Cover-Bild Mitternachtsschwimmer
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 15.07.2024
  • ISBN: 9783832168292
Roisin Maguire

Mitternachtsschwimmer

Roman
Andrea O'Brien (Übersetzer)

Ballybrady, ein kleines Dorf an der irischen Küste. Hier lebt Grace allein und zurückgezogen. Ihre Tage verbringt sie mit Schwimmen, Quilten und ihrem Hund. Grace ist stur und ruppig, dann wieder eine Seele von Mensch. Um Geld zu verdienen, vermietet sie ein Cottage an Touristen. Touristen wie Evan, der an einem tragischen Verlust zu zerbrechen droht. Eine Woche in Ballybrady soll ihn wieder auf Kurs bringen – doch es kommt alles anders. Und Evan erkennt, dass es Hoffnung geben kann, auch wenn man glaubt, alles verloren zu haben.
Ein berührender, kluger Roman, der von Liebe und Freundschaft erzählt, von Verlust und Trauer, aber auch von Hoffnung und von der Kraft der Gemeinschaft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2024

Trendthema Irland?

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2024 scheint das Jahr irischer Autor:innen zu sein? Auf jeden Fall ist "Mitternachtsschwimmer" nur einer von einigen irischen Romanen, die dieses Jahr auf den deutschen Markt gebracht wurden.
Es ist ein ...

2024 scheint das Jahr irischer Autor:innen zu sein? Auf jeden Fall ist "Mitternachtsschwimmer" nur einer von einigen irischen Romanen, die dieses Jahr auf den deutschen Markt gebracht wurden.
Es ist ein ruhiger Roman über Themen wie Natur, Freundschaft und Außenseitertum, den man zurecht in einem Atemzug mit "Leonard und Paul" nennen kann - auch wenn er für mich nicht ganz an diesen herankommt.
Vielleicht lag es am leidigen Thema Corona, das man eigentlich nicht durch Lektüre wieder ins Bewusstsein geholt bekommen möchte... Wobei die Pandemie nur der Auslöser für einige Ereignisse im Buch ist, die vielleicht so oder so passiert wären. Und die haben mir wiederrum sehr gut gefallen. Sie lesen sich sehr natürlich, es sind Probleme, wie sie wirklich im Alltag auftreten könnten. Auch die Figuren mochte ich sehr gerne und ihre Entwicklung hat mich positiv überzeugt. Lediglich die S*xszene wäre für meinen persönlichen Geschmack überflüssig gewesen.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Schwere Zeiten

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In diesen befindet sich nicht nur Evan, der Protagonist dieses Romans, sondern ein großer Teil der Menschheit: wir befinden uns nämlich im März 2020.

Sie erinnern sich? Ja, genau, der erste ...

In diesen befindet sich nicht nur Evan, der Protagonist dieses Romans, sondern ein großer Teil der Menschheit: wir befinden uns nämlich im März 2020.

Sie erinnern sich? Ja, genau, der erste Covid-Lockdown erfolgte! Und keiner von uns konnte das einordnen. Und erst recht wusste niemand, was ihm bevorstand.

Bei Evan jedoch hatte es früher begonnen: er fühlt sich schuldig am Tod seines kleinen Töchterchens, der definitiv überhaupt nichts mit der Pandemie zu tun hat. Und leidet unter dem Verhalten seiner Frau, die auf Abstand gegangen ist und ihn bittet, für einige Zeit auszuziehen. Evan landet in einem winzigen Ort am Meer, bei seltsamen, verschrobenen Menschen.

Er fühlt sich denkbar fehl am Platz - bis sein Sohn zu ihm kommt und auf seine ganz besondere Art dafür sorgt, dass die Dörfler sich öffnen, nicht zuletzt die Einzelgängerin Grace, Vermieter der beiden "Jungs".

Ein warmherziger Roman, der gleichwohl nicht nur warmherzige Momente beinhaltet. Die Autorin wagt es, auch mal ungewöhnliche Positionen einzunehmen, über den Tellerrand hinauszublicken. Und sie mag definitiv nicht alle ihre Figuren, was ich als Leserin durchaus genossen habe.

Ein Roman für LeserInnen, die es sanft und ruhig, aber gerne auch mal ungewöhnlich mögen!

Veröffentlicht am 08.08.2024

Rau, launisch, direkt

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Eigentlich hat mir »Mitternachtsschwimmer« gut gefallen. Das Lesen an sich habe ich wirklich genossen - doch mein Fazit wird von ein, zwei Kleinigkeiten überschattet, die sich im Roman nicht richtig angefühlt ...

Eigentlich hat mir »Mitternachtsschwimmer« gut gefallen. Das Lesen an sich habe ich wirklich genossen - doch mein Fazit wird von ein, zwei Kleinigkeiten überschattet, die sich im Roman nicht richtig angefühlt haben.

Die Sprache ist mir gleich besonders aufgefallen: rau wie die See, launisch, direkt und ohne Schnickschnack, denn das hat die Geschichte wirklich nicht nötig gehabt. Auf mich hat der Text dadurch sehr authentisch und von Grund auf ehrlich gewirkt.

Evan, den ein schrecklicher Verlust nach Ballybrady getrieben hat, ist während des Lockdowns plötzlich mit Schuld, Trauer, Freundschaft und Vatersein konfrontiert. Er durchlebt Höhen und Tiefen und findet inmitten des Lockdowns ungeahnten Frieden. Grace, die ihrem Namen so gerecht und ungerecht werden konnte, wie es nur ging, begleitet ihn hierbei zuerst distanziert, doch steht dann im weiteren Verlauf unmittelbar und unterstützend an Evans Seite. Mit ihrer schrulligen Art sticht sie sogar zwischen den größten Exzentrikern des Dorfes hervor - was sie neben ihrer besonderen Schroffheit auch liebenswert macht.

Trotz des Tiefgangs habe ich allerdings an ein paar Stellen ein echtes Profil vermisst. Ja, die Figuren hatten Ecken und Kanten, doch waren sie in erster Linie einfach nur wahrnehmbar, aber nicht bis ins Detail ausgefeilt.

Leider empfand ich ausgerechnet auch den Schluss dann als enttäuschend; als sei ich in der Erzählung verrutscht und lese plötzlich das Ende einer ganz anderen Geschichte. Letztendlich hat mir eine einzige Wendung die Befriedigung eines in sich geschlossenen Endes genommen.

Davon abgesehen habe ich eine angenehme Entschleunigung erfahren und war abseits der Alltagshektik. »Mitternachtsschwimmer« ist auf vielen Ebenen eine bereichernde und damit auch eine empfehlenswerte Geschichte.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Ein Neuanfang in verrückten Zeiten

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Ballybrady heißt das malerische Dorf, indem sich der Fotograf Evan neu sortieren will. Eine Ehekrise, Selbsthass und die Trauer, um seine verstorbene Tochter, haben ihn aus der Bahn geworfen und an die ...

Ballybrady heißt das malerische Dorf, indem sich der Fotograf Evan neu sortieren will. Eine Ehekrise, Selbsthass und die Trauer, um seine verstorbene Tochter, haben ihn aus der Bahn geworfen und an die irische Küste gespült. Aus einer kleinen Auszeit wird durch den Lockdown eine Bewährungsprobe, die neue Erfahrungen und Verbindungen bereithält, die nur eins bedeuten können: Veränderung. Grace ist die spannendste Figur. Sie ist eigen und schroff. Es gibt so einiges, was sie aufregt. Sogar ihr hässlicher Hund kann es ihr nicht recht machen. Die vielen Touristen schon gar nicht. Als Vermieterin von Evans begegnet sie ihm mit ablehnender Skepsis, und zieht es vor, in Ruhe zu beobachten.
Erzählt wird der Roman aus diesen zwei Perspektiven. Als der achtjährige, taube Luca seinen Vater besucht, kommt mehr hoffnungsvoller Schwung in die Handlung, die auch von Liebe und Freundschaft erzählt. Der atmosphärische Schreibstil ist ruhig und schlicht. Jedoch wird es im Verlauf auch mal richtig spannend. Es waren aber besonders die Charaktere und ihre Entwicklung, die mich unterhalten konnten. Ingesamt war es eine berührende Geschichte über schicksalshafte Begegnungen, in der es auch darum geht, den Mut zu haben, man selbst zu sein.

Veröffentlicht am 03.08.2024

Seelenblicke

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Ballybrady an der irischen Küste, tönt für mich so herrlich nach Ruhe, Abgeschiedenheit und der unendlichen Weite des Meeres. Genau der richtige Ort um über sich selber, sein Leben und sein Umfeld nachzudenken, ...

Ballybrady an der irischen Küste, tönt für mich so herrlich nach Ruhe, Abgeschiedenheit und der unendlichen Weite des Meeres. Genau der richtige Ort um über sich selber, sein Leben und sein Umfeld nachzudenken, passiert dies noch dazu während dem Lockdown bleibt genügend Zeit um sein Leben danach anders auszurichten.

So passiert es Evan, der gezwungenermaßen während des Corona Lockdowns im Cottage, das ihm die menschenscheue, ja ruppige Grace vermietet, verweilen muss. Oft ohne Internetverbindung und damit mit genügend Zeit sein Leben einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen, sein Leben zu überdenken, an einem grausamen Verlust fast zu zerbrechen um ihn vielleicht doch irgendwann annehmen zu können und ein Menschenkind das erste Mal überhaupt im Leben wirklich zu sehen. Sein gehörloser Sohn Luca.

Die Charakteren in diesem Buch harmonieren so gut miteinander, Grace mit ihrer ruppigen Art, die ein Gefluche an den Tag legt, dass ich oft schmunzeln musste, jedoch in ihrem innersten eine sensible, feinfühlige Seele ist. Zusammen mit ihrer Nichte Abby konnte sie Luca und auch Evan abholen und ihnen die Wichtigkeit der kleinen immateriellen Dinge zeigen. Evan dem bislang der Blick für das Wichtige direkt vor seinen Augen gefehlt hat und Becky die mit ihrer quirligen Art die zeitweise vorhandene Melancholie aufzulockern vermochte.

Eine Geschichte wie die irische See, tiefgründig, eisig, stürmisch und aufbrausend und doch auch immer wieder ruhig, entschleunigend und der Seele guttuend.

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