Frauenpower
Die Gewalt des SturmsNach dem überzeugenden Debüt "Die Stille der Flut" legen Elke Bergsma und Anna Johannsen mit ihrem zweiten Regio-Krimi "Die Gewalt des Sturms" nach, der wiederum zwei Powerfrauen in den Fokus von spannenden ...
Nach dem überzeugenden Debüt "Die Stille der Flut" legen Elke Bergsma und Anna Johannsen mit ihrem zweiten Regio-Krimi "Die Gewalt des Sturms" nach, der wiederum zwei Powerfrauen in den Fokus von spannenden Ermittlungen stellt. Auch wenn "Die Gewalt des Sturms" eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählt, die keine Vorkenntnisse erfordert, kann es nicht schaden, den ersten Band gelesen zu haben. Auf diese Weise ist man mit den handelnden Protagonistinnen, den internen Vorgängen im ostfriesischen Revier und den fortlaufenden deutsch-niederländischen Ermittlungen im Falle der Drogen-Familie de Jong bestens vertraut.
Das Cover zeigt wild bewegte Wellen, die Szene ist in Blutrot getaucht. Der Titel lässt auf brutale Verbrechen schließen. Werden sich Kea Siefken und Lea Lübbers in diesem Sturm behaupten können?.
Mit Kea Siefken und Lea Lübbers stehen zwei starke Frauen im Mittelpunkt des Geschehens. Durch die intensive Zusammenarbeit in ihrem ersten Fall haben sie sich einander angenähert, zu einer echten, von Vertrauen geprägten Frauen-Freundschaft ist es allerdings nicht gekommen. Nach wie vor sieht die geschiedene Kea in der von Osnabrück nach Ostfriesland versetzten Lea eine mögliche Konkurrentin um den vakanten Posten der Dienststellenleitung. Lea wiederum kämpft mit ihrem schlechten Gewissen, weil sie undercover unterwegs ist und nicht nur Verbrecherinnen, sondern auch eine/n Verräter/in in den eigenen Reihen enttarnen soll, was sie zu einem gewissen Abstand zu ihren neuen Kolleg*innen zwingt.
Das Geschehen wird im steten Wechsel aus ihren Perspektiven geschildert, was ein Eintauchen in die Gedanken- und Gefühlswelt der zwei Frauen ermöglicht, die unter anderen Voraussetzungen längst Freundschaft geschlossen hätten. Der neue Fall ist sehr vielschichtig angelegt, Kea und Lea müssen viele lose Fäden miteinander verbinden, um den Durchblick in den laufenden Ermittlungen zu behalten. Vieles ist anders, als es auf den ersten Blick scheint, und die Spuren weisen ins Drogen- und Rotlichtmilieu. Ihre Reibereien sind sehr authentisch geschildert; die Zusammenarbeit gestaltet sich wiederholt schwierig aufgrund der Streitigkeiten um die Kompetenzen in der Dienststelle.
Mich hat der zweite Band aus der Reihe "Ein Fall für Lina Lübbers & Kea Siefken" überzeugt. Auch wenn der bereits im ersten Band angedeutete "Maulwurf" in den eigenen Reihen entdeckt wird, sind noch nicht längst alle Ermittlungen in Ostfriesland abgeschlossen. Die Geschichte von Kea Siefken und Lea Lübbers ist noch längst nicht auserzählt Für mich schreit dieser packende Regio-Krimi geradezu nach einer dritten Fortsetzung.