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Veröffentlicht am 16.08.2024

Extra spicy!

Triple Duty Bodyguards (Why Choose)
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MEINUNG:

Ich lese gerne mal Liebesgeschichten zwischendurch und sie dürfen auch gerne ein bisschen mehr Spice haben. Relativ viel Spice habe ich mir auch von Triple Duty Bodyguards versprochen, da eine ...

MEINUNG:

Ich lese gerne mal Liebesgeschichten zwischendurch und sie dürfen auch gerne ein bisschen mehr Spice haben. Relativ viel Spice habe ich mir auch von Triple Duty Bodyguards versprochen, da eine Frau hier drei Männer hat.

Die Geschichte fällt unter das Thema/ Trope "Reverse Harem" bzw. "Why Choose". Protagonistin Briar ist sehr bekannte Schauspielerin. Nach einem Stalking Vorfall ist sie auf der Such nach neuen Bodyguards. Sie findet diese in den drei ehemaligen Elitesoldaten - Glen, Kenta und Matt. Die drei Männer sind vom Charakter her sehr unterschiedlich. Glen ist der sanfte Mann, in dessen Gesicht man die Spuren ihrer Einsätze sieht. Für ihn war Briar immer ein Idol. Kenta ist der überlegte und rationale Typ. Matt ist ziemlich aufbrausend und hält von Briar auch sehr wenig, denn sie ist bekannt dafür als Diva zu gelten und Leute schlecht zu behandeln. Ich fand es ein bisschen seltsam, dass vor allem Matt da so unprofessionell auftritt. Es gibt noch ein paar andere Vorfällt, bei denen ich mich gefragt habe, ob sie ihren Job auch Ernst nehmen. Auch Briar weißt sie immer wieder daraufhin, dass sie sie beschützen sollen und nicht belehren. Natürlich wird auch schnell eine gewisse sexuelle Spannung aufgebaut und zwar zu allen drei Männern. Mit Glen und Kenta entsteht schnell etwas und Matt muss von Briar erst erobert werden. Die Sexszenen sind sehr explizit, aber immer im Konsens. Briar hadert anfangs ein wenig, aber lässt sich dann sofort darin fallen. Ihr Leben war bisher relativ einsam, was auch dem frühen Erfolg geschuldet ist. Die Spuren, die das hinterlassen hat, greift die Autorin gut auf, genauso wie das Stalking Thema. Briar fand ich eigentlich nie unsympathisch. Sie steht einfach für sich ein und wird eben auch mal unbequem, wenn es angebracht ist. Sie will niemanden gefallen und ist sich ihrer Berühmtheit durchaus bewusst und weiß diese auch einzusetzen für Dinge, die ihr wichtig sind. Die 4er Liebescombo funktioniert ziemlich harmonisch und ist kein großes Konfliktfeld. Es mag vielleicht nicht komplett realitisch sein, aber ich glaube, dass ist auch nicht der Anspruch des Buches.

FAZIT:

Triple Duty Bodyguards ist kurzweilige, unterhaltsame Liebesgeschichte für zwischendurch mit sehr viel Spice. Es gibt auch einige ernstere Themen, aber alles in allem ist eine absolute Wohlfühllektüre, in der die Konstellation gut funktioniert. Man sollte hier nicht so viel darüber nachdenken, ob das realistisch ist, sondern sich einfach reinfallen lassen.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Zwei Schwestern und ein Bär

Cascadia
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MEINUNG:

Cascadia war mir bereits früh in der Vorschau aufgefallen. Ich war von der Idee mit dem Bären irgendwie angezogen, weil ich wissen wollte, wie sich Bär auf die Beziehung der Schwestern auswirken ...

MEINUNG:

Cascadia war mir bereits früh in der Vorschau aufgefallen. Ich war von der Idee mit dem Bären irgendwie angezogen, weil ich wissen wollte, wie sich Bär auf die Beziehung der Schwestern auswirken wird. Natürlich war ich hat mich auch der Spielort - Nordwesten der USA - magisch angezogen.

Der Roman gibt einen sehr guten Einblick in das Leben in den USA, vor allem in die finanzielle Situation der Schwestern, die die Arztrrechnungen ihrer schwerkranken Mutter bezahlen müssen. Sam arbeitet auf einer Fähre und ihre Schwester Elena hat einen festen Job bei einem Golf Club. Die Krankheit der Mutter fesselt beide an ihre Heimat auf der Insel San Juan, die zwischen Vancouver Islands in Kanada und Seattle in den USA liegen. San Juan ist Teil einer Inselgruppe und mir hat die Atmosphäre gut gefallen, da ich vor einiger Zeit selbst in Seattle und Vancouver war. Es ist ein Ferienort für viele reiche Touristen und Urlauber. Im Kontrast dazu steht das Leben von Sam und Elena, welches sich um das nackte Überleben dreht. Der Ton des Buches ist relativ ruhig, schraubt sich aber langsam hoch. Am Ende gibt es eine Situation, die alles kippt. 

Zunächst wirkte das Verhältnis zwischen Sam und Elena sehr eng, wobei Elena immer diejenige ist, nach der sich alles richtet und die sich auch um das meiste kümmert. Elena ist 30 und Sam 28 Jahre alt. Mir kam besonders Sam oft deutlich jünger vor, da sie in meinen Augen noch nicht so gefestigt war, wie Elena. Sam lernt man besser kennen, da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird. Beiden ist klar, dass ihre Mutter nicht mehr lange leben wird. Nach deren Tod planen beide das Haus zu verkaufen und woanders ein neues Leben zu beginnen. Die Schwesternbeziehung fängt an zu bröckeln als plötzlich ein Bär von ihrem Haus erscheint. Sie gehen beide damit recht unterschiedlich um. Sam reagiert darauf, wie vermutlich die meisten von uns, sie begegnet dem Bären mit Angst. Es kommt auch zu einem Kontakt zu einer Biologin, die sie ausdrücklich warnt sich dem Bär zu nähern oder diesen zu füttern. Elena dagegen ist absolut fasziniert von dem Bären.

Der unterschiedlich Umgang mit der Situation führt dazu, dass es zwischen den beiden erstmals zu Meinungsverschiedenheiten führt und beide bemerken, dass sie Geheimnisse voreinander haben. Das gilt besonders für Sam, die langsam begreifen muss, dass die Beziehung zu ihrer Schwester nicht mehr so ist, wie als als beide noch Teenager waren. Mir erschien sie wirklich irgendwo in ihrer Jugend stecken geblieben, was auf Grund der familiären Umstände nachvollziehbar ist. Ihre Mutter hatte auch einen Partner, der gewalttätig war, was beide sehr geprägt hat. In dem Alter würden beide Schwestern vermutlich normalerweise bereits jede ihr eigenes Leben führen. Meiner Meinung nach fehlt es hier an Kommunikation und Elena schützt bzw. belügt ihre Schwester aus falscher Rücksicht. Umso bitterer ist das Ende der Geschichte.

FAZIT:

Cascadia ist ein ruhiger Roman über zwei Schwestern und einen Bären, der den Vergleich von Schneeweißen und Rosenrot durchaus zulässt. Der Bär führt sprichwörtlich dazu, dass die Beziehung der beiden Schwestern auf eine harte Probe gestellt wird. Das bittere Ende klingt noch lange nach. 

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Sommer in London

Am Himmel funkelt ein neuer Tag
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MEINUNG:

Am Himmel funkelt ein neuer Tag ist nun mehr schon der 8. Roman von Meike Werkmeister. Die sympathische Autorin aus Hamburg lockt mich immer wieder mit ihrer sommerlichen Lektüre (bis auf ein ...

MEINUNG:

Am Himmel funkelt ein neuer Tag ist nun mehr schon der 8. Roman von Meike Werkmeister. Die sympathische Autorin aus Hamburg lockt mich immer wieder mit ihrer sommerlichen Lektüre (bis auf ein Winterbuch), auch wenn mir nicht alle Bücher immer gleich gut gefallen. 

Dieses Mal nimmt uns Meike mit nach London und zwar nach Hampstead, im Norden Londons. In diesem Roman geht es um Zoé, die wir schon einmal in Am Horizont wartet die Sonne kennengelernt haben. Noch besser haben wir aber ihren Ex-Freund Filip dort kennen gelernt. Man kann die Bücher aber unabhängig voneinander lesen, ohne groß etwas zu verpassen. Mir gefiel die sommerliche Atmosphäre, die die Autorin in London geschaffen. Es ist an der Stelle auch sehr gut recherchiert, so dass die Stadt nicht auswechselbar ist.  Für mich wurde hier eine absolute Wohlfühloase in Mitten von London geschaffen. Ganz besonders angetan bin ich natürlich von den Ponds, sogenannte naturbelassene Schwimmteichen. Ich mochte auch die Geschichten, die sich um die vermeintlichen Geister dort ranken. Kurz dacht ich, dass die Autorin selbst einen Geist reinschreibt, was mir als Gedankenspiel gut gefallen hat. Zoé geht dort regelmäßig schwimmen und auch ich möchte unbedingt dort einmal im Sommer schwimmen gehen. Zoé ist auch großer Pflanzen Fan und geht gerne auf einen berühmten Pflanzenmarkt in London. Sie ist in London für ein Jahr als Innenarchitektin in einer angesagten Agentur, eine Chance, die sie nutzen musste.

Neben Zoé gibt es viele interessante Nebenfiguren, wie z.B. Zoé Vermieter Ravi, der indischer Abstammung ist und auch ein Café betreibt. Außerdem hat Zoé einen bunten Strauß an diversen queeren Kollegen und Kolleginnen. Am Besten versteht sie sich mit ihrer südkoreanischen Kollegin Yon, obwohl ich nicht ganz nachvollziehbar fand, was die beiden aneinander finden. Es erschien mir zunächst wie eine Zweckfreundschaft, da Yon auch nur befristet für ein Jahr da ist. Zoé konnte ich zunächst auch nicht so richtig greifen. Sie wird von außen her immer als die vor Lebensfreude sprühende Frau beschrieben, aber so empfand ich sie gar nicht, jedenfalls nicht über die Maßen. In London hat Zoé vor allem Zeit sich einmal mit diversen unverarbeitete Themen auseinander zu setzen. Vor allem passiert dies als ihr Ex-Freund Filip plötzlich in der Stadt auftaucht. Warum ihre Liebe gescheitert fand ich ein bisschen undurchsichtig. Es klang stark nach Missverständnissen. Allerdings steht die Liebesgeschichte auch nicht so präsent im Vordergrund, sondern eher die persönliche Entwicklung von Zoé, die nämlich wirklich mal ein paar Dinge lernen muss. 

FAZIT:

Am Himmel funkelt ein neuer Tag habe ich sehr gern gelesen. Es hat mir ausgesprochen gute gefallen, dass Meike Werkmeister ihre Geschichte dieses Mal hat in London spielen lassen. Ich habe mich gerne in diese Atmosphäre fallen lassen und kann über ein paar Schwächen in der Geschichte gerne drüber hinweg lesen.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Irische Freundschaft

Die Sache mit Rachel
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MEINUNG:

Der Roman Die Sache mit Rachel hat mich schon früh angesprochen. Irgendwie hatte ich anhand des Covers angenommen, dass es sich um eine eher lesbische Liebesgeschichte handeln könnte, da als ...

MEINUNG:

Der Roman Die Sache mit Rachel hat mich schon früh angesprochen. Irgendwie hatte ich anhand des Covers angenommen, dass es sich um eine eher lesbische Liebesgeschichte handeln könnte, da als queer gekennzeichnet war und vielleicht auch wegen dem pink und der Frau (?) auf dem Cover, aber da habe ich mich ein bisschen geirrt.

Im Mittelpunkt des Romans steht in meinen Augen die Freundschaft zwischen Rachel und James. Rachel erzählt die Geschichte in der Ich-Erzähler Perspektive retrospektiv, sprich sie ist erwachsen und erwartet ein Kind und erzählt die Geschichte von sich James aus Vergangenheitssicht. Natürlich habe ich mich gefragt, wie sich die Geschichte der beiden in die Gegenwart entwickelt hat. Rachel und James lernen sich im Buchladen kennen, in dem beide arbeiten. So richtig konnte ich die Faszination zwischen ihnen nicht nachvollziehen, aber sie waren schnell unzertrennlich und haben auch zusammen gewohnt. James bleibt für mich insgesamt etwas blass und nicht so wirklich greifbar als Charakter. Aus dem Grund habe ich die Freundschaft jedenfalls nicht so gefühlt, aber als gegeben hingenommen. Schwierig wird es als Rachels Professor Fred Byrne in das Leben der beiden tritt und die Beziehung zu ihm sich nicht so entwickelt, wie Rachel es sich gedacht hat. Ich fand die Geschichte ab der Mitte etwas lahm und habe dann auf das Hörbuch gewechselt. Ich muss sagen, dass es sich gelohnt hat dran zu bleiben, denn es gibt noch einen großen Twist, der das Leben von vielen Personen, allen voran James, Fred Byrne und Rachel für immer verändert. Das hat mir gut gefallen und erklärt dann auch die Gegenwart. Außerdem hat mir gut gefallen, dass man einen Einblick in das gesellschaftliche Leben von Irland zu der Zeit bekommt. Diese Zeit ist geprägt von eine Rezession, die auch James und Rachel zu spüren bekommen. Außerdem ist das fehlende Recht auf Abtreibung, welches in Irland tatsächlich erst 2018 gebilligt worden ist, und die Folgen davon ein Thema in dem Buch.

FAZIT:

Die Sache mit Rachel ist ein sehr irisches Buch, ein Buch über erste Liebe, eine große Freundschaft und den gesellschaftlichen Problemen Irlands Anfang der 2010er. Jahre. Nach einem kleinen Durchhänger, hat es sich gelohnt hier doch dran zu bleiben, denn alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen. 

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Aktuell

VIEWS
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Meinung:
Marc-Uwe Kling kennt man eher für seinen Humor und sein berühmtes Känguru. Ich habe mich allerdings eher an den beiden Teilen von Qualityland erfreut und mag seine Romane, die ein Blick in die ...

Meinung:
Marc-Uwe Kling kennt man eher für seinen Humor und sein berühmtes Känguru. Ich habe mich allerdings eher an den beiden Teilen von Qualityland erfreut und mag seine Romane, die ein Blick in die Zukunft werfen.

Views ist nun sein erster Thriller. Kommissarin Yasira Saad wird auf ein Video im Internet aufmerksam, in dem die Vergewaltigung eines Mädchens gezeigt wird. Das Mädchen Lena Palmer ist daraufhin verschwunden und beginnt eine riesige öffentliche Hetzjagd, die auch Interessenvertreter der rechten Szene, hier der Aktive Heimatschutz auf den Plan ruft.

Yasira fand ich sehr sympathisch und auch gut gewählt auch Charaktere. Ihr eigener kultureller Hintergrund spielt natürlich dann auch noch eine Rolle udn wird zur Gefahr für sich und ihre Tochter, obwohl er dies nicht sein sollte. Marc-Uwe Kling legt genau die Wunde in aktuelle, gesellschaftliche Themen, die uns beschäftigen bzw. beschäftigen sollten. Es wird auch das sehr kontroverse Thema von KI aufgegriffen, zu dem ich schon einiges an Hintergrundwissen habe, aber hier natürlich ein düsterer Zukunftsbild gezeichnet wird. Spannung fand ich in Ordnung, aber ob es man es wirklich als Thriller einordnen kann, weiß ich nicht. Das Ende fand ich auch gut.

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