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Veröffentlicht am 04.08.2024

Ein Roman über die Liebe zu Büchern

Die Bücherjägerin
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Ein wunderbar warmherziger Roman über die Liebe zu Büchern und das Abschiednehmen eines geliebten Menschen.

Sarah ist eine Bücherjägerin, sie hat gemeinsam mit ihrer Tante Amalia von Richthofen, alte ...

Ein wunderbar warmherziger Roman über die Liebe zu Büchern und das Abschiednehmen eines geliebten Menschen.

Sarah ist eine Bücherjägerin, sie hat gemeinsam mit ihrer Tante Amalia von Richthofen, alte Bücher aufgestöbert, sie restauriert und weiterverkauft. Doch Amalia ist verstorben und Sarahs Leben ist aus der Bahn geraten. Sie hat sich völlig zurückgezogen und hat kaum noch Kontakt zur Außenwelt. Sarah hat autistische Züge, was ihr die Kommunikation mit ihren Mitmenschen nicht einfach macht.

Als eines Tages Ben, ein sehr charmanter Bibliothekar vor ihr steht und um ihre Hilfe bittet, sie den letzten Auftrag ihrer Tante zu übernehmen, kommt Leben in Sarah. Kurzerhand begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise nach Frankreich und England, um mit Ben das verschollene Kartenstück zu finden. Um die Tabula Peutingeriana ranken sich viele Mythen und die beiden machen sich auf eine spannende Schnitzeljagd, die nicht nur Buchliebhaber überzeugen wird.

In jeder Zeile dieses Buch kommt die Liebe zu Büchern zum Tragen, aber auch ernste Themen wie der Tod eines nahestehenden Menschen und die damit verbundene Trauerbewältigung bekommen Raum in diesem Roman.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, ich hatte zuerst Bedenken, da der Ich-Erzähler so gar nicht mein Favorit unter den Erzählperspektiven ist, aber hier zu Sarah hat es gepasst. Erst recht, weil sie es mir so einfach gemacht hat, ihre autistischen Züge zumindest nachvollziehen zu können. Insgesamt ist der Roman von einem feinen Humor durchzogen, ohne dass es übertrieben oder aufgesetzt wirkt. Ich habe den Roman sehr genossen und ihn sehr gerne gelesen. Einziger Kritikpunkt für mich ist, dass ich gerne mehr über Milena, die Schwester von Sarah erfahren hätte, für mich war ihre Geschichte nicht ganz so stimmig.

Ein wunderbarer Roman über eine abenteuerliche Schnitzeljagd, die mir viel Freude bereitet hat. Ich würde sehr gerne noch einmal einen Roman von Elisabeth Beer lesen, denn diese Autorin hat meiner Meinung nach Potential.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Interessantes Ermittlerpaar

Köln 9mm
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Mit einem sehr speziellen Ermittlerpaar hat mich dieser Krimi gut unterhalten. Ein Polizist aus Köln wird während einer Schießerei bei einem Überfall auf einen Geldtransporter erschossen. Die dazu gerufenen ...

Mit einem sehr speziellen Ermittlerpaar hat mich dieser Krimi gut unterhalten. Ein Polizist aus Köln wird während einer Schießerei bei einem Überfall auf einen Geldtransporter erschossen. Die dazu gerufenen Kommissare Kaiser und Mertin werden Beteiligte dieses schrecklichen Ereignisses können aber die Täter nicht stoppen. Schnell beginnen sie ihre Ermittlungen und stoßen dabei auf einige Ungereimtheiten. Irgendwann wird klar, dass mehr hinter dieser Tat steckt als sie sich vorstellen können.

Judith Mertin ist eine a-typische Kommissarin. Sie hat private Probleme, die vielleicht auch aus ihrer Vergangenheit beruhen. Gerade ihre sehr sonderbare a-typische Verhaltensweise, welche nicht unbedingt immer realistisch daherkommt, macht ihren Charakter so spannend. Sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten und doch weiß sie, worauf es ankommt. Ihr Kollege Markus Kaiser ist der eher ruhige Kollege. Er hat eine eigene Familie und kommt aufgrund der schrecklichen Ereignisse immer mehr ins Grübeln, ob dieser Job noch der richtige für ihn ist. Er reibt sich mit Mertin und versteht ihr Verhalten oft überhaupt nicht.

Der Einstieg in den Fall ist sehr intensiv und aktionsreich was mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und gut lesbar. Das Thema das Gruppierungen außerhalb der gesellschaftlichen Norm operieren (wie z.B. die Reichs-Bürger-Szene) hat gut in den Fall gepasst. Ich hätte mir einen harten bzw. überraschenden Turn noch am Ende gewünscht, aber dies ist meine einzige kleine Kritik an dem ansonsten sehr gut geschriebenen und spannenden Fall. Gerade die sehr spezielle Kommissarin Mertin hat es mir angetan und das Ende ihrer Entwicklung in diesem Fall fand ich interessant. Ich würde gerne einen weiteren Fall von diesem sehr speziellen Team lesen.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Die Intrigen spitzen sich zu

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
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Auch mit dem dritten Teil entführt uns Hanna Caspian wieder nach Brandenburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Intrige um den Fürsten zu Eulenburg spitzt sich immer weiter zu und auch die Geschehnisse ...

Auch mit dem dritten Teil entführt uns Hanna Caspian wieder nach Brandenburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Intrige um den Fürsten zu Eulenburg spitzt sich immer weiter zu und auch die Geschehnisse im Dienstbotentrakt werden immer verworrener.

Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass ich gar nicht mehr wusste, wer auf welcher Seite steht, sondern dass es allen nur darum geht ihre eigenen Schäfchen ins trockene zu bringen. Viele lassen sich nicht in die Karten schauen.

Wir begegnen vielen Figuren aus den ersten beiden Bänden wieder, so nicht nur der fürstlichen Familie, sondern auch der Dienerschaft, ob nun Adelheid, Hedda, Novak oder Opitz, wobei letzterer definitiv meine “Antifigur” ist. Ich konnte ihn noch nie leiden, aber hier habe ich dann einen regelrechten Hass auf ihn entwickelt.

Der Roman wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und so bekommt man gerade von der Dienerschaft einen sehr guten Eindruck. Die Gedankenwelt war doch eine andere.

Es gibt immer wieder Zeitsprünge in dem Roman, wohin gegen die gesamte Erzählung chronologisch ist. Insgesamt umfasst der Erzählzeitraum ziemlich genau ein Jahr.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, mir persönlich waren die Kapitel wieder einmal zu lang, sodass ich oft schon bei Abschnitten unterbrochen habe, obwohl ich sonst immer bis zum Kapitelende lese.

Es wird dramatisch und spannend, obwohl man schon sehr aufpassen muss, um den Faden nicht zu verlieren. Die Sprache ist der Zeit und dem Milieu angepasst, genau dies macht den Roman recht überzeugend.

Der Abschluss der Schloss Liebenberg-Reihe wartet mit allem auf, was wir schon in den ersten beiden Bänden gemocht haben.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Der Milchhof in Schwierigkeiten

Der Milchhof – Das Flüstern der Gezeiten
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Wir machen wieder einen Ausflug an die schöne Nordsee, diesmal in den 1920er und 1930er Jahren. Der Meeresbriese weht uns um die Ohren, die Möwen kreischen und der unvergleichliche Duft von Milch steigt ...

Wir machen wieder einen Ausflug an die schöne Nordsee, diesmal in den 1920er und 1930er Jahren. Der Meeresbriese weht uns um die Ohren, die Möwen kreischen und der unvergleichliche Duft von Milch steigt uns in die Nase. Wir befinden uns wieder auf dem Milchhof, Lina und ihre Tochter Alea leiten gemeinsam den Milchhof, aber die Zeiten sind sehr schwierig geworden.

Sie müssen nicht nur finanziell kämpfen, auch die politische Lage wird in den kommenden Jahren immer schwieriger für das Unternehmen.

Die Figurenkonstellation wird schwieriger, aufgrund der angespannten finanziellen Situation geht Lina eine Ehe mit einem wohlhabenden Bankier ein. Derk und Lina können somit ihre Liebe immer noch nicht leben. Auch die Kinder von Lina wandeln nun auf Freiersfüßen und gründen ihre eigenen Familien, doch auch hier ist nicht alles in Ordnung. Aber in welcher Familie ist das schon?

Themen des Romans sind zum einen die politische und wirtschaftliche Situation in dieser Zeit, aber auch die Folgen des ersten Weltkrieges für die Menschen, besonders die der heimkommenden Soldaten.

Der Roman ist gewohnt flüssig geschrieben und Dialoge und erzählende Passagen wechseln sich ab, der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass wir als Lesende ein umfassendes Bild bekommen.

Wer die Bücher der Autorin mag, wird das Heimkommen an die Nordsee sicherlich mögen.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Mücken sorgen für Chaos in Florida

Der Stich
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Das Mücken mal ein Hauptthema für einen Roman sein könnten, war für mich bisher nur sehr schwer vorstellbar. In diesem Wissenschaftsthriller sorgen diese kleinen Insekten für viel Chaos in Key West. In ...

Das Mücken mal ein Hauptthema für einen Roman sein könnten, war für mich bisher nur sehr schwer vorstellbar. In diesem Wissenschaftsthriller sorgen diese kleinen Insekten für viel Chaos in Key West. In der Handlung lernen wir Quito Matezza kennen. Dieser versucht mit einer Klage vor Gericht gegen das Ende seines Stipendiums an einem College zu verhindern. Während der Verhandlung bricht sein Anwalt nach einem Mückenstich tot zusammen. Auch die Richterin wird nach einem weiteren Mückenstich ohnmächtig. Quito hat einen schrecklichen Verdacht gegen das Unternehmen DANN Artist. Diese sorgen mit ihren Versuchen an Mücken nicht nur für positive Resonanz in der Presse. Doch Quito steht fast allein da mit seinen Vorwürfen, welche er nicht beweisen kann. Zusammen mit der flüchtigen Inez steht er einer Übermacht gegenüber. Wird er eine Lösung finden oder geht seine Heimat endgültig zu Grunde?

Quito ist ein junger Mann, dem der Umweltschutz über alles geht. Er genießt den Aufenthalt in der Natur und der Schutz der Tiere und Pflanzen aus seiner Umgebung ist für ihn ein Lebenselixier. Neben Quito können Inez, sein Vater Roberto, dessen Kollege Randy Ferris sowie die Unternehmerin Madeleine genannt werden. Gerade zwischen Roberto und Randy gibt es so einige Zwistigkeiten, welche dem Roman eine gewisse dauerhafte Spannung geben.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gehoben und sehr gut lesbar. Eine Stärke des Romans ist die gute detaillierte sehr einfach gehaltene Beschreibung der biologischen Fakten rund um die Mückenwelt bzw. ihre gentechnischen Veränderungen. Ich konnte mich sehr gut in die Problematik beim Lesen einfinden. Einzig und allein in der Schlussphase der Erzählung nimmt die Dynamik des Romans etwas abrupt ab. Ich hätte mir ein etwas anderes Ende gewünscht. Im Vergleich zu den ersten 80% des Romans gibt es einen kleinen Bruch was die Spannung und die Thematik Tiefe betrifft, welche mich etwas gestört hat.

Als Fazit kann, festgehalten werden, dass ein interessantes noch nicht oft behandeltes Thema spannend bis zu einem gewissen Punkt aufbereitet wurde. Eine Leseempfehlung für alle Freunde von Wissenschaftsthrillern.

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