Profilbild von Kyra112

Kyra112

Lesejury Star
offline

Kyra112 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kyra112 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2024

Wie Karamellkonfekt das Leben ändern kann

Winterzauber in der kleinen Traumküche in Cornwall
0

Ella träumt von einem Leben in Cornwall, speziell in St. Aidan. Nach der Scheidung von ihrem Mann erfüllt sie sich diesen Traum mit ihrer besten Freundin Gwen. Gemeinsam mieten sie ein Cottage mit der ...

Ella träumt von einem Leben in Cornwall, speziell in St. Aidan. Nach der Scheidung von ihrem Mann erfüllt sie sich diesen Traum mit ihrer besten Freundin Gwen. Gemeinsam mieten sie ein Cottage mit der Auflage dieses zu sanieren und sich in die Gemeinschaft St. Aidans einzubringen. 
Bei Ankunft in St. Aidan sind die beiden begeistert von ihrem neuen Cottage, aber als sie Ollie begegnen, merken sie, dass die Sache einen Haken hat.

„Winterzauber in der kleinen Traumküche in Cornwall“ ist Band drei der Reihe „Kleine Traumküche“ von Jane Linfoot.
Das Buch schließt an die Reihe um die Meerjungfraufreundinnen in St. Aidan an, die den Lesenden auch alle wieder in der Geschichte begegnen.
Neu hinzukommen in diesem Band die Freundinnen Ella und Gwen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ella ist die extrovertierte Karrierefrau, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Gwen ist eher introvertiert, nimmt sämtliche Fettnäpfchen mit und zweifelt an sich und ihrem Können. Gerade diese Charaktereigenschaften machten es für mich aber sehr schwer, einen Zugang zu Gwen zu finden. Ihre innere Abschottung und ihr mangelndes Selbstbewusstsein gingen mir zeitweise auf die Nerven.
Ella wiederum wirkte wie ein Wirbelwind und wirbelte eben einfach jeweils durch die Geschichte, sodass der Inhalt des Romans im Allgemein wohl nicht für länger im Gedächtnis bleiben wird. 
Die beiden Charaktere können nicht annähernd mit den Charakteren der ersten Bände und auch der restlichen Bewohner St. Aidans mithalten, sodass dieser Band eher als schwach einzuordnen ist.

Fazit: Ich hatte mir von diesem Band mehr erwartet. Einzig die Anwesenheit der bekannten Charaktere machte das Buch für mich interessant. Leider sorgen die beiden Protagonistinnen dazu, dass dieser Band eher ein mittelmäßiger ist, weshalb es von mir nur drei Sterne gibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2024

Etwas zu viel Detailwissen

Die Filiale
0

Laura Jacobs ist Wertpapierberaterin bei der BWG Bank in der Koppenstraße in Berlin. Es gelingt ihr bei einem Überfall dieser Bankfiliale einen kühlen Kopf zu bewahren und den Überfall einigermaßen glimpflich ...

Laura Jacobs ist Wertpapierberaterin bei der BWG Bank in der Koppenstraße in Berlin. Es gelingt ihr bei einem Überfall dieser Bankfiliale einen kühlen Kopf zu bewahren und den Überfall einigermaßen glimpflich ausgehen zu lassen. Durch diese Aktion wird die Führung auf Laura aufmerksam und bietet ihr neue Chancen. Gleichzeitig ist Laura hin- und hergerissen, hat ihnen ihr Vermieter, auch die BWG-Bank, doch die Kündigung für das gemietete Haus in Blankenfelde-Mahlow übersandt. Als Laura versucht die Hintergründe der Kündigung aufzuklären, begibt sie sich in einen Sumpf aus kriminellen Machenschaften.

„Die Filiale“ von Veit Etzold ist Band 1 der Laura-Jacobs-Reihe.
Laura Jacobs präsentiert sich dabei ab der ersten Seite als mutige, intelligente, aber bodenständige Frau, die Dinge hinterfragt und sehr strukturiert denkt, was auch im Buch gut erklärt wird. Ihr Mann Timo wiederum fungiert dabei als absolutes Pendant in Auftreten und Charakter, aber in gewisser Weise auch in der Intelligenz.
Es handelt sich hier um einen reinen Bankenthriller, was mir das letzte etwas schwer machte. Es sind sehr viele Fachbegriffe, die hier verwendet und erklärt werden, aber so nebenbei in einem Buch schwer nachvollziehbar sind, wenn man unbeleckt in dieses Thema reingeht. Den groben Ansatz konnte ich zwar immer verstehen, aber die Tiefe des Ganzen hat sich mir dabei nicht so ganz erschlossen.
Den Spannungsbogen hat Veit Etzold wie immer sehr gut aufgebaut. Dieser ergibt sich schon immer durch den Aufbau des jeweiligen Buches. In diesem Fall ist das Buch in Wochentage unterteilt und die Charaktere sind kurz und knapp gehalten, was mich immer wieder animierte, doch noch ein Kapitel und das nächste Kapitel etc. lesen zu wollen. Gerade das letzte Drittel des Buches gestaltete sich für mich als besonders spannend.

Alles in allem ein guter Thriller, der für mich etwas an Spannung verliert, da zu viel bankerisches Fachwissen behandelt wird und ich damit nicht ganz in die Tiefe der Geschichte eindringen konnte. Dennoch eine Empfehlung für alle Fans von Veit Etzold!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2024

Opfer und Blenderin

Die aufgehende Sonne von Paris
0

Margarethas Sohn stirbt, ihr Mann misshandelt sie, zwingt sie zur Trennung und dazu, ihre Tochter zu verlassen. Die junge Frau verlässt ohne alles ihre Heimat und ist gezwungen, in der Fremde ein neues ...

Margarethas Sohn stirbt, ihr Mann misshandelt sie, zwingt sie zur Trennung und dazu, ihre Tochter zu verlassen. Die junge Frau verlässt ohne alles ihre Heimat und ist gezwungen, in der Fremde ein neues Leben zu beginnen. In diesem Leben baut sie eine Mauer um ihre Vergangenheit und verlässt sich auf ihr größtes Humankapital, ihren Körper und ihre Ausstrahlung. Sie erfindet die Tänzerin Mata Hari und wird als solche berühmt.

„Die aufgehende Sonne von Paris - In der Stadt der Liebe wurde sie zu Mata Hari, auf den Bühnen der Welt fand sie ihr Zuhause“ ist der sechste Band der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ von Eva-Maria Bast.
Das Cover schmiegt sich wunderbar in die Reihe und ist als Teil dieser auch optisch schnell erkennbar. Ebenso wird das Design im Inneren des Buches an die Vorgängerbände angepasst.
Die Kapitel sind kurz, was mich dazu animierte, immer weiterzulesen, weil die Seiten nur so dahinflogen.
Eva-Maria Bast stellt die junge Margaretha vor und die Entwicklung hin zu Mata Hari als berühmte Tänzerin auf den Bühnen der Welt. Dabei fällt dem Leser auf, dass Matas Leben eine Art Spirale ist. Ihre Geschichte wiederholt sich immer und immer wieder und führt dabei auch immer und immer wieder mal weiter abwärts. 
Leider erfährt man wirklich eine Menge über ihr Leben als Tänzerin, aber nur im Epilog etwas über ihre Tätigkeit als Spionin. Das Thema kommt leider viel, viel zu kurz.

Ich mag die Reihe um bedeutende Frauen, die zum Teil großen Einfluss auf nachfolgende Generationen oder die Wissenschaft haben. Leider bin ich aber mit der Geschichte um Mata Hari nicht wirklich „warm“ geworden. Sie wird hier als Blenderin und Fantastin dargestellt, die ihre psychischen Probleme durch erfundene Geschichten versucht, wett zu machen, weshalb sie für mich keine bedeutende Persönlichkeit darstellt sondern leider ein Opfer der männlichen Gesellschaft und der allgemeinen gesellschaftlichen Zwänge der damaligen Zeit darstellt. Sie ist für mich daher keine schillernde Persönlichkeit sondern ein sollte als warnendes Opfer gekennzeichnet werden. Aus diesem Grund vergebe ich leider nur 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2024

Das Leben als Pilotin

Sommerhimmel über dir und mir
0

Morag ist Pilotin aus Leidenschaft. Als sie Zeugin eines Absturzes wird, verändert sich ihr Leben jedoch schlagartig, sie zweifelt, aber versucht gleichzeitig ein neues Leben zu beginnen, indem sie versucht, ...

Morag ist Pilotin aus Leidenschaft. Als sie Zeugin eines Absturzes wird, verändert sich ihr Leben jedoch schlagartig, sie zweifelt, aber versucht gleichzeitig ein neues Leben zu beginnen, indem sie versucht, in gewisser Weise wegzulaufen. Doch als sie der Airline ihrer Familie an der Küste Schottlands helfen muss, muss Morag über sich hinauswachsen, aber hat auch viel Zeit zum Nachdenken.

„Sommerhimmel über dir und mir“ von Jenny Colgan wird als Beginn einer neuen Wohlfühlreihe gehandelt.
Wie immer spielt der Roman an einer verlassenen Stelle der britischen Inseln und lädt somit zum Abschalten und Genießen ein. Auffällig ist die Darstellung des wunderschönen Buches. Es ist versehen mit einer Art Tattoo als Farbschnitt, die Schriftfarbe ist ungewohnt in blau gehalten und den jeweiligen Kapitelanfang prägen kleine Zeichnungen, was das Buch zu etwas besonderem macht.
Dennoch konnte mich die Autorin dieses Mal nicht in gewohnter Weise begeistern. Die Geschichte wird hauptsächlich durch Morags Familiengeschichte, aber speziell durch ihren Job als Pilotin geprägt, was gefühlt, in jeder einzelnen Zeile erwähnt wird.
Auch die Geschichte rund um Gregor und Morag konnte mich erst zum Ende hin begeistern, nachdem Morag das Gespräch mit ihrem Bruder gesucht hat. Aber auch die Darstellung des Verhältnisses zwischen Bruder und Schwester fand ich an der Stelle nicht sehr gelungen. Ebenso die zwischen Peigi, deren Hund und Morags Familie. Erfrischen wiederum fand ich den Charakter von Nalitha.
Auch wirkte die Geschichte extrem lang gezogen, außer am Ende, an dem dann die Wohlfühlstory für mich begann, da ging alles recht schnell.

Alles in allem kommt dieses Buch nicht an den gewohnten Stil der Erfolgsautorin heran. Für eingefleischte Colgan-Fans würde ich hier keine Empfehlung aussprechen. Wer sich jedoch für das Leben einer Pilotin interessiert, ist hier gerade richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2024

Das Leben in Dingelbach

Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt
0

Dingelbach - Ein kleiner Ort im Taunus, ungefähr eine Stunde mit der Bahn von Frankfurt am Main entfernt. Hier gibt es noch das wahre Dorfleben, wo jeder jeden kennt und die Strukturen noch fast denen ...

Dingelbach - Ein kleiner Ort im Taunus, ungefähr eine Stunde mit der Bahn von Frankfurt am Main entfernt. Hier gibt es noch das wahre Dorfleben, wo jeder jeden kennt und die Strukturen noch fast denen des Kaiserreichs entsprechen, obwohl die Geschichte im Jahr 1924 spielt.
Hier lebt auch Marthe Haller mit ihren Töchtern und führt ihren Dorfladen. Außerdem schlägt sich die ehrgeizige Ilse Küpper als Fabrikantin durch und Helga Schütz muss sich gegen ihren Mann, den Bürgermeister, durchsetzen, der die Hand gegen sie und ihren Sohn erhebt.

Anne Jacobs hat mit „Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt“ den Grundstein für eine neue Saga gelegt. Anne Jacobs hat bereits die siebenteilige Saga rund um die Augsburger Fabrikantenfamilie Melzer - „Die Tuchvilla“ geschrieben als auch die „Gutshaus“-Saga.
Nachdem ich bereits die beiden o.g. Reihen gelesen habe, hatte ich wieder große Erwartungen in diesen Roman. Ich hatte mir erhofft, den Roman an der Seite von Marthe Haller und ihren Töchtern im Dorfladen zu erleben und deren Alltag zu verfolgen. Doch diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht. 
Der Dorfladen spielt in diesem Roman nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ging es hierbei um das Dorfleben in Dingelbach und die vielen einzelnen Charaktere, die dieses Dorf ausmachen. Dabei wirkte es auf mich, als könnte sich die Autorin gar nicht entscheiden, welchem Charakter sie dieses Buch eigentlich widmen wolle. Da war zum einen die Witwe Marthe Haller, mit ihren Töchtern, hier speziell Friede und Ida, der Dorflehrer Hohnermann, die Ehefrau des Bürgermeisters Helga Schütz als auch die Fabrikantin Ilse Küpper.
Jeder einzelne der o.g. hat eine spannende Geschichte zu erzählen und der jeweilige Charakter wäre schon ein Roman wert, doch leider hat die Autorin versucht, all diese Charaktere und noch mehr in diesem ersten Band vorzustellen und in gewisser Weise auch abzuarbeiten. Das hat für mich leider dem Roman seinen Zauber genommen.
Auch die Schreibweise des Romans kommt nicht annähernd an die vorangegangenen Reihen heran. Vielmehr wirkte er wie eine Aufzählung und hatte mehr einen beschreibenden und aufzählenden Stil.
Was ich immer ganz niedlich fand, war die Beschreibung des Dorflebens. Das erinnerte mich ein bisschen an „Die Heiden von Kummerow“.

Alles in allem ist Anne Jacobs der Start dieser Reihe nach ihren vorherigen fulminanten Romanen leider nicht gelungen. Die Romanreihe hat riesiges Potential, welches aber nicht im Gesamt ausgeschüttet werden sollte, sondern über einen längeren Zeitraum (bspw. Einer Romanfigur einen Roman als Protagonist zu widmen). 
Wer Erwartungen wie einen ähnlichen Stil wie bei der Tuchvilla oder beim Gutshaus hat, wird hier enttäuscht werden. Wer sich jedoch für das Leben im Dorf anno 1920er Jahre interessiert, kommt hier auf seine Kosten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere