Platzhalter für Profilbild

fredhel

Lesejury Star
offline

fredhel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fredhel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2024

Mökkimord

Weißglut
0

Sarah entflieht der Münchner Schickeria nach Finnland. In einem luxuriösen Ferienhäuschen an einem See will sie Abstand von ihrem untreuen Ehemann gewinnen. Leider verirrt sie sich ins falsche Mökki, findet ...

Sarah entflieht der Münchner Schickeria nach Finnland. In einem luxuriösen Ferienhäuschen an einem See will sie Abstand von ihrem untreuen Ehemann gewinnen. Leider verirrt sie sich ins falsche Mökki, findet eine Leiche und fortan haftet ihr in der finnischen Kleinstadt der Ruf an, nicht nur die Geliebte des zwielichtigen Toten, sondern auch seine Mörderin zu sein. Sarah ist mit den Ermittlungen der Polizei absolut nicht zufrieden und begibt sich selbst auf Mördersuche.
So ganz ernst sollte man diesen Krimi nicht nehmen, denn er ist eigentlich eher eine Slapstick-Komödie mit etlichen schrägen Typen, die jeder für sich die sonderbarsten Schlussfolgerungen ziehen. Es gibt herrlich komische Momente, aber insgesamt überwiegt doch das Schräge im Plot. Es verhindert, dass man selbst der Lösung entgegenfiebert. Das Buch hat von allem etwas zu wenig: zu wenig Humor, um eine Komödie zu sein, und zu wenig Spannung, um ein Krimi zu sein. Meinen Geschmack trifft es nicht so ganz, aber darum ist es ja nicht sofort ein schlechtes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2024

Das Gartenprojekt

Forgotten Garden
0

Luisa ist nicht glücklich in ihrem Leben. Sie trauert ihrem verstorbenen Mann nach, in ihrem Job wird sie von ihrer Chefin ausgebeutet und gemobbt. Da bietet sich ihr die Chance, ihren Lebenstraum zu erfüllen. ...

Luisa ist nicht glücklich in ihrem Leben. Sie trauert ihrem verstorbenen Mann nach, in ihrem Job wird sie von ihrer Chefin ausgebeutet und gemobbt. Da bietet sich ihr die Chance, ihren Lebenstraum zu erfüllen. Zusammen mit ihrem Mann wollten sie immer schon einen allen zugänglichen Garten anlegen, in dem die Menschen pflanzen, ernten und träumen können. Eine Industriebrache fällt Luisa quasi in den Schoß. Harte körperliche Arbeit wartet hier auf sie, vor allem aber muss sie die Anwohner von ihrem Projekt überzeugen und für die Mitarbeit gewinnen. Es gilt viele Schwierigkeiten zu überwinden. Überraschenderweise steht aber nicht Luisa im Mittelpunkt, sondern die rebellische Harper wird sehr genau skizziert, die schon früh die Mutterrolle für ihren kleinen Bruder übernommen hat und nun versucht, durch gute Bildung aus ihren prekären Lebensverhältnissen aufzusteigen.
Die sehr unterschiedlichen Charaktere werden fein gezeichnet, auch wenn die Autorin hier für meinen Geschmack etwas zu krass in gut und böse trennt.
Die Handlung ist gut ausgedacht, vor allem die Milieustudie aus Harpers Umfeld ist sehr bewegend, trotzdem muss ich sagen, dass mir Goslings erster Roman weitaus besser gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2024

nicht packend

Tode, die wir sterben
0

Das Cover lässt wenig Rückschlüsse auf den Inhalt zu.
Es geht um ein neues Ermittlerduo, das einen Mord an einem ausländischen Kind aufklären soll. Beide Kommissare müssen sich nach Schicksalsschlägen ...

Das Cover lässt wenig Rückschlüsse auf den Inhalt zu.
Es geht um ein neues Ermittlerduo, das einen Mord an einem ausländischen Kind aufklären soll. Beide Kommissare müssen sich nach Schicksalsschlägen mehr oder minder neu bewähren.
Da es ein gezielter Kopfschuss war, geht man allgemein von Bandenkriminalität aus. Die Zeitungen greifen den Fall eifrig auf. Sie schüren die Angst vor einem Killer, der Jagd auf Migranten macht.
Die Kommissare Nordh und Karhuu dagegen verfolgen eine andere Spur, die nach Russland führt. Doch ihre Argumente bleiben ungehört.
Eigentlich gefällt mir der Plot sehr gut. Die Thematik ist immer aktuell, sowohl Bandenkriege als auch Ausländerhass. Die beiden Ermittler haben selbst an ihrer Vergangenheit zu knabbern, wodurch sie hoch motiviert an die Arbeit gehen. Es prallen zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, die sich zusammen jedoch wunderbar ergänzen. Keiner will wahrhaben, was die beiden herausgefunden haben. Da es für den Leser allerdings plausibel ist, steigt die Spannung, wie der Fall dann doch noch zu einem guten Ende kommen kann.
Leider konnte mich dieser Thriller nicht so recht fesseln. Ich vermute, es liegt daran, dass ich die Hörbuchversion hatte. Es fiel mir schwer, die zum Teil komplizierten Namen auseinander zu halten, auch wenn Thomas Schmuckert den Text hervorragend einliest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2024

winterliches Venedig

Die Medici-Morde
0

Der verwitwete Archivar Arnold und die toughe Commissaria Valentina rekapitulieren die letzten Tage und Stunden des alternden TV-Stars Marmaduke Godolphin. Dieser wurde sehr tot, weil erstochen, aus Venedigs ...

Der verwitwete Archivar Arnold und die toughe Commissaria Valentina rekapitulieren die letzten Tage und Stunden des alternden TV-Stars Marmaduke Godolphin. Dieser wurde sehr tot, weil erstochen, aus Venedigs Kanälen gefischt. Eigentlich wollte Marmaduke (was für ein Name!) mit einer historischen Weltsensation seiner TV-Karriere neuen Schwung verleihen. Deswegen ist er mit seinem eingespielten Team zum Karneval in Venedig eingetroffen. Hier ist er in gewohnt rücksichtsloser Manier mit allen umgesprungen. Anscheinend hat er den Bogen diesmal überspannt und bezahlte dafür mit seinem Leben.
Arnold erzählt auf dem Kommissariat pingelig genau (man erwartet so einen Erzählstil geradezu von einem Archivar) von seinen Tätigkeiten für den Toten und allen Erlebnissen, die er in der kurzen Zeitspanne gesehen hat. Der Leser fühlt sich ins winterliche Venedig hineinversetzt, denn viele verwinkelte Gassen und Plätze werden vor dem inneren Auge lebendig, und gerne begleitet man die Protagonisten dann zum Essen in eine Bar.
Das Flair ist einfach wunderbar, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, auch wenn sich der Erzähler viel Zeit lässt, um auf den Punkt zu kommen.
Ein wunderbarer klassischer und anspruchsvoller Krimi, vor allem für Venedig- und für Geschichtsfans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2024

Emma Ferrari startet durch

Mörderische Delikatessen
0

In einer beschaulichen, kleinen Stadt an der Donau, am historischen Marktplatz, liegt das kleine Delikatessengeschäft von Emma Ferrari. Die gebürtige Italienerin sprüht nur so vor Temperament. Momentan ...

In einer beschaulichen, kleinen Stadt an der Donau, am historischen Marktplatz, liegt das kleine Delikatessengeschäft von Emma Ferrari. Die gebürtige Italienerin sprüht nur so vor Temperament. Momentan befindet sie sich noch in einer Glücksphase, denn in wenigen Tagen will sie endlich den Kauf des kleinen Lädchens, das ihr in den 20 Jahren seit seines Bestehens sehr ans Herz gewachsen ist, notariell abschließen.
Doch dann wird ausgerechnet in ihrem Geschäft der Verkäufer erschossen aufgefunden. Dass der Verdacht sich erst einmal grundsätzlich gegen sie selbst richtet, will Emma nicht auf sich sitzen lassen und nimmt die Ermittlungen in eigene Hände.
Zwar ist die nun folgende Handlung abstrus unrealistisch, aber hat dennoch großen Unterhaltungswert, weil einige sehr urige Zeitgenossen mitmischen. Jeder ist ein eigenständiger Charakter und jeder trägt auf seine Weise zur Lösung des Falls bei.
Die Sprecherin Tanja Fornaro sorgt für den Hörgenuss dieses Krimis. Sie hat eine sehr angenehme Stimme und ihre italienischen Passagen kommen authentisch daher.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere