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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein Polizeiseelsorger ermittelt

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Martin Bauer ist Polizeiseelsorger in Dortmund. Eigentlich hat er frei, aber sein katholischer Amtskollege ist bei einem Einsatz mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Bauer vermutet einen Zusammenhang ...

Martin Bauer ist Polizeiseelsorger in Dortmund. Eigentlich hat er frei, aber sein katholischer Amtskollege ist bei einem Einsatz mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Bauer vermutet einen Zusammenhang zwischen seinem Amtsbruder und dem Toten und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Bei Tiefer denn die Hölle handelt es sich bereits um den zweiten Fall des Autorenduos Peter Gallert und Jörg Reiter mit dem Polizeiseelsorger Martin Bauer. Da ich den Vorgänger nicht gelesen habe, kann ich sagen, dass es trotz Anspielungen auf vorheriges Geschehen auch ohne geht.
Die Idee, Verbrechen aus der Perspektive eines Seelsorgers zu betrachten, gefällt mir gut. Meines Erachtens kommt dieser Aspekt jedoch etwas zu kurz. Martin Bauer mischt sich nicht nur immer wieder in die Ermittlungen ein sondern stellt auch selbst welche an. Gut, würde er nur seinem Beruf nachgehen, könnte wahrscheinlich kein spannender Krimi entstehen.
Die Charaktere sind vielschichtig und in ihrer jeweiligen Rolle realistisch – auch wenn ich mir einen Pfarrer nur schwer als Ermittler vorstellen kann.
Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig zu lesen. Schon durch den Prolog wird Spannung aufgebaut, die durchgehend mehr oder weniger intensiv gehalten wird.
Da ich in unmittelbarer Nähe zum Ruhrgebiet (oder auch Kohlenpott genannt) wohne und ziemlich oft in der Gegend bin, kenne ich den ein oder anderen Ort des Geschehens und bin dadurch fiel intensiver involviert.
Mir hat das Buch gut gefallen, werde jetzt erstmal Band 1 nachholen und hoffe dann auf eine Fortsetzung der Reihe.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Mehr gesellschaftskritischer Roman als Krimi

Kühn hat Ärger
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Kommissar Martin Kühn ist nach seinem Burn-out wieder zurück im Berufsleben und er wird direkt mit einem brutalen Mord an einem libanesischen Jugendlichen konfrontiert.

Man könnte jetzt meinen, dass es ...

Kommissar Martin Kühn ist nach seinem Burn-out wieder zurück im Berufsleben und er wird direkt mit einem brutalen Mord an einem libanesischen Jugendlichen konfrontiert.

Man könnte jetzt meinen, dass es sich um einen Krimi handelt, aber damit würde man der Geschichte nicht gerecht. Ja, es gibt einen Kommissar und ja es gibt einen Mord. Aber in diesem Fall ist der Krimiteil nur Rahmenprogramm und der Autor benutzt ihn geschickt für die Auseinandersetzung mit sozial- und gesellschaftskritischen Themen.

Anhand der Beziehung von Amir – dem Sohn einer libanesischen Einwandererfamilie - und Julia – der Tochter aus einer reichen und angesehenen Münchener Dynastie - wird die Diskrepanz zwischen arm und reich sehr anschaulich dargestellt.

Bei einem Mord an einem Ausländer dauert es auch nicht lange bis die Sprache auf Neonazis und die ausländerfeindliche Haltung in Deutschland zur Sprache kommt. Bei diesem Thema werden sehr viele Klischees bedient.

Aber auch in Kühns Privatleben gibt es genug Probleme. Da ist u. a. sein Haus, denn wie sich herausstellt wurde die gesamte Neubausiedlung auf verseuchtem Boden errichtet. Der Baufirma, die eine Tochter der finanzierenden Bank ist, soll diese Tatsache bekannt gewesen sein.

Bei dieser Vielschichtigkeit gerät die Ermittlung etwas in den Hintergrund und Spannung geht verloren.

Sprachlich befinden wir uns auf einem ganz anderen Niveau wie bei den meisten Regionalkrimis. Jan Weiler weiß mit Worten und Sprache umzugehen, ohne dass er den Leser mit Fremdwörter oder Schachtelsätzen überfordert.

Ich vergebe wohlverdiente 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Hier passen viele Eigenschaften - romantisch, klischeehaft, humorvoll, aber teilweise auch ernst

Gut geplant ist halb verliebt
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Heather lebt in New York und steht kurz vor ihrer Beförderung zur Hochzeitsplanerin und hätte sich damit ihren großen Kindheitstraum erfüllt. Alles könnte so schön sein, wenn da nur nicht dieser nervige ...

Heather lebt in New York und steht kurz vor ihrer Beförderung zur Hochzeitsplanerin und hätte sich damit ihren großen Kindheitstraum erfüllt. Alles könnte so schön sein, wenn da nur nicht dieser nervige Nachbar Josh wäre.
Mich hat das tolle Cover auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Aufgrund des Covers und des Titels hatte ich schon mit einer Liebesgeschichte gerechnet, die ich auch bekam. Aber die Autorin hat mich noch überraschen können, denn die Geschichte ist auch ausgesprochen witzig und enthält einige Passagen mit Tiefgang - und damit hatte ich nicht gerechnet.
Die Charaktere sind durchweg sympathisch und kommen realistisch rüber. Aufgrund einiger ernsterer Themen bleiben sie auch nicht oberflächlich.
Der Schreibstil ist flüssig und hat Witz; er ist sehr angenehm zu lesen.
Insgesamt hatte ich mit diesem Buch einige sehr unterhaltsame Lesestunden und vergebe gerne 4 1/2 Sterne.

Veröffentlicht am 18.08.2024

Mit Spaß und viel Schwung

Bakabu auf der verrückten Bewegungsinsel
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Wir kannten Bakabu bisher noch nicht und haben uns auf der ersten Doppelseite die niedlichen Protagonisten erstmal genau angeschaut. Als wir hörten, dass der Esel Jack Embalo krank ist und ihm nur das ...

Wir kannten Bakabu bisher noch nicht und haben uns auf der ersten Doppelseite die niedlichen Protagonisten erstmal genau angeschaut. Als wir hörten, dass der Esel Jack Embalo krank ist und ihm nur das Katzuh helfen kann, haben wir uns sofort mit Bakabu und seinen Freunden auf den Weg übers wilde Meer zu der geheimnisvollen Insel gemacht. Ich sag euch, es gab ganz schön viele Abenteuer zu überstehen. Hoffentlich kann Katzuh Embalo wirklich helfen.

An manchen Stellen bereitete das Lesen den Jüngeren durch Buchstabenvertauschung, Wortschöpfungen oder der speziellen Sprechweise von Mimi Lou einige Schwierigkeiten, so dass Hilfestellung erforderlich war. Noch mehr Spaß als mit der Geschichte hatten wir mit den Turnübungen am Ende jedes Kapitels, die teilweise für viel Gelächter sorgten. Hier war die jüngere Generation eindeutig im Vorteil. Super fanden wir, dass über die QR-Codes die entsprechenden Videos und Lieder runtergeladen werden konnten. Das sorgte für noch mehr Schwung.

Eine lustige und spannende Abenteuerreise mit liebenswerten Protagonisten. Ich werde das Buch auf jeden Fall bei den jüngeren Kindern an der Grundschule zum Einsatz bringen. Da sind die Bewegungslieder doch eine tolle Auflockerung.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Irland im Herzen

Irish Love – Vom Glück geküsst
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Allie Malone lebt und arbeitet mit ihrem Freund Giles in London. Als ihr Vater einen Herzinfarkt bekommt, ruft er sie zurück in ihr irisches Heimatdorf, um ihn beim jährlichen Matchmaking-Festival zu vertreten. ...

Allie Malone lebt und arbeitet mit ihrem Freund Giles in London. Als ihr Vater einen Herzinfarkt bekommt, ruft er sie zurück in ihr irisches Heimatdorf, um ihn beim jährlichen Matchmaking-Festival zu vertreten. Alles sträubt sich in ihr und eigentlich steht sie kurz vor der Auswanderung mit Giles in die USA. Doch notgedrungen übernimmt sie den Part ihres Vaters als Matchmaker.

Was für ein Unterschied für Allie zwischen dem trubeligen und nahezu anonymen Leben in London zu diesem kleinen Dorf im County Clare, wo jeder jeden kennt und es keine Geheimnisse zu geben scheint. Es war interessant Allie bei ihrer Aufgabe zu begleiten und zu sehen wie sie mehr und mehr erstarkt, an Selbstbewusstsein gewinnt, sich verliebt und ihr bisheriges Leben infrage stellt.

Außer Allie gibt es eine ganze Reihe an Charaktere und ich musste ein wenig aufpassen, den Überblick nicht zu verlieren. Besonders erwähnen möchte ich hier nur noch den liebenswerten Fred mit seiner berührenden Geschichte. Am Ende des Buches findet man einige seiner Rezepte, die mir während des Lesens den Mund wässerig gemacht haben.

Der Schreibstil ist flüssig und sorgte für einen guten Lesefluss. Besonders gefielen mir die vielen landschaftlichen Beschreibungen der grünen Insel. Sie erinnerten mich an meinen Urlaub dort und weckten den Wunsch, erneut dorthin zu fahren.

Bis vor kurzem hatte ich noch nie etwas von einem Matchmaker gehört. Es war interessant darüber zu lesen. Am Ende hätte ich mir ein weiteres Kapitel mit einem Ausblick ein bis zwei Jahre später gewünscht. Insgesamt fand ich die Geschichte kurzweilig und unterhaltsam und vergebe vier Sterne.

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