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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2024

wird mit Lesefortschritt immer besser

Ewige Schuld
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Fritz Tiedemann macht gerade sein Abitur in Wolfenbüttel und damit ist er im einen kleinen Dorf an der Grenze zur DDR, ein Außenseiter. Einer, der hoch hinauswill. Offene Anfeindungen, insbesondere von ...

Fritz Tiedemann macht gerade sein Abitur in Wolfenbüttel und damit ist er im einen kleinen Dorf an der Grenze zur DDR, ein Außenseiter. Einer, der hoch hinauswill. Offene Anfeindungen, insbesondere von Jochen Wettenstedt, der rechten Hand des Bürgermeisters, sind an der Tagesordnung. Einzig zu Helmut, seinem Freund aus Kindertagen, hat er noch engeren Kontakt. Auch wenn Abiturvorbereitungen wenig Zeit für gemeinsame Unternehmungen lassen. Fritz muss einfach noch zu viel für die Prüfungen vorbereiten.
Doch dann kommt ihm unerwartet seine Mitschülerin Freda von Hainberg, im gemeinsamen Geschichtsleistungskurs zu Hilfe. Daraus entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Wenn da nicht Helmuts langjährige Freundin wäre.
Das alles und noch so einiges mehr passiert 1974. Den Einstieg in diesen Roman fand ich ein wenig holprig. Doch mit Lesefortschritt hat mich das Buch immer mehr gefesselt. Wobei ich sagen muss, dass Fritz als Hauptfigur mir nicht unbedingt sympathisch war. Lag sicher daran, dass er zwar ein schlechtes Gewissen für sein Tun empfand, ihn das aber nicht davon abhalten konnte die Menschen, die ihm am nächsten stehen, zu hintergehen. Mir hat es gefallen, wie der Autor hier auch längst zurückliegende Untaten aus den letzten Kriegsjahren hat einfließen lassen. Geheimnisse, die auch das aktuelle Zusammenleben im Dorf noch immer prägen. So geht es auch Fritz Tiedemann, der erst 40 Jahre später die Hintergründe für die Entwicklungen 1974 herausfindet. Im Gegensatz zu seiner Jugendzeit wird er jetzt aktiv und bringt die Geschichte zu einem spannenden und mutigen Ende. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

interessante Charaktere mit unerwarteter Auflösung

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Als Carina Sander aus der Nachtschicht im Krankenhaus nach Hause kommt, ist ihre gesamte Familie ausgelöscht. Eltern, Bruder sogar ihr elfjähriger Neffe sind im Elternhaus erschossen worden. Es wirkt fast ...

Als Carina Sander aus der Nachtschicht im Krankenhaus nach Hause kommt, ist ihre gesamte Familie ausgelöscht. Eltern, Bruder sogar ihr elfjähriger Neffe sind im Elternhaus erschossen worden. Es wirkt fast wie eine Hinrichtung. Für die Ermittler beginnt eine schwierige Ermittlung. Die Ermittler im Thriller haben mir gefallen. Die schroffe Diana Quester, gleichzeitig Chefin und Schwiegermutter von Janosch Janssen, einem Mitglied ihres Teams, ist schon eine sehr selbstbewusste Frau. Mir hat gefallen, dass sie strikt zwischen Dienst und Privat unterscheiden kann. Karriere ist ihr wichtig und doch erkennt sie Janoschs Fähigkeiten als Ermittler an. Seine Anregungen, sein Querdenken und sein Bauchgefühl sind es, die die Ermittlungen immer wieder in neue Richtungen lenkt und mehr und mehr für Spannung im Thriller sorgen. Denn lange ist unklar, worin das Motiv des Täters besteht. Ich möchte nicht zu viel von der spannenden Handlung verraten. Aber der Twist am Ende und damit die Klärung dieser Morde im Hause Sander hat mich sprachlos gemacht. Was für eine Wendung. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 22.07.2024

spannend und wendungsreich

Letzte Lügen
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Will Trent hat beschlossen seine Flitterwochen inkognito mit Sara Linton im luxuriösen Ridgeview Lodge zu verbringen. Als sie nach beschwerlichem Fußmarsch dort ankommen, werden sie als erstes durch das ...

Will Trent hat beschlossen seine Flitterwochen inkognito mit Sara Linton im luxuriösen Ridgeview Lodge zu verbringen. Als sie nach beschwerlichem Fußmarsch dort ankommen, werden sie als erstes durch das wunderbare Panorama auf die Berggruppen und die Weitläufigkeit der Anlage belohnt. Will und Sara wollen hier Abschalten, zur Ruhe kommen. Doch bereits in der ersten Nacht, als sie noch ein nächtliches Bad im kühlen See nehmen, vernehmen sie einen Hilferuf. Als sie dem nachgehen, ist es mit ihren Flitterwochen und ihren falschen Berufsangaben bei der Anmeldung vorbei, denn es gilt einen Mord aufzuklären. Für Will, dem Special Agent, steht recht schnell fest, dass der Exmann des Opfers der Täter ist. Dabei gibt es in dieser Familie kaum jemanden, den man es nicht zutrauen könnte. Alle scheinen das Opfer gehasst zu haben. Diese Familie ist einfach toxisch. Schon allein, was die Obduktion des Opfers ans Licht bringt, hat mich sprachlos gemacht. Aber auch die Gäste in den vier vermieteten Lodges scheinen etwas verbergen zu wollen.
In diesem Thriller ist nichts vorhersehbar und geschickt führt die Autorin den Leser in falsche Richtungen. Durch die vielen, jahrzehntelang unterdrückten Gefühle und Konflikte sind es einfach zu viele mögliche Tatverdächtige. Aber genau das bringt Spannung in diesen Thriller.
Von mir gibt‘s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

etwas anderer Schreibstil, der mir gefallen hat

Mitternachtsschwimmer
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Dreimal rettet Grace Kielty ihrem Mieter, Evan Moore, den Arsch. Sorry für diese Ausdrucksweise, aber genauso hätte Grace es selbst bezeichnet. Ja Grace ist schroff, direkt, meist sogar abweisend anderen ...

Dreimal rettet Grace Kielty ihrem Mieter, Evan Moore, den Arsch. Sorry für diese Ausdrucksweise, aber genauso hätte Grace es selbst bezeichnet. Ja Grace ist schroff, direkt, meist sogar abweisend anderen Menschen gegenüber. Doch wenn man hinter die raue Fassade blicken darf, erkennt man ein Herz aus Gold. Natürlich würde sie das selbst nie zugeben.
Der Sohn ihres Mieters schafft es ohne Worte, denn er ist gehörlos, ihren Panzer aufzuweichen. Die Autorin hat hier in diesem Roman sehr überzeugend und eindringlich die schroffe Natur dieser Küstengegend, die scheinbar auch auf deren Bewohner abgefärbt hat, beschrieben. Wirken die Bewohner auf den ersten Blick sonderbar und eigenbrötlerisch, beweisen sie doch, dass in der Not alle zusammenhalten. Jeder wird mit seinen Eigenarten toleriert. Eine richtige Dorfgemeinschaft eben.
Auch die Einschränkungen durch die Pandemie, die hier im Ort nur wenige ernst nehmen, haben bei mir jetzt bereits verdrängte, negative Erinnerungen wieder aufkommen lassen.
Ich mochte Grace mit ihrem eigenartigen, farbintensiven Kleidungsstil, ihrer schroffen Art, die so eine Einheit mit der Natur und deren Gefahren bildet. Mich hat der Roman ganz wunderbar unterhalten, auch wenn ich anfangs etwas Schwierigkeiten hatte mich auf die Hauptfigur, Grace, einzulassen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

spannender Fall

Schweigende Freunde
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Der Autor hat diesen Thriller in zwei Zeitebenen angelegt. Er wechselt immer zwischen den aktuellen Ermittlungen und Rückblenden auf das Jahr 2012 als Niklas erschlagen wurde und seine Freundin Anna-Lena ...

Der Autor hat diesen Thriller in zwei Zeitebenen angelegt. Er wechselt immer zwischen den aktuellen Ermittlungen und Rückblenden auf das Jahr 2012 als Niklas erschlagen wurde und seine Freundin Anna-Lena verschwunden ist. Die Polizei glaubte damals, dass Anna-Lena ihren Freund, nachdem der sie vergewaltigen wollte, im Affekt erschlagen hat und anschließend untergetaucht ist. Doch das ist bereits 11 Jahre her und von Anna-Lena fehlt noch immer jede Spur. Kriminalkommissarin Bianca Seifert war bei den Ermittlungen 2012 dabei, glaubte bereits damals nicht an Anna-Lenas Schuld. Doch ihr älterer Kollege, Bernhard Willner, ließ keine Einwände ihrerseits zu. Jetzt, 11 Jahre später, wird an fast der gleichen Stelle eine junge Frau am Ufer gefunden und recht schnell als Anna-Lena identifiziert.
Jens Jacobsen übernimmt die aktuellen Ermittlungen. Wie bereits auch im ersten Band, arbeitet er inoffiziell wieder mit dem Journalisten Steffen Baumann zusammen. Ich mag dieses Team und finde es interessant wie eingespielt die beiden sind, wie sie sich ergänzen, einander vertrauen und zu ihrem Wort stehen. Bianca Seifert, die wegen des damaligen Falls ein persönliches Interesse hat, die Ermittler zu unterstützen, ist anfangs gegenüber dem Arrangement skeptisch. Doch auch sie erkennt bald, dass hier die bisher gelebte Skepsis gegenüber der Presse fehl am Platz ist. Ohne den alten Fall neu aufzurollen, das wird recht bald klar, kommen die Ermittlungen im aktuellen Leichenfund nicht voran. So heißt es für die Ermittler wieder alle Mitglieder der damaligen Clique erneut zu befragen. Für mich waren es wieder spannende Lesestunden, bei denen neben der Spannung auch noch Platz für Gefühle übrig war. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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