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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2024

Ganz nett, aber hatte mir mehr erhofft

Das Lebensfreude-Kochbuch
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"Das Lebensfreude-Kochbuch: Saisonale Rezepte, Ernährungstipps und Glücksimpulse" vom GU Verlag ist vom Stil sehr traditionell gehalten. Ich finde die Idee von saisonalen Rezepten super, die ist ja auch ...

"Das Lebensfreude-Kochbuch: Saisonale Rezepte, Ernährungstipps und Glücksimpulse" vom GU Verlag ist vom Stil sehr traditionell gehalten. Ich finde die Idee von saisonalen Rezepten super, die ist ja auch nicht neu. Die Umsetzung lässt jedoch zu wünschen übrig. Mich stören die vielen platten Zitate, die wohl Inspiration für das Leben schenken sollen. Das wirkt bei mir nicht. Positiv finde ich, dass viele der Rezepte vegetarisch sind. Auch ist immer ein Bild enthalten, was ich angenehm finde. Die Zutaten sind meist noch überschaubar und nicht allzu exotisch. Auch lässt sich vieles mit nur kleinen Änderungen glutenfrei herstellen. Gerade die vegetarischen Rezepte sind teils sehr kreativ und gut nachzukochen. Mir hätte ein etwas moderneres Design zwar mehr zugesagt, aber ich finde dennoch Inspiration im "Lebensfreude Kochbuch".

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Bewegende Sammlung

Nachbarn
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Diane Oliver wurde 1943 in North Caroline geboren. Schon früh schrieb sie Kurzgeschichten. Tragischerweise starb sie bereits mit 22 Jahren an einem Unfall. Nun wurden Jahrzehnte später erstmals ihre gesammelten ...

Diane Oliver wurde 1943 in North Caroline geboren. Schon früh schrieb sie Kurzgeschichten. Tragischerweise starb sie bereits mit 22 Jahren an einem Unfall. Nun wurden Jahrzehnte später erstmals ihre gesammelten Kurzgeschichten ins Deutsche übersetzt und in diesem Band veröffentlicht. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört.

Die Geschichten spielen allesamt in den Fünfziger- und Sechzigerjahren. Die vierzehn Geschichten behandeln alle ein zentrales Thema, das Leben als Schwarze in den Vereinigten Staaten der damaligen Zeit und den Rassismus, dem die Menschen damals ausgesetzt waren. Leider ist das Thema auch heute, fast 60 Jahre nach dem Tod der Autorin, genauso präsent. Die Kurzgeschichten sind eindrücklich, meist zeigen sie sehr alltägliche Situationen. Nachbarn behandelt eine Familie, deren kleiner Junge als erster schwarzer Schüler in eine weisse Schule gehen soll. Die Geschichte hat mich sehr berührt. Manche der Geschichten fand ich weniger ergreifend; eine scheint eher eine Stil-Übung zu sein und war zum Hören nicht besonders geeignet. Insgesamt fand ich die Geschichten sehr bewegend. Gerne würde ich die Geschichten auch noch lesen, anstatt sie zu hören.

Veröffentlicht am 23.08.2023

Eine Frau an einem Wendepunkt

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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"Es spielte keine Rolle, was für eine Frau diese Mutter war, was sie konnte und brauchte, was sie erlebt hatte, was sie wusste. Es war egal, was sie geleistet hatte und weiter leisten wollte. Ihr Körper ...


"Es spielte keine Rolle, was für eine Frau diese Mutter war, was sie konnte und brauchte, was sie erlebt hatte, was sie wusste. Es war egal, was sie geleistet hatte und weiter leisten wollte. Ihr Körper gehörte ihr nach der Geburt ihres Kindes nicht mehr, genauso wie mein Körper mir vor zwanzig Jahren nicht mehr gehört hatte. Sie hatte ihn aufzugeben, ganz ihrem Kind zur Verfügung zu stellen, wie ich damals. Ich hatte geglaubt, das habe sich seither geändert, aber nichts hat sich geändert."

Doris Knecht erzählt in diesem Roman von einer namenlosen Protagonistin, die an einem Wendepunkt im Leben steht: die Kinder sind im Begriff, auszuziehen. Die Schriftstellerin ordnet ihr Leben neu, wird in eine kleinere Wohnung ziehen. Welche Gedanken kommen da auf? Geboren und aufgewachsen in Vorarlberg ging sie bei der ersten Gelegenheit so weit weg wie es ging, nach Wien. Sie zieht Bilanz über ihr Leben - ihre Kindheit, Beziehung zu Eltern und Geschwistern, ihre Beziehungen, Ehe, Geburt der Kinder, Scheidung, das aktuelle Leben. Wie wird sich das nun verändern, und ist dies positiv zu sehen?

Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen. Die sympathische, nahbare Protagonistin erzählt mit Humor und einem gewissen Sarkasmus aus ihrem Leben. Mit einfachen Worten lässt sie uns an Begegnungen, Erinnerungen und alltäglichen Gedanken teilhaben. An der Beziehung mit ihren Kindern und dem Hund. Obwohl ich deutlich jünger bin als die Protagonistin habe ich mich ihr dennoch stets sehr nah gefühlt. Ein stilles, schönes, beglückendes Buch.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

"Das Beste für das Baby darf niemals auf Kosten der Mutter geschehen."

Das Baby ist nicht das verdammte Problem
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Wir alle kennen diese Sätze. "Hauptsache gesund", "Aber man bekommt ja so viel zurück", "Aber du bist doch jetzt glücklich, oder?", "Aber du willst ja nur das Beste für dein Baby", "Schlaf, wenn das Baby ...

Wir alle kennen diese Sätze. "Hauptsache gesund", "Aber man bekommt ja so viel zurück", "Aber du bist doch jetzt glücklich, oder?", "Aber du willst ja nur das Beste für dein Baby", "Schlaf, wenn das Baby schläft". Und spätestens sobald man Eltern wird erkennt man (hoffentlich), wie wenig hilfreich oder sogar schädlich solche pauschalisierenden Aussagen sind. Darüber schreibt Ana Wetherall-Grujić in ihrem ersten Buch.

Ich habe dieses Buch sehr, sehr gerne gelesen. Die Autorin kenne ich schon durch ihren Podcast, den ich gerne höre, ich wusste also schon ein bisschen, was mich erwartet. Durch und durch laut, feministisch, für Mütter und Kinder, wirklich einfach ein gelungenes Buch. Man kann nie mit 100% der Aussagen einer anderen Person übereinstimmen, aber die Autorin kommt schon sehr nah dran. Ich habe das Buch als Ebook gelesen, im Nachhinein hätte ich lieber die Klappenbroschur gelesen, da diese wirklich toll gestaltet ist und ich mir wahrscheinlich auf jeder Seite etwas angestrichen hätte. Ich möchte das Buch allen werdenden und jungen Eltern hiermit sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Das Leben bei den Massai

Esepata
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"Du lebst bei den Massai. Entweder du passt dich an oder du gehst. Dazwischen gibt es nichts."

Ich bin Stephanie Fuchs schon länger auf Instagram gefolgt und habe ihre Geschichte dort mit Interesse verfolgt. ...

"Du lebst bei den Massai. Entweder du passt dich an oder du gehst. Dazwischen gibt es nichts."

Ich bin Stephanie Fuchs schon länger auf Instagram gefolgt und habe ihre Geschichte dort mit Interesse verfolgt. Die Deutsche Staatsbürgerin geht nach der Schule zum Biologie Studium nach England, von dort folgt ein Aufenthalt in Simbabwe bei einem Umweltschutzprojekt, ihre Neugier auf Afrika wird geweckt. Nach dem Studium geht sie nach Ifakara in Tanzania, um dort als Freiwillige zu arbeiten. Aus drei Monaten werden sechs, während denen Stephanie Swahili lernt. Im Anschluss geht es auf die Insel Mafia, auch dort arbeitet sie als Freiwillige. Dort lernt sie den Massai Sokoine kennen, der sie von Anfang an fasziniert. Schliesslich finden die beiden zusammen, heiraten und beschliessen, gemeinsam mit Sokoines Familie in deren Boma im Busch zu leben...

Stephanies Geschichte ist wahnsinnig interessant. Es gibt einige Parallelen zu "Die weisse Massai", jedoch auch viele Unterschiede: so sprach Stephanie bereits Swahili als sie ihren Mann kennenlerte, und kannte das Land. Im Laufe der Zeit lernt sie auch die Stammessprache Maa, und kann sich fortan auch mit ihrer neuen Grossfamilie verständigen. Auch scheinen Stephanie und Sokoine tatsächlich so etwas wie Gleichstellung in ihrer Beziehung zu haben. Corinne Hofmann blieb nur ca. 1 Jahr bei den Massai, Stephanie lebt dort schon über 10 Jahre und hat sich gut in die Grossfamilie integriert. Ich fand interessant, wie es zu Stephanies Schwangerschaft kam und wie sie heute über ihre Krankenhausgeburt denkt. Auch ihre Gedanken zu indigenen Völkern, deren Leben in der Natur und mit dem Klimawandel sind sehr wichtig und interessant zu hören. Ich beneide sie um ihren einfachen Lebensstil und finde es toll, wie sie sich in die Familie und den Lebensstil eingegliedert hat. Sie hat sehr viel gutes für die Massai getan. Toll finde ich z.B. ihre Arbeit mit Periodenprodukten. Manches kann ich als westliche Frau nicht verstehen, unter anderem wie sie zu FGM steht. Wenn man Stephanie schon von Instagram kennt bekommt man hier ihre Lebensgeschichte nochmal etwas detaillierter zu hören. Ich fand das Buch sehr schön, exotisch und spannend zu lesen.

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