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Veröffentlicht am 02.11.2024

Ein überraschend gutes Buch mit hochsensiblen Themen

The way I used to be
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„Aber ich kann nicht stehen bleiben, kann mich nicht umdrehen, kann nicht zurück. Niemals!“


Hattet ihr schonmal ein Geheimnis, dass ihr mehrere Jahre für euch behalten habt?

Eden, die Hauptprotagonistin ...

„Aber ich kann nicht stehen bleiben, kann mich nicht umdrehen, kann nicht zurück. Niemals!“


Hattet ihr schonmal ein Geheimnis, dass ihr mehrere Jahre für euch behalten habt?

Eden, die Hauptprotagonistin dieses Romans jedenfalls, hat ein sehr belastendes Geheimnis.
Sie wurde in jungen Jahren von Kevin vergewaltigt und missbraucht, dem besten Freund ihres Bruders.
Und keiner darf es erfahren, denn wer würde ihr schon glauben?
Immerhin war es bekannt, dass sie Ewigkeiten für ihn geschwärmt hat.
Und am liebsten würde Eden einfach die Zeit zu diesem Tag zurückdrehen und alles anders machen, einfach um diesen Tag zu verändern und das Ganze ungeschehen machen zu können.

Amber Smith beschreibt in ihrem Buch eine wichtige Thematik, die mich persönlich sehr aufgewühlt hat.
Wir begleiten Eden über ihre High School Zeit hinweg, wie sie mit dem einschlägigen Erlebnis umgeht.
Dabei ist der Plot aus der Ich- Perspektive von Eden beschrieben.
Mit einem tollen Schreibstil, bekommt der Leser Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonistin. Dabei wird ihre innere Versehrtheit sehr deutlich. Doch nach außen hin zeigt Eden eine harte Schale.
Dabei ist die Entwicklung, die sie in dem Buch durchmacht, für mich völlig realistisch und vorstellbar.
Mit Gewalt versucht sie wieder eine Art Selbstbestimmung über ihren Körper und ihre Gefühle zu erreichen und geht dabei teils Selbstzerstörerisch vor.
Das Buch ist aufwühlend, erschreckend und beschönigt nichts. Aber, wenn man ehrlich ist, gibt es bei der Thematik auch nichts zu beschönigen.

Der Spannungsbogen im Plot ist für mich zwar vorhanden, jedoch anders, als man es gewohnt ist, da ja das schreckliche Ereignis bereits geschehen ist und man auch weiß, wer der Schuldige ist.
Doch man fragt sich bei der Entwicklung über die Jahre schon, ob sie jemals das Geheimnis lüften wird und wie es mit ihr weitergehen soll.

Die Sprecherin Henriette Richter-Röhl ist für das Hörbuch darüberhinaus perfekt gewählt und hat für mich einfach Eden in Perfektion vermitteln können.
Leider hat sich das Ende für mich etwas in die Länge gezogen, weshalb ich einen Stern abziehen muss.
Alles in allem aber ist für mich der TikTok Hype in diesem Fall gerechtfertigt und ich vergebe 4 Pusteblumen für diesen erschreckende Buch aus dem Young Adult Genre.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Ein wunderschöner Roman über den Umgang mit Trauer und Liebe

Ich warte auf dich, Haru
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„Aber wenn man etwas nicht probiert, kann man es nie erreichen.“


Wie geht ihr mit Trauer um?

Der Hauptprotagonist Eric Ly jedenfalls, zieht sich nach dem Tod seines besten Freundes Daniel in seine eigene ...

„Aber wenn man etwas nicht probiert, kann man es nie erreichen.“


Wie geht ihr mit Trauer um?

Der Hauptprotagonist Eric Ly jedenfalls, zieht sich nach dem Tod seines besten Freundes Daniel in seine eigene Traumwelt zurück. Er hat sich nicht um seine College Bewerbungen gekümmert und lebt in der Vergangenheit.
Bis plötzlich Haru in sein Leben tritt, ein Junge, den er letzten Sommer kurzzeitig in Japan kennenlernen durfte, aber die Chance verpasst hat, diesen näher kennenzulernen oder Kontaktdaten mit ihm auszutauschen.
Haru und er verbringen immer mehr Zeit miteinander, doch nur Eric kann ihn eigentlich sehen.

Dieser Roman hat mich emotional mitgerissen. Ich habe mit Eric gelitten, getrauert und konnte die Einsamkeit regelrecht spüren, mit der dieser sich konfrontiert sah.
Die Story wird dabei aus Sicht des Hauptprotagonisten Eric Ly erzählt. Dabei wird in Form von Rückblicken die Geschichte von Daniel und Eric erzählt und wie unglücklich Eric in seinen besten Freund verliebt war.
Recht schnell erfährt der Leser dann auch, wie dieser in Japan Haru kennenlernte und wie die beiden leider nicht mehr dazu gekommen sind ihre Kontaktdaten auszutauschen.

Dustin Thao schafft es sehr gut die traurige und einsame Grundstimmung des Protagonisten zu transportieren. Dabei findet auch sehr viel in Erics Kopf statt und zwischendurch muss man immer wieder darauf achten, was jetzt eigentlich Traum bzw. Vorstellung ist und welche Gegebenheiten eigentlich wirklich der Realität entsprechen.
Eric muss im Plot nicht nur lernen, mit seiner Trauer umzugehen, sondern gleichzeitig auch wieder einen Weg zurück ins Leben finden. Und dabei trifft er Entscheidungen, die nicht immer direkt zu seinem besten sind.
Ab und an hätte ich ihn gern mal geschüttelt und gefragt, was er sich eigentlich dabei denkt
Doch man spürt auch die Entwicklung, die der Protagonist im Laufe des Buches erfährt und das hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Hinzu kommt dann noch ein Ende, mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte und dass mich etwas sprachlos zurückgelassen hat.

Ich kann daher das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, auch wenn mich beim Lesen doch des Öfteren die Schwermut erfasst hat
Ich vergebe 4 Filmkameras

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Ein spannender Noir-Fantasy-Crime mit einer starken Protagonistin

Zur finstersten Stunde
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„Für Herkunft oder Begabung kann niemand etwas. Die Sache ist, was man damit macht.“

Mögt ihr Fantasy mit starken weiblichen Protagonisten?
Wenn ja, dann macht ihr mit dem neuen Buch von Meike Piechota ...

„Für Herkunft oder Begabung kann niemand etwas. Die Sache ist, was man damit macht.“

Mögt ihr Fantasy mit starken weiblichen Protagonisten?
Wenn ja, dann macht ihr mit dem neuen Buch von Meike Piechota alles richtig.

Wir begleiten Detective Gail McAlistor, Constable Benedikt van Dijk und Lady Fleur de la Croix, die sich auf die Suche nach einem Mörder begeben, der in New London sein Unwesen treibt und scheinbar magische Fähigkeiten aufweist.
Dabei macht sich dieser die aktuell vorherrschenden Unruhen zunutze. Denn zeitgleich fordert eine Bewegung von magisch Unbegabten Gleichberechtigung und sorgt für Chaos auf New Londons Straßen.
Ihr könnt euch vorstellen, dass dies die Ermittlungen der drei Protagonisten stark erschwert.

Die Story wird dabei zu einem Großteil abwechselnd aus Sicht von Fleur und Benedikt erzählt. Fleur de la Croix, die Primus des Princeps Noir- dem Meister der dunklen Magie unterstützt bei den Ermittlungen die beiden Ermittler von Scotland Yard, da der Verdacht besteht, es könne sich bei dem Mörder um einen dunklen Magier handeln.
Während Constable Benedikt van Dijk selbst ein magisch Begabter ist, der die Wassermagie beherrscht, gehört Detective Gail McAlistor selbst zu den magisch Unbegabten.

Als Leser muss man sich zunächst etwas auf das Setting einlassen und den Überblick bekommen über die verschiedenen Magierformen und die Besonderheit der dunklen Magier.
Der Autorin gelingt aber ein guter Überblick, so dass man sich recht schnell in die Story und die aktuelle Situation hineinversetzen kann.
Geschickt setzt Meike Piechota auch Rückblicke ein, die vor allem Fleurs Hintergrund erläutern und was diese bereits in den Gewölben des Prätoriums erleben musste.

Auch wenn der Plot natürlich aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt wird, so hat mich Fleurs Geschichte sehr berührt. Denn es geht natürlich nicht nur darum eine Mordserie aufzuklären, sondern auch um das Setting und die Ausbildung der dunklen Magier.
So habe ich mit Fleur mitgelitten, mitgefiebert und war neugierig, wie dies mit dem vorherrschenden Story Plot zusammenhängt.

Aber auch Benedikt konnte gut als Charakter überzeugen, auch wenn dieser für mich teilweise etwas zu kurz gekommen ist. Das könnte aber an dem starken weiblichen Pendant gelegen haben

Mir persönlich hat der Noir- Fantasy- Krimi mit dem Darc Academia Setting sehr gut gefallen, da man nicht nur mit einem guten Spannungsbogen, sondern auch mit einem überraschenden Plot Twist belohnt wurde.
Wenn man dann noch Fan des Dark Academia Genre ist, macht man eigentlich gar nichts mehr falsch

Daher vergebe ich insgesamt 4 Blutstropfen für dieses spannende Buch mit wunderschönem Farbschnitt und kann es euch nur ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Eine wundervolle Familiengeschichte mit einem Hauch Romantik

Die Schmetterlingsinsel
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„Neugierde ist nicht immer schlecht, (…) Manchmal hilft sie, den Geist für andere Kulturen zu öffnen.“

Gibt es bei euch in der Familie auch Geheimnisse, über die niemand spricht?

In Dianas Familie gibt ...

„Neugierde ist nicht immer schlecht, (…) Manchmal hilft sie, den Geist für andere Kulturen zu öffnen.“

Gibt es bei euch in der Familie auch Geheimnisse, über die niemand spricht?

In Dianas Familie gibt es zumindest ein großes Familiengeheimnis, dass es zu lüften gilt, nachdem ihre Großtante Emmely verstorben ist.
Denn wieso wurde Dianas Großmutter quasi enterbt und liegt auch nicht in der Familiengruft?
Die Hinweise, eine Rosenholzschatulle und ein beschriebenes Palmblatt führen Diana direkt nach Sri Lanka auf eine Teeplantage.

Ich gestehe, ich musste erst etwas warm werden mit der Geschichte rund um Tremayne House.
Ich brauchte einige Zeit, um mir die Familienverhältnisse zu merken und mit den richtigen Personen in Einklang zu bringen.
Und tatsächlich kommt hinzu, dass es sich hierbei um keine Story handelt, die man nebenbei lesen kann oder nur einmal kurz aufschlagen.
Hat man sich aber in den Plot reingefuchst, wird man mit einer tollen Familiengeschichte belohnt, die zu einem Großteil in Sri Lanka spielt.
Corina Bomann beschreibt einfach wundervoll die Landschaft und die Kultur vor Ort, so dass ich tatsächlich etwas Fernweh bekommen habe beim Lesen.

Der Plot wird dabei abwechselnd aus Sicht von Diana in der Gegenwart und aus Sicht von Grace im Jahr 1887 beschrieben.
Grace ist dabei Dianas Urgroßmutter und mit ihrer Familie erst vor kurzem nach Sri Lanka gereist, um die Teeplantage ihres kürzlich verstorbenen Onkels Richard zu übernehmen.
Mit der Zeit erfährt der Leser mehr über die Hintergründe des familiären Zerwürfnisses und entschlüsselt das Rätsel rund um Tremayne House.
Ich sag es mal so, am Ende habe ich wirklich mitgelitten.

Sehr eindrücklich beschreibt Corina Bomann die Charaktere der verschiedenen Protagonisten.
Ganz besonders haben mir dabei tatsächlich die beiden Schwestern Grace und Victoria. Aber auch Diana und vor allem der Butler Mr.Green gefallen.

Alles in allem handelt es sich um eine wundervolle Familiengeschichte mit einem Hauch von Romantik und ich kann guten Gewissens 4 Schmetterlinge für diesen Roman vergeben.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Ein schönes Buch mit Wohlfühlfaktor und Liebe zur Literatur

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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„Vergiss nicht, all deine Träume wahr werden zu lassen!“


Habt ihr schonmal einen guten Freund verloren?

Erin jedenfalls hat vor einigen Jahren ihre beste Freundin Bonnie verloren, da diese gestorben ...

„Vergiss nicht, all deine Träume wahr werden zu lassen!“


Habt ihr schonmal einen guten Freund verloren?

Erin jedenfalls hat vor einigen Jahren ihre beste Freundin Bonnie verloren, da diese gestorben ist.
Als sie dann auch noch aus Versehen ihr altes Lieblingsbuch in einem Bücherschrank in London gestellt hat, ist sie vollends am Boden zerstört. Denn in diesem Buch steckt das letzte Geschenk ihrer besten Freundin.
Umso schöner ist es, als sie ihr Buch nach einigen Tagen im Schrank wiederfindet und sogar Anmerkungen zu ihren Randnotizen gemacht wurden.
Ein Gedankenaustausch über Bücher des Bücherschrankes beginnt.

Die Idee dieses Romans hat mir wahnsinnig gut gefallen.
Ein Gedankenaustausch über Bücher, die mit einem Fremden in einem Bücherschrank getauscht werden
Dabei kommt auch die Liebe zur Literatur und zu alten Klassikern hervor.
Dem Leser wird von Beginn an deutlich, wer der mysteriöse Fremde, genannt Mystery Man, ist. Denn der Plot wird aus Sicht von Erin und James erzählt.

James, Erin und Bonnie waren zu Schulzeiten befreundet. Doch dann kam der große Bruch dieser Freundschaft zu James.
Durch kurze Rückblicke erfährt man, was James so unverzeihliches getan hat, dass Erin ihm bis in die Gegenwart einfach nicht verzeihen kann.
Und man fiebert natürlich auch mit, wie sich das Ganze am Ende aufklären soll und ob Erin James jemals wird verzeihen können.

Tessa Bickers hat eine Wohlfühlgeschichte geschrieben, die dennoch einen schönen und angenehmen Spannungsbogen aufweist.
Lediglich das Ende hat sich für mich etwas zu sehr in die Länge gezogen und Erin hätte ruhig mal etwas einfühlsamer sein können und auch andere Perspektiven zulassen. Das wäre für mich etwas authentischer gewesen

Ansonsten handelt es sich aber um ein echt schönes Buch mit Wohlfühlfaktor und Liebe zur Literatur.
Daher vergebe ich 4 Bücher für diese schöne Liebegeschichte (die wirklich nicht so kitschig ist!!!)

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