Schattenseiten im Pflegebereich...
Unter Dojczen...die kennt Jola leider nur zu gut. Schön viele Jahre pendelt sie immer wieder von Polen nach Deutschland und betreut/pflegt hilfsbedürftige ältere Menschen. In der Vergangenheit hat sie oftmals mit ebendiesen ...
...die kennt Jola leider nur zu gut. Schön viele Jahre pendelt sie immer wieder von Polen nach Deutschland und betreut/pflegt hilfsbedürftige ältere Menschen. In der Vergangenheit hat sie oftmals mit ebendiesen unter einem Dach gelebt, war 24 Stunden verfügbar und hat sich aufgeopfert bis zur dauerhaften Erschöpfung. Das soll nun anders werden, sie wird sich in Hamburg um Uschi von Kleeven kümmern, die Familie ist wohlsituiert. Jola hat eine eigene Wohnung und somit Privatsphäre im selben Haus, geregelte Arbeitszeiten.
Die überaus empathische Jola ist mir schnell ans Herz gewachsen, mit Uschi hatte ich so meine Schwierigkeiten, trotzdem ist sie auf ihre Weise auch eine wertvolle Person in dieser Geschichte. Obwohl es bei den von Kleevens viel besser ist, machen auch diese ihre Fehler, welche jedoch absolut menschlich sind. Jola und Uschi Freunden sich zaghaft an. Doch ist unklar wie vertrauenswürdig Uschi wirklich ist. In "Unter Dojczen" von Mia Raben @kjonaverlag treffen Schattenseiten und Menschlichkeiten aufeinander. Doch die Konstruktion, wie die ganze Sache mit der Pflege besser laufen könnte, nicht nur für Jola, sondern auch andere Menschen aus Polen und anderen Ländern, anstatt sie auszubeuten, wirkte auf mich in dem Roman schlussendlich zu utopisch. Der Ausgang der Geschichte - so toll das Buch ansich ist - war für mich eine Portion"Friede-Freude-Eierkuchen" zu viel. Abgesehen von dieser Schwäche des Romanes ein sehr angenehm zu lesendes Büchlein.