Großartige Fortsetzung der Norderney – Saga zur Zeit des 1. Weltkriegs
Sturm über dem InselsalonDer 1. Weltkrieg ist ausgebrochen. Frieda und Grete sowie Jakomina müssen sich auf der Insel nun alleine behaupten. Die Insel hat sich verändert. Durch den Krieg und das Beherbergungsverbot fehlen die ...
Der 1. Weltkrieg ist ausgebrochen. Frieda und Grete sowie Jakomina müssen sich auf der Insel nun alleine behaupten. Die Insel hat sich verändert. Durch den Krieg und das Beherbergungsverbot fehlen die Gäste und somit auch die Einnahmen. Es sind schwierige Zeiten für die gesamte Bevölkerung. Dazu kommen das Hoffen und Bangen um die Ehemänner, die Lebensmittelknappheit und das Elend und Leid der verletzten Soldaten. Frieda versucht den Salon am Laufen zu halten während Grete sich als Krankenschwester nützlich macht.
Durch die Vorstellung der Hauptpersonen der Geschichte zu Beginn des Buches war ich sehr schnell gedanklich auf der Insel Norderney und im Inselsalon, obwohl ich den 1. Band schon vor einiger Zeit gelesen habe. Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Geschichte von Frieda und Grete gefreut. Die Autorin schreibt wie gewohnt flüssig. Das Buch ist leicht zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Durch die anschauliche Schreibweise fühlt man sich sofort auf die Insel Norderney ins Jahr 1914 versetzt. Immer wieder fließen historische Tatsachen in die Geschichte ein, so dass es dem Leser*in nicht schwerfällt, sich gedanklich in die Vergangenheit zu versetzten. Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht von Frieda und Grete. Beide Protagonistinnen haben mir gut gefallen. Frieda ist eine starke Frau, die sich für den Salon und ihre gesamte Familie einsetzt. Ihre Kreativität ist ihr in den schwierigen Zeiten eine große Hilfe. Sie scheut sich nicht in dieser turbulenten Zeit selbst einige Opfer zum Wohle des Inselsalons und auch der Familie zu bringen. Ein bewundernswerter Charakter und eine bewundernswerte Frau. Auch Grete hat mir sehr gut gefallen. Sie trägt ihren Teil zur Gemeinschaft Norderneys bei, indem sie als Krankenschwester den Verletzten und den Soldaten hilft. Das ist ganz bestimmt in Kriegszeiten keine leichte Aufgabe.
Ganz besonders toll fand ich, wie die Autorin die historischen Fakten in die Geschichte eingebaut hat. So habe ich ganz nebenbei interessante Dinge über Norderney zur Zeit des 1. Weltkrieges erfahren. Dadurch, dass die Tatsachen in der Geschichte kursiv gedruckt sind, erkennt man sie leicht und ich musste vor lauter Interesse sofort im Internet recherchieren. Das hat mir zusätzliche Informationen ermöglicht (neuerdings habe ich deshalb einen Ohrwurm), die mich gedanklich noch besser in die damalige Zeit versetzt haben. Ein leckeres Rezept von der Ostfriesentorte, das im hinteren Teil des Buches abgedruckt ist, finde ich prima. Das Rezept werde ich bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren. Die liebevoll gestalteten Innenseiten des Covers runden das Ganze ab. Durch den Stadtplan von Norderney kann man sich sehr gut vorstellen, wo was in der Geschichte stattgefunden hat. Dass sogar im hinteren Teil auf den Innenseiten des Covers ein Inselgutschein abgedruckt wurde, fand ich großartig.
Fazit:
Der Autorin ist ein weiteres wunderbares Buch rund um den Inselsalon, Frieda und Grete gelungen. Es hat mir unheimlich viel Lesevergnügen bereitet. Band 2 ist für mich ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr und ich freue mich schon sehr auf Band 3 und 4 im nächsten Jahr. Für Liebhaber des historischen Romans bekommt das Buch von mir eine klare Leseempfehlung.