Coco Mellors' "Blue Sisters" ist für mich ein absolutes Highlight, das meine ohnehin sehr hohen Erwartungen bei weitem übertroffen hat. Vom ersten Moment an war das ein unglaubliches Leseerlebnis.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir äußerst leicht. Mellors' Sprache ist flüssig und zart, selbst wenn sie gelegentlich einen schneidend harten Ton anschlägt. Diese Mischung aus Leichtigkeit und Schärfe erinnert mich an die beeindruckende Erzählweise in "Cleopatra & Frankenstein".
Aber worum geht es eigentlich...

Wo vorher mal vier Schwestern waren, bleiben drei zurück. Nicky, die zweitjünste, stirbt unerwartet und lässt ihre drei Schwestern Avery, Bonnie und Lucky zurück, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Avery, die älteste Schwester, ist beherrscht und zurückhaltend, was sich möglicherweise aus ihrer Rolle als älteste Schwester ergibt.
Bonnie sonst so tapfer und stark, flüchtet nach Nickys Tod in ein weit entferntes Nachtleben.
Und Lucky die als Model arbeitet und zu viel feiert wirkt zerbrechlich und verloren.

Sie alle treffen sich ein Jahr nach Nickys Tod in New York wieder und müssen ihr neues Gleichgewicht nun zu dritt finden. Doch auf jede Annäherung scheint ein noch größerer Streit, eine noch größere Kluft zu folgen.
Es bleibt die Frage: Schaffen die drei es, ohne ihre geliebte Schwester, die sie zusammenzuhalten schien, wieder zusammen zu rücken?

Für mich wie gesagt ein absolutes Highlight und ganz große Empfehlung!
Wer Cleopatra & Frankenstein geliebt hat, wird dieses Buch vielleicht sogar noch ein bisschen besser finden. :)

• Einzelne Kategorien
• Handlung
• Erzählstil
• Charaktere
• Cover
• Thema

Eleanor hat ihren ersten Tag an ihrer neuen Highschool und schon beim Einsteigen in den Bus wird ihr klar, dass dieser Start nicht leicht wird. Alle starren sie an und keiner macht ihr Platz, bis sich endlich ein unscheinbarer, stiller Junge erbarmt. Park weiß im ersten Moment auch nicht, was in ihn gefahren ist, aufzurutschen und sie sich neben sich setzen zu lassen. Zu allem Überfluss stellt sich später noch heraus, dass sie gemeinsame Kurse belegen. Vor allem tut sie ihm aber leid mit ihren seltsamen Klamotten, der üppigen Figur und den vielen Bändern in ihren Haaren.
Aus dem stillen dulden wird irgendwann der ebenso wortlose Austausch von Comiks und Kassetten.
Und ganz plötzlich werden die täglichen Busfahrten für beide zum Tageshighlight. Vor allem für Eleanor die aus so ganz anderen Verhältnissen kommt als Park und in ihrem eigenen Zuhause, mit vier kleinen Geschwistern und einer hilflosen Mutter, den alkoholkranken Stiefvater und dessen Wutausbrüche fürchten muss.

Für mich ein gleichermaßen zartes wie brutales Buch, das aufzeigt wie doch so viel Schönheit (Liebe, Freundschaft, Beziehung) zwischen so viel Hass und Wut entstehen kann.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere