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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2024

Informativ, kurzweilig mit viel Bildmaterial

Wallis Simpson
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Die Biografie über eine verstorbene Person ist in meinen Augen nicht einfach zu schreiben. Hält man sich nur an Fakten, kann das Buch ermüdend zu lesen sein. Woher sollte der Autor aber wissen, was sich ...

Die Biografie über eine verstorbene Person ist in meinen Augen nicht einfach zu schreiben. Hält man sich nur an Fakten, kann das Buch ermüdend zu lesen sein. Woher sollte der Autor aber wissen, was sich die Person damals gedacht hatte, wenn es nicht zufällig Zeitzeugen gibt.
Bei „Wallis Simpson“ fand ich eine Menge Bildmaterial. Kaum eine Seite auf der nicht ein Foto abgebildet ist. Das hat mich vorweg schon positiv gestimmt. Auch der Text ist leicht und ohne Längen zu lesen. Michaela Lindinger hat hier eine sehr gute Recherche betrieben und die Fakten zu einem lebendigen Bild verbunden.
Man kann sich Wallis und Edgar – sicher auch durch die vielen Fotos – richtig gut vorstellen. Wie sie miteinander umgegangen sind. Was sie sich erwartet und bekommen haben.
Der Buchaufbau ist übersichtlich gestaltet. Wie es sein soll nimmt das Leben der Wallis Simpson den größten Teil ein. Unterteilt in Kapitel findet man schnell eine bestimmte Stelle.
Vorab befindet sich das Inhaltsverzeichnis, am Ende Bildnachweis, Literaturverzeichnis und was mich überrascht hat, ein vierseitiges Personenverzeichnis. Hier sind alle im Buch erwähnten Personen aufgelistet.
Zusammengefasst eine Biografie, die es wert ist zu lesen und anzusehen.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Geheimnisse bringen mehr Probleme als sie lösen

Du hast mir nie erzählt
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Ich habe die Kurzbeschreibung gelesen und wollte sofort mehr über diesen blinden Fleck in Lily Leben wissen. „Du hast mir nie erzählt“ klang für mich wie ein stiller Vorwurf an ihre Mutter Sook-Yin. Doch ...

Ich habe die Kurzbeschreibung gelesen und wollte sofort mehr über diesen blinden Fleck in Lily Leben wissen. „Du hast mir nie erzählt“ klang für mich wie ein stiller Vorwurf an ihre Mutter Sook-Yin. Doch im Laufe des Buches musste ich feststellen, dass damit eigentlich viel mehr ihre Schwester Maya gemeint war, das Lilys Mutter verstorben ist, als diese noch ein Kind war. Die um ein paar Jahre ältere Maya hat Lily mehr oder weniger zusammen mit ihrem Vater aufgezogen.
Es ist faszinierend, wieviel eine Familie verschweigen kann, wieviel Probleme gerade dadurch entstehen können und nicht gelöst werden.
Ich finde Wiz Wharton hat dies sehr gut auf den Punkt gebracht. Ihr Aufbau mit den zwei Zeitsträngen bringt dem Leser beide Leben gleichzeitig nahe. Einerseits die Erlebnisse der Mutter Sook-Yin damals und in der Gegenwart die von Li-Li (Lily). Man erfährt Hintergründe und Anschauungen, Tradition und Schuldgefühle, Liebe und Verzweiflung.
Das Cover ist mir etwas zu grell, hat mich aber nicht abgehalten das Buch zu lesen.
Ich möchte das Buch all jenen empfehlen, die sich für Familiengeheimnisse, andere Kulturen, Liebe und Aufarbeitung der Vergangenheit interessieren. Ein sehr gelungenes Buch, das es verdient gesehen zu werden.

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Veröffentlicht am 10.08.2024

Erbarmungslose Vergeltung, Emotionen brillant sichtbar gemacht

Yoko
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Faszinierend, wie schnell ein Mensch zum Mörder werden kann. Das Erschreckende, es klingt vollkommen logisch. Rache, Vergeltung, Wut, Ohnmacht, Trauer und der Wunsch zu vergessen lösen in Yoko den Entschluss ...

Faszinierend, wie schnell ein Mensch zum Mörder werden kann. Das Erschreckende, es klingt vollkommen logisch. Rache, Vergeltung, Wut, Ohnmacht, Trauer und der Wunsch zu vergessen lösen in Yoko den Entschluss aus, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Nicht nach dem Gesetz, das scheint ihr zu unfähig, zu harmlos.
Mit „Yoko“ folgen wir einer ganz eigenen Persönlichkeit. Der Leser wird von Bernhard Aichner tief in ihre Gefühle geführt. Die Leere und Verzweiflung ist beinahe greifbar. Bis zu dem Moment in dem sie aktiv wird und immer weiter in den schwarzen Sog gezogen wird. Ein Mord bedingt den nächsten. Die erschreckende Leichtigkeit mit der sie Leben nimmt, streitet mit der moralischen Seite im Leser. Zumindest bei mir. Yoko nimmt sich zu Beginn die Entschuldigung, dass die Täter es nicht anders verdient hätten. Dies wechselt hin zum Selbstschutz.
Durch den ganzen Thriller zieht sich eine gewisse Kaltschnäuzigkeit, die aber nur vordergründig so erscheint. Eigentlich ist Yoko tief verzweifelt und findet, dass sie nichts mehr zu verlieren hat. Buchstäblich niemand steht an ihrer Seite.
Ob sie je wieder aus diesem Abwärtsflug aussteigen kann?
Für mich ist dieses Buch definitiv ein Highlight des Jahres. Ich habe es in einem Schwung gelesen und war von den ersten bis zu den letzten Seiten gefangen. Somit gibt es eine volle Leseempfehlung, wenngleich der Leser nicht empfindlich sein darf.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Liebe, Humor, Spannung, Ernsthaftigkeit, Übernatürliches perfekt gemixt

Wolke Sieben ganz nah
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Ein Liebesroman bei dem man gar nicht anders kann, als mitfiebern. Als Leser musste ich ständig überlegen, wie es den Protagonisten weiter ergehen könnte. Wer gehört jetzt eigentlich wirklich zu Delphi? ...

Ein Liebesroman bei dem man gar nicht anders kann, als mitfiebern. Als Leser musste ich ständig überlegen, wie es den Protagonisten weiter ergehen könnte. Wer gehört jetzt eigentlich wirklich zu Delphi? Finden sie einen Weg zueinander, oder gibt es gar kein Happy End? Wenn doch, wie sieht es aus?
Kristy Greenwood schafft eine Atmosphäre, die man getrost spannend nennen darf. Ja, auch spannend und fesselnd sind Wörter, die zu einem Liebesroman passen. Das Übernatürliche gibt der Geschichte den Reiz. Die richtigen Worte, der flüssige Schreibstil und die humorvolle Erzählung der Autorin lassen ganz selbstverständlich „Wolke Sieben ganz nah“ erscheinen. Ich habe mit Delphi mitgelitten und mich mit ihr gefreut.
Die Figuren haben allesamt ihre Macken, Ecken und Kanten. Das macht sie wahrscheinlich so menschlich. Auch wenn, gerade die männlichen Hauptprotagonisten, als sehr attraktiv dargestellt werden, so gibt es auch die Durchschnittspersonen. Diese Mischung finde ich genauso gelungen wie die abwechslungsreichen Handlungen. Delphi entwickelt sich im Laufe des Buches rasant zu einer selbstbewussten Frau.
Mein Fazit ist, dass ich hier definitiv einen Sommerhin in Händen halte. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für alle, die eine humorvoll skurrile Liebesgeschichte mit einem himmlischen Schuss Spannung lesen wollen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Ein feiner, zarter Wohlfühlroman mit kleineren Gewitterwolken

Liebe, Scones und Küstenträume (Die kleine Burg in Irland)
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Um ihre Masterarbeit endlich fertig schreiben und sich über ein paar andere Dinge klar werden zu können, reist Susa spontan nach Irland. Eine einsame Burg soll ihr dabei helfen. Doch in der Burg ist sie ...

Um ihre Masterarbeit endlich fertig schreiben und sich über ein paar andere Dinge klar werden zu können, reist Susa spontan nach Irland. Eine einsame Burg soll ihr dabei helfen. Doch in der Burg ist sie dann doch nicht allein. Wird sie die Zeit trotzdem nutzen können, auch wenn ihr der gutaussehende David mehr und mehr ans Herz wächst?
Mit „Liebe, Scones und Küstenträume“ dürfen wir in ein kleines Fischerdörfchen in Irland reisen. Wie die Westküste wild ist, so ist dieser Roman von Hanna Holmgren ein feiner Roman zum Wohlfühlen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, die Geschichte liest sich wunderbar leicht und flüssig.
Bei der Handlung gibt es das eine oder andere Problem für die Protagonisten, aber grundsätzlich halten sich diese im Rahmen. Wir dürfen miterleben, wie sich das Liebesband um die Herzen von Susa und David festigt. Neben Gefühle beschreibt die Autorin aber auch die Landschaft und lässt Figuren aus dem ersten Band kurzzeitig auftauchen. Obwohl dies der zweite Band der Reihe ist, so kann man ihn unabhängig lesen.
Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung wenn man abtauchen möchte. Der Roman ist zart wie eine Wolke hinter der die Sonne hervorblickt.

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