Auf den Spuren einer Legende
Wer ist B. Traven?Der Roman „Wer ist B. Traven“ des Autors Torsten Seifert basiert auf dem Mysterium einer Legende dessen Hintergründe bis heute nicht vollends geklärt werden konnten.
In den 1940-er Jahren bekommt der ...
Der Roman „Wer ist B. Traven“ des Autors Torsten Seifert basiert auf dem Mysterium einer Legende dessen Hintergründe bis heute nicht vollends geklärt werden konnten.
In den 1940-er Jahren bekommt der junge Journalist Leon Borenstein den Auftrag den Bestseller-Autor B.Traven zu entlarven. Über diesen gibt es viele unterschiedliche Informationen und Spuren, aber niemand weiß, wer wirklich hinter dem Pseudonym steckt. Leon wird für seinen Auftrag nach Mexico geschickt, wo er bei dem Dreh des Films „Der Schatz der Sierra Madre“ – dessen Romanvorlage von B. Traven stammt - mit der Recherche beginnen soll, da der Agent von Traven – Hal Croves – am Set ist. Als Vorwand für seine Anwesenheit soll Leon Humphrey Bogart interviewen.
Leon ist ein interessanter und vielfältiger Protagonist. Er selbst ist mit seinen jüdischen Eltern vor dem 2. Weltkrieg von Braunschweig nach Amerika ausgewandert und fühlt sich durch und durch als Amerikaner.
Sein Interview mit Humphrey Bogart liest sich genauso interessant und unterhaltsam wie seine Reise durch Mexico und nach Wien, wo er sich auf die Spurensuche des Schriftstellers begibt. Während seine Bemühungen nach der Wahrheit anfangs wenig ambitioniert wirken, ändert sich dies im Laufe der Geschichte durch die ein wenig geheimnisvoll wirkende Maria, in die er sich ein bisschen verguckt hat.
In Wien trifft Leon auf Konstantyn einen verarmten ungarischen Adeligen und Buchliebhaber, der eine Unmenge von Büchern vor den Nazis gerettet hat. Von da aus geht es zurück nach Acapulco.
Die Mischung aus Fiktion und Realität ist Torsten Seifert ausgesprochen gut gelungen. Die Atmosphäre der Schauplätze in Mexico und Wien wirken authentisch und ich hatte sowohl das bunte Treiben in Mexico als auch das Wien der Nachkriegszeit bildhaft vor Augen. Das Ende kam für mich unerwartet, aber ich fand es schlüssig.
Die Geschichte um B. Traven fand ich interessant und sie hat mich in jedem Fall auch neugierig auf seine Werke gemacht. Insgesamt gab es eine Menge unterschiedlicher Themen, die stimmig miteinander verbunden wurden. Die Verflechtung von realen Personen, dem Hollywood der Schwarz-Weiß-Filme, dem rauen Mexico und den biografischen Details von B. Traven und der Suche danach waren spannend und unterhaltsam. Insgesamt hat mich der Roman ausgesprochen gut unterhalten.