So ein cutes Cover
In ihrem neuen Roman „Imogen, Obviously“ nimmt uns Becky Albertalli auf eine
gefühlvolle Reise der Selbstfindung mit. Im Zentrum steht Imogen, die sich als
leidenschaftliche Ally für die queere Community ...
In ihrem neuen Roman „Imogen, Obviously“ nimmt uns Becky Albertalli auf eine
gefühlvolle Reise der Selbstfindung mit. Im Zentrum steht Imogen, die sich als
leidenschaftliche Ally für die queere Community einsetzt und sieht. Durch eine Reihe
aus Missverständnissen und Identitätsfragen, wird ihre Welt allerdings auf den Kopf
gestellt und sie ist zutiefst verunsichert, was ihre eigene Sexualität angeht. Eine Reise
zur Selbstreflexion beginnt.
Die inneren Konflikte von Imogen werden auf authentische und einfühlsame Art
dargestellt. Imogen, die sich stets als heterosexuell betrachtet hat, wird durch eine Lüge
ihrer besten Freundin Lili in ein queeres Narrativ hineingezogen, dass sie zunächst nur
akzeptiert, um keinen Aufruhr zu verursachen. Doch je mehr sie mit dieser vermeintlich
falschen Vorstellung konfrontiert wird, desto stärker beginnt sie, ihre eigene Identität zu
hinterfragen. Der Selbstfindungsprozess, der das Herzstück des Buches ist, beginnt und
wird auf leise, emotionale Weise ohne viel Dramatik erzählt.
Besonders bemerkenswert empfand ich die Art wie die Themen Identität und das
„Labeln“ aufgegriffen werden. Während Imogen sich plötzlich die Frage stellen muss, ob
sie vielleicht doch queer ist, wird gleichzeitig die Problematik deutlich, wie eng und
einschränkend Labels sein können. Was bedeutet es wirklich, sich selbst in einer
bestimmten Weise zu labeln, und welche Auswirkungen hat das auf die eigene
Selbstwahrnehmung? Dies wurde in meinen Augen von der Autorin wundervoll
dargestellt.
Der Druck, sich einer bestimmten Sexualität oder Identität zuzuordnen, wird hinterfragt
und entlarvt. Imogen bewegt sich in einem Raum zwischen den gängigen Kategorien,
und genau das macht ihre Entwicklung so spannend. Sie stellt fest, dass Identität fluide
sein kann und dass das Streben nach einem klaren Label manchmal mehr Verwirrung
als Klarheit schafft.
Imogen, Obviously ist nicht nur ein Roman über Sexualität und Identität, sondern auch
über Freundschaft, den Druck, einem bestimmten Bild zu entsprechen, und die Freiheit,
sich selbst zu definieren. Hier wurde ein Werk geschaffen, das vor allem junge Leser
ermutigt, sich Zeit zu nehmen, die eigene Identität zu erkunden, ohne sich von äußeren
Erwartungen und gesellschaftlichen Kategorien einengen zu lassen.