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Veröffentlicht am 26.08.2024

Wandern und Windungen

Zwei in einem Leben
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Ich habe von David Nicholls mit großer Freude vor einigen Jahren "Zwei an einem Tag" und "Drei auf Reisen" gelesen, zu ersterem auch den Film mehrmals gesehen - und bedauert, dass das zweite nicht verfilmt ...

Ich habe von David Nicholls mit großer Freude vor einigen Jahren "Zwei an einem Tag" und "Drei auf Reisen" gelesen, zu ersterem auch den Film mehrmals gesehen - und bedauert, dass das zweite nicht verfilmt wurde, aber dafür gibt es davon eine wirklich wunderbar von Ulrich Noethen gesprochene Hörfassung.

Nun war ich natürlich sehr gespannt auf das neue Buch, gleichzeitig fürchtete ich mich aber, mit meinen hohen Erwartungen enttäuscht zu werden.

Das ist NICHT passiert!

Superschön finde ich schon einmal das Cover, das je nach Blickwinkel odr Konzentration zwei sich zum Kuss zueinander neigende Gesichter oder einen sich durch die Landschaft schlängelnden Fluss - oder Wanderweg!? - zeigt. Einzig als Farbe hätte ich mir etwas anderes als Rosa gewünscht.

Von Anfang hat hat mich David Nicholls mit dem Text in seinen Bann gezogen. Die Sprache ist spritzig, lebendig, ein wenig nachdenklich und philosophisch, supergut und flüssig zu lesen. Die Charaktere werden von Anfang an deutlich und mitfühlbar.

Die Geschichte ist wunderbar erzählt, mit Hin und Hers und Wendungen. Allem voran begeistert mich wieder der subtile Humor des Autors, die oft ironischen Bilder und Metaphern, in denen auch seine Protagonisten in herrlicher Selbstironie schwelgen.....

Ich wollte gar nicht aufhören zu lesen. Unbedingte Empfehlung!

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Komplizierte Familiengeschichte, wunderbar zu lesen

Über Carl reden wir morgen
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Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im 19. und anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch ...

Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im 19. und anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch historische Romane generell besonders mag.

Das Buch hat mich in keiner Weise enttäuscht.

Das Cover finde ich sehr stimmungsvoll, das Gemälde einer Landschaft im Sommerlicht, mit Gehöften, Bäumen, Wiesen, Äckern - man kann sich gut vorstellen, dass sich die Familien Brugger und Eder genau dort bewegt haben, auch wenn der Text des Romans einiges an düsteren Begebenheiten enthält.

Judith Taschler hat es sehr gut verstanden, die kompliziert verwobene und immer wieder neu "verwebte" Familiengeschichte zu erzählen, mit Ängsten und Leidenschaft, Sorgen und Ausgelassenheit, Planung und Schicksal, Tragik und Leichtigkeit.

Die 450 Seiten waren keine Minute langweilig oder langatmig, die Handlung immer interessant bis spannend, die Charaktere in all ihrer Kompliziertheit sehr gut geschildert.

Ein wunderbares Buch!

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Köstlich und traurig

Lila, Lila
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Ich bin seit jeher ein großer Fan von Martin Suter und kannte diese Geschichte bereits als Film. Nun fiel mir auch das Buch in die Hand, und ich wollte wissen, ob das auch so gut ist.

Die Covergestaltung ...

Ich bin seit jeher ein großer Fan von Martin Suter und kannte diese Geschichte bereits als Film. Nun fiel mir auch das Buch in die Hand, und ich wollte wissen, ob das auch so gut ist.

Die Covergestaltung ist typisch Diogenes, schlicht und ergreifend, das Porträt einer sehr skeptisch blickenden jungen Frau mit Bluse, Pferdeschwanz und roten Lippen - das passt zur Protagonistin Marie, finde ich.

Die Story ist einfach köstlich entwickelt, mit dem Suter-typischen gleichermaßen liebevollen wie etwas verachtenden Blick auf die Loser dieser Welt, dabei schwingt immer viel Nachsicht mit, auch wenn diese zu oft moralisch fraglichen bis illegalen Mitteln greifen, um ein Ziel zu erreichen oder auch nur den Kopf über Wasser zu behalten.

All das tun sie hier reichlich, und es ist wunderbar erzählt.

Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Mysteriös, tiefgründig, intelligent

Der längste Schlaf
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Ich kenne bisher von Melanie Raabe nur ihre Krimis, die mich immer sehr begeistert haben.

Insofern war ich jetzt sehr gespannt auf ein anderes Genre. Das Thema Schlaf oder Nichtschlaf beschäftigt ja viele ...

Ich kenne bisher von Melanie Raabe nur ihre Krimis, die mich immer sehr begeistert haben.

Insofern war ich jetzt sehr gespannt auf ein anderes Genre. Das Thema Schlaf oder Nichtschlaf beschäftigt ja viele von uns, theoretisch oder leider auch praktisch, insofern hat dieses Thema ja einen ganz besonderen Stellenwert.

Wunderschön gestaltet finde ich das Cover, die - vermeintlich selig - schlafende Frau, umgeben von - geträumten? - fantastischen Vögeln und Blumen, das alles in Rot, Schwarz, Grau, Weiß, was dem auf den ersten Blick friedlichen Bild etwas latent Bedrohliches verleiht - sehr gut passend zum Thema!

Von Anfang an hat mich Melanie Raabe mit der Geschichte in ihren Bann gezogen, so wie ich es von ihr "gewöhnt" bin. Was ich nicht erwartet hatte, ist der Faden von Mystery bzw. Fantasy, der sich durch das Buch zieht - eigentlich ist das überhaupt nicht mein Genre!

Ausgeglichen wird das für ich zum einen durch die ungeheure, bis zum Schluss vorhandene Spannung, zum anderen dadurch, dass auch viele wissenschaftliche, beispielsweise neurologische, psychologische und medizinische Fakten zum Thema Insomnia in dem Roman enthalten sind und dadurch, dass die Protagonistin selbst Schlafforscherin ist und insofern meist sachlich, manchmal sogar distanziert ist in ihrem Verhalten und den unerklärlichen Phänomena nicht panisch gegenüber steht.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Bewegend und genauso gut wie Band 1

Was ich nie gesagt habe
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Ich habe "Stay away from Gretchen" damals mit großer Begeisterung gelesen, und dachte "Was soll da in einem zweiten Band noch kommen?", war auf eine Enttäuschung gefasst. Aber im Gegenteil!

Das Cover ...

Ich habe "Stay away from Gretchen" damals mit großer Begeisterung gelesen, und dachte "Was soll da in einem zweiten Band noch kommen?", war auf eine Enttäuschung gefasst. Aber im Gegenteil!

Das Cover ist im gleichen Stil gestaltet wie der erste Band, in Rosetönen und Schwarz-Weiß mit einem Foto, das eine dreiköpfige Familie von hinten zeigt - was gut zum Inhalt des Buches passt.

Noch einmal wird stückweise Gretas Vergangenheit aufgerollt, ganz kurz nur die Liebe zu Bob und Marie, viel über ihre Ehe mit Konrad und ihre Erkrankung(en).

Im Mittelpunkt stehen aber eigentlich diesmal Tom und Konrad. Die Geschichte wird auf 2 Zeitebenen erzählt, einmal aktuell und einmal von den 30ern über die 50er bis in die 90er Jahre. Sehr gut geschildert und eingebaut sind auch hier wieder historische Begebenheiten. Vor allem aber ist großes Thema die künstliche Insemination und die Themen drumherum.

Das ist spannend und vielschichtig geschildert, mit vielen moralischen Aspekten, genauso wie die persönlichen Beziehungs-, Berufs- und Liebesgeschichten der Protagonisten.

Ich habe das Buch in zwei Tagen ausgelesen und bin genauso angetan wie vom ersten Band.

Unbedingte Leseempfehlung!

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