Düster und finster
FinsterKaltenbrunn, ein kleiner(fiktiver) Ort im Odenwald, steht seit Jahren immer wieder in den Schlagzeilen, da immer wieder kleine Jungen verschwinden und nie wieder auftauchen. Als es 1986 wieder passiert, ...
Kaltenbrunn, ein kleiner(fiktiver) Ort im Odenwald, steht seit Jahren immer wieder in den Schlagzeilen, da immer wieder kleine Jungen verschwinden und nie wieder auftauchen. Als es 1986 wieder passiert, kehrt der 72-jährige Ex-Kommissar Hans-J.Stahl zurück nach Kaltenbrunn. Er hat damals in den 70er Jahren die Ermittlungen geleitet und einer trauernden Mutter leichtfertig das Versprechen gegeben, ihren Sohn zu finden.
Er kehrt zurück und erkennt vieles wieder. Aber auch er wird von einigen der ca.50 Einwohnern wiedererkannt. Es ist ein Ort mit erwachsenen Einwohnern, Kinder gibt es hier nicht. Aber eine grosse psychiatrische Anstalt. Ist der Täter dort zu suchen?
Das Buch besteht aus vielen, kurzen Kapiteln, welche aus sehr verschiedenen Ansichten erzählt werden. Das macht das Buch kurzweilig und spannend. Allerdings ist das Leben in Kaltenbrunn ziemlich finster. Jeder scheint Dreck am Stecken zu haben oder von seinem Lebensstil her nicht in die Augen der anderen Einwohner zu passen. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten, wie Stammtische und gemeinsame Hobbys. Über das Hobby Forografieren kommt der Kommissar a.D. Stahl einigen Geheimnissen und auch dem Täter letztendlich auf die Spur.
Mir laufen immer Schauer über den Rücken, wenn ich Thriller lese, welche in so kleinen, düsteren Orten spielen. Wobei es hier ja zumindest ein Hotel, eine Klinik und einen Dorfladen gibt. An die Zeit nach dem Tschernobyl Unglück kann ich mich noch gut erinnern und auch welche Ängste damals herrschten.
Ich kannte den Autor bisher noch nicht, werde aber bestimmt noch das eine oder andere Buch von ihm lesen.