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Veröffentlicht am 22.01.2021

Spannend, aber mit großem Kritikpunkt

Killing November 1
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Killing November von Adriana Mather
erschienen bei Dressler

Zum Inhalt

November hat keine Ahnung, warum ihr Vater sie ohne Vorwarnung auf die geheimnisvolle Academy Absconditi schickt, ein Internat, ...

Killing November von Adriana Mather
erschienen bei Dressler

Zum Inhalt

November hat keine Ahnung, warum ihr Vater sie ohne Vorwarnung auf die geheimnisvolle Academy Absconditi schickt, ein Internat, regiert vom Geheimbund Strategia. Hier gilt die Regel: Informationen über die eigene Familie dürfen unter keinen Umständen preisgegeben werden. Keine Nachnamen, keine Anschrift und keine Details über Familienmitglieder. Als ein Mitschüler ermordet wird, fällt der Verdacht auf November. Bevor sie für schuldig erklärt oder sogar selbst zum Mordopfer wird, muss sie herausfinden, welche Rolle sie selbst in den bizarren Strategiespielen des Ordens spielt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Sie erinnert mich an eine Zeit, als die Welt noch sicher war und meine Familie ebenfalls.
Seite 5

Das Cover dieses Buches fand ich auf Anhieb außergewöhnlich. Man sieht ja nur einen Teil des Gesichts von November, aber mich zog dieses Bild magisch an. Geschildert wird die Story in der personalen Erzählform, aus Sicht der Protagonistin.

November mochte ich sofort. Sie machte auf mich einen bodenständigen und vernünftigen Eindruck, was sich gerade in speziellen Situationen zeigt. November ist die 100. Schülerin an diesem ominösen Internat und leitet gerne die Namen ihrer Mitmenschen ab. Ein sehr interessantes Hobby, das ihr noch so manches Mal zugutekommt. Warum das junge Mädchen so plötzlich auf diese Schule kommt, ist dem Leser lange ein Rätsel, wird aber noch aufgeklärt.
Das Setting des Internats passt zur Geschichte und fand ich gut gewählt. Die Academia Absconditi ist nicht nur durch den fehlenden Strom und die nicht mögliche Kommunikation mit der Außenwelt äußerst merkwürdig. Es passieren so manche Dinge, wo mir schlichtweg das Verständnis fehlte. Zwischendurch hatte ich auch schon an den Abbruch dieser Lektüre gedacht, denn für mein Verständnis von einem Jugendbuch ab 14 Jahren ist gänzlich anders – vor allem, wenn es in unserer Realität spielt. Aus Spoilergründen kann ich dazu natürlich nicht mehr sagen, aber es war äußerst erschreckend und kaltblütig …

Adriana Mather hat eine spannende Geschichte kreiert, die mich leider nicht durchgängig Spaß haben ließ. Die angesprochene Kaltblütigkeit fand ich absolut unpassend in einem Jugendbuch mit dieser Altersempfehlung. Den Schreibstil der Autorin fand ich toll, ebenso ihre verschiedenen Figuren. Ich habe mich in so manchem getäuscht – positiv, wie auch negativ. Gerade zum Ende hin gibt es einige Überraschungen, die noch einmal ein ganz anderes Licht auf die komplette Geschichte warfen. Das Setting fand ich großartig und erinnerte mich ein wenig an Harry Potter. Die verschiedenen Unterrichtseinheiten werden auch relativ detailliert beleuchtet, was mir sehr gut gefiel. Band 2 werde ich mir auf jeden Fall anschauen, denn dieses Buch endet mit einem Cliffhanger, der aber nicht in die fiese Richtung geht. Schade, dass es nicht ganz bis zum Highlight gereicht hat.



Die Reihe

Killing November
Hunting November (Originalausgabe)


Zum Autor

Adriana Mather ist Autorin, Schauspielerin und Filmproduzentin. Ihr erstes Jugendbuch “How To Hang A Witch” war ein großer Bestseller in den USA. Adriana Mather lebt mit ihrer Familie in Massachusetts, USA.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
416 Seiten
übersetzt von Susanne Klein und Nadine Püschel
ISBN 978-3-7915-0152-9
Preis: 22 Euro
erschienen bei https://www.oetinger.de
Leseprobe https://www.oetinger.de/buch/killing-november/9783791501529

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Leserunde bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2021

Nicht schlecht, aber das schwächste Buch der Autorin

Perfect Secret – Hier ist Dein Geheimnis sicher
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Perfect Secret – Hier ist dein Geheimnis sicher von Megan Miranda
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Es ist das letzte Wochenende des Sommers, bevor die wohlhabenden Feriengäste das Küstenstädtchen Littleport ...

Perfect Secret – Hier ist dein Geheimnis sicher von Megan Miranda
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Es ist das letzte Wochenende des Sommers, bevor die wohlhabenden Feriengäste das Küstenstädtchen Littleport wieder verlassen und der Ort in seinen düsteren Winterschlaf fällt. Die Freundinnen Sadie und Avery wollen zusammen auf eine Party gehen – doch Sadie taucht nie dort auf. Noch in der gleichen Nacht wird ihre Leiche an die rauen Klippen gespült. Für Avery bricht eine Welt zusammen. Sadie war ihr Anker, als sie ihre Eltern und kurz darauf ihre Großmutter verlor. Die Polizei legt den Fall bald als Selbstmord zu den Akten. Doch Avery stößt auf Beweise, dass Sadie umgebracht wurde – nur deuten sie alle auf sie selbst als Täterin hin. Versucht ihr jemand die Schuld an Sadies Tod anzuhängen? Der Sommer ist vorbei, und ein Sturm zieht auf über Littleport, Maine …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers ist wieder genau in dem Stil gestaltet, wie schon das zuletzt erschienene Buch der Autorin. Es spiegelt sehr gut die im Buch herrschende Atmosphäre wider. Erzählt wird die Story in der ersten Person, aus Sicht von Avery.

Avery ist die Protagonistin in dieser Geschichte, ihre Freundin Sadie lernen wir erst durch die eingestreuten Rückblicke kennen. Die Story wird teilweise auf zwei Zeitebenen erzählt, die aber lediglich durch ein Jahr getrennt voneinander sind. Die Textabschnitte flossen leider manches Mal direkt ineinander, so dass ich das kleine Chaos erst einmal ein wenig sortieren musste.
Avery ist Immobilienmanagerin und wohnt quasi im Gästehaus von Sadies Familie. Die Nachricht über Sadies Tod trifft sie augenscheinlich am meisten und stellt Averys Leben total auf den Kopf. Sadie war Averys Halt in jeder Lebenslage und nun ist sie plötzlich nicht mehr da. Fragen über Fragen türmen sich in Averys Kopf, denn war es wirklich Selbstmord? Eine Suche nach Antworten beginnt.
Ich konnte Avery schwer einschätzen, weil sie auf mich nicht durchweg sympathisch und ehrlich wirkte. Sie machte eher einen undurchsichtigen Eindruck auf mich.
Sadie blieb für mich ein Schatten, der nur sehr selten in Erscheinung trat und wenn, dann nur durch Erzählungen anderer. Sie und auch die weiteren Figuren haben Geheimnisse, die mit der Zeit erst ans Licht kommen und so oftmals ein anderes Bild des Ganzen ergeben.

Megan Miranda konnte mir auch mit ihrem neuesten Thriller wieder nette Lesestunden bescheren. Obwohl die Geschichte nur langsam in Gang kam und der Spannungsbogen insgesamt nicht der höchste war, mochte ich auch dieses Mal ihre Idee hinter dem Ganzen. Die Umsetzung hätte noch ein wenig interessanter und rasanter gemacht sein können, denn unter einem Thriller verstehe ich persönlich etwas anderes. Aber ich mag den Schreibstil der Autorin und ihr gewähltes Setting. Diese Komponenten erzeugen jedes Mal eine ganz besondere Atmosphäre, die ich klasse finde. Es gibt erneut jede Menge Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden. Das Ende war zwar ein wenig überraschend, aber besonders spektakulär war es leider nicht. Eine Geschichte, die man zwischendurch mal lesen kann, aber leider bisher für mich das schwächste Buch der Autorin.


Zum Autor

Megan Miranda hat am Massachusetts Institute of Technology Biologie studiert und ist heute hauptberuflich als Autorin tätig. Sie hat bereits mehrere Jugendromane veröffentlicht und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in North Carolina. Ihr erster Thriller »TICK TACK« wurde international sofort ein riesiger Erfolg. In Deutschland stieg »TICK TACK« ebenso wie ihr zweiter Thriller »LITTLE LIES« in die Top 10 der Bestsellerliste ein.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

400 Seiten
übersetzt von Cathrin Claußen
ISBN 978-3-328-10615-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Penguin-Verlag/71000.rhd?rhcampaignid=GADMDDynamisch&gclid=EAIaIQobChMIzMPw7KHi7QIVmrp3Ch1hWwVLEAAYASAAEgJ3nPD_BwE
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Perfect-Secret-Hier-ist-Dein-Geheimnis-sicher/Megan-Miranda/Penguin/e561104.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2018

Nicht komplett überzeugend

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren von Ali Benjamin
erschienen bei Hanser

Zum Inhalt

Dass Dinge einfach passieren, kann Suzy nicht akzeptieren. Sie macht sich über vieles Gedanken: den Schlafrhythmus ...

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren von Ali Benjamin
erschienen bei Hanser

Zum Inhalt

Dass Dinge einfach passieren, kann Suzy nicht akzeptieren. Sie macht sich über vieles Gedanken: den Schlafrhythmus von Schnecken, die jährliche Zahl der Quallenstiche oder wie alt man ist, wenn das Herz 412 Millionen Mal geschlagen hat – gerade mal 12 Jahre. In dem Alter ist Suzys Freundin Franny im Sommer ertrunken, obwohl sie eine gute Schwimmerin war. Suzy muss herausfinden, wie das geschehen konnte. Es ist ein weiter, erkenntnisreicher Weg in einer Welt voller Wunder, bis sie begreift, dass der einzige Trost manchmal ist, Dinge anzunehmen, die man nicht ändern kann.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Als ich den Klappentext das erste Mal las, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. In einer wirklich interessanten Leserunde durfte ich dann noch mit anderen Begeisterten dieses Buch lesen und auch darüber diskutieren.

Das Cover finde ich sehr schön. Unaufdringlich, aber doch ein Hingucker. Die Qualle ist nicht nur Dekoration, sondern ein sehr gut recherchiertes Thema der Autorin, das unsere Protagonistin Suzy fast durchgängig begleitet. Fand ich interessant, gerade weil man diesen Tierchen hier an der Ostsee oft begegnet. Es gibt zu der Gegenwart auch noch kursiv gedruckte Kapitel, die die Rückblenden auf die Freundschaft von Franny und Suzy darstellen. Nicht sehr detailliert, aber man kann sich so als Leser ein gutes Bild machen. Die Story ist in der ersten Person aus Suzys Sicht geschrieben und sie beinhaltet relativ kurze Kapitel.

Auf den ersten Seiten werden die Schläge eines Herzens auf die Lebensjahre umgerechnet – Zahlen, die mir persönlich Angst machten und mir sehr klar vor Augen führten, wie zerbrechlich das Leben ist. Wenn das Herz nicht mehr schlägt, nützen einem auch andere gesunde Organe nichts mehr – dann war´s das…
Suzy beschäftigt sich das ein oder andere Mal mit Zahlen, wie man auch am Klappentext sehen kann. Sie machte auf mich den Eindruck eines sehr belesenen Mädchens, das mir manchmal aber schon zu altklug wirkte. Sie ist völlig fassungslos, als sie die Mitteilung vom Tod ihrer Freundin erhält. Dieses Entsetzen und Unverständnis konnte ich sehr gut in den Passagen fühlen. Ihre Reaktion ist völliges Stillschweigen. Für die Eltern von Suzy eine ebenso schreckliche Situation, denn ihre Mutter überbringt ihr die schlechte Nachricht. Sie fühlen sich eindeutig überfordert und sehen die Lösung nur in der Hilfe einer Psychologin. Konnte ich zwar gut nachvollziehen, aber ich hätte mir doch ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen von den Eltern gewünscht. Man muss nicht für alles gleich Ärzte zu Rate ziehen.
Das Lesen war für mich stellenweise sehr merkwürdig, weil die Autorin die Stille richtig gut rüberbrachte und ich mich wie in einem Kokon fühlte. Ein andauernder wortloser Monolog, der hauptsächlich aus Notizen zu dem Quallenthema bestand.

Wie schaffst du es, Lebewesen zu lieben, die außer dir niemand liebt?
Seite 130

In der Geschichte gibt es einen ganz entscheidenden Wendepunkt, der mich Suzy in einem anderen Licht sehen ließ. Zwischendurch fand ich außerdem, dass die Autorin den roten Faden der Story etwas außer Acht ließ und sich nur noch auf Suzys Belange konzentrierte. Dies gefiel mir nicht so gut, weil ich auch das Mädchen nicht mehr komplett sympathisch fand.

Ali Benjamin hat mich mit diesem Buch sehr zum Nachdenken angeregt. Sie spricht ein Thema an, dass uns alle in irgendeiner Form betrifft. Die Geschichte ließ sich auf Grund der kurz gehaltenen Kapitel und der recht geringen Seitenzahl schnell lesen. Die Gestaltung des Covers und auch der Seiten gefiel mir sehr gut. Die Figuren wirkten fast durchgängig authentisch und sympathisch. Mir ist ganz besonders die Textpassage auf Seite 194 aufgefallen, die mich nicht mehr losließ. Wer mag, sollte sie sich einmal anschauen und sich seine eigenen Gedanken darüber machen. Ich kann das Buch empfehlen, auch wenn ich nicht ganz überzeugt worden bin.

Und das – dass Dinge manchmal völlig grundlos geschehen – war vielleicht die größte und schrecklichste Wahrheit von allen.
Seite 211



Zum Autor

Ali Benjamin schrieb als erfolgreiche Co-Autorin für Kollegen, außerdem als Redakteurin für Zeitschriften, Zeitungen und Online-Medien – bis ihr Debüt Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren 2015 ein weltweiter Bestseller wurde. Der Jugendroman wurde für den National Book Award nominiert und wird aktuell von Reese Witherspoons Produktionsfirma verfilmt. Die deutsche Ausgabe erschien 2018 bei Hanser. Benjamin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Massachusetts.


WERBUNG
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ab 12 Jahren
240 Seiten
übersetzt von Petra Koob-Pawis und Violeta Topalova
ISBN 978-3-446-26049-8
Preis: 17 Euro
erschienen bei http://www.hanser.de
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/die-wahrheit-ueber-dinge-die-einfach-passieren/978-3-446-26049-8/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und bei www.lesejury.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die interessante Leserunde bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 06.08.2024

Kann man lesen, muss man aber nicht

So ist das nie passiert
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So ist das nie passiert von Sarah Easter Collins
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Als Willa ein Teenager war, verschwand ihre kleine Schwester Laika spurlos. Auch über zwanzig Jahre später hat Willa die ...

So ist das nie passiert von Sarah Easter Collins
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Als Willa ein Teenager war, verschwand ihre kleine Schwester Laika spurlos. Auch über zwanzig Jahre später hat Willa die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Laika noch lebt. Hartnäckig sucht sie weiter nach ihr. Sie sehnt sich nach der Familienidylle, die mit Laika verloren zu sein scheint. Darüber vernachlässigt sie die Beziehungen zu den Menschen, die tatsächlich noch Teil ihres Lebens sind. Dann trifft sie auf einer Dinnerparty eine Frau, in der sie endlich ihre verlorene Schwester zu erkennen glaubt. Was als zwangloses Essen beginnt, wird zu einem denkwürdigen Abend, der alles verändert, was Willa von ihrem Leben zu wissen meinte.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist ein wenig ungewöhnlich, sticht einem dafür aber geradezu ins Auge. Es beschreibt auf einen Blick den Dinner Abend, um den es im Klappentext auch geht. Erzählt wird die Story in der ersten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert.

Vorneweg muss ich schon sagen, dass ich mich den begeisterten Stimmen von anderen Lesern nicht ganz anschließen kann. Mir waren die Charaktere nicht fassbar genug, die unkontrollierten Zeitsprünge mochte ich nicht und fand sie auch recht verwirrend und das Ende war im Grunde vorhersehbar. Aber beginnen wir am Anfang.
Robyn empfand ich mehr als Hauptperson als Willa muss ich sagen. Fand ich ein bisschen komisch, da es ja immerhin um Willas verschwundene Schwester geht. Robyn war in Ordnung, aber mir fehlten sowohl bei ihr als auch bei den anderen Charakteren einfach einige ergänzende Erklärungen. Ich konnte keinen wirklichen Draht zu irgendeinem von ihnen herstellen.
Willa war auch mehr unscheinbar und in meinen Augen emotionslos. Da hatte ich mir etwas ganz anderes vorgestellt.

Sarah Easter Collins konnte mich leider nur mittelmäßig mit diesem Buch überzeugen. Es geht um verschwundene Erinnerungen und generell um Wahrnehmung von Erinnerungen, was ich sehr interessant fand. Man weiß ja, dass sich mit der Zeit alles ein wenig verschiebt oder man auch Dinge anders empfindet als gedacht. Genauso können einem auch falsche Erinnerungen „eingepflanzt“ werden, die man wirklich für real hält. Diese Komponente fand ich richtig toll, aber der Rest ging für mich eher in einem langweiligen Abendessen unter. Die Charaktere und gerade auch die Rückblicke hätten gerne mehr Tiefe vertragen können. Daher bin ich jetzt nicht so begeistert von der Geschichte und schiebe es eher in die Kategorie: kann man lesen, muss man aber nicht.

Zum Autor

Sarah Easter Collins ist in Kent, England, aufgewachsen und hat in Exeter studiert, bevor sie nach Botswana und später nach Thailand und Malawi zog, um dort Kunstunterricht zu geben. Ihre große Leidenschaft neben dem Schreiben ist die Malerei. Für ihre Bilder lässt sie sich von Erinnerungen an Orte inspirieren, die ihr viel bedeuten, sowie von der Landschaft um sich herum: das wunderschöne Exmoor, eine faszinierende Heidelandschaft voller Moore und Wälder, wo sie mit ihrem Sohn Luke, ihrem Mann und ihren Hunden lebt. Hier liebt sie es, durch die unberührte Natur zu laufen und in den wilden Flüssen und Seen schwimmen zu gehen.


WERBUNG
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400 Seiten
übersetzt von Carola Fischer, Ute Brammertz, Beate Brammertz
ISBN 978-3-453-27451-8
Preis: 22 Euro
erschienen bei https://www.penguin.de/verlage/heyne
Leseprobe https://www.penguin.de/buecher/sarah-easter-collins-so-ist-das-nie-passiert/buch/9783453274518

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Zu wenig

The Institution
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The Institution von Helen Fields
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

In der geschlossenen Station eines Hochsicherheitsgefängnisses für psychisch kranke Verbrecher erschüttert ein Schrei die Nacht. Am nächsten ...

The Institution von Helen Fields
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

In der geschlossenen Station eines Hochsicherheitsgefängnisses für psychisch kranke Verbrecher erschüttert ein Schrei die Nacht. Am nächsten Morgen wird die Leiche einer Krankenschwester gefunden und ihre Tochter wurde entführt. Die Uhr tickt, denn das kleine Mädchen kann ohne medizinische Versorgung nur wenige Tage überleben. Die forensische Profilerin Dr. Connie Woolwine ist bekannt für ihre Fähigkeit, sich in die Psyche der Mörder hineinversetzen zu können. Jetzt muss sie sich undercover unter die gefährlichsten Männer der Welt mischen und ihr einzigartiges Gespür einsetzen, um das Mädchen zu finden – bevor es zu spät ist ...
Mit einer einmaligen Ermittlerin, die nicht zögert, selbst das eigene Leben zu riskieren, um den Mörder zu finden …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches gefällt mir sehr gut. Es wirkt auf den ersten Blick düster und auch mysteriös. Ebenso wie die beiden Sätze, die mit auf das Cover gedruckt wurden. Hinten im Buch befindet sich noch eine Karte der Institution. Warum gerade an der Stelle hat sich mir nicht erschlossen, aber gut. Die Story wird in der dritten Person geschildert.

Connie Woolwine ist forensische Profilerin und ihre Art, mit den Toten umzugehen, gefiel mir. Sie legt hier ein unheimliches Einfühlungsvermögen an den Tag, was manchem Menschen bestimmt ein wenig merkwürdig erscheinen mag. Ich mochte es auf jeden Fall und fand die Profilerin somit auch sympathisch. Ihre ganz eigene Geschichte kommt hier auch noch zu einem späteren Zeitpunkt zur Sprache, was eigentlich nicht unerheblich für bestimmte Verhaltensweisen ihrerseits ist. Der Leser ist hier an den Gesprächen mit den Inhaftierten zugegen, was mir so manches Mal eine Gänsehaut bescherte. Es dreht sich um Schwerverbrecher, die keine Aussicht auf Entlassung aus der Parry Institution haben. Somit handelt es sich hier nicht „nur“ um Diebstahl oder Ähnliches. Bei manchen Gesprächen wurde es mir stellenweise zu viel. Zu viel Gewalt, zu viele Details, zu viel vom Verbrechen selbst. Mag dem Schreibstil geschuldet sein, denn ich bin jetzt kein Thriller-Neuling. Aber hier wurde eine ganz bestimmte Atmosphäre erzeugt, die nicht meine war.

Helen Fields hat mich mit ihrem Thriller gut unterhalten können. Die besondere Atmosphäre bei den Therapiesitzungen mit den Inhaftierten ging mir zwar ziemlich an die Nieren, aber das Setting empfand ich als besonders und sehr gut gewählt. Doch leider waren mir die Sitzungen zwischen der Profilerin und den Inhaftierten auch viel zu lang. Sie nahmen so viel Raum ein, dass eine Suche nach dem entführten Baby auf der Strecke blieb. Hierfür hat die Profilerin nur fünf Tage Zeit, was an verschiedenen Umständen liegt. Natürlich dienten die Gespräche dazu, dass Connie herausfindet, wer der Schuldige sein könnte. Doch irgendwie traf das nicht komplett meinen Geschmack. Das Ende hielt noch wieder Überraschungen bereit, aber insgesamt bleibt mir nicht mehr als eine mittlere Bewertung. Vor allem, da am Ende noch mal eben etwas einfach so erwähnt wurde, was Connie anscheinend richtig kalt ließ. Mir liefen die Tränen, aber hier diente es nur als Randnotiz, was ich nicht verstehen konnte. Dann hätte ich diesen Teil komplett weggelassen als ihn so lieblos und kalt zu behandeln. Viel Potenzial, das in meinen Augen nicht ganz ausgeschöpft wurde.


Zum Autor

Helen Fields hat als Anwältin für Straf- und Familienrecht gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Die Bücher der Bestsellerautorin sind in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Sie pendelt regelmäßig zwischen West Sussex, den USA und Schottland und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern zusammen.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

448 Seiten
übersetzt von Christine Blum
ISBN 978-3-423-26376-4
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/the-institution-26376

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