Die Vorfreude war riesig, aber das Buch letztendlich leider enttäsuchend
Still missing youInhalt:
Hazel kehrt zur Beerdigung wieder zurück in ihre alte Heimat Eastwood. Ganz überraschend hat ihre Großmutter ihr und ihren anderen Pflegegeschwistern ein altes Hotel hinterlassen, dass sie jetzt ...
Inhalt:
Hazel kehrt zur Beerdigung wieder zurück in ihre alte Heimat Eastwood. Ganz überraschend hat ihre Großmutter ihr und ihren anderen Pflegegeschwistern ein altes Hotel hinterlassen, dass sie jetzt gemeinsam renovieren sollen. Leider bedeutet das auch, dass Hazel jetzt wieder immer öfter auf ihren Pflegebruder Derek trifft, der ihr damals das Herz gebrochen hat…
Meine Meinung:
Seit der Ankündigung dieser neuen New Adult-Reihe habe ich mich total auf die Geschichte gefreut. Ich mochte bereits die Secret Academy-Reihe von Valentina Fast sehr und fand die Idee, dass die Geschwister gemeinsam ein Hotel renovieren richtig spannend!
Ich fand leicht in die Geschichte hinein. Das Kleinstadtsetting und die gesamte Atmosphäre dort gefielen mir auf Anhieb gut. Auch der Schreibstil der Autorin war wieder einmal sehr angenehm zu lesen.
Nun muss ich aber auch leider zu meinem ersten und größten Kritikpunkt kommen: die Charaktere. Ich konnte leider zu keinem der Charaktere eine wirkliche Bindung aufbauen. Die ganze Dynamik rund um die Pflegegeschwister war teilweise irgendwie etwas seltsam. Ihre Unterhaltungen und Handlungen wirkten auf mich oftmals unrealistisch und ich konnte mich nur schwer in sie hineinversetzen. Zu der Protagonistin Hazel hatte ich da wohl noch am ehesten eine emotionale Bindung. Ich konnte sie zumindest in der Hinsicht gut verstehen, dass sie damals die Stadt verlassen hat. Das Verhalten ihrer Pflegegeschwister geht nämlich teilweise wirklich gar nicht. Ryan war der einzige der Geschwister, den ich noch sympathisch fand. Auch Dereks Handlungen haben bei mir leider einige Fragezeichen hinterlassen. Ich weiß, dass Charaktervorlieben und Sympathien ja immer etwas sehr Subjektives sind, deswegen will ich dem hier jetzt auch nicht allzu viel Gewicht verleihen. Auf jeden Fall muss ich jedoch negative anmerken, dass die Handlungen der Charaktere auf mich oft nicht logisch wirkten und teilweise auch sehr widersprüchlich.
So kam es auch leider, dass mich die Liebesgeschichte nicht wirklich überzeugen konnte. Was an Gefühlen beschrieben wurde, kam leider absolut nicht bei mir an. Die Geschichte lief so vor sich hin, aber wirklich emotional mitnehmen konnte sie mich leider nicht. Auch der Konflikt zwischen den Protagonisten wurde mir letztendlich zu leicht aufgeklärt.
Die Handlung rund um die Renovierung des Hotels fand ich aber weiterhin spannend. Gerne hätten es da für mich sogar noch einige Einblicke mehr sein können und dafür etwas weniger Familien- bzw. Liebesdrama.
Auch die Idee eine Geschichte rund um Pflegekinder zu schreiben, gefiel mir wirklich gut. Ob die Umsetzung gelungen ist, kann ich nicht aus professioneller Sicht beurteilen. Auf mich persönlich (als Außenstehender, der noch nie wirklich mit dem Thema in Berührung war), wirkten die Darstellungen jedoch etwas unrealistisch. Ich hätte mir bei solch einem wichtigen Thema etwas mehr Tiefgang erhofft, aber hier wurde alles leider nur etwas oberflächlich angekratzt. Außerdem fand ich es etwas fragwürdig, dass anscheinend niemand ein Problem damit hat, dass hier zwei Pflegegeschwister eine Beziehung eingehen. Ja, die beiden sind nicht miteinander verwandt, keine Adoptivgeschwister und haben wirklich nur sehr kurze Zeit als Familie zusammengelebt. Trotzdem finde ich doch, dass sowas im Verlauf der Handlung zumindest thematisiert werden sollte. Auch, dass die anderen Geschwister das einfach so ohne jegliche Rückfrage hinnehmen fand ich einfach unrealistisch.
Fazit:
So sehr ich mich auch auf „Still Missing You“ gefreut habe, muss ich nun leider doch sagen, dass ich etwas enttäuscht bin. Die Idee und Handlung hatte echt Potenzial und war auch mal etwas ganz anderes als andere New Adult-Geschichten. Durch die fehlende Bindung zu den Charakteren konnte mich die Geschichte jedoch überhaupt nicht in ihren Bann ziehen. Auch wurden einigen Themen mir hier einfach zu oberflächlich und leicht abgehandelt. Daher kann ich das Buch insgesamt leider nicht weiterempfehlen.