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Veröffentlicht am 06.11.2017

Ein zauberhafter Weihnachtsroman

Der Weihnachtswald
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Jedes Jahr zu Weihnachten begibt sich Anna Koffler in ein Waisenhaus, um dort lebende Kinder mit Geschenken zu erfreuen. Aber nicht nur hübsche Mitbringsel hat die inzwischen Fünfundneunzigjährige im Gepäck. ...

Jedes Jahr zu Weihnachten begibt sich Anna Koffler in ein Waisenhaus, um dort lebende Kinder mit Geschenken zu erfreuen. Aber nicht nur hübsche Mitbringsel hat die inzwischen Fünfundneunzigjährige im Gepäck. Auch die schüchterne Antonie lädt sie diesmal die für den Weihnachtsabend zu sich sein, da sie sich von dem Mädchen angezogen fühlt. Fast zur gleichen Zeit ist Annas Enkelin Eva nach München unterwegs, um die Weihnachtsfeiertage im Haus ihrer Großmutter zu verbringen. Doch anstatt sich auf das gemütliche Beisammensein zu freuen, ist sie genervt von dem Trubel, den das Heilige Fest umgibt. Als sie dann auch noch auf die kleine Antonie trifft, überschlagen sich die Ereignisse und Eva findet sich nach einem verheerenden Sturm mit ihrem Jugendfreund Philipp und dem schweigsamen Waisenkind in der Vergangenheit wieder, wo sie merkwürdige Dinge erlebt.

"Weihnachtswald" ist ein angenehm anheimelnder Roman der die Geschichte eines Waisenmädchens erzählt, das eine neue Familie findet. Das allerdings nicht auf die herkömmliche Art. Denn anstatt von lieben Menschen adoptiert zu werden, mischt sich ein höheres Wesen in die Suche ein und nutzt den Zauber des Weihnachtsfestes dafür, um dem einsamen Kind eine ganz besondere Bescherung zu bereiten. Ein Weihnachtswintermärchen, das einige Überraschungen mit sich bringt, und den Leser in eine Atmosphäre eintauchen lässt, die ein bewegendes Leseerlebnis beschert.

Angelika Schwarzhuber verfügt über einen flüssigen und emotional ansprechenden Schreibstil, der frei von gängigen Klischees oder übertrieben kitschigen Beschreibungen ist. Mit einfachen Worten erzählt sie ein modernes Märchen, in dem eine Handvoll Figuren eine Rolle spielen, die in unserer heutigen Zeit zu Hause sind. Da ist zum einen die erfolgreiche Wirtschaftsanwältin Eva, die kein Sinn für Geduld und Mitgefühl besitzt und nur für ihre Arbeit lebt. Zum anderen lernt der Leser ein kleines Mädchen kennen, das durch seine stotternde Aussprache gehemmt und überaus schüchtern ist. Und dann sind da noch mit Anna, ihrer Haushälterin Margret und deren Sohn Philipp drei liebevolle Menschen mit dem Herzen am rechten Fleck, die zur richtigen Zeit wunderbar selbstlos sind.

Fazit:
Wer Lust auf einen zauberhaften Weihnachtsroman mit viel Atmosphäre und einem ordentlichen Happy End hat, ist bei „Weihnachtswald“ von Angelika Schwarzhuber genau richtig.

Veröffentlicht am 27.10.2017

Ein nervenaufreibender Thriller vor allem für Slaughter Fans

Schwarze Wut
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Nachdem Will Trend im letzten Band seine Vergangenheit vor dem Leser ausgebreitet hat, erlebt dieser ihn diesmal eher zugeknöpft, da er undercover agiert. Als krimineller Biker getarnt, geht Will den unlauteren ...

Nachdem Will Trend im letzten Band seine Vergangenheit vor dem Leser ausgebreitet hat, erlebt dieser ihn diesmal eher zugeknöpft, da er undercover agiert. Als krimineller Biker getarnt, geht Will den unlauteren Machenschaften eines Drogenbosses nach und gerät dabei prompt in eine Zwickmühle hinein. Denn ausgerechnet er ist als Handlanger bei dem Überfall auf Detective Lena Adams und kann nichts dagegen tun, dass ihr Mann Gared niedergeschossen wird. Und während dieser nun schwer verletzt im Koma liegt, kämpft Will darum, dass seine Freundin Sara Linton nichts davon erfährt. Schließlich ist er diesmal auf der falschen Seite aktiv und hat Angst, dass Sara seine Tarnung auffliegen lässt.

"Schwarze Wut" ist der fünfte Band aus der Georgia-Serie, in der Karin Slaughter den Special-Agent Will Trent und die Kinderärztin und Rechtsmedizinerin Sara Linton gemeinsam ermitteln lässt. Inzwischen als Liebespaar vereint, wird ihre Beziehung durch Will Trents neuem Fall auf eine harte Probe gestellt. Aber nicht nur die beiden hinlänglich bekannten Figuren aus den schon länger bestehenden und inzwischen zusammengeführten Serien bestimmen das Geschehen. Auch Detective Lena Adams, die als überaus chaotisch und nervig gilt, mischt diesmal mit. So lässt sie durch das erlittene Trauma ihre Hüllen fallen und präsentiert sich sanft und liebevoll. Zwar nur, wenn sie nicht im Einsatz ist, aber immerhin.

Die Ereignisse rund um Will Trends Undercoveraktion sind überaus komplex und werden in einem rasanten Tempo erzählt. So springt Karin Slaughter in verschiedenen Zeitebenen geschickt hin und her, sorgt dafür, dass falsch gelegte Fährten die Ermittler verwirren, und baut jede Menge überraschende Wendungen ein. Gleichzeitig entwickelt sie die Figuren stetig weiter und knüpft regelmäßig an vorangegangene Geschehnisse aus anderen Fällen an. Deshalb ist es nicht empfehlenswert, mit der Lektüre innerhalb der Reihe zu beginnen, da die verschachtelte Handlung ohne Vorkenntnisse nur schwer zu durchschauen ist.

Fazit:
"Schwarze Wut" ist ein nervenaufreibender Thriller, der vor allem den Fans der Georgia-Serie, einen spannenden Lesegenuss beschert.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Wunderbar spannend und rätselhaft

Der verbotene Liebesbrief
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Die Journalistin Joanna Haslam erhält den Auftrag, von der Trauerfeier des berühmten Schauspielers Sir James Harrison zu berichten. Doch anstatt dem bewegenden Abschied bis zum Schluss beizuwohnen, kümmert ...

Die Journalistin Joanna Haslam erhält den Auftrag, von der Trauerfeier des berühmten Schauspielers Sir James Harrison zu berichten. Doch anstatt dem bewegenden Abschied bis zum Schluss beizuwohnen, kümmert sie sich um eine alte Dame, die ihre Hilfe braucht. Nur kurze Zeit später wird ihr ein Umschlag zugestellt, der neben einem alten Liebesbrief, ein Theaterprogramm von 1923 enthält. Joanna, die nichts mit den Dokumenten anfangen kann, beginnt zu recherchieren und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das weitreichende Folgen hat.

Die wunderbar spannende Geschichte um die rätselhafte Vergangenheit einer alten Dame wurde bereits im Jahr 2000 unter dem Pseudonym Lucinda Edmons veröffentlicht und hat erneut seinen Weg in den Buchhandel gefunden. Eine Entscheidung, die alle Lucinda Riley Fans freuen dürfte. Denn neben einer ordentlichen Portion Romantik und einigen Verwirrungen in Sachen Liebe überzeugt sie mit einer packenden Plot, der nicht weniger nervenaufreibend, als ein Krimi ist. So gerät Joanna schon bald in Gefahr und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann.

Entgegen sonstiger Gepflogenheiten von Lucinda Riley findet die Handlung ausschließlich in der Gegenwart statt, wird aber aus verschiedenen Perspektiven heraus erzählt. Dabei nehmen Joannas Bemühungen um den rätselhaften Brief den Hauptteil des Geschehens ein, während die brisante Romanze von Sir James Harrisons Enkeltochter eher im Hintergrund für Aufregung sorgt. Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich beide Stränge verweben und die mit vielen Wendungen und spannenden Szenen versehenden Ereignisse ihren Höhepunkt erreichen.

Gelesen wird "Der verbotene Liebesbrief" von Simone Kabst, die es mit ihrer warmen und charismatischen Stimme versteht, den handelnden Figuren einen passenden Ausdruck zu verleihen. Dabei ist es egal, ob sie die immer etwas zu vertrauenswürdige Joanna oder den undurchsichtigen Agenten Simon spricht. Ihr Talent, sich in die Figuren einzufühlen, sorgt dafür, dass der Hörer die ablaufenden Handlungsweisen und Gefühle gut nachempfinden kann.

Fazit:
Ein fesselndes Hörbuch, das wunderbar in das Genre Romantic Suspence passt und neben einem dramatischen Handlungsverlauf, auch mit familiären Verstrickungen und einem explosiven Geheimnis aufwarten kann.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Ein megaspannender und sehr unterhaltsamer Thriller

Tränenbringer
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An einem düsteren Oktobertag geschieht mitten in Berlin ein Unfall, der schwerwiegende Folgen hat. Ein Mann, der ohne auf den Verkehr zu achten mit torkelnden Schritten die Straße überquert, hält ein Karton ...

An einem düsteren Oktobertag geschieht mitten in Berlin ein Unfall, der schwerwiegende Folgen hat. Ein Mann, der ohne auf den Verkehr zu achten mit torkelnden Schritten die Straße überquert, hält ein Karton in den Händen, in dem zwei abgetrennte Füße sind. Nicht der Einzige in nächster Zeit, während Hauptkommissarin Clara Vidalis und ihre Kollegen vom LKA 113 mit Hochdruck ermitteln. Dabei stoßen sie nicht nur auf einen Serienmörder, der es auf junge Mädchen abgesehen hat, sondern auch auf einen Psychopathen, der für Geld grausame Dinge tut.

"Der Tränenbringer" ist der fünfte Band der Reihe um die Expertin für Forensik und Pathopsychologie Clara Vidalis, die diesmal mit einem Trauma aus der Vergangenheit zu kämpfen hat. Denn ihre achtjährige Schwester wurde von einem pädophilen Killer entführt und qualvoll ums Leben gebracht. Bis heute gibt sich Clara die Schuld an ihrem Tod, weil sie glaubt, nicht genug auf sie geachtet zu haben. Aber nicht nur der erlittene Verlust aus Kindertagen setzt ihr ordentlich zu, sondern auch ein Schicksalsschlag, den sie während der Ermittlungen erleiden muss. Doch sie ist nicht die Einzige im Team, die persönliche Probleme hat und sich trotz widerstreitende Gefühle mit großer Konzentration in die Arbeit stürzt.

Voll gepackt mit Leichenteilen, Serienkillern und einigen weiteren Verbrechen bietet "Der Tränenbringer" knallharte Unterhaltung für Thrillerfans. So breitet Veit Etzold schonungslos und ohne Rücksicht zu nehmen blutige Details und markerschütternde Fakten vor seinen Lesern aus und lässt sie dabei gleichzeitig in die Tiefen eines kranken Hirns schauen. Denn neben einer dramatisch verlaufenden Mörderjagd kommt auch der Killer selbst zu Wort, der die Schrecken seiner Kindheit noch immer durchlebt und mit abartigen Gedanken und quälenden Gefühlen kämpft. Das alles wird in knapp gehaltenen Kapiteln und aus verschiedenen Sichtweisen heraus erzählt und sorgt dafür, dass der Leser nicht eher ruhen kann, bis das grausame Gemetzel beendet ist.

Fazit:
Ein megaspannender und sehr unterhaltsamer Thriller.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Ein temporeicher, tiefgründiger und gefühlsgeladener fünfter Teil

Verfolgung
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Lisbeth Salander hat in ihrem letzten Fall nicht nur einen internationalen Verbrecherring zerschlagen, sondern auch einem autistischen Jungen das Leben gerettet. Zu diesem Zweck hat sie ihn bei sich versteckt, ...

Lisbeth Salander hat in ihrem letzten Fall nicht nur einen internationalen Verbrecherring zerschlagen, sondern auch einem autistischen Jungen das Leben gerettet. Zu diesem Zweck hat sie ihn bei sich versteckt, was nicht rechtens war und wofür sie nun im Frauengefängnis Flodberga eine zweimonatige Haftstrafe absitzen muss. Doch anstatt diese ohne großes Aufsehen absolvieren zu können, wird sie Zeugin, wie ihre Zellennachbarin gemobbt und geschlagen wird. Entschlossen geht Lisbeth dazwischen und gerät in das Visier von Benito Anderssons Mafia Clan.

Zur gleichen Zeit stößt Lisbeths Vormund Holger Palmgreen auf Unterlagen aus der Vergangenheit, die beweisen, dass neben Lisbeths Mutter auch die Behörden einen großen Anteil daran haben, dass ihre Kindheit von Gewalt und Missbrauch geprägt worden ist. Deshalb bittet Lisbeth den Journalisten Mikael Blomkvist darum, den Vorwürfen nachzugehen, solange sie im noch im Gefängnis sitzt. Und schon bald verfolgt er eine heiße Spur, die ihn unmittelbar zu dem gut situiierten Finanzanalysten Leo Mannheimer führt, den ein großes Geheimnis umgibt.

"Verfolgung" ist der fünfte Teil der Millennium-Reihe, die ursprünglich aus der Feder des schwedischen Bestsellerautors Stieg Larsson stammt und aufgrund seines viel zu frühen Todes nach den ersten drei Folgen von dem Schriftsteller und Journalisten David Lagercrantz fortgesetzt worden ist. Nachdem der vierte Band mit dem Titel "Verschwörung" noch verhalten aufgenommen wurde und als einer der schwächeren Teile gilt, überzeugt der nunmehr fünfte Teil mit einem gewohnt spannenden und gesellschaftskritischen Plot.

Gut durchdacht, mit einer fesselnden Handlung und dramatischer Wendungen versehen, versteht es der Ausflug in Lisbeths früheres Leben gleichermaßen zu schockieren und mitzureißen. So wird der Hörer während der vielfältigen Recherchen von Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist mit unvorstellbaren Tatsachen und gut versteckten Andeutungen konfrontiert, die ein kaum zu ertragenes Schreckensszenario erahnen lassen. Und obwohl dem Leben der Figuren immer wieder viel Platz eingeräumt worden ist, bleibt das Tempo niemals auf der Strecke.

Gelesen wird das Hörbuch von Dietmar Wunder, dessen sonore Stimme gut zu der düsteren Atmosphäre passt. Mit gut gesetzten Nuancen grenzt er die einzelnen Figuren gekonnt voneinander ab und stellt deren Eigenheiten, Gefühle und Stimmungen authentisch dar. Ob Wut oder Verzweiflung, Hilflosigkeit oder Angst. In jeder der aufkommenden Situation versteht er es, ihnen einen passenden Ausdruck zu verleihen und schafft es so eine Geschichte zu erzählen, die ungeheuerlich und fesselnd ist.

Fazit:
In "Verfolgung" lässt David Lagercrantz die Millennium-Hörer erneut in die Abgründe der Menschheit schauen und überzeugt dabei mit einem temporeichen, tiefgründigen und gefühlsgeladenen Plot.