Phantasievolle, tierische Weltreise mit etwas Luft nach oben
Die Tiere im Zoo haben hart gearbeitet und sich eine Pause verdient. Was liegt da näher, als in Urlaub zu fahren? Kaum haben Zoodirektor Alfred Ungestüm und Ignaz Pfefferminz Igel diesen Plan gefasst beginnt ...
Die Tiere im Zoo haben hart gearbeitet und sich eine Pause verdient. Was liegt da näher, als in Urlaub zu fahren? Kaum haben Zoodirektor Alfred Ungestüm und Ignaz Pfefferminz Igel diesen Plan gefasst beginnt ein heiteres Chaos aus verschiedenen Wünschen und Charakteren, Reisezielen und subtil-lustigen Anspielungen, die auch erwachsene Vorleser zum Schmunzeln bringen.
Das Buch hatte auf Basis einer Leseprobe mein Interesse geweckt. Unheimlich warmherzige und lustige Dialoge, eingebettet in wunderbar kindgerecht illustrierte Seiten. Neben der Grundidee, dass die Tiere in verschiedene Länder ihrer Wahl reisen möchten, finden auch zahlreiche Anspielungen ihren Platz. So möchte zum Beispiel Anton Elefant unbedingt die ältesten Porzellanläden der Welt in China besuchen und die Lemminge unbedingt Bungeespringen ausprobieren. Die Namenswahl der Tiere ist für mich ein weiteres Highlight des Buches – da wird aus Ferdi Faultier plötzlich Jean Paul Faultier, um Gisela Giraffe ihren Wunsch zu erfüllen, die große Mode in Paris zu erleben.
Kurzum: Die Idee der Geschichte ist herrlich, warmherzig und lustig (lest unbedingt vor! Eddie Ameisenbär bringt die Zuhörer garantiert zum Lachen und die Vorleserin / den Vorleser an die Grenzen des Möglichen 😉).
Was ich persönlich ein bisschen schade fand, war, dass die Tiere nur relativ oberflächlich in ihren jeweiligen Urlaubsszenen zu erleben sind. An der Stelle hätte ich mir etwas mehr Zeit mit jedem einzelnen gewünscht, um die Charaktere hinter dem Urlaubsziel besser zu verstehen und damit auch Kindern (womöglich) einen besseren Zugang zu ihren eigenen Wünschen zu geben. Es gibt noch mehr Teile der Reihe, die wir nicht besitzen, in der Gesamtschau oder mit etwas Vorwissen ergibt sich bestimmt ein anderer Eindruck.
Das Ende empfand ich als zu abrupt. Eben noch in der Fledermausvilla, ergibt sich plötzlich eine komplett andere Szenerie und das Buch ist beendet. Als kleines Extra findet sich ganz hinten im Buch eine aufgeklebte und herauslösbare Postkarte von einem der Zoobewohner. Kleine Leserinnen und Leser können damit ihre ganz eigenen Urlaubsgrüße an ihre Lieben zuhause schicken – eine süße Idee!
In der Gesamtschau ist das Buch eine empfehlenswerte, schöne, leichte Geschichte für Kleinkinder, konnte meine Erwartungen auf Basis der Leseprobe aber nicht ganz erfüllen. Der erste Eindruck der Charaktere war so toll, lustig und positiv, dass ich gerne mehr Zeit mit Ignaz, Eddie und Co. verbracht hätte. Ein paar Seiten mehr Inhalt hätten der Geschichte gut gestanden und ein fließenderes Ende möglich gemacht.