soll diese übernehmen? Oder kann es nur gemeinsam gehen? Erneut stehen schwere Entscheidungen und große Kämpfe bevor, die die gesamte Familie betreffen.
Mit vielen spannenden Wendungen, emotionalen Szenen und einem mitreißenden Schreibstil lässt die Autorin die von Bahlow-Familie weiterleben. Schon nach wenigen ersten Seiten konnte ich vollkommen in die Geschichte eintauchen und bin durch die Seiten geflogen. Vieles habe ich so nicht erwartet und immer wieder wurde ich überrascht.
Gerade Pauls Entwicklung sowie seine insgesamt sehr vielschichtige Figur hat mir sehr gut gefallen. Gleichzeitig tut er mir aber auch leid. Er lebt in einer Zeit, in der es für ihn unmöglich ist, offen er selbst zu sein. So trifft er Entscheidungen, die vermeintlich gut sind, ihn aber immer weiter ins persönliche Unglück stürzen. Trotzdem bleibt er mehr oder weniger stark, kämpft für seine Familie und steht zu seinem Wort.
Auch Hans überrascht in diesem Band, denn er legt sein böses Gesicht endgültig ab und setzt sich ebenfalls für Tamalele ein. Seine Vergangenheit bleibt jedoch ebenfalls nicht verborgen und zwangsläufig muss er sich ihr stellen. Emilie hat mich ebenfalls überrascht, denn ich habe sie anders eingeschätzt…
Durch die personale Erzählperspektive, die immer wieder wechselt, sieht man als Leser verschiedene Perspektiven und kann die Handlungen und Emotionen der einzelnen Figuren gut nachvollziehen. Sie sind authentisch gezeichnet und was mir weiterhin besonders gefällt ist die Realität, von der die Handlung berichtet. Die Familie durchlebt gute und schlechte Zeiten, es gibt Geheimnisse, Intrigen, Hass und Missgunst aber eben auch Gemeinsamkeiten und Freude. Das Leben ist kein Zuckerschlecken und wer Friede-Freude-Eierkuchen-Happy-Ends sucht, der ist mit diesen Romanen an der falschen Adresse. Die Romane erzählen das wahre Leben, sind überraschend und spannend.
Eingearbeitet werden diverse Themen wie Rassismus, die Industrialisierung, Homosexualität und die Rolle der Frau - selbst Hollywood taucht auf. Jedes Thema wird dabei gut ausgearbeitet und recherchiert, ebenso werden zeitgemäße historische Ereignisse unkompliziert in die Handlung integriert.

Mein Fazit: Ein weiterer unglaublich spannender Roman aus der Feder von Alexandra Fischer und eine großartige Fortsetzung dieser Buchreihe! Ich habe erneut mit den Figuren gehofft, gelitten und gelacht und war von den Wendungen oft mehr als überrascht.
Ich freue mich wahhnsinng auf die Fortsetzung und vergebe mal wieder 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Comeback

This could be love
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„Es ist doch normal, dass man an der Spitze stehen will, wenn man Leistungssportlerin ist. Ich meine, wofür macht man es sonst?“

„This could be Love“ ist der Auftaktband der „Hawai Love“-Reihe von Lilly ...

„Es ist doch normal, dass man an der Spitze stehen will, wenn man Leistungssportlerin ist. Ich meine, wofür macht man es sonst?“

„This could be Love“ ist der Auftaktband der „Hawai Love“-Reihe von Lilly Lucas. Er erschien im Juli 2024 im Droemer Knaur Verlag.

Louisa ist mit nur 16 Jahren bereits ein bekannter Tennisstar, musste nun jedoch krankheitsbedingt ein Jahr pausieren. Kurz bevor es wieder ins Turnier gehen soll, zieht sie für sechs Wochen nach Hawai zu ihrer Tante Kay. Dort will sie sich in deren Tennisschule final auf die neue Saison vorbereiten. Ablenkungen sind in ihrem Zeitplan nicht vorgesehen, doch der Nachbar ihrer Tante, Vince, bringt die Schmetterlinge in ihrem Bauch zum Fliegen. Natürlich ist er trotzdem tabu und erst recht, weil er scheinbar einen schweren Konflikt mit Kay hat..

Wie immer bei den Romanen von Lilly Lucas war ich von Beginn an absolut von der Geschichte gefesselt. Zunächst habe ich Louisa für eine eiskalte Tennisspielerin gehalten, die außer Sport nichts in ihrem Leben zulässt. Ein wenig ist sie auch tatsächlich so, denn sie ist super ehrgeizig und will in ihrer Karriere einiges erreichen. Manchmal ist sie dabei ein wenig zu verbissen und steht sich so selbst im Weg, sie verbietet sich nahezu jedes Vergnügen und will unbedingt an die Weltspitze. Gleichzeitig hat sie aber auch eine verletzliche Seite und Vince lässt ihr Herz unerwartet schnell schlagen. Der lässige Surferboy scheint dabei das genaue Gegenteil von Louisa zu sein und eine Beziehung so absolut undenkbar. Trotzdem kommen die beiden sich natürlich näher und ich persönlich mochte ihre Entwicklung sehr.
Insgesamt gibt es nur wenig große Konflikte und der Konflikt, den ich zunächst für den schwierigsten gehalten habe, entpuppte sich als nahezu nichtig. Mit dieser Wendung hat die Autorin mich also definitiv überrascht!
Ansonsten liest der Roman einfach nur wunderbar, der Schreibstil gewohnt flüssig und leicht, die Handlung ohne überdramatisierte Szenen und insgesamt herrscht weitestgehend eine Friede-Freude-EIerkuchen-Stimmung. Die Handlung und die Atmosphäre sind einfach fürs Herz und haben mich absolut begeistert!
Natürlich werden trotzdem auch ernstere Themen angeschnitten und gerade Louisas Leistungsdruck und damit einhergehende Probleme werden betrachtet. Nichtsdestotrotz überwiegt aber die positive Grundstimmung und so ist der Roman für mich ein absoluter Wohlfühlroman.
Etwas kurz kommt möglicherweise der Sport an sich, wer also eine Sportromance sucht, bei der Tennis im Fokus steht, ist bei „This could be love“ eher nicht an der richtigen Stelle. Natürlich werden kleinere Aspekte aufgegriffen, aber hauptsächlich geht es eben um Lou und Vince, was für mich auch absolut passend war, anderen aber eben zu wenig Sport sein könnte.
Für mich passt aber einfach alles - das wunderschöne Setting am Strand, die sympathischen Protagonisten und Nebenfiguren (wie toll ist Laurie bitte?!), der flüssige Schreibstil und der Verlauf der Handlung. Was diesmal fehlt, ist das typische Kleinstadtsetting. Dies ist für mich aber nicht so wichtig und ich persönlich bin einfach ein großer Fan von Sonne, Sand und Meer!
Gefallen hat mir außerdem, dass Zeitungsschlagzeilen und Textnachrichten auf moderne und gelungene Weise in die Handlung eingearbeitet werden. Gerade aus den Schlagzeilen erfährt der Leser einiges über Louisa, was sonst hätte länger erklärt werden müssen, so aber viel angenehmer aufzunehmen war.
Louisas persönliche Entwicklung gefällt mir ebenfalls sehr und tatsächlich bin ich super gespannt, wie es auf Hawai in den nächsten Bänden weitergehen wird.

Mein Fazit: Für mich ist „This could be Love“ ein weiterer wundervoller Roman von Lilly Lucas, den ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe: frei nach dem Motto „Aufklappen, lesen, wohlfühlen!“. Für mich hat einfach alles gepasst und ich freue mich auf weitere Wohlfühlromane der Buchreihe! Für diesen Band gibt es von mir klare 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Liebe und Bonbons

Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer
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„Und wenn es irgendeinen Sinn hat, dass ich ausgerechnet jetzt auf Sylt gelandet bin, dann den, das Zuckerhüs und Alva kennenzulernen, die hier ihren Traum lebt.“

„Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am ...

„Und wenn es irgendeinen Sinn hat, dass ich ausgerechnet jetzt auf Sylt gelandet bin, dann den, das Zuckerhüs und Alva kennenzulernen, die hier ihren Traum lebt.“

„Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer“ ist ein Sylt-Liebesroman von Julia Rogasch. Er erschien im April 2024 im Ullstein Verlag.
Marla wird von ihrem Freund verlassen, kurz bevor sie gemeinsam auf ihre Herzensinsel ziehen können. Da ihre Zelte in Hamburg aber bereits abgebrochen sind, beschließt Marla alleine auf die Insel zu gehen und einen Neuanfang zu wagen. Das Zuckerhüs, Alvas Bonbonladen, scheint diese Möglichkeit zu bieten und auch Alvas Enkel Peer lässt Marlas Herz höherschlagen. Dann soll der Bonbonladen jedoch verkauft werden und Marlas Chancen scheinen zu schwinden…

Happy-End-Garantie, Urlaubsfeeling, Meer und Herzklopfen - was will man mehr von einem Sommerliebesroman?! Vielleicht noch ein paar süße Kleinigkeiten - kein Problem. All das bekommt ihr beim Lesen dieses Romans.
Julia Rogasch entführt den Leser auf die Trauminsel Sylt und baut damit, wie bereits in vorherigen Romanen, ein wunderschönes Setting für die Geschichte von Marla und Peer.
Die Handlung beginnt dann wie erwartet - Marla wird von ihrem Freund schwer enttäuscht und beschließt, einen Neuanfang auf Sylt zu wagen. Dies gestaltet sich jedoch nicht so leicht, denn sie muss natürlich erstmal feststellen, was sie selbst eigentlich möchte. Die bisherigen Pläne hatten sich auf eine gemeinsame Zeit konzentriert und auch finanziell sieht es alleine eben anders aus als zu Zweit. Als Marla dann Alva und ihren wunderschönen Bonbonladen kennenlernt, scheint sich plötzlich alles zu fügen. Die Arbeit mit den Bonbons und den Kunden macht Marla Spaß und auch mit Alva versteht sie sich gut. Alvas Ekel Peer lässt darüber hinaus noch Marlas Herz höherschlagen und eigentlich scheint alles perfekt. Dann jedoch erfährt Marla, dass Peer plant, den Bonbonladen zu verkaufen und gemeinsam mit Alva die Insel zu verlassen. Die gerade geschmiedeten Pläne zerplatzen wie Seifenblasen und Marla steht erneut vor einem Scherbenhaufen. Zusätzlich verkompliziert wird die Situation durch Marlas Exfreund, der plötzlich wieder auf der Matte steht…
Die Figuren sind dabei absolut authentisch und passend gestaltet. Marla habe ich sofort in mein Herz geschlossen, während Peer mir zunächst etwas suspekt war. Alva hingegen sowie Marlas Freundin Insa habe ich hingegen ebenfalls sofort gern gehabt. Sie ist eine sympathische Frau und ein Wirbelwind, der sich nicht leicht entmutigen lässt und das Leben liebt. Auch die Freundschaft von Marla und Insa mochte ich sehr. Sie ist geprägt von Verbundenheit und Vertrauen und vermittelt einem dadurch ein absolutes Wohlgefühl.
Durch die Ich-Perspektive kann man Marlas Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehen und fiebert während der gesamten Handlung mit ihr mit. Aus diesem Grund war mir möglicherweise auch Peer zunächst etwas fremd, man erfährt eben nichts über seine Gedanken und weiß nur, was Marla weiß. Ihre Sicht ist dabei natürlich eher subjektiv und an manchen Stellen vielleicht auch etwas übertrieben dramatisch, wobei dies zum Romangenre passt.
Insgesamt ist der Handlungsverlauf recht vorhersehbar. Dies ist aber genau das, was ich von einem Sommerliebesroman zum Schmökern erwarte. Der Roman wird dadurch auch auf keinen Fall langweilig und tatsächlich muss ich sogar sagen, dass ich mir final sogar mindestens einen Konflikt bzw. Zufall weniger gewünscht hätte. Am Romanende überschlagen sich die Ereignisse dann nämlich und viele lose Fäden werden miteinander verknüpft. Der Zufall spielt eine große Rolle und tatsächlich wirkt dies für mich nicht unbedingt realistisch.
Besonders gefallen haben mir hingegen die Einblicke in die Herstellung von Bonbons und fast hatte ich das Gefühl die Bonbonmasse selbst zu fühlen und zu riechen. An diesen Details erkennt man dann auch den bildlichen und emotionalen Schreibstil der Autorin, der einem ein wunderschönes Leseerlebnis beschert.
Erwähnen möchte ich zuletzt auch noch das wunderschöne Buchcover, welches nicht nur wunderschön aussieht, sondern sich auch noch toll anfasst, da einige Elemente hervorgehoben sind.

Mein Fazit: Julia Rogaschs neuster Roman ist wieder ein absoluter Wohlfühl- und Herzensroman. Die Handlung ist unkompliziert und herzerwärmend, der Schreibstil flüssig und leicht. Obwohl auch schwere Themen angeschnitten werden, überwiegen die Harmonie und ein gutes Gefühl. Das Setting auf der wunderschönen Nordseeinsel Sylt ist atemberaubend. Von mir gibt es daher 4,5 von 5 Sternen für einen schönen Sommerroman.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Stimme der Liebe

Blind Date mit Möwe
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Ich hab mich wirklich verliebt, in eine Frau, die ich noch nie gesehen hatte. Und über die ich fast nichts wusste. Verrückt, oder?“

„Blind Date mit Möwe“ ist ein Liebesroman von Yvonne Struck. Er erschien ...

Ich hab mich wirklich verliebt, in eine Frau, die ich noch nie gesehen hatte. Und über die ich fast nichts wusste. Verrückt, oder?“

„Blind Date mit Möwe“ ist ein Liebesroman von Yvonne Struck. Er erschien im April 2024 im Bastei Lübbe Verlag.
Nach einem vollkommen verpatzten Tinder-Date beschließt Lisa, sich auf einer Dating-Plattform anzumelden, bei der es um die „inneren Werte“ geht. Kennenlernen ohne Fotos, Namen oder Berufe - das Blind-Date der anderen Art, eigentlich perfekt, oder?
Jonas wird auf der Onlineplattform von seinem Freund Timo angemeldet, er soll beweisen, dass es beim Kennenlernen nicht auf das Aussehen ankommt. Laut Fragebogen sind Lisa und Jonas ein perfektes Match, doch wie sieht es im wahren Leben aus?

Yvonne Strucks Roman spielt in Lübeck und tatsächlich wird die Stadt der sieben Türme im Roman immer wieder authentisch und bildlich beschrieben. Für mich war das Lesen daher quasi ein Heimspiel und nicht selten hatte ich beim Lesen ganz konkrete Bilder vor Augen. Doch auch jemandem, der die Stadt nicht kennt, wird durch die realistischen Beschreibungen sicherlich eine perfekte Romankulisse geboten. Mit dabei sind Strand und Stadt sowie malerische Natur in all ihrer Vielfalt. An manchen Stellen sind die Erläuterungen vielleicht sogar etwas zu detailliert, mir hat es aber insgesamt sehr gefallen, welchen Stellenwert der jeweilige Handlungsort bekommt.
Die Autorin hatte mich jedoch nicht nur durch den Handlungsort sofort gefesselt, sondern auch durch den insgesamt sehr bildhaften, leichten und humorvollen Schreibstil sowie die sympathischen Protagonisten. Schon nach den ersten Seiten war ich vollkommen in die Geschichte eingetaucht und fühlte mich an Romane von Petra Hülsmann oder Meike Werkmeister erinnert.
Das Buchsetting, eine Onlineplattform, die Menschen unabhängig von Aussehen und finanziellen Aspekten zusammenbringt, gefällt mir sehr gut. Yvonne Struck schildert das Kennenlernen von Lisa und Jonas sehr charmant und amüsant, bringt einem so manches Lächeln auf die Lippen und ist dabei keinesfalls albern oder überzogen.
Insgesamt ist die Geschichte, wie auch die beiden Protagonisten, absolut authentisch.
Lisa ist eine fröhliche junge Frau, die für ihren Beruf brennt. Sie leitet eine Naturstation auf dem Priwall und kann sich nichts schöneres vorstellen, als die Natur zu hegen und sie Kindern und Erwachsenen näher zu bringen. Lisas Leidenschaft war für mich durch die Zeilen spürbar und als Figur ist sie mir sofort sympathisch gewesen. Sie ist auf keinen Fall perfekt, lebt oft im Moment und ist manchmal ein bisschen verplant. Gleichzeitig ist sie darauf bedacht, dass es den Menschen in ihrer Umgebung gut geht und setzt ihre eigenen Bedürfnisse dadurch oft zurück. Dies wird ihr im Laufe des Romans klar und mir gefiel gut, wie sie sich hier entwickelt hat. Gerade die Reflektion ihrer eigenen Handlungen mochte ich sehr!
Ebenso sympathisch ist mir Jonas, der ein ganz normaler Typ ist. Er ist Architekt und hat gerade den ersten großen Auftrag auf dem Schreibtisch liegen. Entsprechend viel Druck lastet auf seinen Schultern, weitere Probleme kann er eigentlich nicht gebrauchen. Dennoch jongliert er parallel mit seiner dreizehnjährigen Tochter und dem Onlinedating, was nicht immer ganz leicht ist.
Auch die Nebenfiguren, gerade die aus der Naturstation, haben mir sehr gefallen. Weniger mochte ich Jonas Freund Timo, welcher irgendwie eher wie ein egoistischer und selbstverliebter Mann als wie ein echter Kumpel auftritt. Irgendwie verkörpert er damit ein typisches Klischee…
Gefallen hat mir zudem, dass viele der betrachteten Themen im Roman tatsächlich so oder so ähnlich existieren oder passiert sind. Lisas Naturstation gibt es ihn ähnlicher Form zum Beispiel tatsächlich und Vorbeischauen lohnt sich garantiert - eine entsprechende Erläuterung gibts im Nachwort!

Mein Fazit: Yvonne Struck hat einen humorvollen und wunderschönen Liebesroman geschrieben. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hatte unglaublich viel Freude am Lesen. Im Roman passte für mich einfach alles, weshalb es 5 von 5 Sternen von mir gibt! Außerdem dazu natürlich eine klare Leseempfehlung, gerade für Leser*innen von Autorinnen wie Petra Hülsmann oder Meike Werkmeister!

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