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Veröffentlicht am 15.09.2024

Ein magisches Leseerlebnis für junge Leser*innen

Silvercliff Hall – Vom Zauber geküsst
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Meine Meinung:
Ein magisches Leseerlebnis für junge Leserinnen
Die Geschichte um Nathan und Emilia mutet sehr charmant an. Bald ist nicht nur Emilia aus der Zeit gefallen. Nathan lässt sich zu allerhand ...

Meine Meinung:
Ein magisches Leseerlebnis für junge Leserinnen
Die Geschichte um Nathan und Emilia mutet sehr charmant an. Bald ist nicht nur Emilia aus der Zeit gefallen. Nathan lässt sich zu allerhand Abenteuern mitreißen. Erst unfreiwillig. Auf dem Weg zur Bibliothek in Oxford stößt er mit der Elevierten Emilia zusammen. Beide landen auf dem Fußboden. Nathan liegt auf Emilia. Sie sind wie zusammen geklebt. Kommen erst einmal nicht mehr auseinander. Schon bald möchte er Emilia aber nicht mehr verlassen. Ihrer beide Auren sind miteinander verbunden. Die Schlagabtausche, die sich die beiden liefern, sind einfach nur köstlich. Die Funken sprühen. Die Magie ist voll im Gange. Nathan ist in der Welt der Emilia ein Ordinary. Ich musste, ob dieser Bezeichnung, schmunzeln. Bei den beiden hat der Spruch "Tausend mal berührt, tausend mal ist nichts passiert" absolut keine Gültigkeit. Vielmehr: "Aufeinander gestürzt und kleben geblieben. Nathan nun in einer anderen Zeit. Er hilft Emilia und schlägt sich gut, was er aus lauter Liebe tut. Nathans Einfallsreichtum kennt keine Grenzen. Immer wieder rettet er sie beide, aus brenzeligen Situationen.

Was der Student Nathan jetzt erlebt, lässt sich mit normaler Physik nicht erklären. Das fasziniert ihn umso mehr. Emilia lernt auch einiges dazu. Sie hatte vorher noch nie mit einem Ordinary (einfacher Mensch ohne Magie) zu tun gehabt. Überhaupt ist ihr Erfahrungsschatz mehr als begrenzt. Wohlbehütet wuchs sie auf. Nur ihre Zofe leistete ihr Gesellschaft. Auch mit ihrer Magie ist es erst mal nicht weit her. Jetzt ist Learning bei Doing angesagt. Eigentlich wollte sie nur in die Bibliothek, um nach dem Rechten zu sehen. Der Portier, ein Hausgeist, hat ihr aber nur Zutritt gewährt, wenn sie sie sich für die Academy als Studentin einschreibt. Das hat Folgen, mit denen Emilia nicht gerechnet hat. Schon bald erkennt sie, wie wichtig der Ordinary Nathan für sie ist. Und das nicht nur, wenn es um dunkle Magie geht ...

Der Schreibstil ist gut auf sehr junge Leser
innen zugeschnitten. Ich zähle nicht zur Zielgruppe. Für mich waren sämtliche Szenen ziemlich ausschweifend. Aber gerade diese Ausführlichkeit dürfte den jungen Leser*innen das Herz geöffnet haben. Denn die aufflammende Liebe zwischen Emilia und Nathan ist wirklich süß.

Im späteren Verlauf gibt es jedoch durchaus etwas spannendere Szenen. Überhaupt hat mir das Worldbuilding gefallen. Die aus der Zeit gefallene Garderobe der Elevierten komplementiert das Feeling von Mittelalter. Nathans Outfit sorgt für ziemlich viel Verwunderung und Spott. Doch auch in Bezug auf sein Äußeres, erlebt er eine Verwandlung. Besonders die Wassermagie an einem Brunnen fand ich sehr gelungen.

Fazit:
Ich finde den Aufbau der Geschichte sehr gut. Die Autorin hat hier alles richtig gemacht. Für mich war sie nett zu lesen. Mehr aber leider nicht. Dafür bin ich dann doch etwas zu weit von der Zielgruppe entfernt.

Ich bedanke mich herzlich bei Anelia Ley und dem DTV-Verlag, für das Rezensionsexemplar. Gerne vergebe ich vier Sterne, für diese magische Geschichte.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Mama, du wirst noch an mich denken

»Du wirst noch an mich denken«
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Meine Meinung:
Mama, wir haben uns verpasst
Dorothee nimmt uns auf eine spannende Reise mit, die mehrere Generationen umfasst. Ausgelöst wird sie durch ein entdecktes ...

Meine Meinung:
Mama, wir haben uns verpasst
Dorothee nimmt uns auf eine spannende Reise mit, die mehrere Generationen umfasst. Ausgelöst wird sie durch ein entdecktes Foto, welches sie mit ihrer Mutter zeigt. Das Familien-Schicksalsdrama lässt einen nicht kalt. Vielmehr vermag es, Gänsehaut zu bescheren. In einer bildlichen Sprache lässt sie uns an ihrem Familienleben teilhaben. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Das Familienporträt, das dadurch entsteht, könnte deutlicher nicht sein.

In den Erzählungen von Dorothee dürften sich viele gleiche Jahrgänge wieder finden. Sehr intensiv ist die Geschichte um Dorothee und ihre Mutter. Die nie gesagten Worte um die Nazizeit liegen schwer auf der Seele. Die nie ausgetauschten innigen Umarmungen hinterlassen einen bitteren Geschmack im Mund. Das alles ist nicht selten in der damaligen Zeit.

Traurigkeit verschließt ja die Menschen, weil sie so viel mit sich zu tun haben. (Seite 43)

Zu ihrem Vater hatte Dorothee stets einen innigen, wenn auch seltenen Kontakt. Der Geschäftsmann war ständig unterwegs. Nie vergisst sie das gemeinsame Klavierspielen und Theaterbesuche mit ihm. Ihre Mutter zeigte sich eher von der strengen und unnahbaren Seite. Beim Einen Einkaufen zeigt sie jedoch stets viel Freude. Ebenso beim Familienfeste organisieren. Kommentar von ihr fand ich wirklich hart. Um dessen Bedeutung möchte ich nichts verraten. Es würde Euren Lesegenuss mildern.

Ein Kind ist keine richtige Familie.

Wieder einmal werden wir mit den Ungerechtigkeiten aus dem 2. Weltkrieg konfrontiert. Wieder einmal ziehe ich meinen Hut vor den Menschen, die den Juden geholfen haben. In dieser Biografie sind die Helden Dorothees Großeltern mütterlicherseits.

Die Familienfeste haben mir besonders gut gefallen. Sämtliche Verwandte und Bekannte haben sie bereichert. Auch zu den Bediensteten hatte man einen guten Draht. Großmutters Spruch bei Ungereimtheiten ist fast schon legendär:

Leg es zum Übrigen!
Du wirst noch an mich denken hört Dorothee sehr oft von ihrer Mutter. Einer Mutter, die stets das Zepter in der Hand hielt. Die stets allgegenwärtig war. Dorothee Röhrig schaffte es dennoch, ihre eigene Identität zu finden und dennoch die Liebe zu ihrer zu bewahren.

Fazit:
Diese sehr intensive Erzählung zeigt, wie wir über Generationen hinweg mit unseren Familiengeschichten verbunden sind. Danke Dorothee Röhrig, dass sie uns daran teilhaben lassen. Einen Dank auch, an die grüne Kiste, mit ihren Briefen und Fotos.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Eine Geschichte, wie ein warmer Sommerwind

Die Kranichfrauen
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Meine Meinung:
Eine Geschichte, wie ein warmer Sommerwind
Paula und Anna sind beste Freundinnen. Während Paula in München ein privilegiertes Leben führt, muss Anna bei ihrem ...

Meine Meinung:
Eine Geschichte, wie ein warmer Sommerwind
Paula und Anna sind beste Freundinnen. Während Paula in München ein privilegiertes Leben führt, muss Anna bei ihrem Vater in der Werkstatt mithelfen. Zwei Jahre ist der Krieg nun vorbei. Die amerikanischen Soldaten haben den Yachtclub Ammersee übernommen. Paula soll eine Vernunftehe mit einem reichen Mann eingehen, um das Familienunternehmen zu stärken. Dank ihres Vaters, verbringt sie den Sommer am Ammersee bei ihrer Tante Heddi, die einst selber leidenschaftliche Seglerin war. Mit ihrer Freundin Anna darf sie die Kranich wieder auf Vordermann bringen. Die Arbeit bei den Alliierten macht den beiden blutjungen Frauen so richtig Spaß. Captain Bill hat alles in fester Hand. Die Deutschen schätzen es, wie fürsorglich er mit jedem umgeht und das GEY führt. Jedoch hoffen Paula und ihr Vater, dass er ihnen die Kranich wieder übergeben wird. Bis sie erfahren, dass die Amerikaner diese mit in ihre Heimat nehmen wollen ...

Der Schreibstil lässt sich lesen wie Butter. Das Setting spiegelt den bayrischen Ammersee wider. Ich hatte stets das Gefühl, einen Spielfilm zu sehen, der für diese Zeit so üblich war. Sauberer See und adrette Mädchen. Mir haben ein bisschen die Höhen und Tiefen gefehlt. Die gab es, kamen aber beim Lesen nicht richtig rüber. Zarte Liebe, die genauso frisch und sauber daher kommt, wie einst ein berühmtes Waschmittel. Es gibt auch weniger nette Charaktere, wie es halt auch im realen Leben üblich ist.

Captain Bill begegnet den Einheimischen sehr freundlich. Er bietet Jugendlichen Abwechslung, die nach dem Krieg dringend nötig ist.
Viele Frauen warten auf die Heimkehr ihrer Männer. So auch Heddi. Ihre Kinder kennen den Vater gar nicht mehr.

Fazit:
Diese Geschichte kommt wie ein warmer Sommerwind daher. Er lässt einen zufrieden zurück, aber auch ein bisschen träge. Ich hätte mir ein bisschen mehr Power gewünscht.
Trotz meines Kritikpunktes kann ich gute 4 Sterne vergeben. Danke Renate Greil. Ich gratuliere zum ersten historischen Roman.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Seelische Abgründe und panische Krähen

Krähentage
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Meine Meinung:

Seelische Abgründe und panische Krähen

Das Ermittlerduo Jakob Krogh und Mila Weiss, aus der Ermittlergruppe 4, haben wahrlich nicht genug Zeit, sich erstmal richtig kennenzulernen. Ein ...

Meine Meinung:

Seelische Abgründe und panische Krähen

Das Ermittlerduo Jakob Krogh und Mila Weiss, aus der Ermittlergruppe 4, haben wahrlich nicht genug Zeit, sich erstmal richtig kennenzulernen. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Seine Opfer bekommen erst K.-o.-Tropfen, bevor sie bestialisch ermordet werden. Bei jedem Mordopfer befinden sich Krähen, die total verzweifelt in den Wohnungen der Opfer herumflattern. Sie versuchen auch die Ermittler anzugreifen. Aber warum wird jedes Todesopfer von sämtlichen Menschen nach ihrem Tod gesehen? Warum verhalten sich Krähen dermaßen panisch?

Der Schreibstil liest sich wie Butter. Von Anfang herrscht eine düstere Atmosphäre. Man weiß von Anfang an, wer die Verbrechen begangen hat. Das Wieso treibt einen durch die Seiten. Jakob und Mila haben beide ihr Päckchen zu tragen. Das fand ich sehr klischeehaft, da fast in jedem Thriller oder Krimi Ermittler ihre geheimen Sorgen haben, die sie erstmal verschweigen.
Jakobs Frau ist Künstlerin und lebt mit ihrem gemeinsamen Sohn in seinem Haus am Meer. Beide akzeptieren eine vorübergehende Trennung, um ihren Berufen nachzugehen. Telefonieren fast täglich miteinander. Mila hat im Kofferraum ihres Autos ein Cello. Seiner Frage, ob sie darauf noch spielt, weicht sie aus. Viel Zeit für persönliche Belange bleibt eh nicht, da sich die grausamen Mordfälle häufen. Mit immer mehr Krähen ...

Es gab einige Szenen, die mir das Blut in den Adern gefrieren lassen haben. Manchmal wurde mir richtig übel. Es scheint sich um einen Verwandlungskünstler zu handeln. Ein Mensch, der jedem seiner Opfer bis aufs Haar gleicht und exakt ihre Stimmen imitieren kann. Ein Muster ist bei den Morden erstmal nicht zu erkennen. Derdie Täterin scheint unwillkürlich auszuwählen.

Die Auflösung der Morde ist superspannend. Die Geschichte entwickelt eine Eigendynamik, der ich mich nicht mehr entziehen konnte. Doch nicht alles kam so, wie ich vermutet hätte. Die Auflösung könnte raffinierter nicht sein. Einzig Jakob hat mich ziemlich am Ende sehr enttäuscht. Ich fand seine persönliche Geschichte an den Haaren herbeigezogen.

Fazit:

Ein rasanter Thriller, auf dessen Fortsetzung ich sehr gespannt bin. Danke Benjamin Cors.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Tiefgreifende Geschichte

Demon Copperhead
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Meine Meinung:

Tiefgreifende Geschichte

Es gibt Bücher, um die kommt man irgendwie nicht herum. Demon Copperhead gehört definitiv dazu. Mag ich Geschichten über Football? Eigentlich nicht. Es kommen ...

Meine Meinung:

Tiefgreifende Geschichte

Es gibt Bücher, um die kommt man irgendwie nicht herum. Demon Copperhead gehört definitiv dazu. Mag ich Geschichten über Football? Eigentlich nicht. Es kommen jedoch viele andere Themen hinzu, die mich absolut fesseln konnten. Demons Geschichte, was Football betrifft, wurde in epischer Breite dargestellt. Sein Schicksal hat mich dennoch sehr berührt. Man nannte die Bewohner von Virginia Hillbillys. Der politische Hintergrund dazu findet im späteren Verlauf Beachtung.

Demons Geburt findet auf dem Fußboden eines Trailers statt. Mitten in den Wäldern Virginias führt er ein trostloses Leben mit seiner drogensüchtigen Mutter. Als diese stirbt, kommt er in eine Pflegefamilie. Vom Regen in die Traufe. Stets hungrig und grenzenlos alleine.

Die Vermieter wohnen nebenan und sind stets für ihn da. Jedoch können die Peggots ihn nicht ganz bei sich aufnehmen, da sie sich dafür zu alt fühlten.

Sehr detailliert lässt uns Barbara Kingsolvers an Demons Leben teilnehmen. Es ist von Schmerz und Drogen geprägt. Seine große Liebe steht unter einem schlechten Stern. Dennoch gibt es immer wieder Hoffnung auf ein besseres Leben für Demon. Beim Comic zeichnen ist er ein Genie. Eine Knieverletzung führt ihn in die Tabletten und Drogensucht. Er vergisst zeitweise Menschen, die ihm nur Gutes wollen. Wie sollte es auch anders sein. Zu oft muss er alleine klarkommen und verliert Menschen, die er liebt. Eine toxische Freundschaft stürzt Menschen ins Unglück, an denen Demon sehr viel liegt. Er wird beklaut und an verschiedenen Arbeitsplätzen ausgenutzt. Schmeißt die Schule und verrichtet Hilfsarbeiten. Sein Vater starb vor seiner Geburt. Seine Mutter vertraute auch oftmals den falschen Menschen. Devils Bathub ist ein magischer Ort, der ihm seinen Vater genommen hat. Ich konnte mir die Wälder, Seen, Felsen und den Wasserfall bildlich vorstellen. Was im späteren Verlauf an diesem wunderschönen Ort passiert, hat mich fassungslos gemacht.

Demons Kampf um ein besseres Leben hat mich nicht kaltgelassen. Was er in jungen Jahren schon erleben musste, würde für drei weitere Leben reichen. Demon geht durch die Hölle. Doch immer wieder kommt auch ein Stück blauer Himmel zum Vorschein. Ich habe mit Demon gebangt und gehofft. War mir bis zum Ende nicht sicher, ob er sein Leben in den Griff bekommen wird.

Das Buch enthält viele wichtige Themen. Vorurteile, Drogensucht und ein System, das verwaisten Kindern und Jugendlichen keine richtige Hilfe bietet. Der Schreibstil ist sehr bildlich und leicht zu lesen. Für meinen Geschmack hätten es 200 Seiten weniger interessanter gemacht. Manches wurde unnötig in die Länge gezogen. Dennoch hat mich die Geschichte sehr berührt.

Fazit:

Die Geschichte spielt überwiegend in den Wäldern Virginias. Demon kommt in den Genuss von Nachbarschaftshilfe. Dennoch muss er seinen Weg alleine finden.

Es ist die Geschichte von einem jungen Mann, der verzweifelt nach der Berechtigung seines Daseins sucht. Die Frage, ob er sie findet, macht den Reiz dieses Buches aus. Seine Verluste sind tragisch. Sein gutes Herz berührt. Von mir, trotz Kritikpunkte, eine Empfehlung. Danke Barbara Kingsolvers.

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