Cover-Bild Die Toten von Wien
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 21.09.2022
  • ISBN: 9783641255817
Karl Rittner

Die Toten von Wien

Ein Fall für Alexander Baran
Wien 1922: Nach dem Krieg ist die einst glanzvolle Monarchie der ersten Republik gewichen. In dieser Zeit des Umbruchs hat sich der ungarische Adlige Alexander Baran ein neues Leben als Kommissär bei der Wiener Kriminalpolizei aufgebaut. An einem kalten Märztag wird er zum Donaukanal gerufen, wo die entsetzlich entstellte Leiche einer jungen Frau gefunden wurde. Wie sich herausstellt, war die Tote Tänzerin an der Wiener Oper. Kurz darauf wird in der Nähe ein pensionierter Hofbeamter von einer Straßenbahn erfasst und getötet. Erst spät erkennt Alexander Baran einen ungeheuerlichen Zusammenhang zwischen den Fällen – beinahe zu spät ...

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Lesejury-Facts

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  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2024

Ein komplexer Krimi

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Wien 1922, Donaumonarchie, Kaiser und Adel sind Geschichte - geblieben sind unzählige Kriegsversehrte, Gestrandete aus den ehemaligen Kronländern, die unter menschenunwürdigen Bedingungen ihr Leben fristen ...

Wien 1922, Donaumonarchie, Kaiser und Adel sind Geschichte - geblieben sind unzählige Kriegsversehrte, Gestrandete aus den ehemaligen Kronländern, die unter menschenunwürdigen Bedingungen ihr Leben fristen sowie enteignete Adelige, die kaum einen Beruf erlernt haben und sehen müssen, wie sie ihren Unterhalt verdienen können.

Sandor von Baranyi ist einer von ihnen. Er hat seine Besitzungen in Ungarn verloren und arbeitet nun unter dem eingedeutschten Namen Alexander Baran bei der Wiener Kriminalpolizei. Der Erste Weltkrieg hat ebenso Traumata hinterlassen wie das Verschwinden seiner Schwester Szonja. Baran hat seinen Schwager in Verdacht, daran beteiligt zu sein.

Sowie ihm seine beruflichen Verpflichtungen ein wenig Raum geben, macht er sich auf die Suche nach seiner Schwester und bangt bei jeder gefundenen Frauenleiche, Szonja identifizieren zu müssen. Die aktuelle Tote, die am Donaukanal entdeckt wird ist eine aufstrebende Tänzerin an der Wiener Oper. Beinahe gleichzeitig wird ein ehemaliger Hofbeamter vor eine Tramway gestoßen und getötet. Es dauert, bis Baran und Bezirksinspektor Florian Meisel, erkennen, dass sowohl die beiden Toten als auch Szonjas Verschwinden in einem viel größeren Fall verwickelt sind.

Meine Meinung:

Ich bin ja ein Fan von komplexen Kriminalromanen, die in Wien spielen. Daher hat mir dieser Krimi, der das Leben der Menschen nach dem verlorenen Weltkrieg und dem Zerfall der Donaumonarchie plastisch darstellt, sehr gut gefallen. Besonders vertraut sind mir die Szenen, die in der Leopoldstadt, also dem zweiten Gemeindebezirk, rund um den Karmelitermarkt angesiedelt sind, habe ich in seiner Nähe mehr 40 Jahre gearbeitet und 20 davon auch dort gewohnt.

Der Schreibstil sorgt für die passende Atmosphäre. Die Lebensverhältnisse der jungen Republik sind authentisch beschrieben. Die Detailtreue geht an manchen Stellen zu Lasten der Spannung, was mich persönlich nicht sehr stört. Leser, die Wien und die Leopoldstadt nicht gut kennen, müssen - auch auf Grund der vielen Charaktere - aufpassen, sich nicht im Dickicht der Nachkriegszeit, in der die alte Ordnung noch nicht weg, aber die neue noch nicht ganz angekommen ist, verlieren.

Ob es weitere Verbrechen für Alexander Baran und Bezirksinspektor Florian Meisel aufzuklären geben wird?

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Kriminalroman 4 Sterne.