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Veröffentlicht am 18.11.2024

Phantastische Monster und wie sie loszuwerden sind

Tage einer Hexe
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Das Leben in Chernograd ist nicht einfach: In einer Stadt ohne wirkliche Farben und in der Tabak beim Schmuggel wichtiger ist als vernünftige Lebensmittel für die Bewohner gibt es ein weiteres kleines ...

Das Leben in Chernograd ist nicht einfach: In einer Stadt ohne wirkliche Farben und in der Tabak beim Schmuggel wichtiger ist als vernünftige Lebensmittel für die Bewohner gibt es ein weiteres kleines Problem - in den ersten 12 Tagen jeden Jahres kommen die Monster heraus zum Spielen und Menschenfleisch essen. Die Hexe Kosara hat dazu noch einen unangenehmen Stalker, der leider auch der Zar aller Monster ist.
Was recht düster klingt, wird jedoch unerwarteterweise immer wieder aufgelockert durch die sarkastischen und zynischen Kommentare der Bewohner, allen voran Kosara, die immer einen unfreiwillig witzigen Spruch auf Lager hat.
Die daraus entstehende Atmosphäre ist so recht ungewöhnlich und ähnlich wie der Inspektor Asen fragt man sich als Leser immer wieder, welcher Wahnsinn jetzt schon wieder vonstatten geht.

Die Dynamik zwischen Asen und Kosara hat mir gut gefallen, für ein unfreiwilliges Team schlagen sie sich gut. Die Nebencharaktere hingegen sind meiner Meinung nach doch leider teilweise etwas blass geblieben.
Gut beschrieben sind hingegen all die Monster, die sogar noch ausführlich in einer Art Glossar erklärt werden und dadurch einen schönen Einblick in die slawische Mythologie liefern.
Auch interessant fand ich den Kontrast der Städte, Technik und Wissenschaft auf einer Seite der Mauer, Magie und Monster auf der anderen. Hier hätte ich gerne noch mehr über diese Welt gelesen.
Ebenso war die Mischung aus Fantasy und einer Art Krimi eine spannende Kombi, jedoch habe ich einige Stellen als nicht ganz so logisch empfunden.
Insgesamt hatte ich aber viel Freude, in diese Welt einzutauchen und bin schon auf den nächsten Band gespannt.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Rückkehr des Klassikers

Yu Yu Hakusho 1
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Nach 20 Jahren erscheint die Geschichte von Yusuke nun erneut in dieser Complete Edition. Zwar hatte ich vorher bereits von dem Manga gehört, bin aber blind gestartet und wurde sehr positiv überrascht. ...

Nach 20 Jahren erscheint die Geschichte von Yusuke nun erneut in dieser Complete Edition. Zwar hatte ich vorher bereits von dem Manga gehört, bin aber blind gestartet und wurde sehr positiv überrascht. In den ersten Kapiteln lernt man die Hauptfiguren kennen und der Grundstein für die Handlung wird gelegt, danach werden kurze Geschichten über jeweils 1-2 Kapitel erzählt. Dieser Handlungsaufbau ist sehr angenehm zu lesen, auch habe ich es als positiv empfunden, dass immer wieder mal Charaktere aus früheren Kapiteln Gastauftritte bekommen.

Yusuke ist ein toller Protagonist, er lässt sich von all den Problemen in seinem Leben nicht unterkriegen und beweist in allen Situationen viel Mitgefühl und emotionale Intelligenz, ohne dabei seine freche und ganz eigene Art zu verlieren. Seine derbe Ausdrucksweise/Slang kommt in der Übersetzung gut rüber, bleibt aber dabei auch jugendfreundlich. Seine Begleiterin Botan ist niedlich, jedoch hat mir bei ihr bisher noch etwas Charaktertiefe gefehlt, aber vielleicht kommt das ja noch in den nächsten Bänden. Keiko als Love Interest ist hingegen wiederum gut gelungen und eine starke Persönlichkeit.

Der Zeichenstil ist zuerst ungewohnt aufgrund seines Alters, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und findet viele liebevolle kleine Details. Auch wechseln sich sehr emotionale mit lustigen Geschichten und Momenten ab, eine gekonnte Mischung, ich musste die eine oder andere Träne verdrücken zwischendurch. Interessant fande ich außerdem, dass man viel über das Leben und die Alltagsprobleme in Japan erfährt, ohne dass dies einem aufgedrängt wird. Insgesamt ein schöner und unterhaltsamer Einstieg in die Geschichte, der aber auch noch ein kleines bisschen Luft nach oben offen lässt.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Spannende Geschichte für alte und neue Krimi-Fans

Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor
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Eine Schulabschlussparty auf einer abgelegenen Insel, sieben Jugendliche mit zu viel Alkohol, einer Menge heimlicher Sorgen und Beziehungdramen - was soll schon schief gehen?
Die Antwort ist ein Toter ...

Eine Schulabschlussparty auf einer abgelegenen Insel, sieben Jugendliche mit zu viel Alkohol, einer Menge heimlicher Sorgen und Beziehungdramen - was soll schon schief gehen?
Die Antwort ist ein Toter unter ihnen und 6 Verdächtige mit ganz unterschiedlichen Motiven.
Das Setting ist wirklich gekonnt gewählt, die Insel sowie das alte Herrenhaus werden gut beschreiben, auch das Thema der Mottoparty im Stil der 20er Jahre passt perfekt hierzu und verleiht der Handlung noch das gewisse Etwas.

Als Leser macht es großen Spaß mitzurätseln, man wird oft auf falsche Fährten geführt - oder ist es doch die Wahrheit? Immer wieder zwischendurch zweifelt man an sich selbst und weiß nicht mehr, was man noch glauben oder denken soll.
Es dauert eine kleine Weile, bis man die Jugendlichen auseinander halten, aber hier helfen die Illustrationen im Einband sehr weiter und wenn man einmal den Überblick hat, fühlt man sich auch schnell als Teil dieser Freundesgruppe. Die Persönlichkeiten werden gekonnt dargestellt, jeder hat seine Stärken und Schwächen, den einen mag man mehr als den anderen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke auf die Zeit vor dem Inselausflug, diese stören jedoch nicht, sondern vertiefen das Mysterium weiter und liefern wertvollen Kontext.

Die Ermittlungen der Polizei bescheren uns zwei weitere interessante Charaktere, jedoch ziehen sich die Verhöre leider aus meiner Sicht etwas in die Länge, hier hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht.
Auch treffen einige Charaktere gegen Ende doch eher zweifelhafte Entscheidungen, die nicht so wirklich zu ihrer Persönlichkeit passen oder undurchdacht wirken. Manches lässt sich vielleicht durch die Dramatik der Situation und ihrem jungen Alter erklären, für mich war es jedoch eher unpassend.

Insgesamt aber eine spannende Geschichte, die mich trotz der kleinen Mängel gut unterhalten hat und die ich Krimiveteranen sowie auch Krimineulingen zweifellos weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Schule, Zukunft, Träume - und Alles dazwischen

Die Türen dazwischen
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Das wunderschöne Cover hat mich angelockt und ich wurde nicht enttäuscht: Wir begleiten Emma, die sich mit den typischen Problemen einer Jugendlichen auseinandersetzen muss und zufällig die Bekanntschaft ...

Das wunderschöne Cover hat mich angelockt und ich wurde nicht enttäuscht: Wir begleiten Emma, die sich mit den typischen Problemen einer Jugendlichen auseinandersetzen muss und zufällig die Bekanntschaft des mysteriösen Eli macht.

Gekonnt vermischen sich hier Partyskandale, Zukunftssorgen und erste romantische Gefühle mit übernatürlichen Geschehnissen und Wesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Beschreibungen machen es einem einfach, sich die Handlungsorte gut bildlich vorzustellen. Auch die Dialoge wirken natürlich und dem Alter der Charaktere angemessen.

Zu eben diesen Charakteren: Emma und Eli stehen zwar im Fokus und man kann gut eine Bindung zu ihnen aufbauen, aber besondere Erwähnung finden sollten auch die Nebencharaktere, insbesondere die Freunde der Beiden. Diese sind mir schnell ans Herz gewachsen und ich wünschte, ich hätte noch mehr von ihnen lesen können.

Dies stellt auch meinen einzigen Kritikpunkt dar: In manchen Abschnitten hätte ich gerne noch mehr Details, Dialoge, generell Text gehabt. Einige Stellen wirken so ein wenig schnell, einige Entscheidungen etwas undurchdacht - und am Ende war ich traurig, dass es schon fertig gelesen ist.

Insgesamt ein wirklich schönes Buch, das wichtige Themen aufgreift, zum Nachdenken anregt, aber dabei trotzdem gut unterhält und zum Träumen bringt.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Spiel der Gefühle

The Summer of Broken Rules
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The Summer of Broken Rules ist vermutlich kein literarisches Meisterwerk, aber dafür sehr wohl die perfekte Sommerlektüre: Das Lesen hat einfach Spaß gemacht, die Charaktere waren eigentlich alle super ...

The Summer of Broken Rules ist vermutlich kein literarisches Meisterwerk, aber dafür sehr wohl die perfekte Sommerlektüre: Das Lesen hat einfach Spaß gemacht, die Charaktere waren eigentlich alle super sympathisch und die Emotionen kamen auch nicht zu kurz.

Die Handlung spielt auf Martha's Vineyard und auch wenn man noch nicht selbst dort war, kann man sich alles gut bildlich vorstellen und hat direkt einen Wohlfühlort im Kopf. Anlass für diese Reise ist eine Hochzeit in der Familie, die typisch amerikanisch gefeiert wird. Dies mag etwas pompös erscheinen, aber das Brautpaar ist mehr als liebenswert und die Gesellschaft besteht eigentlich auch nur aus der Familie und engen Freunden.
Eben diese doch recht große Familie macht einen riesigen Teil des Charmes des Buchs aus, zwar braucht man eine Weile, bis man den Überblick hat, aber dann lernt man die verschiedenen Familienmitglieder doch sehr zu schätzen - gerade wenn man selbst aus einer eher kleinen Familie stammt.

Während des einwöchigen Aufenthaltes nimmt das traditionelle Familienspiel eine große Rolle ein, die Idee hierzu fand ich wortwörtlich erfrischend. Durch das Spiel kommen sich Wit und Mer schließlich näher, hierbei mochte ich das gegenseitige Necken sehr, aber auch, dass sie in verletzlichen Momenten füreinander da sind. Positive und negative Emotionen kommen nicht zu kurz und wirken authentisch, vor allem die vielen Facetten der Trauer.

Besondere Empfehlung für alle Mit-Swifties, an vielen Stellen kommen einem direkt die passenden Lieder in den Kopf - aber auch wenn man Taylor Swift nicht so mag, sollte man doch genauso gut in diesen schönen Urlaub/Familienfest eintauchen können.

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