Cover-Bild Mein drittes Leben
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26,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Tod, Trauer, Verlust
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 21.08.2024
  • ISBN: 9783257073058
Daniela Krien

Mein drittes Leben

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024! Sie hat alles gehabt und alles verloren: Sekunden der Unachtsamkeit kosten ihre einzige Tochter das Leben. Tief sieht Linda in den Abgrund und wäre beinahe gefallen, doch da sind hauchfeine Fäden, die sie halten – die Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten, das Mitgefühl für andere. Wie viel Kraft in ihr steckt, ahnt sie erst, als sie zurückfindet in einen Alltag und zu sich selbst.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2024

Ein großer Verlust

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Lindas Leben ist ein Scherbenhaufen, nachdem ihre Tochter bei einem Unfall ums Leben kommt. Sie verarbeitet ihre Trauer durch Rückzug und entfernt sich dabei auch von ihrem Mann.
„Wer ein Kind hat, hat ...

Lindas Leben ist ein Scherbenhaufen, nachdem ihre Tochter bei einem Unfall ums Leben kommt. Sie verarbeitet ihre Trauer durch Rückzug und entfernt sich dabei auch von ihrem Mann.
„Wer ein Kind hat, hat einen Sinn. Wer ein Werk hat, hat einen Sinn. Wer beides hat, überdauert den Tod in doppelter Weise. Von einem Menschen wie mir bleibt nichts.“ Mit Linda als Erzählstimme erleben wir ihren Schmerz hautnah, sehen, wie sie beinahe aufgibt, weil jede Interaktion ihre Kräfte zu übersteigen scheint. Das ist intensiv und macht klar, dass der Verlust des Kindes für sie das Schlimmste ist, was ihr passieren konnte.
Doch das ist nur ein Aspekt der Geschichte, die aus so vielen Puzzleteilchen besteht. Es geht um DDR-Vergangenheit, Leben in der Stadt und auf dem Land, gesellschaftliche Konventionen, das Führen einer Ehe. Mir gefällt, wie viele Details Daniela Krien in ihrem Roman unterbringt und auf unaufgeregte Art in einer klaren Sprache wiedergibt. Das macht für mich eine authentische und ansprechende Lektüre aus.

Veröffentlicht am 07.08.2024

Starke Lektüre – unheimlich bewegend

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Das Buch "Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist großartig.
Die Sprache ist flüssig und der Text ist so fesselnd geschrieben, dass man das Buch, obwohl es ein sehr tragisches Thema umfasst, am liebsten ...

Das Buch "Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist großartig.
Die Sprache ist flüssig und der Text ist so fesselnd geschrieben, dass man das Buch, obwohl es ein sehr tragisches Thema umfasst, am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Lindas Tochter wurde vor 2 Jahren auf dem Fahrrad von einem LKW erfasst und bei diesem Unfall getötet. Seither ist in Lindas Leben nichts mehr, wie es war.
Bei der Nachsorge ihrer Krebserkrankung lernt sie Grete Adomeit kennen, die selbst Krebs im Endstadium hat. Ihre Kinder interessieren sich nicht für ihren Hof in einer einsamen Gegend und Grete und Linda schließen einen Pakt. Linda mietet das Haus, zieht dort nach Gretes Tod ein und verspricht, sich um die verbleibenden Tiere zu kümmern.
Linda igelt sich am Land völlig ein und kappt sämtliche Verbindungen in ihr früheres Leben, bis ihr auch ihr Mann Richard, der sie immer wieder besucht, eröffnet, dass er jemanden kennengelernt hat.
Die wenigen Personen, mit denen sie spärlich Kontakte pflegt, sind ihre Nachbarn Klaus und Bruni, die versuchen, sie aus ihrer Lethargie zu holen sowie Natascha und ihre autistische Tochter Nine.
Linda lebt völlig zurückgezogen und vergeht beinahe vor Kummer und Schmerz um ihre verstorbene Tochter, allein Psychopharmaka und Schlafmittel verschaffen ihr ein wenig Ruhe. Sie meint nie mehr glücklich werden zu können, muss aber nach und nach erkennen, dass auch ihre Mitmenschen verschiedenste zum Teil sehr große Sorgen und Herausforderungen stemmen müssen.
Die Personen im Buch wurden gut charakterisiert, man kann sich sehr gut in Lindas Trauer versetzen, man erfährt ihre eigene Biographie und die spezielle Beziehung zu ihrer Mutter.
Auch Natascha und ihre Tochter Nine können einem wirklich leidtun, Nine ist zwar am Leben, aber durch ihre Behinderung wird sie nie ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben führen können.
Oft fragt man sich wirklich, wie viel ein Mensch ertragen kann.
Das Buch ist es wirklich wert, gelesen zu werden, es ist jedoch keine leichte Kost!

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Wenn man das eigene Kind verliert - traurig, gefühlvoll, bewegend!

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"Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist als gebundene Ausgabe bei Diogenes erschienen und umfasst 304 Seiten.

Es geht um das Ehepaar Linda und Richard, deren Tochter gestorben ist und die beide auf ...

"Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist als gebundene Ausgabe bei Diogenes erschienen und umfasst 304 Seiten.

Es geht um das Ehepaar Linda und Richard, deren Tochter gestorben ist und die beide auf ganz unterschiedliche Weise mit ihrer Trauer umgehen. Während Richard sich allmählich wieder in eine normales Leben zurückkämpft, kommt Linda mit dem Verlust überhaupt nicht zurecht und findet schließlich einen alternativen Weg, weiterzumachen - aber was macht das mit ihrer Ehe?!
Zudem ist Linda zwischendurch einer schweren Krankheit ausgesetzt, die sie bekämpfen muss, und kann die Ungerechtigkeit darüber, wer sterben muss und wer nicht gehen darf, einfach nicht begreifen.

Daniela Krien war mir bisher unbekannt und das ist schade, denn ich bin wirklich fasziniert von ihrem Schreibstil, der Feinfühligkeit und Tiefe ihrer Erzählung und wie sie es geschafft hat, mich ganz tief in das Geschehen hineinzuziehen, mit Linda zu leiden und zu trauern. Eine unvorstellbare Situation, die sicherlich eine der schlimmsten ist, die Eltern erleben können.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Hoffnung und schöne Momente, und einerseits ist das Wortbuilding ganz leicht, die Story dahinter gagegen schwere Kost, die emotional unheimlich aufwühlt und dann noch lange nachhallt.

Ein beeindruckender Roman, der mich sehr bewegt hat und den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Gehaltvoll

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Warum fühle ich mich immer wieder hingezogen zu Büchern, die keine Wohlfühlbücher im eigentlichen Sinne sind. Keine Bücher, die Freude und Leichtigkeit versprühen. Wer selbst einmal einen großen Verlust ...

Warum fühle ich mich immer wieder hingezogen zu Büchern, die keine Wohlfühlbücher im eigentlichen Sinne sind. Keine Bücher, die Freude und Leichtigkeit versprühen. Wer selbst einmal einen großen Verlust erlitten hat, der möchte vielleicht erfahren, wie andere Menschen damit umgehen. Welche Wege hinaus führen aus einem tiefen Tal. Denn am Ende ist da vielleicht ein Hoffnungsschimmer und der ist umso strahlender, wenn es vorher eine große Dunkelheit gab.

Erzählt wird im neuen Buch von Daniela Krien vom schier unfassbaren Verlust der eigenen Tochter. Nichts Schlimmeres kann es für Eltern geben. Deshalb zerbricht die Ehe von Linda an diesem Schicksalsschlag und es scheint, als wäre das glückliche Leben zu Ende. Aber unsichtbare Kleinigkeiten geben ihr immer wieder Halt, ziehen sie nach oben, weisen ihr einen Weg. Und Linda ist eine sehr starke Frau, die nicht aufgibt. Die die Herausforderung des Schmerzes annimmt und sich freikämpft. Und am Ende ist da mehr als nur ein Hoffnungsschimmer. Am Ende ist da ein neues, ein anderes, ein drittes Leben. Gehaltvolle Lektüre.

Veröffentlicht am 05.08.2024

Tiefe Trauer und verschiedene Wege der Heilung

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Das Cover mag ich vom Stil sehr gerne. Ich habe mich lange gefragt, wo der Zusammenhang von Motiv und Text zu finden sein könnte. Zuerst habe ich ihn gar nicht gesehen, doch jetzt kann ich einen gewissen ...

Das Cover mag ich vom Stil sehr gerne. Ich habe mich lange gefragt, wo der Zusammenhang von Motiv und Text zu finden sein könnte. Zuerst habe ich ihn gar nicht gesehen, doch jetzt kann ich einen gewissen Zusammenhang sehen. Ein bisschen wie der Zustand der Protagonisten - in der Schwebe; irgendwo und nirgendwo,...
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Kapitel haben eine gute länge.
Mit Protagonistin Linda musste ich erst etwas warm, werden. Ihre sehr tiefe Art zu trauern war/ist für mich nicht ganz nachfühlbar. Auch ihr Umgang mit der Trauer, ihrem Umfeld, sich selbst ist mir etwas zu viel gewesen.
In einer solchen Situation habe ich jedoch (Gott sei Dank) noch nie gesteckt und deswegen ist das hineinversetzen nicht ganz so leicht gewesen.
Mein Verständnis konnte sich ihr Mann Richard bei mir schneller erarbeiten.
Mit diesen beiden werden dem Leser zwei unterschiedliche Arten der Trauer und des Weiterlebens präsentiert. Auch weitere Reaktionen auf Schicksalsschläge werden im weiteren Verlauf des Buches auf einen zukommen.
Für mich war der Anfang etwas holprig, aber spätestens ab der Hälfte des Buches war ich in einem guten Lesefluss und habe die Geschichte mit Interesse weiterverfolgt.
Die Thematik und ganze Handlung ist keine Leichte Kost und somit auch denke ich nicht für jedermann geeignet, denn Trigger sind reichlich vorhanden.
Nichts desto trotz für mich ein sehr starkes Buch, das mich überzeugen konnte!

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