Romantischer Büchertausch
Wir treffen uns im nächsten Kapitel„Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ von Tessa Bickers ist eine romantische Lovestory, die gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Literatur ist.
Erin übertreibt bei einer spontanen Aufräumaktion ein ...
„Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ von Tessa Bickers ist eine romantische Lovestory, die gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Literatur ist.
Erin übertreibt bei einer spontanen Aufräumaktion ein wenig und so landet ihr absolutes Lieblingsbuch, mit dem noch aus anderen Gründen emotional verbunden ist, in einem öffentlichen Büchertauschschrank. Als sie es endlich wiederfindet, ist sie sehr überrascht, dass scheinbar jemand auf ihre gekritzelten Randnotizen geantwortet hat. Der sympathische Fremde lädt Erin dazu ein, sich im nächsten Buch erneut auszutauschen, worauf sie sehr gern eingeht. Es entwickelt sich schnell eine enge Vertrautheit, die Erin in ihrer momentanen Situation nicht mehr missen möchte. Auch James ist fasziniert von seiner mysteriösen Kritzelqueen, die ihn seit langer Zeit etwas fühlen lässt, was er seit seiner ersten unglücklichen Liebe verloren glaubte.
Tessa Bickers hat mit ihrem Debütroman eine leichte und gleichzeitig tiefgründige Lovestory erschaffen, in der ein ungewöhnlicher Büchertausch den beiden Hauptfiguren eine zweite Chance auf Glück gibt. Ich liebe die süße Grundidee, auch wenn sie anderen RomComs vielleicht ein wenig ähnelt. Der leichte und lockere Schreibstil macht Spaß und wir dürfen sowohl die Perspektive von Erin als auch von James lesen.
Erin hat ihre beste Freundin und Seelengefährtin verloren und auch Jahre später ist sie tief in ihrem Schmerz, ihren Schuldgefühlen und ihrer Depression gefangen. Ich konnte sie durchaus verstehen, aber ich war dann doch eher im Team ihrer grandiosen Schwester, die sie immer wieder in den Hintern trat, damit sie endlich aus ihrem selbstgewählten Abgrund herausklettert. So sehr ich Erin auch mochte, ging mir ihre permanente und rigorose Selbstgerechtigkeit manchmal auf den Nerv.
James hat definitiv auch seine Ecken, Kanten und Fehler, aber ehrlicherweise tat er mir einfach leid. Sein familiärer Hintergrund ist ziemlich schwierig und dazu kommen die furchtbaren Erfahrungen seiner Schulzeit und seine unerfüllte Liebe zu Erin. Er steckt in einem ständigen Kreislauf der Wiedergutmachung, an dem er langsam zerbricht und für den er absolut nichts kann.
Die gemeinsamen Austausche in den Büchern stecken voller Hoffnung und schubsen die Charaktere in die richtige Richtung. Die Autorin baut trotzdem weitere Stolpersteine ein, an denen sich letztendlich zeigen muss, ob Erin und James tatsächlich zusammenpassen. Die Chemie, die Kritzelqueen und Mystery Man entwickeln, lässt sich nämlich nicht so leicht auf die verletzlichen und vom Leben oft enttäuschten echten Menschen übertragen. Es lohnt sich aber, diese Entwicklung im Buch mitzuverfolgen.
Mein Fazit:
Eine Liebeserklärung an Bücher und eine klare Leseempfehlung!