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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2017

Mich hat vor allem die Grundidee des Buches überzeugt

Stormheart 1. Die Rebellin
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Klappentext
„Blicke dem Sturm in die Seele und finde dein Herz! Von der jungen Königstochter Aurora wird erwartet, dass sie ihre besonderen Fähigkeiten nutzt, um ihr Volk vor den zerstörerischen Stürmen ...

Klappentext
„Blicke dem Sturm in die Seele und finde dein Herz! Von der jungen Königstochter Aurora wird erwartet, dass sie ihre besonderen Fähigkeiten nutzt, um ihr Volk vor den zerstörerischen Stürmen zu schützen. Was keiner weiß: Noch hat Aurora diese Fähigkeiten nicht. Um ihr Geheimnis zu wahren, scheint eine arrangierte Heirat der einzige Ausweg. Doch bevor es dazu kommt, flieht sie aus dem Palast und schließt sich einer Gruppe von Sturmjägern an. Während sie eine ganz besondere Verbindung zu Stürmen findet, läuft sie Gefahr, ihr Herz zu verlieren.“

Gestaltung
Am Cover gefallen mir besonders die Farben, da sie schön aufeinander abgestimmt sind und im Hintergrund aussehen wie farbige Wolken. Auch gefällt mir, dass mit besonderem Lack ein haptisches Gefühl auf der Krone des Mädchens erschaffen wurde. Den Blick dieses Mädchens finde ich dafür allerdings nicht so gut, da sie wie eine Schlaftablette guckt. Zudem hätte ich es schöner gefunden, wenn sie mittig auf dem Cover positioniert worden wäre und nicht so am rechten Rand.

Meine Meinung
Der Auftaktband zu Cora Carmacks „Stormheart“-Trilogie hat mir unheimlich gut gefallen. Besonders reizvoll empfand ich die im Klappentext erwähnten Fähigkeiten, weswegen ich das Buch unbedingt lesen wollte. Und hier wurde ich auch nicht enttäuscht, denn die Sturmfähigkeiten sowie das von der Autorin entworfene Setting haben mir sehr gefallen. In „Stormheart“ werden die Menschen von verschiedensten Stürmen (Tornados, Feuer-, Schnee- sowie Gewitterstürme etc.) heimgesucht und bedroht. Die Sturmlinge, Menschen mit Sturmmagie, beschützen sie. Diese Grundidee des Buches fand ich sehr erfrischend und es hat mir Spaß gemacht, mehr darüber zu erfahren.

Auch Protagonistin Aurora entstammt einer Sturmlingsfamilie…jedoch besitzt sie keinerlei Stummagie, weswegen ihre Mutter eine Ehe mit Cassian arrangiert, um Auroras Geheimnis zu wahren. Vor der Hochzeit schließt sich Aurora jedoch den Sturmjägern an – einer Gruppe von Menschen, die sich ohne Magie den Stürmen stellen. Mit dieser Gruppierung wurde das für mich ohnehin schon sehr spannende Konzept der Stürme noch um einiges interessanter und spannender. Diese gesamte Idee fand ich einfach großartig!

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven in Form des personalen Erzählers geschildert. So lernte ich nicht nur Aurora kennen, sondern auch ihre Freundin Nova oder auch die Sichtweisen der männlichen Hauptcharaktere. Zwar nemen Auroras Erzählungen den größten Teil ein, jedoch gefiel es mir, dass ich auch die anderen wichtigen Figuren so besser kennen lernen konnte. Zudem ist der Schreibstil von Cora Carmack sehr klar und nicht zu verschnörkelt, wobei sie es dennoch auf gelungene Weise schafft, die Orte und Geschehnisse detailliert genug zu beschreiben, um sie sich gut vorstellen zu können.

Die Handlung empfand ich anfangs für meinen Geschmack als etwas zu ruhig, aber die Spannung steigert sich im Verlauf des Buches konstant, sodass auch das Tempo zunimmt. So gibt es also eine Mischung aus Szenen, die mir etwas zu langatmig waren und aus temporeichen Momenten, die mich sehr an die Geschichte gefesselt haben. Mich überzeugte vor allem die Umsetzung der Sturmjäger-Idee und dass ich rätseln konnte, ob und was für eine besondere Fähigkeit mit Aurora verbunden ist, denn diesbezüglich erwartet den Leser ein spannendes Ende voller Enthüllungen.

Fazit
Mit „Stormheart – Die Rebellin“ legt Autorin Cora Carmack einen Trilogieauftakt vor, der mit einer meiner Meinung nach genialen Idee überzeugt, denn die Sturmlinge und -jäger fand ich super beschrieben und unheimlich spannend. Auch die Handlung konnte mich überzeugen, auch wenn sie mir stellenweise etwas langatmig vorkam. Nichtdestotrotz bin ich sehr gespannt, wie es mit Aurora und den Sturmjäger weiter gehen wird, denn ihr Abenteuer hat gerade erst begonnen…
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Stormheart – Die Rebellin
2. Stormheart – Die Kämpferin (erscheint voraussichtlich im Sommer 2018 auf Deutsch)
3. ???

Veröffentlicht am 07.11.2017

Etwas zu viel Liebeskitsch, aber dafür eine neue spannende Figur

GötterFunke 2. Hasse mich nicht
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Klappentext
„Das neue Schuljahr beginnt und Jess versucht, Cayden zu vergessen, nach allem, was er ihr angetan hat. Aber Zeus und seine Götter haben anscheinend andere Pläne, und schon am ersten Schultag ...

Klappentext
„Das neue Schuljahr beginnt und Jess versucht, Cayden zu vergessen, nach allem, was er ihr angetan hat. Aber Zeus und seine Götter haben anscheinend andere Pläne, und schon am ersten Schultag steht Cayden plötzlich vor ihr. Schwebt Jess etwa in Gefahr? Ist Agrios ihr womöglich nach Monterey gefolgt? Jess möchte nicht in den Kampf der Götter hineingeraten, sondern wünscht sich ein ganz normales Leben. Aber was ist schon normal, wenn man die Welt der Götter sehen und betreten kann? Und vor allem: Wie lange kann sie Cayden wirklich hassen?“

Gestaltung
Dieses Mal sind die Farben des Covers etwas kühler, da die Blautöne dominieren. Ich finde jedoch, dass so das Mädchengesicht, von dem ich ohnehin kein so großer Fan bin, noch blasser wirkt und zudem sehen ihre Augen, die geschlossen sind und stark mit einem orangenen Lidschatten geschminkt sind, so recht zombiehaft aus. Auch fände ich es schöner, wenn der Kopf mittiger auf dem Cover positioniert wäre.

Meine Meinung
Nachdem mir der erste Band „Götterfunke – Liebe mich nicht“ insgesamt gut gefallen hatte und mich nur das etwas zu Teenagerhafte Verhalten der Figuren gestört hatte, war ich gespannt, wie die Geschichte rund um Jess und Cayden weiter gehen würde. Dieser Band setzt nach den Ereignissen des ersten Bandes an, jedoch wird zwischendurch immer mal wieder auch ein wenig wiederholt, was schon passiert ist. So konnte ich mich ohne Probleme wieder an die vergangenen Ereignisse erinnern und mich ganz leicht in „Hasse mich nicht“ orientieren. Dies hat die Autorin echt gut gelöst.

Gut gefallen hat mir in diesem Band, dass dieser Band sich auch auf Jess‘ Familie konzentriert hat. Zum einen hat mich dies erstaunt, da ich nicht damit gerechnet hatte und zum anderen fand ich es gut, dass wir mehr über sie erfahren konnten und dass sich das Buch auch auf sie konzentriert. Die Götterfamilie tritt dafür ein wenig in den Hintergrund, was ich einerseits verstehen konnte angesichts der Fülle der Ereignisse in diesem Band, andererseits lese ich diese Trilogie aber vor allem aufgrund der Göttergeschichten, da ich diese gerne mag.

Was mich etwas gestört hat beim Lesen war wieder das für meinen Geschmack zu kindlich-teenagerhafte Verhalten der Figuren. Jess erschien mir hier auch viel zu moserig und motzig, da sie für mich nicht so schlag- und durchsetzungsfähig war. Sie war ein wenig blind vor Verliebtheit. Wo ich auch schon bei der Dreiecksgeschichte wäre, die für mich einen zu großen Raum eingenommen hat. Immer wieder ging es um Gefühlsduselei, Anschmachtereien und und und. Vieles empfand ich dabei als zu kitschig und einfach zu viel.

Davon abgesehen geht es in diesem Band aber auch mit dem Handlungsstrang rund um Agrios und dessen Plänen weiter. Jess befindet sich in Gefahr und sollte niemandem vertrauen, wodurch die Spannung hochgehalten wird, da ich neugierig war, wie sich hier alles entwickeln würde. Zudem ist da eine neue Figur – Mateo –, die ich unheimlich spannend fand. Mateo ist ziemlich geheimnisvoll und rätselhaft, wodurch ich zum Rätselraten angeregt wurde, was es genau mit ihm auf sich hat. Immer wenn er auftauchte herrschte eine angespannte Atmosphäre, was ich beim Lesen sehr faszinierend fand.

Fazit
Für mich war „Götterfunke – Hasse mich nicht“ eine gute Fortsetzung, bei der mir persönlich die recht kitschige Liebesgeschichte einen zu großen Raum einnahm. Die Götterfamilie blieb dieses Mal etwas im Hintergrund, dafür erfährt der Leser aber mehr über Jess und ihre Familie, was mir gut gefiel. Zudem kommt mit Mateo eine neue Figur ins Spiel, die ich sehr spannend und geheimnisvoll fand.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Götterfunke – Liebe mich nicht
2. Götterfunke – Hasse mich nicht
3. Götterfunke – Verlasse mich nicht (erscheint voraussichtlich am 19. März 2018)

Veröffentlicht am 06.11.2017

Was für ein unglaublich tolles Setting

Dunkelherz
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Klappentext
„ ‚Es gibt eine Parallelwelt. Und die befindet sich nicht hinter verzauberten Spiegeln oder verzauberten Schränken, nein – sie befindet sich im menschlichen Herzen. Jeder von uns trägt diese ...

Klappentext
„ ‚Es gibt eine Parallelwelt. Und die befindet sich nicht hinter verzauberten Spiegeln oder verzauberten Schränken, nein – sie befindet sich im menschlichen Herzen. Jeder von uns trägt diese Welt in sich. Jeden Tag. Zu jeder Sekunde.‘
Das menschliche Herz ist in Aufruhr. Bisher lebten alle Gefühle friedlich miteinander, doch nun ist ein Kampf um Macht und Einfluss entbrannt. Nur die fünfzehnjährige Ava aus Glücksland kümmert das nicht: Sie beschließt, den verbotenen Neidwald zu bezwingen und damit das größte Abenteuer ihres Lebens zu wagen. Doch schon bald wird ihr klar, dass sie geradewegs in eine tödliche Verschwörung schlittert…
Bist du bereit, Ava in den Neidwald zu folgen und den Zauber des Herzens zu erleben?“

Gestaltung
Für mich ist dieses Cover eines der Schönsten! Der dunkelgrüne Wald, der zur Mitte hin heller wird, umrandet einerseits das Herz sehr schön, andererseits passt es auch super zur Geschichte, da das Cover so perfekt die Atmosphäre des Buches einfängt. Das rote Rubinherz zieht den Blick auf sich und kommt wunderschön zur Geltung. Ein in sich stimmiges Cover, das einfach in jedes Regal gehört!

Meine Meinung
Als ich den Klappentext von „Dunkelherz – Welt in Scherben“ las, war mir sofort klar, dass ich es hier mit einer ganz besonderen Geschichte zu tun bekommen würde. Eine Parallelwelt, die in jedem Herzen zu finden ist, das begegnet einem schließlich nicht alle Tage! Als ich dann das Buch zu lesen begann und sich mir die Welt von „Dunkelherz“ in all ihren Farben und unterschiedlichen Nuancen präsentierte, war ich wie gebannt. Die Geschichte hat mich gefangen genommen.

Die Idee hinter Sarah Nisses Roman ist, dass in unseren Herzen eine Welt existiert, in der all unsere Gefühle wohnen bzw. leben. Jeder Mensch hat seine eigene. Die Gefühle bekommen somit Gestalt. Bei Protagonistin Ava ist ein solches Gefühl beispielsweise die Neugier. Ava wohnt im sogenannten Glücksland. In der Parallelwelt gibt es so viele eindrucksvolle Landstriche, mit den spannendsten Namen, dass ich von dieser Welt ganz begeistert bin. Die Autorin hat sich so eine detaillierte Welt ausgedacht, die dabei noch so einzigartig und neu ist, dass ich aus dem Staunen nicht mehr heraus kam.

Besonders spannend waren auch die unterschiedlichen Länder mit ihren jeweils eigenen Leckereien. Die Namen sowohl der Länder als auch der Speisen waren sehr kreativ und haben bei mir sofort die Fantasie angeregt. Aßen die Gefühle nämlich eine Speise aus einem der Länder, so war es möglich, andere Gefühle zu spüren, die durch die Nascherei hervorgerufen wurden. Isst man also zum Beispiel einen Ahornkeks spürt man Vertrauen durch sich hindurchfließen. Verspreist man Mirabellenkompott, so verspürt man Glück. Was für eine tolle Idee!

Jedem Gefühl liegt ein Edelstein zu Grunde, welcher das Herz repräsentiert. Diese Steine sind individuell und haben bei jedem andere Farben. In der Füllung können Tiere oder Blumen sein, denn der Edelstein verdeutlicht das Wesen des Gefühls. Doch Avas Herz ist von grauem Staub bedeckt, welcher sie traurig macht. Also macht sie sich auf den Weg in den Neidwald, um mehr herauszufinden.

Somit beginnt eine großartige Reise, die nicht nur spannend war, sondern auch immer wieder voller Überraschungen. An jeder Ecke gab es für mich etwas zu entdecken und ich habe mich in ein Abenteuer nach dem anderen gestürzt! Wer also spannende Geschichten liebt, die vor Abenteuer, packender Momente und beschwerlicher Wege nur so strotzt, der sollte sich „Dunkelherz – Welt in Scherben“ nicht entgehen lassen.

Neben Ava gibt es noch viele weitere Figuren, durch die ich zu Beginn beim Lesen ein wenig ins Stocken gekommen bin. Ich musste mich erst Orientieren, denn Ava lernte ich erst im zweiten Kapitel kennen. Im Prolog und ersten Kapitel geht es um andere Charaktere. So musste ich mich in eine komplexe, neue Welt einfinden und gleichzeitig die Figuren auseinanderhalten. Auch wenn ich zu Beginn etwas mit den Namen durcheinander kam, so hat sich dies gelegt, sobald ich vollends in die Geschichte eingetaucht bin.

Fazit
Mit „Dunkelherz – Welt in Scherben“ erlebt der Leser ein packendes Abenteuer, das er nicht so schnell wieder vergisst. Die Idee des Settings war so neu und absolut spannend, dass ich aus dem Staunen nicht mehr heraus kam. Zwar hatte ich zu Beginn ein paar Orientierungsprobleme, weil ich die neue Welt kennen lernen und den Überblick über die Figuren behalten musste, dies legte sich jedoch, als ich mich vollkommen dem Zauber von „Dunkelherz“ hingab. Mit diesem Buch taucht man ein in eine Welt voller Abenteuer!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Dunkelherz – Welt in Scherben
2. Dunkelherz – Nacht aus Schatten

Veröffentlicht am 05.11.2017

Geschichte voller Mystery Elemente und geheimnisvoller Rätsel durch die eine Sogwirkung entsteht

Du oder sie oder beide
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Klappentext
„Wasser hat den Zwillingen Lena und Zoe nie Angst gemacht. Und doch – hier auf Sankt Katharinen, der Internatsinsel im Werrowsee, jagt ihnen der Anblick des Wassers immer wieder eine Gänsehaut ...

Klappentext
„Wasser hat den Zwillingen Lena und Zoe nie Angst gemacht. Und doch – hier auf Sankt Katharinen, der Internatsinsel im Werrowsee, jagt ihnen der Anblick des Wassers immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken. Denn schon bevor sie an der Schule aufgenommen wurden, kannten sie den See und seine unheimliche Atmosphäre aus ihren Träumen. Bilden sie sich das ein? Genauso wie die Parallelen zwischen der Prophezeiung der sagenumwobenen Weißen Frau und ihrer eigenen Familiengeschichte? Während Zoe sich immer mehr in den Deutungen der alten Überlieferung verliert, sucht Lena nach rationalen Gründen für all die seltsamen Ereignisse – und gerät bald in Erklärungsnot.“

Gestaltung
Zu einem ganz besonderen Roman wie „Du oder sie oder beide“ gehört auch eine ganz besondere Gestaltung! Schon allein das grandiose Cover sticht sofort ins Auge. Die Bordüre am Rand und das schwarzgraue Muster wirken sehr elegant und umrahmen das „doppelte Mädchen“ im Zentrum des Covers schön. Auch der Zusammenhang dieses Mädchens zur Geschichte gefällt mir ausgesprochen gut, da sie von Zwillingen handelt und das Mädchen durch die Doppelung diese symbolisiert. Auch der Titel, der mit Spotlack versehen und leicht erhoben ist, kommt durch den Rahmen perfekt zur Geltung. Zudem ist auch die innere Gestaltung sehr schön, da das äußere Muster unter dem Schutzumschlag das gesamte Buch verziert.

Meine Meinung
„Du oder sie oder beide“ handelt von den Zwillingen Lena und Zoe, die auf eine kleine Insel auf ein (Sport-)Internat gehen, da sie Leistungsschwimmerinnen sind. Dort entdecken die beiden einen Fluch, der auf bestimmten Zwillingen zu liegen scheint und der bei diesen eine Krankheit auslöst. Auch Zoe ist davon betroffen, während der Fluch auf Lena keine Auswirkungen zu haben scheint. Um Zoe und auch andere Zwillinge, die auf das Internat gehen, zu retten, begeben sich Lena und Zoe auf die Suche nach der Lösung. Ein Spiel gegen die Zeit und ein großes, spannendes Rätselraten beginnen.

In diesem Zusammenhang ist vor allem der Titel sehr schön gewählt, da er den Zwiespalt bzw. die Grundproblematik des Romans aufgreift und verdeutlicht: Wer muss am Ende sterben? Wer wird überleben? Lena oder Zoe? Vielleicht schafft es auch keine von beiden. Wer wird es also sein: Du oder sie oder doch beide? Genau diese Fragen sind es, die den Leser antreiben, nachdem es ab ungefähr der Hälfte des Romans einen ersten Weg zur Lösung des Fluches gibt, immer weiter und weiter zu lesen.

Generell haben die Rätsel und die Mystik mich beim Lesen die ganze Zeit über mitgerissen und dazu angetrieben Seite um Seite zu verschlingen. So hing ich an „Du oder sie oder beide“ trotz einiger Passagen, in denen nicht viel passiert und bei denen man sich tendenziell eher langweilt. Es war spannend, da man einfach mitfiebert, wie und ob die Zwillinge es schaffen können, den Fluch zu brechen und zu überleben. Die nicht ganz so interessanten Szenen (u.a. wenn ziemlich viel über das Alltagsleben und das Schwimmtraining berichtet wird) machen einem dadurch, dass man wissen will, was hinter dem Zwillingsrätsel steckt und ob Lena sowie Zoe dem Fluch entkommen, nicht so viel aus, da man zum Weiterlesen angetrieben wird.

Am besten haben mir die mystisch, mysteriösen Andeutungen gefallen, durch die „Du oder sie oder beide“ perfekt in die herbstlich kühle, düstere Jahreszeit passt. Aspekte wie Zoes Visionen, gruselige Legenden oder nächtliche (Bannkreis-)Rituale gepaart mit Internatsatmosphäre sorgten bei mir für viele Gänsehautmomente. Hinzukommt dass der Roman so atmosphärisch dicht war, dass ich in der Geschichte, den Rätseln und der Mystik komplett gefangen genommen war.

Eingeteilt ist „Du oder sie oder beide“ in mehrere große, kapitelähnliche Abschnitte, die jeweils immer einen Monat als Überschrift haben und die zu der Zeit stattfindenden Erlebnisse erzählen. Unterteilt wird diese „Grobeinteilung“ in kleinere Abschnitte, in denen aus der Sicht jeweils einer der Protagonistinnen (entweder Lena oder Zoe) berichtet wird. Diese kleineren Abschnitte beginnen immer mit einer Mondphase, die zu Beginn der Passage dickgedruckt ist.

Diese Mondphasen waren für mich etwas problematisch. Mit der Zeit werden die ganzen Phasen einfach zu viel, um den Überblick zu behalten. Als Leser weiß man, dass sie eine Bedeutung haben, da man einen Zusammenhang zwischen dem Mondrhythmus und Zoes Träumen vermutet (und später die Bestätigung erhält, dass es auch einen gibt). Allerdings ist es zu Beginn schwierig zu erkennen, bei welchem Mondstand Zoes Zustand schlimmer wird und bei welchem besser. So nimmt man die Phasen irgendwann einfach nur noch so hin, ohne sie weiter wahr zu nehmen und tiefergehend darüber nachzudenken.

Auf den typischen Ich-Erzähler wurde bei „Du oder sie oder beide“ verzichtet. Stattdessen findet sich hier ein personaler Erzähler in der 3. Person Singular, durch den man abschnittsweise Zoes oder Lenas Erlebnisse erfährt. Hier hatte ich allerdings manchmal Probleme damit, immer sofort klar und deutlich zu erkennen, wer der beiden nun berichtet. Durch das ständige „sie“ und „ihr“ ist man bei einem Wechsel der Abschnitte zunächst verwirrt, ob Lena oder Zoe gemeint ist. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings daran, sodass es immer seltener zu Verwirrungen kommt.

Die Sprache ist teilweise sehr umgangssprachlich und lies mich an manch einer Stelle stoppen, weil mich die Wortwahl irritiert hat. Zu Beginn gab es nur in der wörtlichen Rede Umgangssprache, aber in der zweiten Hälfte des Romans gab es auch in Erzählpassagen Wörter wie beispielsweise „Zeugs“ oder „nix“. Da hätte ich es bevorzugt, wenn dort „Zeug“ oder „nichts“ gestanden hätte.

Angenehm fand ich auch, dass die Zwillinge Zoe und Lena so grundverschieden waren. Jede hatte ihre eigenen Charakterzüge und –eigenschaften, sodass sie einfach sehr individuell waren. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir Lena besser gefallen hat als Zoe, da Zoes Verhalten und ihre gesamte Art (gerade zu Beginn) eher an ein 12jähriges Kind erinnert und nicht an einen Teenager. Sie ist oft ängstlich, hängt an ihrer Schwester oder versteckt sich schüchtern. Lena hingegen war taff, selbstbewusst und stand für ihre Schwester ein. Sie passte für mich zu einer 16jährigen.

Zudem gab es auch für jede Schwester eine sanfte Liebesgeschichte, die bei beiden jedoch im Hintergrund der Handlung stand und so eher eine nebensächliche Rolle spielte. Der Fokus lag stets auf den Rätseln sowie der Mystik und nie auf den Liebesgeschichten, sodass sich die Handlung und Spannung gut entfalten konnte. Aber dennoch schafft Maike Stein es, das Gefühl bei den Beziehungen für den Leser greifbar zu machen. So konnte man sich sehr gut in die Beziehungen (und das damit einhergehende auf und ab) zwischen Lena und dem Tutor Roch sowie zwischen Zoe und der Mitschülerin Sophie hineinversetzen. Aber eindeutig am besten gefallen hat mir die Beziehung zwischen den beiden Schwestern. Die Innigkeit ihrer Verbindung war wirklich sehr emotional und intensiv beschrieben und somit leicht nachzuvollziehen, auch für Nicht-Zwillinge.

Fazit
„Du oder sie oder beide“ brilliert durch eine spannende Handlung, die den Leser vor allem aufgrund der Mystery Elemente zu fesseln sowie mitzureißen weiß. Auch nicht so spannende oder interessante Szenen halten nicht vom Weiterlesen ab, da man so sehr miträtselt und mitfiebert, dass sie einem nichts ausmachen. Die dichte Atmosphäre, die vielen Gänsehautmomente und vor allem die greifbaren Gefühle erzeugen eine Sogwirkung durch die der Leser das Buch nicht aus der Hand legen kann. Auch die Beziehungen zwischen den Figuren sind sehr nachvollziehbar geschildert und vor allem die zwischen den Zwillingen ist wundervoll dargestellt. Einzig die teilweise störende Umgangssprache sowie der Erzähler in der 3. Person und die Mondphasen am Anfang eines jeden Abschnittes, die gerade zu Beginn des Buches etwas unübersichtlich sind, haben mir nicht so gut gefallen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Tolle Kombi aus Bild und Text

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
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Klappentext
„Am Anfang war ein Traum. Und dann war Leben!

Wenn ihr Leben ein Buch wäre, sagt Madeline, würde sich beim Rückwärtslesen nichts ändern: Heute ist genau wie gestern und morgen wird sein wie ...

Klappentext
„Am Anfang war ein Traum. Und dann war Leben!

Wenn ihr Leben ein Buch wäre, sagt Madeline, würde sich beim Rückwärtslesen nichts ändern: Heute ist genau wie gestern und morgen wird sein wie heute. Denn Madeline hat einen seltenen Immundefekt und ihr Leben lang nicht das Haus verlassen. Doch dann zieht nebenan der gut aussehende Olly ein - und Madeline weiß, sie will alles, das ganze große, echte, lebendige Leben! Und sie ist bereit, dafür alles zu riskieren.“

Gestaltung
Ich liebe die Papieroptik mit den Zeichnungen drauf, weil diese kleinen Ornamente und Verzierungen aussehen wie von Hand mit Kulli oder Stabilo gezeichnet. Außerdem passen sie hervorragend zu den sich im Roman befindenden kleinen optischen Highlights. Auch die Farben finde ich sehr schön und gut aufeinander abgestimmt. Einzig dass der Untertitel mit einer ganz normalen Schriftart versehen wurde, finde ich nicht so schön. Eine etwas besondere hätte mir besser gefallen, mit Schnörkeln vielleicht.

Meine Meinung
"Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" hat mich überrascht. Es hat mich aber auch staunen und lachen lassen. Gerade das erste Kennenlernen zwischen Protagonistin Madeline und ihrem späteren Freund Olly hat bei mir ein breites Grinsen, das ein oder andere Schmunzeln und vereinzelte Lacher entlockt.

In Form von Chatnachrichten, die auch im Buch optisch als solche erkennbar waren, kommen die beiden sich langsam näher, bis sie sich erstmalig direkt einander gegenüberstehen. Dass im Roman auch mit verschiedenen Grafiken - von Bildern zu Madelines Gesundheitszustand, über Zeichnungen bis hin zu handschriftliche Notizen - gearbeitet wurde, hat mir sehr gut gefallen, da es die ernste Thematik um Madelines Krankheit sowie Ollys handgreiflichen Vater aufgelockert hat. Maddy, so wie Madeline auch genannt wird, hat einen Immundefekt, der sie an ihr Haus fesselt. Verlässt sie es, so könnte sie sterben, da es in der Welt viele Dinge gibt, auf die sie allergisch reagieren könnte.

In diesem Zusammenhang gab es einen Moment im Roman, der mir nicht gefallen hat. Es gab einen Moment, an dem ich als Leser genau wusste, dass er dafür gedacht ist, um weitere dramatische Ereignisse in Gang zu setzen. Dementsprechend wusste ich natürlich um seine Relevanz für die Handlung. Für meinen Geschmack ging das, was Maddy in dem Moment tut, jedoch viel zu leicht und zu schnell. Für die Relevanz dieses Momentes war es einfach sehr unrealistisch, wie schnell Maddy das tun konnte, was sie getan hat. Der wichtige Moment war zu kurz.

Die danach in Gang gesetzten Ereignisse haben der Handlung dafür dann wieder sehr viel Dynamik und auch Dramatik gegeben. Ich wurde von Handlungen überrascht, da Dinge passierten, mit denen ich niemals gerechnet hatte. Am besten gefallen hat mir dann vor allem das Ende, da es nochmals mit einer riesigen Überraschung aufwartet und die Bombe gerade in dem Moment platzen lässt, in dem man als Leser beginnt, zu vermuten und zu realisieren was da im Hintergrund eigentlich wirklich gelaufen ist.

Fazit
Ein unglaublich fesselnder, überraschender Roman, der auch mit optischen Besonderheiten mitten im Text überzeugt und so etwas ganz Besonderes ist. Manch ein Leser wird die Entwicklung von „Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ vielleicht vorausahnen können, aber für mich war es absolut packend und spektakulär, da gerade in dem Moment, als ich zu begreifen begann, was wirklich passiert war, alles wie ein Feuerwerk erklärt wurde. Überraschungsmoment pur!
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband