Cover-Bild Der Name der Rose
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10,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 688
  • Ersterscheinung: 01.08.2008
  • ISBN: 9783423210799

Der Name der Rose

Roman

Der Weltbestseller in neuer Ausstattung

Der englische Franziskanermönch William von Baskerville ist in einer delikaten politischen Mission unterwegs in eine italienische Benediktinerabtei. Dort gerät er, zusammen mit seinem etwas unbeholfenen, jungen Adlatus Adson von Melk, in einen Strudel von kriminellen Ereignissen und drastischen Versuchungen. Aber nicht umsonst stand William lange Jahre im Dienste der heiligen Inquisition. Das Untersuchungsfieber packt ihn. Er sammelt Indizien, entziffert magische Zeichen, entschlüsselt Manuskripte und dringt immer tiefer in ein geheimnisvolles Labyrinth vor, über das der blinde Seher Jorge von Burgos wacht ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2024

Brilliant

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William von Baskerville reist mit seinem jungen Assistenten Adson auf seiner Mission durch den Apennin. Beide wollen dort übernachten, doch William stoplert hier geradezu über ermordete Brüder.

Als ehemaliger ...

William von Baskerville reist mit seinem jungen Assistenten Adson auf seiner Mission durch den Apennin. Beide wollen dort übernachten, doch William stoplert hier geradezu über ermordete Brüder.

Als ehemaliger Ermittler der Inquisition kann er seine detektivischen Neigungen nicht unterdrücken und stößt dabei auf mystische Zeichen, geheimnisvolle Texte und eine äußerst seltsame Bibliothek.

Während Adson in einen tiefen Zwiespalt zwischen der wahren Welt und der Welt im Glaube Jesu gerät, kommt William der Aufklärung der Morde immer näher. Die Erkenntnis, das beide sich in großer Gefahr befinden und dann auch noch die Inquisition selbst aus Rom anrückt, scheint aber weder William auf seiner Mördersuche aufzuhalten wie Adson, den große Gewissensbisse plagen.
Fazit

Ein wunderbar spannendes und abenteuerliches Buch über die Macht des Glaubens, die unglaubliche Macht der katholischen Kirche und einer Inquisition, die aus reinem Unwissen gegenüber der Naturwissenschaften entstanden ist. Es ist eines der wenigen Meisterwerke, die ebenso brillant verfilmt wurden.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Absolute Leseempfehlung

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„Der Name der Rose“ ist der Debütroman des italienischen Schriftstellers Umberto Eco aus dem Jahr 1980. Es ist ein historischer Kriminalroman, der in einem italienischen Kloster im Jahr 1327 spielt. Der ...

„Der Name der Rose“ ist der Debütroman des italienischen Schriftstellers Umberto Eco aus dem Jahr 1980. Es ist ein historischer Kriminalroman, der in einem italienischen Kloster im Jahr 1327 spielt. Der Franziskanermönch William von Baskerville und Adso von Melk, ein unter seinem Schutz reisender Benediktinernovize, treffen in eben diesem Kloster zu einer theologischen Debatte ein, bei der es um einen Streit zwischen Papst Johannes XXII. und den Franziskanern geht, die der Ketzerei verdächtigt werden. Als Adelmo von Otranto, der für seine Illustrationen als Buchmaler sehr geschätzt wird, tot aufgefunden wird, soll William von Baskerville auf Wunsch des Abtes Abo von Fossanova, sich dieses Falles annehmen.
Neben der Krimihandlung ist es dem Autor gelungen, die Atmosphäre in einem Kloster zu jener Zeit, aber auch die Ansichten und wissenschaftlichen Erkenntnisse wunderbar zu verknüpfen. Auch die einzelnen Charaktere haben Tiefe und bestechen durch ihre gute Charakterisierung. Trotz der ca. 600 Seiten wurde es nie langweilig, stetig geschah etwas Unerwartetes bzw. Überraschendes. Der Schreib- und Erzählstil tut jeweils sein übriges um ein sehr intensives aber auch unterhaltsames Lesevergnügen zu haben. Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen und vergebe volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Unbedingt lesen, ein Meisterwerk!

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Der englische Franziskanermönch William von Baskerville ist in einer delikaten politischen Mission unterwegs in eine italienische Benediktinerabtei. Er wird begleitet von seinem jungen Adlatus Adson von ...

Der englische Franziskanermönch William von Baskerville ist in einer delikaten politischen Mission unterwegs in eine italienische Benediktinerabtei. Er wird begleitet von seinem jungen Adlatus Adson von Melk und gerät dort in einen Strudel von kriminellen Ereignissen und drastischen Versuchungen. Doch William stand lange Jahre im Dienste der heiligen Inquisition und weiß zu ermitteln. Der Abt bittet ihn um Aufklärung und so sammelt William Indizien, entschlüsselt Manuskripte und legt Geheimnisse und religiöse Konflikte frei, die mit der Bibliothek verbunden zu sein scheinen.

Diesen Roman habe ich kurz nach seinem Erscheinen 1982 erstmalig gelesen und war sofort von der grandiosen Erzählkunst Umberto Ecos begeistert. Auch wenn man sich auf die begnadete Sprache etwas einstellen muss, kann man alles gut verstehen und wird in die Geschichte unweigerlich hinein gezogen. Die lateinischen Begriffe werden am Ende des Buches erklärt und so konnte ich mich ohne eigene Lateinkenntnisse gut zurecht finden.

Adson von Melk ist der Erzähler, er ist allerdings inzwischen ein Greis und gibt rückblickend die Ereignisse aus seiner Novizenzeit im Kloster wieder. Der Aufenthalt bei den Benediktinern dauerte eine Woche und so erfolgt auch die Kapiteleinteilung.

Die Tage orientieren sich nach dem strikten Tagesablauf der Mönche und ihrer vielen Gebete und der Essenszeit. Diese Struktur hat mich sehr beeindruckt.
Die Handlung ist gespickt von grausamen Morden und Intrigen, sie wird getragen von der dunklen unheimlichen Atmosphäre im mittelalterlichen Kloster und man taucht in diese andere Welt des Klosterlebens ein.

Dabei begleitet man William mit seinem umfassenden Wissen und seiner kriminalistischen Beobachtungsgabe und der Vergleich zu Sherlock Holmes drängt sich auf. William passt mit seiner Aufgeklärtheit eigentlich nicht in diese von Aberglauben und starrem religiösen Gedankengut getragenen Zeit. So kann Adson viel von ihm lernen und der Leser gleich mit. Die Mordaufklärung ist spannend, aber die Konflikte innerhalb der Kirche sind der eigentliche Schauplatz der Handlung.

Dem Roman anzumerken ist die ausführliche und vielseitige Recherche des Autors über politische und religiöse Streitfragen und Machtkämpfe, philosophisches Gedankengut und über die Geißel des Mittelalters, die grausame Inquisition. Diese Themen sind einzigartig in die Handlung eingeflochten und mit großem Geschick interessant dargestellt.

Es wird ein gut vorstellbares Bild des mittelalterlichen Klosterwesens gezeichnet, das Vorbildcharakter hat und in die Materie einführt. Dieses Eintauchen in eine andere Zeit, in eine unbekannte Klosterwelt und in ein unheimliches Gewirr aus Machtkämpfen, Selbstgeisselung und falsch verstandenem Glauben bringt eine Spannung mit sich, die erschaudern lässt.


Diesen genialen historischen Klassiker sollte man gelesen haben. Die Krimihandlung garantiert eine fesselnde Lektüre, die Sprache versetzt den Leser ins Mittelalter und das Klosterleben wird bildhaft deutlich. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Ergründen der Welt

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Als Erstlingswerk sicherte „Der Name der Rose“ dem italienischen Romanciers und Semiotikprofessors Umberto Eco auf Anhieb einen Platz unter den angesehensten zeitgenössischen Schriftstellern.

Der englische ...



Als Erstlingswerk sicherte „Der Name der Rose“ dem italienischen Romanciers und Semiotikprofessors Umberto Eco auf Anhieb einen Platz unter den angesehensten zeitgenössischen Schriftstellern.

Der englische Franziskaner William von Baskerville reist mit dem ihm anvertrauten Novizen Adson von Melk im November 1327 zu einer Benediktinerabtei im nördlichen Apennin. Dort soll er ein Kolloquium von Vertretern der Kurie und des Franziskaner-Ordens vorbereiten, wobei es um die Frage geht, ob die Kirche besser arm wäre, oder ob sie mit Macht und Reichtum prunken soll, wie es der in Avignon residierende Papst tut. Im Kloster sterben innerhalb weniger Tage fünf Personen: der Buch- Illustrator, der Übersetzer, der Bibliotheksgehilfe, der Apotheker und der Bibliothekar selbst. Der Abt bittet den für seinen Scharfsinn bekannten Besucher, die Todesfälle aufzuklären, wobei Adson ihm hilft. Obwohl oder gerade weil ihnen der Zugang zur Klosterbibliothek verwehrt ist, vermuten sie dort schon bald den Schlüssel für die Lösung des Rätsels.

Lebendige Schilderungen verknüpft mit philosophischen Reflexionen

Umberto Eco hat die atemberaubende Geschichte, die sich im November 1327 in einem norditalienischen Kloster zugetragen haben soll, in eine doppelbödige Rahmenhandlung eingebettet. Ein gewisser Abbé Vallet überlieferte in seinem Werk eine mittelalterliche Handschrift, bei dem es sich um den Lebensbericht des Mönchen Adson von Melk handelte.
Der Autor warnt den Leser der deutschen Ausgabe: „Der geneigte Leser möge bedenken: Was er vor sich hat, ist die deutsche Übersetzung meiner italienischen Fassung einer obskuren neugotisch-französischen Version einer im 17. Jahrhundert gedruckten Ausgabe eines im 14. Jahrhundert von einem deutschen Mönch auf Lateinisch verfassten Textes.“
Als Kriminalroman angelegt bietet das Werk jedoch weit mehr als lediglich die detektivische Aufklärung mysteriöser Todesfälle. So nimmt Eco den Leser gefangen, indem er ihn tief in das mittelalterliche Leben, das philosophische und theologische Denken dieser Zeit und ihre Moral eintauchen lässt. Er entführt ihn in einen historischen Konflikt von grosserTragweite. Lebendige Schilderungen der Lebenswirklichkeit des mittelalterlichen Menschen verknüpft er äusserst geschickt mit philosophischen Reflexionen über zentrale Lebensthemen wie Glauben, Liebe, Leidenschaft und Tod.

Ein historischer Roman in Form eines Kriminalromans

Der Wälzer zieht den Leser in seinen Bann – trotz langatmiger Einschübe, die als Erklärung gedacht sind und zugleich den bedächtigen Rhythmus des Lebens in der mittelalterlichen Abtei wiedergeben sollen. Auch zahlreiche lateinische Zitate würzen die Lektüre des Romans (mit Übersetzung im Anhang). Nicht vor der Schlussszene durschaut der Leser, wie witzig, intelligent und fantasievoll der historische Roman in Form eines Kriminalromans aufgebaut ist.

Spannend und gelehrt zugleich

Viel ist die Rede von Wollust und Unzucht, von der Hoffart des Geistes, von Häretikern, von Chiromanten, simonistischen Priestern und anderen Sonderlichkeiten, die man in einem Roman nicht unbedingt erwarten und lesen wollen würde. Wer interessiert sich schon für langatmige Predigten über den Antichristen? Wer für die Unterschiede zwischen Waldensern und Albigensern und all den anderen christlichen Sekten des Mittelalters, die hier so genau aufgezeigt werden? Erstaunlicherweise ist es Umberto Eco gelungen, aber gerade damit ein Millionenpublikum anzulocken. Als Professor für Philosophie und Semiotik hat es Eco sich nicht nehmen lassen, weite Teile seines dickleibigen Werks mit sophistischen Betrachtungen zu füllen. So ist sein Buch alles auf einmal: Krimi, Sozialgeschichte und philosophisches Traktat, spannend und gelehrt zugleich.

Animation zur Lektüre weiterer Texte

So, wie der Roman mit einem Zitat beginnt und auch mit einem Zitat aufhört, so zitiert der gesamte Text unentwegt und verweist somit auf unzählige weitere Texte: auf das Hohelied Salomons, auf Sherlock Holmes oder auf Jorge Luis Borges. So soll der Leser zur Lektüre weiterer Texte animiert werden.

Dinge sind vergänglich, es bleiben nur Namen

Auch ein Lehrsatz der Semiotik wird hierin verdeutlicht: Zeichen sind Leerstellen, die ausgefüllt werden müssen. So ist auch der letzte Satz des Romans zu verstehen, der zugleich den Titel erklärt: „Stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus.“ – „Die Rose von einst steht nur noch als Name, uns bleiben nur nackte Namen.“ Dinge sind vergänglich, nur ihre Namen bleiben.

Hoffnung, die Welt zu ergründen

Eco hat ein Buch über Bücher geschrieben, darüber, was Erzählen bedeutet und ob sich die Welt überhaupt in Worte fassen lassen kann, ob sie begriffen werden kann. Nicht zufällig erweist sich die sagenumwobene Bibliothek der Mönche als ein Labyrinth, in dem man sich leicht verlaufen kann. Hier treffen Willam und Adson auf eine „Wissenschaft im Dienst der Verschleierung statt der Erleuchtung“. Am Ende geht die Bibliothek in Flammen auf – und damit die Hoffnung, die Welt wirklich ergründen zu können, wenn es diese denn jemals gegeben hat.