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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2024

Fesselnde Fortsetzung

Zorniges Herz
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Dieser Krimi ist der 15. aus der Reihe „Kate Burkholder“ und mein erster aus der Feder von Linda Castillo. Bislang hat mich das Attribut „grausamer Thriller“ immer abgeschreckt, denn in der Mehrzahl der ...

Dieser Krimi ist der 15. aus der Reihe „Kate Burkholder“ und mein erster aus der Feder von Linda Castillo. Bislang hat mich das Attribut „grausamer Thriller“ immer abgeschreckt, denn in der Mehrzahl der Fälle sind es Frauen, die grausam ermordet werden. Nun scheint es ein wenig gemäßigter zuzugehen und zumindest die erste Leiche ist ein Mann.

Eigentlich sollte sich Polizeichefin Kate Burkholder ganz auf ihre bevorstehende Hochzeit konzentrieren und ist eben bei der Anprobe ihres Hochzeitskleides, als sie zu einer männlichen Leiche gerufen wird. Aden Karn, ein junger Amischer, ist durch Schüsse aus einer Armbrust brutal getötet worden. Recht bald kann ein Jagdunfall ausgeschlossen werden und Burkholder, die früher ebenfalls eine Amische war, beginnt mit den Ermittlungen. Das „nisi nihi bene“ scheint hier in Stein gemeißelt, denn seltsamerweise hat niemand etwas Negatives über den Toten zu sagen. Ist Aden wirklich so ein Sunnyboy gewesen oder macht man sich in der Gemeinde nur etwas vor?

Die alte Weisheit der Ermittler „Finde das Motiv, dann hast du auch den Täter“ wird sich hier in schrecklicher Weise bewahrheiten.

Meine Meinung:

"Zorniges Herz" ist bereits der fünfzehnte Fall für Kate Burkholder, die als Amische aufwuchs, die Gemeinschaft aber dann verlassen hat. Nun arbeitet sie als Polizeichefin von Painters Mill. Da die einzelnen Bände in sich abgeschlossen sind und wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden, kann man dem aktuellen Geschehen problemlos folgen. Trotzdem werde ich den einen oder anderen Fall für Kate Burkholder ausborgen.

In einem spannenden Prolog können die Leser beobachten, wie Aden Karn ermordet wird. Für mich ist gleich klar, dass es sich um ein persönliches Motiv gehen muss, denn der junge Mann wird geradezu hinrichtet. Dadurch wird das Interesse an diesem Fall sofort geweckt. Obwohl sich die Ermittlungen für Kate als zäh erweisen, habe ich recht bald eine Hypothese entwickelt, wer denn der Täter sein könnte (und bin richtig gelegen).

Geschickt werden Details zur Lebensweise und den Traditionen der Amischen in die Handlung eingeflochten. Dazu gehören auch die Hochzeitsvorbereitungen durch die Gemeinschaft auf die Kate gerne verzichtet hätte. Dass Kate Burkholder früher selbst „dazugehört“ hat, hilft einerseits bei den Ermittlungen, andererseits wird sie als Abtrünnige scheel angesehen.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Besonders Adens dunkle Seite kommt scheibchenweise zum Vorschein.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem 15. Fall für Kate Burkholder 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.08.2024

Keine leichte Lektüre

Gestohlene Leben
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Dieses Buch, das Wolodymyr Klytschko (so die ukrainische Schreibweise des Namens Wladimir Klitschko) gemeinsam mit Tatjana Kiel 2023 verfasst hat, beschreibt eines der zahlreichen Kriegsverbrechen, die ...

Dieses Buch, das Wolodymyr Klytschko (so die ukrainische Schreibweise des Namens Wladimir Klitschko) gemeinsam mit Tatjana Kiel 2023 verfasst hat, beschreibt eines der zahlreichen Kriegsverbrechen, die Russland nach dem Angriff auf die Ukraine an ukrainischen Kindern verübt: Deren Entführung und Umerziehung zu „guten“ Russen, die mit der Auslöschung der ukrainischen Identität einhergeht sowie eine Zwangsadoption durch russische Familien.

Niemand weiß, wie viele Kinder und Jugendliche betroffen sind. Die Zahlen schwanken gewaltig. Aber eines ist klar: Jedes entführte Kind ist eines zu viel!

Diese Entführungen finden nicht einzeln und/oder versteckt statt, sondern sind staatlich angeordnet. Ganze Waisenhäuser werden so geräumt. Doch auch aus öffentlichen Schulen werden die Kinder oft klassenweise unter Vorspiegelung falscher Tatsachen den Eltern abgenommen. Man gaukelt Kindern wie Eltern vor, die Kids in Erholungsheime zu bringen. Viele Eltern machen sich im Nachhinein Vorwürfe, diesen Klassenreisen in gutem Glauben zugestimmt zu haben. Diese massenhafte Aktionen können nur deswegen gelingen, weil zahlreiche Schulen in den von Russen besetzten Gebieten von russischen Direktoren geleitet werden und die systemtreu die Anordnungen befolgen.

Einmal in einem der Lager angekommen, werden die Kinder einer Gehirnwäsche unterzogen, die vor allem die Botschaft „Eure Eltern wollen euch nicht mehr, eure Eltern sind Nazis, in Russland habt ihr ein schönes Leben.“ beinhalten. Diese Lager sind ein Gulag für Kinder, denn neben der Gehirnwäsche stehen für alle jene, die sich der Propaganda verweigern, Schläge, Einzelhaft und Nahrungsentzug auf der Tagesordnung.

In diesem Buch erzählen Kinder und Jugendliche, Eltern und andere Angehörige, Juristen, Psychologen und andere Helfer ihre Geschichte(n). Der Verein „Save Ukraine" setzt sich für die Rettung der entführten Kinder ein. Seine Mitglieder unterstützen Eltern dabei, ihre Kinder zurückzuholen. Von dieser mühevollen Arbeit und den Schicksalen berichtet dieses Buch.

Außerdem dokumentieren sie alle bekannten Fälle, damit die Verantwortlichen eines Tages dafür zur Rechenschaft gezogen werden können. Denn der Internationale Strafgerichtshof hat wegen dieser Entführungen Haftbefehle gegen den russischen Staatspräsidenten und eine seiner willfährigen Helferin erlassen.

Wir lesen von schier unglaublichen Schicksalen. Das Buch besteht vor allem aus Interviews der geretteten Kinder, die lange Zeit brauchen werden, bis sie die erlittenen Traumata verarbeitet haben werden.

Bleibt nur die Frage offen, warum macht Putin so etwas? Weil er es kann? Oder weil er sein Bevölkerungsdefizit ausgleichen will? Oder will er fanatische Russen erzeugen, um sie für spätere Zwecke einzusetzen?

Die Entführung von Kindern aus besetzten Gebieten und deren Umerziehung ist grundsätzlich nichts Neues. Das haben die Osmanen auf ihren Feldzügen nach Europa bereits vorgemacht und die fanatischen Janitscharen gegen christliche Städte eingesetzt.

Auch Hitler hat vor allem ganz junge, blonde und blauäugige Kinder aus den von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten entführen lassen, wie in dem Buch „Raubkind“ von Dorothée Schmitz-Köster zu lesen ist.

Allen diesen Verbrechen ist gemein, dass sie an unschuldigen Kindern verübt werden oder worden sind. An jungen Menschen, die der Fürsorge bedürfen und nicht als politische Waffe verwendet werden soll(t)en.

Fazit:

Diesem Buch, das keine leichte Kost ist, gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.08.2024

Eine gelungene Fortsetzung

Aurelia und die Melodie des Todes
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Beate Maly entführt uns Leser wieder in das Wien des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt in den Herbst des Jahres 1871. Ganz Wien versinkt unter einer dicken Nebeldecke, Smog würde man heute sagen, als auf ...

Beate Maly entführt uns Leser wieder in das Wien des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt in den Herbst des Jahres 1871. Ganz Wien versinkt unter einer dicken Nebeldecke, Smog würde man heute sagen, als auf der Wieden der Ziegelbaron Meinrad Auerbach aus dem Fenster seiner Wohnung stürzt. Ein bedauerlicher Unfall oder mehr? Von Seiten der Polizei nimmt man Auerbachs Fenstersturz als Selbstmord zu den Akten, ist doch der Industrielle bei der Auftragsvergabe zu den Baumaßnahmen für die Weltausstellung, die 1873 stattfinden soll, leer ausgegangen.

Wenig später wird in unmittelbaren Nähe von Auerbachs Wohnung ein Werkelmann erschlagen aufgefunden, die Tatwaffe: ein Wiener Würfel, also jene Granitwürfel, die neuerdings zur Pflasterung von Wiens Straßen verwendet werden. Das Gesicht des Opfer ist kaum wieder zu erkennen. Hat der Täter hier ein persönliches Motiv? Hängen die beiden Todesfälle zusammen? Und wenn ja, wie?

Und was hat die Warnung an Auerbachs Schwester bei einer Séance, zu der auch Aurelia von Kolowitz und ihr treuer Begleiter Nepomuk Hofmeister eingeladen sind, zu bedeuten? Beiden kommt das verschleierte Medium mit der tiefen Stimme, das vor allem die Gastgeberin in Angst und Schrecken versetzt, suspekt vor. Aurelia und Nepomuk beginnen zu recherchieren und entdecken einige Ungereimtheiten, die den Polizeiagenten Janek Pokorny auf den Plan rufen.

Meine Meinung:

Wie schon im ersten Band („Aurelia und die letzte Fahrt“) spielt Aurelia von Kolowitz, die Tochter eines Grafen, eine zentrale Rolle bei der Aufklärung der beiden Todesfälle. Aurelia setzt sich immer wieder, zum Leidwesen ihres Vaters, über die herrschenden Konventionen hinweg. So lässt sie sich von Frieda, der einzigen Fiakerin, durch Wien kutschieren, steckt ihre neugierige Nase in Dinge, die sie nichts angehen, zeichnet unter Pseudonym mit spitzer Feder Karikaturen für eine Zeitung und weigert sich beharrlich zu heiraten. Um den Schein zu wahren, lässt sie sich, wenn es unumgänglich ist, von Nepomuk Hofmeister begleiten, der ein Geheimnis mit sich herumträgt, das bei ihr sehr gut aufgehoben ist.

Wieder einmal wird zu dritt, also Aurelia, Nepomuk und Janek, ermittelt, wovon Letzterer gar nicht so erbaut ist. Zum einem ist er in Aurelia verliebt (was auf Grund des Klassenunterschieds wenig Hoffnung auf Erfüllung macht) und zum anderen ist Janek einst mit Nepomuk im Internat gewesen und wegen dessen Aussage bei einem Vorfall von der Schule geflogen, was ihn nach wie vor wurmt.

Wie wir es von Beate Maly gewöhnt sind, hat sie wieder zahlreiche Details jener Epoche, in der der historische Krimi spielt, ausgegraben. So erfahren wir, dass der Pflasterstein mit dem der Werkelmann erschlagen worden ist, Wiener Würfel heißt und eine Kantenlänge von 18,5 cm hat. Erst am 23. Juni 1871 ist die neue, metrische Maßeinheit als gesetzliches Längenmaß eingeführt worden und löst die bis dahin gültigen unterschiedlichen Längenmaße Elle, Fuß und Klafter ab. Als historisch interessierte Wienerin und Vermesserin erfreuen mich solche Details besonders.

Geschickt sind auch die Standesunterschiede in die Geschichte eingewoben. Diese ehernen und ungeschriebenen Gesetze machen Janek doch sehr zu schaffen. Einerseits weil er kaum Hoffnung hat, sich Aurelia zu erklären und dabei Nepomuk als Konkurrenten sieht, und andererseits weil auch innerhalb der Hierarchie als k. und k. Polizeiagent nur wenig Aufstiegschancen für ihn offenstehen. Sein Vorgesetzter erinnert ihn immer wieder an seine Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen, seine Eltern waren sogenannte „Ziegelbehm“ also aus Böhmen stammende Ziegelarbeiter, die Industriebarone wie den toten Meinrad Auerbach reich gemacht haben. Dabei ist sich Janek dessen selbst bewusst, muss er doch manchmal auf den einen oder anderen Hinweis seines Bruders Carl, der ein Ganove ist, zurückgreifen, um bei seinen Ermittlungen Erfolg zu haben. Ein Vabanque-Spiel, das nicht ganz ungefährlich ist.

Genau diese Beschreibung der extrem unterschiedlichen Gesellschaftsschichten des 19. Jahrhunderts sind von Beate Maly wieder sehr gut recherchiert und dargestellt. Wie in allen ihren historischen Romanen braucht die Autorin viel „Personal“, das bis hin zu den kleinsten Nebencharakteren detailliert ausgearbeitet ist.

Neben der Tuberkulose, jener Lungenkrankheit, die als „Wiener Krankheit“ nicht nur die arme Bevölkerung in ihren feuchten Wohnverhältnissen dahinrafft sondern auch die Reichen, kommt auch die Syphilis zur Sprache. Fremd gehende Männer, die nicht nur sich selbst mit der Geschlechtskrankheit anstecken, sondern auch ihre Ehefrauen sind diesmal ein Teil der Geschichte sowie der Umgang mit Kindern, die als Ungeborene mit der Krankheit infiziert worden sind. Ein durchaus sozialkritisches Thema.

Beate Maly legt zahlreiche Spuren, von denen einige in eine Sackgasse und andere das Trio mit der Eisenbahn bis nach Gloggnitz führen.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem komplexen historischen Kriminalroman, bei dem Beate Maly wieder aller Register gezogen hat, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.08.2024

Gute Krimiunterhaltung

Beifang
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Auch Kriminalpolizisten werden älter wie man am Beispiel von Triests Commissario Proteo Laurenti sehen kann. In seinem nunmehr 12. Fall, der hoffentlich trotzdem nicht sein letzter sein wird, soll er, ...

Auch Kriminalpolizisten werden älter wie man am Beispiel von Triests Commissario Proteo Laurenti sehen kann. In seinem nunmehr 12. Fall, der hoffentlich trotzdem nicht sein letzter sein wird, soll er, nach dem Willen seines Vorgesetzten, den Antrag auf Pensionierung ausfüllen und unterschreiben. Da kommt ihm doch eine weibliche Leiche, die er beim Fischen im Golf von Triest selbst entdeckt, gerade recht.

Wie sich schnell herausstellt ist die Tote eine erfahrene Skipperin, die diesmal vielleicht doch zuviel riskiert hat. In derselben Nacht hat es auf der, von den Behörden festgesetzten, russischen Yacht A eine Explosion gegeben und ein russischer Waffenhändler soll über das Meer geflohen sein. Ein Schelm, wer hier einen Zusammenhang vermutet.

Laurenti verschiebt den Gedanken an eine Pension weit weg und ermittelt im Umkreis der Toten. Immer taucht der Name von Raffaele Raccaro auf, einem international bekannten Geschäftsmann mit einem großen Netzwerk von Gefälligkeiten, in das halb Triest verstrickt zu sein scheint und wenn es auch nur - wie bei Laurenti - um eine nicht angemeldete Putzfrau geht.

Daneben muss sich Laurenti ein wenig mit seiner lieben Gattin herumschlagen, die unbedingt eine Villa in der Stadt kaufen will, während Proteo lieber direkt am Meer wohnen bliebe. Wer wird dieses Match gewinnen?

Meine Meinung:

Diese Reihe von Veit Heinichen, der ja selbst in der altösterreichischen Hafenstadt Triest lebt, habe ich nicht so stringent verfolgt wie jene seines Kollegens aus Venedig. Proteo Laurenti kenne nur aus ein oder zwei Fällen. Das werde ich nun aber nachholen, versprochen. Ich mag ja Triest mit seinen Häusern, die an die k. und k. Zeit erinnern, fast lieber als die Serenissima.

Besonders gut gefällt mir, weil für mich unbekannt, das „Verhältnis“ von Proteo zur kroatischen Staatsanwältin Ziva Ravno. Bilde ich mir das nur ein, oder höre ich ein leises Knistern? Schon allein deswegen lohnt es sich, bei Band eins zu beginnen.

Schmunzeln musste ich auch über die Altherrenrunde, die über vergangene (Partisanen)Heldentaten philosophieren und auch mit der Oligarchenyacht, die den italienischen Steuerzahler aberwitzige Summen kostet, kurzen Prozess machen würden, wenn man sie nur ließe.

Der Schreibstil ist eher gemächlich. Es werden weder Laurentis Privatleben noch seine kulinarischen Vorlieben ausgelassen. Ein echter Wohlfühlkrimi, wenn man nicht gerade das Opfer oder der Täter ist.

Auch wenn mit diesem Krimi das Dutzend voll ist, kann ich mir noch weitere Fortsetzungen vorstellen.

Fazit:

Mir hat dieser Krimi recht gut gefallen, weshalb ich hier 5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 11.08.2024

Fesselnd bis zur letzten Seite

Salzburger Intrigen
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Nach „Salzburger Abgründe“ lässt Jenna Theiss ihre Abteilungsinspektorin Dina Stassny zum zweiten Mal in der Stadt Salzburg ermitteln.

Daniel Gerlach und Stella Hellwig, ein junges Paar, stößt beim Umgraben ...

Nach „Salzburger Abgründe“ lässt Jenna Theiss ihre Abteilungsinspektorin Dina Stassny zum zweiten Mal in der Stadt Salzburg ermitteln.

Daniel Gerlach und Stella Hellwig, ein junges Paar, stößt beim Umgraben eines Rasenstückes in ihrem Garten auf menschliche Knochen. Anstatt die Polizei zu verständigen, entwickeln sie eine eigenartige Betriebsamkeit. Blöderweise werden sie dabei von der neugierigen Nachbarin beobachtet.

Dieses Skelett wird nicht der einzige Todesfall in diesem Salzburger Krimi bleiben, denn, wie Dina Stassny und ihr Chef Adrian Billinger herausfinden, ist der Knochenfund nur der Auftakt einer Reihe von Verbrechen. So wird wenig später Stellas Chefin, die Schriftstellerin Alexa Graf, mit vergifteten Mozartkugeln getötet. Der Verdacht fällt relativ schnell auf Daniel und Stella, denn in ihrem Garten wächst der Blaue Eisenhut, jene Pflanze die in ihrer Gesamtheit höchst toxisch wirkt.

Doch was hätte Stella davon, ihre Chefin zu töten?

Meine Meinung:

Wie schon in ihrem ersten Salzburg-Krimi „Salzburger Abgründe“, gelingt es Autorin Jenna Theiss wieder eine komplexe Handlung vor der Kulisse der Festspielstadt zu erstellen, in dem starke Gefühle eine große Rolle spielen, die schon in der Vergangenheit für eine Tragödie gesorgt haben.

Der Plot ist komplex und die Anzahl der Mitspieler groß, die in einem Personenverzeichnis dem Krimi voran gestellt sind. Neben den menschlichen Akteuren spielen verschiedene Ortsteile von Salzburg sowie Chips, der Schäferhund von Dina Stassny, der zwar kein offizieller Polizeihund ist, aber eine entsprechende Ausbildung absolviert hat, eine große Rolle.

Dieser Krimi beschert uns auch ein Wiedersehen mit Chefinspektor Paul Materna. Leiter der Ermittlungsabteilung „Leib und Leben“ in Linz aus der anderen Krimi-Reihe von Jenna Theiss. Hier wird Netzwerken und Bundesländer übergreifende Zusammenarbeit großgeschrieben! Das gefällt mir sehr gut.

Der Schreibstil ist authentisch, denn die Autorin verwendet zahlreiche österreichische Ausdrücke. Aber, keine Angst, die werden in einem Glossar am Ende des Krimi aufgelistet und übersetzt. Sehr angenehm ist, dass auch die Dienstgrade der österreichischen Polizei - also AbteilungsinspektorIn, ChefinspektorIn etc. verwendet werden.

Neben den zielstrebigen Ermittlungen darf auch ein wenig Humor nicht fehlen.

Fazit:

Eine fesselnde Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.