Das Gesetz der Liebe
Law of Love - Für immer mit dirSarah ist eine erfolgreiche Anwältin in einer Londoner Anwaltskanzlei. Sie ist fleißig und engagiert und bildet mit ihren Freundinnen zusammen ein starkes Team. Eines Tages erhält sie einen Auftrag, der ...
Sarah ist eine erfolgreiche Anwältin in einer Londoner Anwaltskanzlei. Sie ist fleißig und engagiert und bildet mit ihren Freundinnen zusammen ein starkes Team. Eines Tages erhält sie einen Auftrag, der ihr ganzes Leben verändern wird. Der Millionär Rorik Stone will in London mehrere Immobilien kaufen. Und nachdem Sarah ihm eines Abends die Unterlagen persönlich überbracht hat, will er nur noch sie. Sarah verhält sich professionell und arbeitet gewissenhaft, aber sie fühlt sich zu Rorik hingezogen, obwohl er nach außen kalt und unnahbar wirkt. Auch er kann seine Gedanken kaum im Zaum halten und die Spannung zwischen ihnen wird immer größer. Hinzu kommt, dass die Presse ständig hinter Rorik her ist, auf der Suche nach dem neuesten Klatsch und Tratsch. Was will Rorik eigentlich in London? Was will er mit den Immobilien machen? Was ist in seiner Vergangenheit passiert, dass er so abweisend ist? Kann Sarah seiner Anziehungskraft widerstehen oder setzt sie ihren Job aufs Spiel für ein Gefühl, von dem sie nicht weiß, ob es nur ein Funke war?
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Charaktere: Sarah ist Anwältin und ihr Alltag ist von der Arbeit geprägt. Zu Hause verbringt sie die meiste Zeit mit ihrem alten Vater, bei dem sie seit dem Tod ihrer Mutter lebt. Mit ihren Freundinnen aus der Kanzlei verbringt sie gerne gemütliche Abende vor dem Fernseher bei Soulfood und Wein. Sie steht fest im Leben, denn sie weiß, was sie kann und was sie erreicht hat. Harte Arbeit und wenig Freizeit machen ihr nichts aus. Aber manchmal wünscht sie sich, dass die Nächte weniger einsam wären. Es ist interessant zu sehen, wie Sarahs stolze Seite im Laufe der Geschichte immer stärker wird. Einerseits sehnt sie sich nach Rorik, andererseits fühlt sie sich wie ein Spielball seiner Launen. So zieht sie sich oft zurück, sobald er einen Schritt auf sie zukommt.
Rorik ist ein verschlossener Mann. Als Multimillionär ist er immer auf der Hut vor den Paparazzi, die die neuesten Geschichten aus seinem Leben an die Öffentlichkeit bringen wollen. Seine Familiengeschichte ist von Härte und Einsamkeit geprägt. Laut seinem Vater ein notwendiges Übel, um das Familienerbe weiterhin erfolgreich zu verwalten. Im Laufe des Buches erfahren wir, wie sehr ihn sein Vater in seiner Jugend verletzt hat und welche Narben er bis heute davon trägt. Kein Wunder also, dass sein Alltag eher einsam ist und es nur wenige Menschen in seiner näheren Umgebung gibt. An Liebe oder eine Frau denkt er nur selten, denn er vertraut kaum jemandem, zu schmerzhaft waren die Erfahrungen der Vergangenheit, die ihn an der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit der Menschen zweifeln lassen. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich Roriks Verhalten und seine Denkweise im Laufe der Geschichte verändern. Er ist es nicht gewohnt, etwas nicht zu bekommen. Er kann seine Gefühle nicht gut in Worte fassen und muss daran arbeiten, wenn er Sarah für sich gewinnen will. Meiner Meinung nach hätte dieser Prozess etwas mehr beleuchtet werden können, da er sich hauptsächlich auf die Vergangenheit mit seinem Vater konzentriert.
Die Sprache des Buches ist leicht, eingängig und emotional. Ich spüre von Anfang an die Entschlossenheit, die Professionalität und den Stolz von Sarah. In Rorik spüre ich den Schmerz und die Einsamkeit. Ich sehe die verregneten Straßen Londons vor mir, höre das hektische Getrappel der Menschen in der U-Bahn, rieche den Duft der vollen Pubs am Ende eines langen Arbeitstages und spüre die Stille in Roriks Büro und die Einsamkeit in seinem luxuriösen Leben. Die beiden Welten der Protagonisten Sarah und Rorik sind sehr unterschiedlich. Sarahs Leben besteht aus Arbeit und Stress, aber auch aus Lachen und Spaß mit ihren Freundinnen und ihrem Vater. Sie kennt London wie ihre Westentasche und steht als emanzipierte und erfolgreiche Frau mit beiden Beinen fest im Leben. Auch Roriks Leben besteht aus viel Arbeit und noch mehr Stress. Doch sein Leben außerhalb der Arbeit ist eher leer und still. Seine engsten Freunde sind sein Assistent und seine Chauffeurin. Seine Wohnung ist aufgeräumt, sauber und es fehlt ihm an nichts, außer an Wärme und Freude mit anderen Menschen.
Die Geschichte entwickelt sich und nach jedem Kapitel denkt man, dass die beiden nie zueinander finden werden. Zum einen, weil Sarah zu wenig Selbstvertrauen hat, um zu glauben, dass jemand wie Rorik wirklich an ihr interessiert sein könnte. Aber auch, weil Roriks kühle Art seine romantischen Aktionen immer wieder in eine Sackgasse führt. Und dann sind da noch Sarahs Chef und die Presse, die ihrer Liebe einen Strich durch die Rechnung machen.
Und damit sind wir beim eigentlichen Thema des Buches: Wie springe ich über meinen eigenen Schatten, um die ersehnte Liebe zu finden? Wie lasse ich die Wunden der Vergangenheit hinter mir? Bin ich mutig oder ziehe ich mich zurück, um nicht enttäuscht zu werden? Wage ich etwas, von dem ich weiß, dass es schief gehen kann? Oder versuche ich es gar nicht erst, weil ich Angst vor dem habe, was dabei herauskommt? Ein Thema also, mit dem sich jeder von uns identifizieren kann. Die Suche nach dem eigenen Liebesglück.
Das Buch hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Leben dann zuschlägt, wenn man es am wenigsten erwartet. Man kann seinen Alltag planen und strukturieren, aber die Liebe geht einen anderen Weg. Mit Fleiß und Mut kann man viel erreichen und manchmal braucht man auch ein bisschen Glück. Springe über deinen Schatten und traue dich, auf deine Gefühle zu hören!
Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Ich habe es in wenigen Stunden gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Als erstes hat mich die direkte Art des Schreibens überzeugt. Das Thema ist lebensnah und ich konnte mich sofort damit identifizieren. Außerdem wollte ich unbedingt wissen, wie die beiden Protagonisten endlich zueinander finden, die ersehnte Auflösung der Spannung, die so greifbar im Raum stand. Und schließlich wollte ich wissen, ob es wirklich ein „Happy End“ geben kann, denn daran hatte ich selbst bis zum Schluss gezweifelt…
Das Buch greift Situationen auf, mit denen man sich identifizieren kann: Familie, Liebe, Arbeit und Erfolg, Träume, Enttäuschungen und die alltäglichen Probleme des Lebens. Das Buch hätte an der einen oder anderen Stelle etwas mehr die Perspektive wechseln können, so dass man noch mehr die Sicht von Rorik kennen lernt.
Ich werde das Buch auf jeden Fall meinen Freundinnen empfehlen. Ganz nach dem Motto: Am Ende wird alles gut.