Mein Freund, die Pflanze
Holly, Herbert und die FleischfresserpflanzeEine fleischfressende Pflanze, die sprechen kann, vegetarisch lebt, sich für das Kochen begeistert und dazu noch gut in Mathe ist, kann eigentlich nur die perfekte Heldin für ein witziges Kinderbuch sein. ...
Eine fleischfressende Pflanze, die sprechen kann, vegetarisch lebt, sich für das Kochen begeistert und dazu noch gut in Mathe ist, kann eigentlich nur die perfekte Heldin für ein witziges Kinderbuch sein. Die Geschichte von Maja Konrad bietet tatsächlich kurzweilige Unterhaltung und liebenswerte Charaktere.
Holly ist alles andere als ein Rechenass, dennoch will sie es dem fiesen Angeber Nils beweisen. Da kommt ihr diese seltsame Pflanze nur recht, die ihr nicht nur leckere Mahlzeiten serviert, sondern sie auch durch die Aufgaben der Matheolympiade schummelt. Doch dann gerät Herr Pula selbst in Gefahr und Holly sowie ihr neuer Freund Herbert müssen alles geben, um ihren grünen Gefährten zu retten.
Das Buch macht Spaß und sprüht geradezu vor lustigen Ideen. Ich persönlich mag es zwar nicht ganz so sehr, dass die Betrügereien Hollys beim Rechnen als eher belanglos abgetan werden. Aber zumindest am Ende beginnt das Mädchen dann doch mal ein wenig zu üben. Interessanter als ihre Matheschummelei ist jedoch ohnehin die Beziehung zu ihren Freunden und dass Andersartigkeit nicht nur akzeptiert, sondern sogar geschätzt wird.
Holly lebt zum Beispiel untypischerweise bei ihrem alleinerziehenden Vater und Herbert wächst überwiegend bei seinen Großeltern auf. Überhaupt wirkt er in seiner ganzen Art und Kleidung sehr viel älter, als er eigentlich ist. Alle drei – Holly, Herbert und die Pflanze Herr Pula – sind füreinander da und geben auch nicht auf, wenn es schwierig wird. Es geht nicht darum, sich der Masse anzupassen, sondern sich selbst treu zu sein und für andere einzutreten.