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Veröffentlicht am 05.06.2024

Inhaltlich ganz spannend, aber keine angenehme Darstellung der Protas

Ein Schloss aus Silber und Scherben
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Inhalt
Um ihrem Land in Kriegszeiten zu Geld zu verhelfen, willigt Maren ein, einen Insellord aus Beli zu heiraten. Auch wenn derjenige ausgerechnet Willjareth ist, den sie eigentlich nie wieder sehen ...

Inhalt
Um ihrem Land in Kriegszeiten zu Geld zu verhelfen, willigt Maren ein, einen Insellord aus Beli zu heiraten. Auch wenn derjenige ausgerechnet Willjareth ist, den sie eigentlich nie wieder sehen wollte. So kehrt sie in ein Schloss zurück, in das sie ebenfalls nie zurückwollte. Nicht nur, dass nachts im Schein der Polarlichter Monster ihr Unwesen treiben, tagsüber leidet Maren unter den boshaften Sticheleien des Inseladels und versucht verzweifelt, sich nicht erneut in Will zu verlieben…

Meine Meinung
Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Stimme der Sprecherin sehr angenehm. Was mir hier im Hörbuchformat leider wieder negativ aufgefallen ist: Rückblicke in die Vergangenheit sind teils schwer herauszuhören, wenn sie nicht in irgendeiner Form explizit gekennzeichnet wurden, was teilweise den „Lesefluss“ beim Hören ganz schön gestört hat.
Maren ist an sich eine recht sympathische und liebe Protagonistin, die unbedingt ihrem Land helfen will. Dennoch gibt es oft Momenten, in denen ich nicht verstehe, warum sie sich nicht aktiv Hilfe von außen sucht, um entweder ihre Situation zu verbessern oder komplett daraus zu kommen. Zudem fand ich es irgendwann ziemlich anstrengend, wie sie die ganze Zeit als dick und hässlich dargestellt wird und immer wieder beschrieben wird, welche Körpermerkmale zu diesen Äußerungen führen.
Will als Protagonist war mir dagegen die ganze Zeit über unsympathisch. Er hat Maren sowohl gedanklich als auch mit ihr oder anderen gegenüber geäußerten Worten immer wieder beleidigt und dann zwei Minuten später gedacht, dass sie ja sooo eine gute Freundin ist. Und das schlimmste war, dass Maren ganz genau wusste, dass er sie damit verletzt hat und sich dennoch einfach nicht von ihm distanziert hat. Dass sie dann schlussendlich versucht, abzunehmen und Will danach erst etappenweise merkt, dass sie vielleicht doch gar nicht so hässlich ist, fand ich auch sehr schade.
Die Handlung selbst wäre eigentlich ganz spannend, wenn sie nicht so langgezogen und immer wieder von den Sticheleien und verletzenden Taten Maren gegenüber unterbrochen worden wäre. In den Rückblicken zu zeigen, was Maren alles durchmachen musste (was wirklich schlimm war), ist ja in Ordnung. Aber der Adel hat sich einfach nicht geändert und verhält sich ihr gegenüber einfach weiter wie bisher. Es gibt nur einige wenige, die sich mit Maren verbünden beziehungsweise anfreunden, komischerweise ist aber von denen nie jemand anwesend, um sie in irgendeiner Form zu beschützen oder wenigstens zu unterstützen.
Die Hintergründe der Monster und die wenigen Kapitel aus Sicht einer dieser Monster fand ich wiederum ganz spannend.

Fazit: Inhaltlich würde ich eigentlich gern wissen, wie es weitergeht, allerdings war mir der männliche Protagonist charakterlich dafür zu unangenehm und die Darstellung von Maren ebenso.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Gefühle kommen zu kurz

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
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Inhalt
Nikolaj ist im Hotel-Business tätig, will jedoch aus dem Schatten seines Vaters heraustreten und am liebsten Herr seiner eigene Kette sein. Für die Neueröffnung eines Hotels in Deutschland kommt ...

Inhalt
Nikolaj ist im Hotel-Business tätig, will jedoch aus dem Schatten seines Vaters heraustreten und am liebsten Herr seiner eigene Kette sein. Für die Neueröffnung eines Hotels in Deutschland kommt die PR-Expertin Emma nach Kopenhagen, um ihm dabei unter die Arme zu greifen. Zunächst ist er davon nicht begeistert, verfällt ihr jedoch nach und nach. Nur weiß er nicht, dass sie versucht mehr über ihn herauszufinden, um seinen Ruf zu ruinieren…

Meine Meinung
Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Sprecherin ganz angenehm, allerdings gab es zwischendurch immer wieder reingeschnittene Abschnitte, die eine komplett andere Klangfarbe, Lautstärke etc. hatten als der Rest und damit vom Inhalt der Geschichte abgelenkt haben.
Emma und Nikolaj als Hauptfiguren fand ich etwas anstrengend. Emma musste immer wieder betonen, wie reich und privilegiert Nikolaj ist. Nikolaj dagegen war am Anfang ganz der Playboy und unnahbar und plötzlich, von heute auf morgen, öffnet er sich und lässt sich auf Emma ein. Insgesamt konnten beide für mich nicht wirklich überzeugen. Auch ihre Gefühle füreinander kamen für mich nicht gut rüber.
Von den Nebenfiguren wird keine wirklich sichtbar, die Geschwister von Nikolaj kommen sehr kurz und von seinem besten Freund hätte ich auch gern mehr erfahren.
Der Schreibstil an sich war gut zum Verfolgen, allerdings war der Anfang der Geschichte etwas langwierig und hat vor sich hin geplätschert. Zum Ende hin kam dann der große Knall und mal ganz ehrlich, wenn sie etwas falsch macht, wieso ist sie dann sauer, dass er ihr nicht sofort verzeiht? Und das abschließende Happy End kam dann nach wochenlangem Stillschweigen, das in einer 2-minütigen Aussprache gipfelte – für mich mehr als unrealistisch.

Fazit: Liebesgeschichte mit relativ farblosen Charakteren, deren Gefühle nicht gut zur Geltung kommen.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Nette Idee mit von Geschichte abweichender Beschreibung

Bissle Spätzle, Habibi?
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Inhalt
Amaya, älteste von drei Geschwistern, will nach Zusprache ihrer Familie die muslimische Dating-App Minder testen, um ihnen – endlich! – einen geeigneten Heiratskandidaten vorstellen zu können. Dass ...

Inhalt
Amaya, älteste von drei Geschwistern, will nach Zusprache ihrer Familie die muslimische Dating-App Minder testen, um ihnen – endlich! – einen geeigneten Heiratskandidaten vorstellen zu können. Dass sie sich dann ausgerechnet in den besten Freund Daniel ihres Matches Ismael verliebt, war dann aber so nicht geplant. Daher muss dann auch zwischenzeitlich Ismael als Freund herhalten…

Meine Meinung
Die Geschichte wird aus Amayas Sicht erzählt und enthält einige Rückblick-Kapitel, die hauptsächlich in ihre Kindheit blicken, später dann aber auch nur wenige Tage zurück. Diese Kapitel sollen vermutlich helfen, den kulturellen Hintergrund ihrer Familie, aber auch die aus der Erziehung entstandenen Sorgen und Ängste vor den Reaktionen zu verstehen. Aus meiner Sicht waren es aber etwas zu viele Rückblicke auf zu wenig Inhalt der eigentlichen Geschichte.
Zwischenzeitlich gab es u.a. einen Ein-Jahres-Sprung, der leider komplett das richtige Kennenlernen von Daniel und Amaya übersprungen hat, dadurch kamen bei mir wenig Gefühle zwischen den beiden an.
Amaya ist an sich ganz sympathisch, aber auch keine Person, mit der ich besonders mitfühlen oder gar leiden würde. Daniel kommt aus meiner Sicht tatsächlich etwas zu kurz, gefühlt weiß ich mehr über Amayas beste Freundin oder ihre Geschwister als über ihn.
Aus der Buchbeschreibung hätte ich mir tatsächlich auch mehr Schwabenanteil auf Daniels Seite erwartet, der aber quasi nur in Form eines Besuchs bei seiner Familie herauskommt. Zudem liest sich die Beschreibung so, als würde Amaya schon eine halbe Hochzeit mit Ismael planen, um ihre Familie ruhig zu stellen, was ebenfalls nicht der Fall ist.
Ansonsten fand ich den kulturellen Einblick ganz gut (kann aber natürlich nicht beurteilen, wie „authentisch“ der nun ist) und fand zudem erfrischend, dass eigentlich alle näher behandelten Muslime in die ein oder andere Richtung etwas offener waren oder den Koran anders ausgelegt haben, als es manche Vorurteile vielleicht vermuten lassen.
Den Schreibstil an sich habe ich als sehr flüssig zu lesen empfunden, wodurch ich mit dem Buch relativ schnell vorangekommen bin. Gestört hat mich dann aber leider etwas das zu schnell und einfach kommende Happy End.

Fazit: Ist ganz okay, allerdings passt die Beschreibung nicht ganz zu meinem Leseempfinden.

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Coole Idee, aber nicht hörenswert

Die Gesetze der Magie
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Inhalt
Willow stößt in Vorbereitung auf ihre Doktorarbeit auf die Geheimgesellschaft Toleros Kosmos – hier forschen magisch begabte Studierende aus unterschiedlichen Fachgebieten die Magie. Ihr Mentor ...

Inhalt
Willow stößt in Vorbereitung auf ihre Doktorarbeit auf die Geheimgesellschaft Toleros Kosmos – hier forschen magisch begabte Studierende aus unterschiedlichen Fachgebieten die Magie. Ihr Mentor Anthony verhält sich allerdings seitdem sehr merkwürdig und auch alle anderen scheinen in geheime Machenschaften verwickelt zu sein…

Meine Meinung
Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und muss sagen, dass mir die Umsetzung leider nicht gefallen hat. Die Stimme der Sprecherin klang leider immer recht gefühllos und konnte nicht wirklich vermitteln, wie es in Willow oder den anderen aussieht. Zudem gab es am Ende eines Kapitels keine Pause, sodass sich der Titel des nächsten Kapitels nahtlos an den letzten Satz gereiht hat, was anfangs wirklich sehr verwirrend war.
Ansonsten war die Geschichte für mich relativ verwirrend geschrieben. Zum einen habe ich nicht verstanden, wie diese Berechnung der Magie nun funktionieren soll und wie dort jemand magisch begabt sein kann bzw. sich von normalen Menschen unterscheidet. Auch die verwendeten Begriffe von Kosmos, Chaos, dunkler Ordnung etc. konnten sich mir nicht wirklich erschließen. Das alles ist ziemlich schade, denn die Idee, Magie mit Wissenschaft zu verbinden, finde ich ziemlich cool.
Willows Gefühle konnte ich ebenso wenig nachvollziehen wie die der anderen Charaktere. Zudem sind einige Charaktere für mich leider etwas blass geblieben, sodass ich am Ende gar nicht mehr wusste, was sie eigentlich ausgemacht hat.
Das Ende war für mich auch merkwürdig, ich bin mir gar nicht sicher, ob die Geschichte nun vorbei ist oder noch fortgesetzt werden kann.
Am Schreibstil selbst ist mir zudem negativ aufgefallen, dass alles ständig mit irgendetwas verglichen wird (also bspw. in der Art „er fiel zu Boden wie ein nasser Sack“, aber eben wirklich STÄNDIG).

Fazit: Coole Idee, aber für mich in der Umsetzung absolut nicht hörens- bzw. lesenswert.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Überzeugt leider überhaupt nicht

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht
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Inhalt
Kazuki Kobayashi, ein Puppenmacher, muss seine Tochter Miyo vor dem skrupellosen Advokaten Fairweather schützen und fertigt daher eine Porzellanmaske an, die Miyos Gesicht bedeckt – und damit auch ...

Inhalt
Kazuki Kobayashi, ein Puppenmacher, muss seine Tochter Miyo vor dem skrupellosen Advokaten Fairweather schützen und fertigt daher eine Porzellanmaske an, die Miyos Gesicht bedeckt – und damit auch jegliche Regungen, die sie zeigen könnte. Auf der Flucht vor dem Advokaten lernt Miyo immer wieder andere Menschen kennen – diejenigen, die ihre Ausdruckslosigkeit fürchten und diejenigen, die wie sie zu den Außenseitern gehören…

Meine Meinung
Mir hat der Schreibstil leider überhaupt nicht gefallen. Es kam mir so vor, als wäre die Geschichte genauso ausdruckslos geschrieben wie Miyo auf andere wirken soll. Ständig wird mitten im Kapitel die Sichtweise geändert. Dann passieren (große) Dinge, die sich anfühlen wie eine Randnotiz. Und Miyos Gefühle bleiben oftmals nicht nur ihren Mitmenschen verborgen, sondern auch der Leserschaft.
Dadurch konnte ich keine wirkliche Verbindung zu ihr aufbauen. Ich mochte dennoch, wie nett sie zu anderen sein kann, obwohl diese ihr gar nicht immer gleich einen Grund dafür gegeben haben. Inhaltlich habe ich beispielsweise auch nicht verstanden, inwiefern die Maske Miyo überhaupt vor dem Advokaten verbergen soll und warum er es später so schwer haben soll, sie zu finden.
Die Geschichte selbst fühlt sich sehr kurz an, obwohl wir als Leser Miyo von ihrer Geburt bis ins Alter einer jungen Erwachsenen begleiten. Dadurch bleibt irgendwie wenig Platz für große Gefühle oder sehr spannende Wendungen und Ereignisse. Der geschichtliche Hintergrund wird leider nur mit ein paar „Fakten“ umrissen (beispielsweise Einsteins Relativitätstheorie), könnte aber auch recht austauschbar sein.
Mit einem anderen Schreibstil und einer sympathischer gestalteten Miyo wäre die Geschichte sicherlich lesenswerter.

Fazit: Der Schreibstil und die Protagonisten konnten mich leider überhaupt nicht überzeugen.

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