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Veröffentlicht am 11.08.2024

Der Rabengott

Der Rabengott
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Die Autorin Ann Leckie hat mit „Der Rabengott“ ihren ersten High- Fantasy- Roman geschrieben. Leckie ist durch ihre Science- Fiction- Werke recht bekannt geworden und hat einige Auszeichnungen für diese ...

Die Autorin Ann Leckie hat mit „Der Rabengott“ ihren ersten High- Fantasy- Roman geschrieben. Leckie ist durch ihre Science- Fiction- Werke recht bekannt geworden und hat einige Auszeichnungen für diese bekommen.

Klappentext:
Seit Jahrhunderten wird das Königreich Iraden von einem Gott beschützt: Er heißt der Rabe und residiert in einem Turm in der mächtigen Hafenstadt Vastai. Von dort wacht er über das Reich. Seinen göttlichen Willen lässt er über einen Rabenvogel an seinen menschlichen »Statthalter« kundtun. Der Vogel des Rabengottes ist tot, und die göttliche Regel schreibt vor, auch der „Statthalter“ muss unverzüglich sterben, um Platz für seinen Nachfolger zu machen. Als Mawat, der rechtmäßige Erbe, mit seinem Freund, dem Kämpfer Eolo, in der Hauptstadt eintrifft, sitzt bereits ein Regent auf dem Herrscherstuhl – sein Onkel. Mawats Zorn kennt keine Grenzen und während er versucht, sein Reich zurückzuerobern, entdeckt Eolo, dass der Turm des Raben ein dunkles Geheimnis birgt: In seinem Fundament harrt eine Prophezeiung, die, wenn sie sich erfüllt, Iraden für immer zerstören könnte

Der Name Ann Leckie ist vielen Science- Fiction- Lesern ein Begriff. Jedoch ist dies nicht mein bevorzugtes Lesegenre, sodass ich bisher noch kein Werk aus der Feder von dieser Autorin gelesen habe. Jedoch hat mich dieses Fantasy- Werk vom Klappentext her angesprochen und mein Interesse war geweckt. Ohne große Erwartungen oder Anforderungen bin ich an dieses Buch herangegangen, dennoch habe ich etwas Anderes bekommen, als ich zunächst gedacht hatte.
Zunächst möchte ich die gelungene Gestaltung erwähnen. Schon die wunderbare Gestaltung auf den ersten Seiten steigert die Vorfreude auf das Buch und auch die interessante Karte ist ein genauerer Blick wert. Diese habe ich während des Lesens gerne zu Rate gezogen, damit ich mich besser orientieren konnte. Am Ende befindet sich noch eine Übersicht der handelnden Charaktere, welche ebenfalls hilft, den Überblick zu bewahren.
Die Autorin hat in „Der Rabengott“ eine interessante und vielseitige Welt erschaffen. Auch bekommt der Leser hier einige Informationen zu ihrer Entstehung und der Vergangenheit, was diese Welt geprägt hat und wie gewisse Traditionen entstanden sind. Diese Einblicke in die fiktive Welt fand ich interessant und wichtig, auch für das aktuelle Geschehen.
Hervorstechend ist bei diesem Fantasybuch definitiv der außergewöhnliche Erzählstil. Die Perspektive ist aus der zweiten Person Singular und der menschliche Protagonist wird dadurch angesprochen. Zeitweise fand ich diese Erzählweise recht interessant und hat packende und ungewöhnliche Aspekte zu bieten. Jedoch hat man durch diese Besonderheit als Leser auch das Gefühl, dass quasi jemand von oben das Geschehen betrachtet, somit nicht die Geschichte live erlebt hat und dann nacherzählt, was passiert ist. Man hat das Gefühl, dass ein allwissendes göttliches Wesen den Menschen das Gesehene wiedergibt. Dadurch entsteht eine gewisse Distanz zum Geschehen. Dies hat dazu geführt, dass ich mich selbst eher als passiven Zuschauer angesehen hatte und nicht das Gefühl hatte, aktiv dabei zu sein. Zu dem Protagonisten Eolo konnte ich dadurch keine richtige Bindung aufbauen und so kam ich mir als Leser eher wie ein Beobachter aus größerer Entfernung vor. Auch wird das Buch in zwei Perspektiven erzählt. Der eine Strang widmet sich der Gegenwart. Hier wird die Geschichte von dem menschlichen Protagonisten Eolo erzählt, jedoch mit bereits erwähnter Distanz zum Geschehen, sodass mir Eolo nicht wirklich ans Herz gewachsen ist. Der andere Erzählstrang umfasst die Vergangenheit einer recht alten Gottheit und damit auch die Entstehungsgeschichte dieser fiktiven Welt. Es gibt hier einige interessante Ansätze, man lernt die Welt und dessen Geschichte besser kennen. Auch ist dieser Strang von seiner Art wieder ganz anders als jener von Eolo. Auf der einen Seite fand ich diese Gegensätze recht ansprechend, aber auf der anderen Seite haben sie teilweise meinen Lesefluss gestört.
Meiner Meinung nach ist es der Autorin leider auch nicht gelungen, die Spannung konstant hoch zu halten. Es gab Passagen, welche ich recht vielversprechend fand, wo ich einfach mehr erfahren wollte. Und dann gab es wieder Szenen, welche sich in die Länge gezogen habe, wo mich zum Teil auch die Auflösung des Problems nicht weiter gepackt hat. Allgemein entwickelt sich die Geschichte eher gemächlich. Wer hier ein actionreiches Abenteuer sucht, der sucht hier eher vergeblich. Es gibt zwar ein paar blutige Auseinandersetzungen, aber diese werden eher am Rande erzählt. Im Fokus steht eher ein Skandal, der aufgedeckt werden soll und die genauen Umstände untersucht werden und die Zusammenhänge erklärt werden.
Der menschliche Protagonist Eolo ist ansprechend angelegt. Dieser ist clever und handelt wohlbedacht. Er ist loyal gegenüber Mawat. Dieser ist ein erfahrender Kämpfer, wohl auch ein guter Taktiker. Doch zeitglich ist Mawat auch ein Hitzkopf, handelt nicht immer mit Bedacht und ist der Erbe des Statthalters des Rabens. Meiner Meinung nach hätte man aus der Konstellation der Charaktere mehr machen können, jedoch wurde meiner Ansicht nach hier Potential verschenkt.

Insgesamt hat die Autorin Ann Leckie mit „Der Rabengott“ ein außergewöhnlichen Fantasyroman geschrieben, welcher allein schon durch die Erzählperspektive hervorsticht. Es gibt einige interessante Ansätze, jedoch hätte ich mir in manchen Aspekten etwas Anderes gewünscht. Mir persönlich war dieses Buch zu passiv und konnte mich von der Umsetzung der Geschichte leider nicht vollständig überzeugen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 21.07.2024

Mord unterm Reetdach

Mord unterm Reetdach
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Der Sylt- Krimi “Mord unterm Reetdach“ stammt aus der Feder von Eric Weissmann. In diesem Krimi ermittelt der Immobilienmakler Kristan Dennermann in einem Mordfall, wenn auch nur bedingt freiwillig. Dieses ...

Der Sylt- Krimi “Mord unterm Reetdach“ stammt aus der Feder von Eric Weissmann. In diesem Krimi ermittelt der Immobilienmakler Kristan Dennermann in einem Mordfall, wenn auch nur bedingt freiwillig. Dieses Werk lässt sich ohne Vorkenntnisse aus anderen Werken des Autors lesen.

Klappentext:
Der Abend des traditionellen Sonnenwendfeuers endet mit einem Schock: die Leiche des Sylter Urgesteins Hinnerk Petersen wird in dessen Garten gefunden, alles deutet auf Mord hin. Auch Immobilienmakler Kristan Dennermann ist dabei, als der Tote entdeckt wird. Petersen hinterlässt ein prächtiges Anwesen, das Dennermann verkaufen soll. Schnell stößt der Makler auf gewisse Ungereimtheiten. Ging es um einen Erbschaftsstreit? Und was hat es mit dem Gerücht auf sich, der Verstorbene habe regelmäßig eine hübsche junge Prostituierte empfangen? Je intensiver Dennermann nachforscht, desto größer wird der Kreis der Verdächtigen. Und schon bald hat der Killer es auch auf ihn abgesehen …

Ich persönlich greife ganz gerne mal zu einem Regionalkrimi, wobei mich hier eher Kriminalromane aus dem Norden reizen. Bisher hatte ich noch kein Werk von Eric Weissmann gegriffen, der Klappentext klang vielversprechend und so habe ich mich an dieses Werk ohne große Erwartungen herangewagt.
Der Schreibstil ist recht einfach gehalten und der humoristische Unterton ist recht angenehm und fügt sich gut in die Story ein. Innerhalb der Mordermittlungen gibt es einige wörtliche Reden und Dialoge zwischen den Charakteren, sodass dieses Buch recht lebendig wirkt. All dies hat dazu geführt, dass sich „Mord unterm Reetdach“ flüssig und zügig lesen lässt. Jedoch konnte meiner Meinung nach nicht die Spannung über das komplette Buch konstant oben gehalten werden. Manchmal tritt der Protagonist ein wenig auf der Stelle herum und ist eher mit seinen persönlichen Schwierigkeiten beschäftigt. Dies hat ein wenig meinen Lesefluss gestört. Interessant dargestellt fand ich dagegen den Kriminalfall an sich. Stück für Stück kommen hier neue Erkenntnisse zu Tage und so langsam setzt sich das Puzzle zusammen. Als Leser kann man fleißig miträtseln, was genau hinter dieser Tat steckt. Dafür ist es ein leichter Roman, welchen man perfekt zwischendurch lesen kann. Die Geschichte ist locker und die blutigen Szenen sind nicht allzu detailliert. Man könnte diesen Sylt- Krimi schon als Strandlektüre bezeichnen.
Gelungen fand ich hier auch das Inselfeeling. Sylt ist eine interessante friesische Insel in der Nordsee, welche viele Facetten zu bieten hat. Man merkt dem Buch an, dass der Autor sich auf dieser sehr gut auskennt und weiß, wovon er schreibt. Als Leser bekommt man den Eindruck, dass der Autor teilweise aus seinen eigenen persönlichen Erfahrungen als Immobilienmakler schöpft und ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert. Auch kennt Weissmann die Insel und ihre Besonderheiten. Und so bekommt man das Gefühl, selbst auf Sylt zu sein und an der Seite von Dennermann zu ermitteln, wenn man auch nur durch Zufall in diese Ermittlungen hineingezogen wurde.
Der Kriminalroman wird aus der Sicht des Protagonisten Kristan Dennermann erzählt. Dadurch bekommt der Leser einen guten und vielseitigen Einblick in die Gedankengänge von diesem Charakter und erfährt aus erster Hand, was Kristan beschäftigt, was ihm durch den Kopf geht. Durch diese Perspektive wird einem der Protagonist gekonnt nähergebracht und steckt dadurch zusätzlich noch mitten im Geschehen. Jedoch empfand ich den Protagonisten Kristan stellenweise etwas sehr naiv. Er muss im Laufe seiner privaten Nachforschungen ein paar Anschläge, auch auf sein Leben, miterleben und dennoch lässt er sich von all dem nicht beeindrucken. Nur um dann ein paar Zeilen später doch noch mal darüber nachzudenken und zu erkennen, dass dies nicht wirklich clever war. Auch begibt er sich schon ziemlich blauäugig in manche Situationen, welche nicht wirklich einsehbar und vorhersehbar sind. Er provoziert die Gefahr, nur um dann verwundert zu sein, dass ja doch etwas Schlimmes geschehen ist. Kristan ist zwar eher zufällig in diese Situation geraten, aber dennoch steckt er sehr unbedarft seine Nase in gefährliche Situationen und stellt sich dabei nicht wirklich geschickt an. Auch sein Humor trifft bei mir persönlich nicht immer den richtigen Nerv. Auch muss ich negativ anmerken, dass mir die Erwähnungen von seinem Hund Prince of Wales einfach zu viel waren. Ich habe schon nach der dritten Wiederholung begriffen, wie wichtig dieser Corgi für Kristan ist und was dieser für ein toller Hund doch sei.
Die Auflösung von dem Mordfall fand ich stellenweise vorhersehbar. Ein paar Einzelheiten wurden vorher schon angedeutet und so manches konnte ich mir schon selbst zusammenreimen. Dennoch hat es Spaß gemacht, die genauen Zusammenhänge zu lesen und somit die Tat in seiner Gänze nachvollziehen zu können.

Insgesamt war der Sylt- Krimi „Mord unterm Reetdach“ von dem Autor Eric Weissmann ein leichter und unterhaltsamer Roman. Mir haben das Inselfeeling und der Fall an sich ganz gut gefallen. Dafür fand ich den Protagonisten teilweise etwas zu überspitzt gezeichnet. Für diesen Kriminalroman möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 20.05.2024

Meeresfriedhof

Meeresfriedhof
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Der norwegische Autor Aslak Nore hat mit seinem Thriller „Meeresfriedhof“ den Auftakt zu seiner Falck- Saga geschrieben. In diesem Buch wird die Familiengeschichte der Falcks erzählt, welche tiefe und ...

Der norwegische Autor Aslak Nore hat mit seinem Thriller „Meeresfriedhof“ den Auftakt zu seiner Falck- Saga geschrieben. In diesem Buch wird die Familiengeschichte der Falcks erzählt, welche tiefe und dunkle Geheimnisse vorzuweisen hat. Für dieses Werk sind keine Vorkenntnisse erforderlich, jedoch ist es hilfreich, wenn man sich ein bisschen in der Geschichte von Norwegen auskennt, besonders zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges.

Klappentext:
Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Hurtigrutenschiff mit norwegischen Zivilisten und deutschen Soldaten an Bord von einer englischen Mine getroffen und sinkt. Hunderte Menschen kommen ums Leben, so auch der Unternehmer und Reeder Thor »Store« Falck. Seine Frau, die junge Schriftstellerin Vera Falck, und ihr kleiner Sohn Olav werden wie durch ein Wunder gerettet. Fünfundsiebzig Jahre später geht Vera im Meer schwimmen und kehrt nicht mehr zurück. Mit ihr verschwindet auch das Testament, das sie sich kurz vor ihrem Tod hat aushändigen lassen. Ihr Sohn Olav, der Patriarch der Familie und Vorsitzender der einflussreichen SAGA-Stiftung, macht sich Sorgen: Hat seine Mutter das Testament in letzter Sekunde geändert und den verarmten Zweig der Familie bedacht? Und was hat es mit Veras Memoiren auf sich, die nach Fertigstellung in den 70er-Jahren vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt wurden? Olavs Tochter Sasha, die bisher immer auf seiner Seite war, ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, auch wenn sie sich gegen ihren mächtigen Vater stellen muss.

Mich persönlich hat der Klappentext neugierig gemacht. Ein Thriller, welcher in Norwegen spielt und ein untergegangenes Schiff, wobei die Umstände, welche zum Untergang geführt haben, ominös sind. Voller Vorfreude habe ich mich an diesen skandinavischen Thriller gewagt. Jedoch wurden meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt.
Zu Beginn des Buches ist ein Stammbaum der Familie Falck abgebildet. Diesen fand ich sehr hilfreich. Besonders zu Beginn musste ich diesen immer mal zu Rate ziehen, damit ich die Familienverhältnisse besser sortieren konnte.
Der Schreibstil ist eher nüchtern, aber dennoch bildgewaltig. Man kann sich die Landschaft Norwegens gut vorstellen. Dafür fehlt es mir persönlich hier an Emotionen, zwischen den Zeilen sind diese erkennbar – der Verlust und die Trauer um einen geliebten Menschen oder auch die Verwirrung, wenn das bisherige Weltbild auseinanderbricht. Aber mir persönlich war es zu indirekt, nicht wirklich spür- und greifbar. Auch muss man sich bei dem Thriller etwas mehr konzentrieren, um die Zusammenhänge zu erkennen. Dies ist kein Buch, welches man zwischendurch liest. Eine gewisse Konzentration ist erforderlich. Die Ereignisse sind stark miteinander verzahnt und oftmals spielt auch die politischen und historischen Geschehnisse von Norwegen eine Rolle. Dies ist nicht unbedingt eine leichte Kost. Auch wird der Thriller in mehreren Zeitebenen erzählt. Die Vergangenheit von Vera Falck, welche zu Beginn des Buches Selbstmord begeht, wird beleuchtet. Man erfährt, warum ihr damaliges Werk beschlagnahmt wurde. Was es mit dem Untergang des Hurtigrutenschiffes auf sich hat und wie die Familie Falck in all dies verwickelt ist. Auch ist ihr damaliges Manuskript in dem Werk abgedruckt, sodass es einen authentischeren Eindruck macht und ich persönlich fand die Idee und auch die Umsetzung mit den gefundenen Teilen des Manuskriptes interessant. Zusätzlich wird dieser Roman noch aus mehreren Erzählperspektiven geschildert. Dadurch bekommt der Leser einen vielseitigen Einblick in die Handlung. Außerdem ist man quasi nicht nur bei der einen Handlung dabei, sondern erfährt auch direkt von Gegebenheiten, welche man sonst nicht mitverfolgen könnte. An der Seite von Sasha erfährt man so einiges über die Familie Falck, es gibt hier ein paar Geheimnisse aufzuklären, auch wenn diese nicht immer von Vorteil sind und manche Familienmitglieder in ein anderes Licht rücken. Durch den Journalisten und Soldaten Johnny wird eine Perspektive aus dem Nahen Osten mit hineingebracht, wobei einem als Leser nicht sofort klar wird, wie diese Perspektiven zusammenhängen. Mir persönlich haben diese Ausflüge in den Nahen Osten nicht so zugesagt, aber dies ist bekanntermaßen Geschmackssache. Nach und nach bekommt man jedoch immer neue Einblicke und erkennt stückchenweise die Zusammenhänge. Das Familiengeheimnis beginnt zu bröckeln und sowohl die Charaktere als auch der Leser muss erkennen, dass nicht alles so ist, wie man zunächst vermuten würde.
Ich fand den Einstieg in den Thriller leider recht zäh und langatmig. Man muss hier erst einmal die Verhältnisse sortieren und meiner Meinung nach kam auch nicht wirklich Spannung auf. Besonders auf den ersten Seiten muss man sich ein wenig durchkämpfen und es hat mir leider keinen Spaß gemacht, zusammen mit den Charakteren in der Vergangenheit der Familie Falck zu schnüffeln. Auch die Personen waren mir persönlich zu unnahbar und nicht wirklich sympathisch. Manche Charaktere werden hier intensiver beleuchtet als andere und dennoch sind mir auch diese nicht ans Herz gewachsen und ich habe auch nicht mit ihnen mitgefühlt. Mich hat diese Geschichte rund um das Geheimnis der Familie Falck leider nicht wirklich berührt. Im Mittelteil ist die Spannung dann zwar etwas angestiegen, aber dennoch konnte mich die Handlung nicht vollständig in ihren Bann ziehen. Das Ende ist überraschend und kann noch ein wenig über das eher mittelmäßige Buch hinwegtrösten. Dennoch hätte ich mir mehr Spannung und vielleicht auch Action oder Tempo von diesem Buch erhofft.

Insgesamt hat der Autor Aslak Nore in seinem Thriller „Meeresfriedhof – Die Falck Saga 1“ die Vergangenheit und Geheimnisse der Familie Falck näher beleuchtet. Ich persönlich fand den Stil etwas zu nüchtern, die Handlung selbst leider nicht spannend genug und auch die Charaktere etwas zu emotionsarm. Dennoch wird hier ein interessanter Abschnitt der norwegischen Geschichte näher beleuchtet und es gibt ein paar Zusammenhänge, welche ich so nicht vermutet hätte. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben. Ob ich diese Reihe noch weiterverfolgen werde, weiß ich leider noch nicht.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Böse Mädchen sterben nicht

Böse Mädchen sterben nicht
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Die Autorin Christina Henry hat mit dem Roman „Böse Mädchen sterben nicht“ ihr neustes Werk auf den Markt gebracht. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse aus ihren bisherigen Büchern ...

Die Autorin Christina Henry hat mit dem Roman „Böse Mädchen sterben nicht“ ihr neustes Werk auf den Markt gebracht. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse aus ihren bisherigen Büchern gelesen werden.

Klappentext:
Drei Frauen, drei Storys und ein albtraumhafter Plan: Celia wacht in einem Haus auf, das nicht ihr eigenes ist. Dennoch behauptet ein ihr unbekanntes kleines Mädchen, ihre Tochter zu sein. Und dann ist da noch der unheimliche Kerl, der so tut, als wäre er Celias Ehemann ... Allie wollte eigentlich einen Wochenendausflug mit Freunden machen – doch landet sie in einer abgelegenen Hütte im Wald, wo ein Szenario aus einem Horrorschocker sie erwartet ... Um zu ihrer Tochter zurückzukehren, muss Maggie in einem tödlichen Spiel um ihr Leben kämpfen. Was ist stärker? Ihr Gewissen oder ihr Überlebensinstinkt?

Christina Henry hat sich durch ihre gruseligen Neuerzählungen von Klassikern wie Alice im Wunderland oder auch Peter Pan einen Namen gemacht. Bisher hatte ich noch kein Werk aus ihrer Feder gelesen, sodass ich mir mal einen eigenen Eindruck von ihrem Schaffen machen wollte. Und da mich der Klappentext von „Böse Mädchen sterben nicht“ angesprochen hat, habe ich dieses Buch spontan in die Hand genommen. Dieses Werk hat mich jedoch mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.
Die Autorin hat einen leichten Schreibstil, sodass sich der Roman flüssig und zügig lesen lässt. Jedoch gibt es hier immer mal ein paar Wortwiederholungen, welche manchmal meinen Lesefluss zum Stocken gebracht haben. Zeitgleich wird hier temporeich und voller Spannung erzählt, auch actiongeladen kann man dieses Werk beschreiben. Als Leser wird man in diesen Roman geworfen. Auf den ersten Seiten ergeht es dem Leser genauso wie den Charakteren. Ein fremdes Szenario, in dem man erst einmal seine neue, ungewohnte Umgebung sortieren muss und sich neu orientieren muss. Es ist zunächst noch alles ziemlich verwirrend und man hat auf den ersten Seiten erst einmal ein Fragezeichen im Gesicht. Aber dieses Gefühl legt sich mit der Zeit und es ergeben sich immer neue Erkenntnisse, langsam setzt sich das Puzzle zusammen.
Der Roman ist in vier Abschnitte eingeteilt. Im ersten Teil begleiten wir Celia. Sie wacht in einer fremden Stadt und in einem fremden Leben auf. Angeblich hat sie ein kleines Restaurant und einen Mann mitsamt Tochter. Leider kann sie sich an nichts davon erinnern. Dann geschieht auch noch ein Mord in der Nähe ihrer Arbeitsstätte, wobei Celia die ermordete Frau kannte und in ihrer Mülltonne gefunden hat. Ihr Mann verhält sich komisch und Celia hat den Eindruck, dass dies nicht ihr Leben ist, dass sie unter Drogen gesetzt wurde.
Im zweiten Teil begleiten wir Allie, welche ihren Geburtstag mit ihren Freunden feiern möchte. Jedoch verbringen sie diesen in einer verlassenen Holzhütte, das Szenario ähnelt einem Horrorfilm. In der Nacht werden sie bedroht und es wird gefährlich, nicht nur ein Freund verstirbt in diesem unheimlichen Setting.
Im dritten Abschnitt lesen wir noch Maggie, welche zusammen mit anderen Frauen in ein Labyrinth gesperrt werde, indem sie lebensbedrohliche Hürden meistern müssen. Ein Angehöriger von ihnen wurde jeweils entführt und sollten die Frauen nicht lebend aus den Labyrinth kommen, so wird auch dieser ermordet. Das Setting erinnert an Panem und es gibt auch ein paar weitere Erwähnungen von Literatur mit ähnlichen Szenarien.
Im letzten Teil werden die Stränge zusammengeführt und es gibt eine Erklärung, wie diese Geschichten und Schicksale der Frauen zusammenhängen, wie es überhaupt dazu gekommen ist.
Mir persönlich hat hier der Part von Allie und auch Maggie am besten gefallen. Sie sind starke und schlaue Charaktere, die in solch einer schwierigen Situation nicht vollkommen den Kopf verlieren. Sie sind taff und wollen dieser misslichen Lage entkommen. Celia ihr Part empfand ich nicht ganz so spannend, aber da ihre Geschichte der Einstieg in das Buch war und man sich als Leser erstmal orientieren musste, kann ich mir vorstellen, dass dies auch daran gelegen hat. Insgesamt hat mir das Buch inklusive dem dritten Teil gut unterhalten. Ich fand es spannend und war schon sehr darauf gespannt, was hinter diesen Ereignissen stecken könnte. Doch dann kam der vierte Teil, in dem die drei Handlungsstränge zusammengeführt worden sind und es zu einer Auflösung kam. Allein schon die Zusammenführung fand ich etwas plump. Aber dann diese Auflösung, jene war leider total unkreativ und so klischeebelastet. Mir persönlich hat dieser letzte Abschnitt den Spaß an dem Buch genommen. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin das Buch schnell fertig schreiben musste oder so ein wenig die Muse an dem Werk verloren hat und dann einfach ein Ende geschrieben hat, welches viel zu einfach und voller Vorurteile ist. Diese Lösung ist leider überhaupt nicht gelungen. Wenn dieses Ende nicht so geschrieben worden wäre, hätte das Buch definitiv eine bessere Bewertung von meiner Seite bekommen.

Insgesamt hat mich die Autorin Christina Henry mit ihrem Roman „Böse Mädchen sterben nicht“ mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die ersten drei Teile konnten mich überzeugen und haben sich auch zügig lesen lassen, waren spannend und temporeich. Aber leider hat mir die Auflösung und Erklärung, wie es zu den Szenarien überhaupt kommen konnte, überhaupt nicht zugesagt. Daher kann ich lediglich drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 16.03.2024

Wer das Schicksal zeichnet

The Lost Crown, Band 2: Wer das Schicksal zeichnet (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Die bekannte Autorin Jennifer Benkau hat mit „Wer das Schicksal zeichnet – The lost crown 2“ den Abschlussband zu ihrer Dilogie geschrieben. Hierbei spielt aber diese Reihe in derselben Fantasy- Welt, ...

Die bekannte Autorin Jennifer Benkau hat mit „Wer das Schicksal zeichnet – The lost crown 2“ den Abschlussband zu ihrer Dilogie geschrieben. Hierbei spielt aber diese Reihe in derselben Fantasy- Welt, wie auch schon die Reihe „One true queen“ und „Das Reich der Schatten“. Dennoch lässt sich ihre „The lost crown“- Reihe ohne weitere Vorkenntnisse aus vorherigen Werken lesen, jedoch sollte man meiner Meinung nach den ersten Band dieser Reihe „Wer die Nacht malt“ bereits gelesen haben, sonst kann man manchen Ausführungen und Zusammenhängen nur schwerlich folgen.

Klappentext:
Welche Farbe hat Verrat? Früher war sich Kaya sicher: Mirulay, ihr Entführer, ist der Feind. Und Nevan, ihrem besten Freund, kann sie vertrauen. Inzwischen weiß sie, dass sie Nevan nie wirklich gekannt hat, und Kaya und Miru teilen nicht nur die Runenmagie miteinander, sondern viel mehr. Doch für die Rebellion gegen den grausamen Herzog von Eshrian müssen sie alles riskieren. Als Kaya eine legendäre Krone stehlen soll, gerät sie in Gefahr. Denn es gibt etwas, wovor keine Magie der Welt sie schützen kann: Verrat.

Bisher habe ich aus der Feder von Jennifer Benkau nur den Vorgänger „Wer die Nacht malt“ gelesen, welcher mich jedoch damals nicht vollständig überzeugen konnte. Daher habe ich mir den Abschlussband dieser Dilogie gegriffen und wollte mir erneut einen Eindruck von ihren Werken machen.
Ich persönlich habe bei diesem Werk zum Hörbuch gegriffen. Dieses Hörbuch wird von zwei Sprechern vorgelesen, welche größtenteils abwechseln den männlichen und weiblichen Part für die Charaktere übernehmen. Viola Müller übernimmt den Part von Kaya und Sebastian Waldemer den von Nevan. Leider muss ich gestehen, dass mich die Sprecher hier nicht so in den Bann ziehen konnten, teilweise hatte ich Probleme der Geschichte zu folgen und irgendwann mitten drin hat mich das Hörbuch auch mal zwischenzeitlich verloren gehabt. Da musste ich mich ein wenig zwingen, dieses Hörbuch weiterzuhören. Leider fand ich besonders den männlichen Part nicht überzeugend, mir haben hier so ein bisschen die Emotionen oder auch die Begeisterung für den Inhalt beim Vorlesen gefehlt. Ich empfand die Stimmen streckenweise als monoton, mir persönlich haben sie nicht lebendig genug gelesen.
Der Schreibstil von Benkau ist erneut recht leicht und lässt sich angenehm lesen. In diesem Fantasy-Werk wird eine dichte und überzeugende Atmosphäre erschaffen, sodass eine Art Sogwirkung entsteht, man fühlt sich in dieses Buch hineingesogen und kann sich alles gut bildlich vorstellen. Dabei schafft es die Autorin, eine vielseitige, komplexe, facettenreiche und interessante Welt zu gestalten. Es gibt viele liebevolle Details, welche die Welt authentisch und komplex erscheinen lässt. Mich konnte diese fiktive Welt in seinen Bann ziehen und es hat mir Spaß gemacht, immer neue Aspekte von dieser Welt kennen zu lernen. Da weitere Fantasy- Werke von Benkau in dieser komplexen Welt spielen, bin ich schon auf mehr Einzelheiten gespannt. Benkau erzählt die Story in mehreren Erzählsträngen und Perspektiven, sodass der Leser einen vielseitigen Eindruck bekommt. Es werden einige unerwartete Wendungen eingebaut und dieses Werk ist ein gelungener Mix zwischen Spannung und Emotionen. Die Beziehungen der Charaktere spielt in dieser Reihe eine wesentliche Rolle und ich fand die Entwicklung dieser relativ ansprechend. Auch wenn ich manche Interaktionen oder auch Entscheidungen der Charaktere nicht immer nachvollziehen konnte.
Kaya hat sich im Vergleich zum vorherigen Band deutlich weiterentwickelt und ist sich, zumindest du Beginn, ihres magischen Talentes bewusst. Leider gerät auch dies ins Wanken und sie zweifelt an ihren Fähigkeiten. Dennoch ist sie eine starke und taffe Protagonistin, welche ihren Weg geht. Auch ihre Beziehung zu Mirulay wird für sie zu einer Bewährungsprobe, an der sie wachsen muss. Gelungen fand ich im Gegenzug die Beziehung zwischen Nevan und Kaya. Im ersten Band ist die jahrelange Freundschaft zwischen den beiden ins Wanken geraten. Doch in diesem Teil wird diese wieder vertieft und die beiden gehen auch ihren Emotionen zueinander auf den Grund und reden endlich mal miteinander. Sie werden zu einem Team, welches sich gegenseitig Halt gibt und mir gefällt ihr Miteinander recht gut. Ich war schon im ersten Band kein Freund von der Beziehung für Mirulay und Kaya – wahrscheinlich wusste ich einfach, dass Kaya zu Nevan gehört. Allgemein finde ich es gut, dass der Leser nun auch mehr über die Vergangenheit von Nevan erfährt und welche wichtige Rolle er eigentlich in dieser ganzen Geschichte spielt.
Das Ende war für mich leider ein weiterer Kritikpunkt. Dieses wirkte auf mich zu konstruiert und erzwungen. Es kam am Ende alles etwas plötzlich und auf mich wirkte es nicht ganz rund. Es hat den Eindruck gemacht, als ob die Autorin dieses Buch unbedingt so auflösen wollte, aber nicht richtig wusste, wie sie diesen Weg gehen muss.

Insgesamt konnte mich die Autorin Jennifer Benkau mit „Wer das Schicksal zeichnet – The lost crown 2“ in einigen Aspekten überzeugen. Die fantastische Welt und auch die Komplexität dieser konnte mich begeistern und auch die Story ist größtenteils unterhaltsam, auch wenn hier nichts Neues erschaffen wird – abgesehen von ein paar kleineren Längen. Und auch die Beziehungen der Charaktere zueinander konnte mich nicht immer vollständig überzeugen. Und auch das Ende und die Hörbuchsprecher waren ein wesentlicher Kritikpunkt für mich. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben. Dennoch bin ich neugierig, wie andere Werke der Autorin sind und werde mich an die „One True Queen“- Reihe voller Vorfreude heranwagen.