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MayaB

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2024

Solider Auftakt einer Reihe

Vampire Academy - Blutsschwestern
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Das Buch hat mir durchaus viel Spaß gemacht, mir aber auch an einigen Stellen einiges abverlangt, weil ich die Figuren nicht wirklich mochte. Aber im Großen und Ganzen hat es mir gefallen.
Rose ist eine ...

Das Buch hat mir durchaus viel Spaß gemacht, mir aber auch an einigen Stellen einiges abverlangt, weil ich die Figuren nicht wirklich mochte. Aber im Großen und Ganzen hat es mir gefallen.
Rose ist eine ziemlich starke Persönlichkeit, und auch wenn ich sie im zweiten Drittel des Buches unglaublich anstrengend fand, und ihre Art mich ziemlich sauer gemacht hat, wie sie alles bestimmen wollte, und ich auch ihre Einsicht danach nicht zwingend ausreichend fand (auch wenn sie trotzdem ziemlich gut war), so war es doch unterhaltsam, Rose zu begleiten und ihre schlagfertige Art zu sehen.
Wesentlich interessanter fand ich allerdings Lissa, weil sie vielseitiger war und da irgendwie mehr dahinter steckte, und um einiges sympathischer waren für mich viele Nebenfiguren. Bzw. größere Nebenfiguren. Dimitri ist einfach nur die ganze Zeit über goldig gewesen, und verdammt lieb, und auch wenn er eine sehr distanzierte Art hat, und Verantwortung bei ihm immer irgendwie an erster Stelle kommt, so wirkte er trotzdem nie gemein, oder unnötig gefühllos oder etwas in der Art, sondern man konnte ihm trotzdem anmerken, was ihm wichtig ist und was nicht.
Christian ist etwas schwieriger einzuschätzen, hauptsächlich weil er auf mich auch durch und durch so wirkte, als hätte er sein Herz am rechten Fleck und wäre eigentlich eine durch und durch gute Person, aber gleichzeitig wird er im Buch eher als „Badboy“ dargestellt, was ich gar nicht so richtig gesehen habe, weshalb ich ihn eventuell auch falsch gelesen habe? Aber auf jeden Fall fand ich auch seine Auftritte wirklich cool, und er war ein sehr beständiger Charakter.
Und Mason ist auch einfach toll. Ich fand die Freundschaft zwischen ihm und Rose sehr schön dargestellt, und während sie nicht einmal ansatzweise so tief geht, wie die von Rose und Lissa, fühlte es sich doch so an, als wären beide füreinander da und könnten sich aufeinander verlassen, und ich mag solche Figuren.
Lissa und Rose als Freunde sind trotzdem um einiges cooler, vermutlich auch weil ich zu selten Freundschaft zwischen weiblichen Figuren lese, die nicht in ständigem Zickenkrieg ausartet, und auch wenn Rose in dieser Freundschaft teilweise wirklich ziemlich heftige Grenzen überschreitet, und sie durchaus ab und an zu weit geht, ändert es nichts daran, dass man beim Lesen trotzdem das Gefühl hat, dass die beiden Mädchen sich wirklich viel bedeuten, und sie füreinander da sind, und die Darstellung da fand ich wirklich gut.

Teilweise hatte ich das Gefühl, dass einige Dinge zu schwarz und weiß waren, oder zu einfach, aber irgendwie steckten dann doch hinter allem ein wenig komplexere Zusammenhänge, und während man durchaus erahnen konnte, worauf Dinge hinaus laufen, hatte ich nicht das Gefühl, dass Plottwists zu offensichtlich waren. Es war eher eine gute Mischung aus „es kommt nicht aus dem Nichts und wird einem aber auch nicht auf die Nase gebunden“.
Und die Geschichte ist wirklich spannend. Es gibt die ganze Zeit über Fragen, die nicht geklärt werden, während man gleichzeitig aber auch viele Antworten bekommt, sodass es von der Geschichte her nie zu frustrierend wird, weil sich nichts auflöst, aber man gleichzeitig auch nicht wirklich das Gefühl hat, dass es langweilig wird. Es gibt immer dinge, die passieren, und mal wird sich mehr auf Figuren konzentriert, mal mehr auf die Handlungen, aber insgesamt bringt alles im Buch einem irgendwelchen neuen Erkenntnissen näher, und es fiel wirklich leicht, einfach immer weiter zu lesen, weil der Schreibstil sehr angenehm und einfach zu lesen ist.
Anfangs gibt es extrem viele Namen, sodass es leicht fällt, ein wenig durcheinander zu kommen, und teils verhält Rose sich in meinen Augen ziemlich daneben, sodass es durchaus Punkte gibt, die mir das Lesen erschwert haben (und es gibt es ein paar Kleinigkeiten in der Formulierung oder bestimmte Aspekte der Geschichte, die mir nicht gefallen haben, bzw. nach einer Weile eher auf die Nerven gegangen sind), aber insgesamt kam ich trotzdem super in die Geschichte rein, und auch super durch, und das Ende war sowohl zufriedenstellend, als auch sehr neugierig auf mehr machend. Es wird genug erklärt, dass man nicht das Gefühl hat, das Buch würde einen sitzen lassen, aber gleichzeitig bleibt auch genug offen, dass es doch interessant ist, zu erfahren, was genau alles als nächstes kommen wird.

Es ist in meinen Augen kein unglaublich grandioses Buch, und ich glaube, hätte ich es nicht gelesen, hätte ich auch nichts verpasst, aber ich bereue es auch nicht, meine Zeit damit verbracht zu haben, und es ist ein ziemlich guter erster Band einer Reihe, würde ich behaupten. Ich bin auf jeden Fall am überlegen, ob ich die nächsten Bücher auch noch lesen will.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Schön geschrieben

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Das Buch fängt in meinen Augen ziemlich stark an und endet sehr emotional, lässt aber in der Mitte teilweise stark nach, sodass es mich zwischendurch auch nicht gewundert hätte, wenn ich eher mit einem ...

Das Buch fängt in meinen Augen ziemlich stark an und endet sehr emotional, lässt aber in der Mitte teilweise stark nach, sodass es mich zwischendurch auch nicht gewundert hätte, wenn ich eher mit einem schlechten Gefühl aus der Geschichte rausgegangen wäre.

Zac ist ein unglaublich sympathischer und liebenswerter Charakter, und so ziemlich alles aus seiner Sicht fand ich wirklich schön zu lesen. Teils traurig und niederschmetternd, aber gleichzeitig hat er irgendwie eine so "helle" Art und Weise, dass ich ihn trotzdem unglaublich gerne begleitet hat.
Mia ist im Gegensatz dazu voller Wut, immer allen gegenüber aggressiv, und während ich zwar sehr gut verstehen kann, woher es kommt, war ich leider teilweise trotzdem extrem genervt von ihr, und hätte wirklich weniger aus ihrer Sicht ertragen können.
Sie wird zum Ende hin allerdings etwas besser und lernt dazu, was es dann wieder erträglicher macht, gleichzeitig ist sie aber beinahe durchgehend sehr ich-bezogen, auch bis kurz vorm Ende noch, und es hilft nicht wirklich dabei, sie mehr zu mögen. Sie hat Momente, in denen ich sie gut fand, und wirklich für sie da sein wollte, und in denen ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte, aber leider haben alle anderen Auftritte sehr stark überwogen.

Was auch dazu führt, dass ich ehrlich nicht weiß, was genau Zac an ihr findet, und das Buch in der Hinsicht teils sehr gezwungen wirkte. Also die Szenen zwischen beiden haben an sich funktioniert, und ich kaufe beiden auch die Freundschaft ab, die es großteils zwischen ihnen ist, und ich kaufe ihnen auch durchaus ab, dass sie viel füreinander empfinden und sich helfen wollen, ich konnte das durchaus aus allen Situationen herauslesen, nur die Geschichte an sich wirkt auf mich sehr gezwungen ... oder vielleicht ist konstruiert das bessere Wort. Es gibt einfach immer wieder Szenen, die keinen Grund haben, zu passieren, oder die nie aufgeklärt werden, und sie tragen zwar alle zu der Freundschaft/Romanze bei, aber sie wirkten auf mich nicht wirklich echt. Mia zum Beispiel legt sich relativ am Anfang in Zacs Bett, was nie aufgeklärt wird, und sie kennen sich zu dem Zeitpunkt nicht mal richtig, und warum genau sollte sie das machen? Später verstehe ich, aber nach zwei Gesprächen? Und auch Zacs sofortige Faszination wirkte auf mich eher wie ein "das Buch braucht das, um voran zu kommen" und nicht als würde sich da irgendwas natürliches entwickeln.

Trotzdem fand ich die Geschichte insgesamt schön geschrieben, die Freundschaft zwischen Zac und Mia war ziemlich cool, und ich wurde auch durchaus emotional und habe eventuell auch ein ganz kleines bisschen geweint, nur an anderen Stellen lässt das Buch in meinen Augen leider auch (sehr) zu wünschen übrig, und es hat mich nicht immer überzeugen können.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Vielversprechender Anfang ... und mehr dann leider nicht

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Das wirklich tolle Cover hat mich gemeinsam mit dem doch sehr spannenden Klappentext sofort zum Kauf des Buches gebracht, und für die ersten paar Kapitel war es tatsächlich ziemlich genau das, was ich ...

Das wirklich tolle Cover hat mich gemeinsam mit dem doch sehr spannenden Klappentext sofort zum Kauf des Buches gebracht, und für die ersten paar Kapitel war es tatsächlich ziemlich genau das, was ich mir erhofft hatte. Ich fand die Welt sehr interessant, und Florance ist eine ziemlich coole Protagonistin in meinen Augen gewesen. Leider nahm es danach in meinen Augen stark ab. Die wenigsten Leute im Buch sind so richtig sympathisch, und die, die es sind, kommen viel zu kurz. Auch ist Florance zwar die Protagonistin, ihre Perspektive teilt sich das Buch allerdings mit den Perspektiven von insgesamt drei weiteren Personen, wodurch sie sehr kurz kommt, und alle anderen in meinen Augen ein wenig zu lang. Hauptsächlich, weil ich alle anderen Personen, die ihre eigene Perspektive bekommen, eher sehr anstrengend fand. Diese haben zwar irgendwann eine gewisse Charakterentwicklung, genau wie es auch mit Florance der Fall ist, diese Entwicklung wirkte für mich allerdings nicht sehr glaubwürdig. Nicht, weil ich ihnen das nicht zutraue, das tue ich schon, sondern eher, weil die Figuren grundsätzlich alle sehr stur sind, sich in ihren Ansichten und Meinungen kaum vom Fleck bewegen, und dann irgendwann kommt ein Moment, und plötzlich ist die Entwicklung da. So wirkt an sich der neue Charakterzug zwar durchaus wie ein logisches Resultat des erlebten, dadurch wie schnell er nach so viel Sturheit auftaucht war es für mich allerdings trotzdem überhaupt nicht überzeugend und ich habe mich mehrfach gefragt "aber warum jetzt, und warum alles auf einmal, wo vorher gar nichts ging?"
Auch verstehe ich vollkommen, warum Florance als Protagonistin mehr zu meistern hat als andere, allerdings fand ich es geradezu lächerlich, dass sie wirklich für alles verantwortlich ist. Sie muss Pignon helfen, für Edward Sachen reparieren, und Victoria in die Stadt fahren soll sie auch. Hat die Familie keine anderen Angestellten, oder warum wollen Leute wirklich nur von ihr was? Und dass dann gleichzeitig alle so auf sie herabsehen, und sie sich nie dagegen wehrt, hat mich leider auch nicht glücklich gemacht. Dabei merkt sie ja sogar, dass es ungerecht ist, gleichzeitig scheint sie aber die Meinung zu vertreten, dass es richtig ist, dass sie als Engländerin weniger darf, und die Tatsache, dass Victoria sie regelmäßig als sehr viele sehr unpassende Dinge beschimpft, weil sie angeblich Edward nachstellen würde, während sie nichts lieber tun würde, als Edward zu entkommen, und dass dass dann irgendwann in der Mitte des Buches einfach vergessen und nie wieder erwähnt wird, war wirklich frustrierend für mich. Generell passieren in dem Buch eine Menge unfaire Dinge, die allerdings nie wirklich behandelt werden, bzw. auf die nie so richtig eingegangen wirkt. Es wirkt in der Geschichte eher wie Kulisse, aber gleichzeitig, als würde es alles seine Richtigkeit haben. Dabei gibt es durchaus Leute, die sich dagegen wehren, aber im Buch wirkt es eher so, als hätten die Franzosen ein Recht darauf, die Engländer zu unterdrücken, oder Männer das Recht, auf Frauen hinabzublicken, und während die Geschichte natürlich in der Vergangenheit spielt, und ich weiß, dass Frauen noch nicht lange (angebliche) Gleichberechtigung erfahren, wäre gerade in einer alternativen Wirklichkeit ja die perfekte Gelegenheit gewesen, etwas daran zu ändern. Nicht unbedingt zu beginn der Geschichte, ich verstehe es, dass das Buch als Dystopie startet, aber ich hätte doch wirklich gerne gesehen, dass wenigstens zur Mitte hin ein paar mehr Leute begonnen hätten, das Bestehende zu hinterfragen.
Leider gab es auch noch weitere Kleinigkeiten, die mich eher unglücklich gemacht haben, obwohl ich die Grundidee wirklich toll fand, und das Setting bestimmt auch super hätte werden können, aber das sind so die größten Dinge, die mir aufgefallen sind: Dass Leute einfach plötzlich anders waren (was mich gerade mit dem Ende dann auch eher unglücklich gemacht hat, denn wenn die Entwicklungen nicht ganz so plötzlich gewesen wären, sondern über's ganze Buch verteilt, dann wäre es vermutlich besser gewesen als in meinen Augen nur akzeptabel), und dass niemand von den Perspektiv-Figuren sich je mehr damit beschäftigt hat, ob/was/inwiefern etwas falsch lief in der Gesellschaft, und dabei hat das Setting wirklich mehr als nur eine Gelegenheit dazu gegeben. Aber irgendwie ließ es mich am Ende eher mit einem Gefühl von "eigentlich tut das Buch so, als wären alle unterdrückten im Unrecht, wenn sie sich wehren" zurück, und ich bin mir sehr sicher, dass das eigentlich nicht das Ziel war. (Womit ich nicht einmal meine, dass es anders hätte ausgehen müssen, aber der Ton, in dem es geschrieben war, hätte anders sein müssen, in meinen Augen.)
Insgesamt trotz allem kein grauenhaftes Buch, und es war (großteils) gut geschrieben, fand ich, aber inhaltlich hat es mich leider wirklich sehr enttäuscht, und das obwohl ich Florance eigentlich sogar ganz gerne mochte.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Interessante Ideen, Charaktere lange nicht überzeugend

Artemis Fowl (Ein Artemis-Fowl-Roman 1)
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Ich hatte an dieses Buch sehr große Erwartungen, weil eine Freundin es vor (wirklich sehr vielen) Jahren gelesen hatte und begeistert davon war, und als ich es nun selbst in die Finger bekommen habe, musste ...

Ich hatte an dieses Buch sehr große Erwartungen, weil eine Freundin es vor (wirklich sehr vielen) Jahren gelesen hatte und begeistert davon war, und als ich es nun selbst in die Finger bekommen habe, musste ich mich auch davon überzeugen, und leider sind meine Erwartungen eher mäßig erfüllt worden, fürchte ich.
Ich war sehr überrascht davon, dass es sich bei Artemis eher um einen Bösewicht handelt, da der Klappentext wirklich keinen Hinweis darauf geliefert hat und ich auch nie mehr als den Titel über das Buch wusste (und dass es um irgendein Genie geht, aber die gibt's ja auch in gut), fand es aber tatsächlich ziemlich interessant, dass man so viel aus Sicht der "Bösen" miterlebt, und man da ein wenig hinter die Kulissen blicken kann. Leider war Artemis aber kein Charakter, den ich wirklich mochte. Vielleicht lag es am Schreibstil, vielleicht daran, dass er von Anfang an sehr distanziert und eher arrogant wirkt, ich weiß es nicht, aber ich bin mit ihm die längste Zeit einfach nicht warm geworden. Und obwohl ich wissen wollte, wie es weitergeht, hätte ich beim Lesen vermutlich eine ganze Weile gebraucht, wenn ich nicht auf YouTube ein englisches Hörbuch gefunden hätte, wodurch ich sehr viele Dinge nicht selbst lesen musste, was mir persönlich sehr geholfen hat. Ich habe trotzdem auch immer ein wenig gelesen, fand es als Englisches Hörbuch aber wesentlich leichte zu ertragen, als wenn ich selbst gelesen habe.
Tatsächlich hat sich das die letzten 30 Seiten oder so tatsächlich geändert, und diese habe ich nur gelesen und das Hörbuch dann ganz abgeschaltet, es hat aber tatsächlich bis dahin gebraucht, dass die Figuren für mich irgendwie doch ganz gut wurden. Und tatsächlich hat mir das Ende auch generell ziemlich gut gefallen und mich sehr zufrieden gemacht. Bis dahin hatte ich aber so einiges zu kämpfen.
Leider ist Artemis auch so geschrieben, dass er einerseits sehr Herzlos wirkt, andererseits doch so, als hätte er Mitgefühl, und während das wirklich gut funktionieren kann, und ich es auch schon öfter gut gelesen habe, hat es in diesem Buch für mich so gar nicht funktioniert, weil es für mich nie so richtig rüberkam, dass es beides ist, sondern eher so, als würde Colfer ab und an einwerfen, dass Artemis ein Herz hat, damit man es nicht vergisst.
Die Geschichte des Buches war gut genug, dass ich auf jeden Fall meine Freude daran hatte, das Ende fand ich ziemlich stark, und die Figuren vom Konzept her fand ich ziemlich interessant, gerade auf Artemis Seite, nur so richtig gerne gelesen habe ich von ihnen die längste Zeit leider nicht. Ich habe aber noch irgendwo einen weiteren Band herumliegen, glaube ich, und auf jeden Fall noch mehr Bücher von Colfer, und dieses Buch hat mich keineswegs so abgeschreckt, dass ich Colfer nicht noch eine Chance geben würde, also mal sehen, was ich beim nächsten Versuch denke. (Vielleicht bin ich auch hauptsächlich so enttäuscht, weil meine Erwartungen eher hoch waren, also wer weiß, wie es sich mit den eher vorsichtigen Erwartungen dann auf meinen Lesespaß auswirkt...)

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Schwache Beziehungen, von denen leider auch das schöne Setting nicht ablenken kann

Rulantica (Bd. 2)
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Das Buch ist relativ flink zu lesen gewesen, auch weil es ein wenig kürzer war als Band 1, und ist wieder richtig schön aufgebaut (auch wenn die farbigen Seiten diesmal um einiges schwerer zu lesen sind, ...

Das Buch ist relativ flink zu lesen gewesen, auch weil es ein wenig kürzer war als Band 1, und ist wieder richtig schön aufgebaut (auch wenn die farbigen Seiten diesmal um einiges schwerer zu lesen sind, weil grüne Schrift auf dunkelgrünem Papier sich nicht so gut macht wie weiß auf blau), aber leider hat mir der Stil wieder nicht so richtig gefallen, obwohl ich ihn tatsächlich etwas besser fand als beim ersten Band, und die Geschichte war wieder simpel und vom Aufbau her vielleicht sogar etwas weniger meins, als in Band 1. Oder nicht die Geschichte an sich, die fand ich sogar in Ordnung, mit den Göttern (auch wenn sie auf mich weiterhin eher wie Kinder als Götter wirken, was der Geschichte in Meinen Augen leider einiges an Wirkung nimmt), aber alles zwischenmenschliche ließ für mich noch mehr zu wünschen übrig als je zuvor.
Ich kann Mats Einstellung total gut nachvollziehen, und ich hätte mir gewünscht, dass es tatsächlich eine Rolle spielt, wie wenig er sich zugehörig fühlt, aber irgendwie ist das nur ein Aufhänger, um den Rest der Geschichte einzuleiten, und es ändert sich bis zum Ende nichts daran. Oder es ändern sich Dinge daran, aber leider wie in Band 1 eher aus dem nichts, und nicht, weil sich tatsächlich etwas entwickelt hätte. Was das angeht ist das Buch leider sehr schnell dabei, einfach Fakten zu nennen oder Dinge zu erklären, statt zu beschreiben, wie Sachen sich entwickeln, was ich unglaublich schade fand. Dadurch haben jegliche Streitigkeiten leider sehr an Wirkung verloren.
Auch hatte ich das Gefühl, dass das Buch an einigen Stellen nicht ganz mit Band 1 zusammenpasst (Finja verschwindet hier und ihre Mutter rastet aus, in Band 1 war sie nur besorgt und die Auswirkung war nicht ansatzweise so groß, obwohl die Situation ja an sich für die Mutter identisch ist), und viele Handlungen wirkten auf mich nicht sonderlich logisch, was ich bei den Kindern total in Ordnung finde, aber gerade von den Erwachsenen hätte ich wirklich mehr erwartet. Das Problem gab es in Band 1 auch schon, aber hier fiel es mir jetzt noch mal mehr auf, weil in einem Wettrennen sehr am Anfang zum Beispiel alles erlaubt ist, auch andere zu verletzen, und warum sollte man das so machen? Es gab Quellwächter, die mit Spitzen Waffen aufeinander losgegangen sind, was wenn da jemand wirklich ernsthaft verletzt worden oder sogar gestorben wäre? Es kann doch nicht das Ziel sein, seine eigenen Reihen zu schwächen ...
Also wieder total schönes Buch, aber inhaltlich hat es mich doch eher unzufrieden zurückgelassen, und die Figuren (gerade alle, aus deren Sicht nichts geschrieben ist), sind wirklich sehr flach diesmal. Vermutlich auch, weil es alles aus Mats Sicht ist, und er nicht so viele Verbindungen hat, aber irgendwie wird das dann auch nie richtig aufgegriffen, sondern nur erwähnt, und leider war es mir insgesamt einfach wieder zu oberflächlich. Was nichts daran ändert, dass ich sicher bin, dass es anderen Leuten gefallen könnte, vielleicht gerade Kindern, aber meine Ansprüche an Kinderbücher sind gerade zwischenmenschlich bei solchen Geschichten etwas höher, fürchte ich.

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