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Veröffentlicht am 11.08.2024

Leichte Unterhaltung mit einem gefühlvollen Sommerroman

Das Gemälde aus Málaga
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"Das Gemälde aus Málaga" ist der dritte Band von Margot S. Baumanns romantischer Erfolgsreihe »Spanische Geheimnisse«, die bei Tinte & Feder erscheint.


Livia reist mit ihrer Freundin Rosa für erholsame ...

"Das Gemälde aus Málaga" ist der dritte Band von Margot S. Baumanns romantischer Erfolgsreihe »Spanische Geheimnisse«, die bei Tinte & Feder erscheint.


Livia reist mit ihrer Freundin Rosa für erholsame Ferien nach Málaga verbringen. Dann läuft ihr der zuvorkommende Hotelnachbar Fernando über den Weg und es ist aus mit der Ruhe, denn Fernando glaubt, er hätte im Haus seiner Grossmutter ein Bild von Pablo Picasso gefunden. Jetzt sucht er in Pablos Geburtsstadt nach Beweisen und Livia begleitet ihn, ihr Interesse für Fernando ist geweckt.


In diesem Roman taucht man in eine unterhaltsame Geschichte ein, die sich in Málaga und auf Menorca abspielt und die Sonne Spaniens und das Leben dort bildhaft beschreibt. Die in der Gegenwart stattfindende Suche nach dem wahren Künstler des Bildes verbindet sich mit einer Liebesgeschichte und führt uns auch in die Vergangenheit von Großmutter Erendira, die in ihrer Jugend Pablo Picasso kannte.

Zwischen Livia und Fernando entwickelt sich schnell eine Liebesgeschichte, die mit romantischen Szenen sehr lebendig gezeigt wird und auch authentisch wirkt. Ich konnte mich gut in die Lage der Liebenden hinein versetzen und habe wegen einiger Widrigkeiten gehofft, dass die Story glücklich endet.

Margot S. Baumanns eingängiger Erzählstil lässt sich flüssig lesen und ich habe vor allem die gezeigten Schauplätze interessiert verfolgt. Die bildhafte Darstellung weckt Urlaubsgefühle und ich wäre gern bei den Protagonisten vor Ort gewesen.

Die Handlung beeinhaltet neben der vorhersehbaren Lovestory auch etwas das Leben der Großmutter und über Pablo Picasso. Diese Szenen hätten meiner Meinung nach noch ausführlicher das Leben des Künstlers aufgreifen können.

Der Roman bietet sich als unterhaltsame Lektüre an, bei der man sich in spanische Gefilde hinein träumen kann. Die romantische Liebesgeschichte passt gut dazu und man kann sie genießen.


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Veröffentlicht am 09.08.2024

Urlaubslektüre mit regionalem Alpenpanorama

Mordsschnitzel
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Im Emons Verlag erscheint Ulrike Moshammers Krimi "Mordsschnitzel".

Valerie Thaller freut sich, denn der in Bad Gastein beliebte »Schnitzelkönig« möchte seinen siebzigsten Geburtstag in ihrem Hotel ...

Im Emons Verlag erscheint Ulrike Moshammers Krimi "Mordsschnitzel".

Valerie Thaller freut sich, denn der in Bad Gastein beliebte »Schnitzelkönig« möchte seinen siebzigsten Geburtstag in ihrem Hotel feiern. Überraschenderweise gesellen sich zu den geladenen Gästen auch unerwünschte Gäste. Am nächsten Morgen wird der Gastronom tot in seinem Wohnzimmer aufgefunden. In der Diskussion um eine Neuanlage von exklusiven Chalets und großen Liften hatte sich der Tote gegen das ausufernde Projekt ausgesprochen, um die Natur und den ländlichen Charme des Ortes zu erhalten. Diese Meinung könnte einige Menschen gegen ihn aufgebracht haben. Valerie untersucht mit ihrer Freundin Nora, was in der Tatnacht geschehen ist.


Der beschauliche Kurort Bad Gastein liegt im idyllischen Bergpanorama und so soll es nach Meinung der meisten Bewohner auch bleiben. Doch geldgierige Investoren versuchen, ein gigantisches Projekt mit luxuriösen Chalets mit weiteren Skipisten und Seilbahnen in Gang zu setzen. Ulrike Moshammer lässt den Konflikt sichtbar werden und baut auf bildhafte Weise den regionalen Charme der Gegend in ihre Handlung ein. Die Figuren sind bunt gemischt und wirken authentisch und lebensecht. Hier sind alle Charaktertypen vertreten und so kann man unter den Verdächtigen selbst mitraten, wer der Täter sein könnte.

Der flüssige Erzählstil lässt den Leser in die Szenerie eintauchen und man erlebt die Nachforschungen ausführlich und in das Alpenpanorama eingebettet mit. Der regionale Bezug ist für Ortskundige sicherlich noch schöner zu lesen. Zahlreiche Dialoge sorgen für lebendige Szenen. Kriminalpolizistin Dorothea Oswald duldet Valeries Mithilfe, weil sie die Menschen und die Örtlichkeiten hier genau kennt. Doch die Zusammenarbeit war nicht auf ein Miteinander ausgerichtet und die Handlung velor sich teilweise in Alltagsszenen und ausführlich beschriebenen Nachforschungen.

Ein wenig vermisst habe ich die polizeilichen Ermittlungen und der Krimi hätte es etwas mehr Spannung vertragen können, die geht in den Alltagsszenen etwas unter. Doch zum Ende steigt die Spannungskurve noch einmal an und der Krimi wird mit logischer und für mich vorhersehbarer Auflösung beendet.

Als Urlaubslektüre bietet dieser Wohlfühl-Krimi mit dem Flair der Alpen gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Solider Krimi mit interessanter Schilderung einer Sturmflut

Tod im Strandhaus
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Der Kriminalroman "Tod im Strandhaus" von Petra Tessendorf erscheint im Emons Verlag, es ist der dritte Band der Reihe um Kommissar Paul Lupin.

Am Strand von Graswarder in Heiligenhafen findet Paul Lupin ...

Der Kriminalroman "Tod im Strandhaus" von Petra Tessendorf erscheint im Emons Verlag, es ist der dritte Band der Reihe um Kommissar Paul Lupin.

Am Strand von Graswarder in Heiligenhafen findet Paul Lupin einen Toten, kurz darauf ist er verschwunden. Er ruft seinen Freund Kommissar Heimdahl zu Hilfe, der ihn zu einer Teilnahme an einer Fastenwanderkur in der benachbarten Strandvilla überredet, um dort Hinweise auf den Toten zu finden.

Es gibt eine Spur, die in die siebziger Jahre zum legendären Hippiefestival in Heiligenhafen führt, bei dem auch Pauls Vater auf der Bühne stand. Brisant wird es, als ein weiterer Todesfall geschieht. Was ist hier los und wer hat ein Motiv zum Töten?

Mir war nicht bewusst, dass "Tod im Strandhaus" der dritte Band der Reihe um Paul Lupin ist. Deshalb hatte ich auch einige Mühe, in das Buch hinein zu finden.

Aufgrund der vielen Figuren war es mir nicht möglich, sie alle gleich gut einordnen zu können. Ich hätte mir der Einfachheit halber ein Personenregister gewünscht, das ich mir selbst angelegt habe, um den Überblick nicht zu verlieren. So konnte ich mich mit den Personen besser arrangieren und habe mein Hauptaugenmerk auf die Ermittlungen gesetzt. Das war allerdings nicht so einfach, immer wieder stören nebensächliche Handlungen den Lesefluss, was mich bei Krimis einfach stört. Der Fall führt auch in die Vergangenheit in die 70er Jahre, diese Szenen sorgen für abwechslungsreiche Einblicke, wobei ich die entscheidenden Puzzleteile lange Zeit nicht mit den aktuellen Morden verbinden konnte. Unter den Personen wurden Paul und sein Vater Johann mir mit Abstand am sympathischsten. Mich hat es gewundert, das Johann angeblich demente Züge haben soll, mir erschien er doch recht klar und geistig sehr fit. Zwischen Vater und Sohn gibt es ein paar humorvolle Dialoge, den angekündigten schwarzen Humor habe ich aber vermisst.

Der Erzählstil lässt sich leicht lesen, die bildhaften Beschreibungen der Landschaft, der Natur und der Stimmungen während der Wettereskapaden an der Ostsee sind der Autorin besonders gut gelungen.

Auf eindringliche Weise werden hier die Folgen der Sturmflut beschrieben, die Zerstörung und Überflutung der Häuser an der Wasserkante werden deutlich sichtbar gemacht und man ahnt, wie hoch die Schäden ausfallen.

Die Spannungskurve verläuft auf einem unterschwelligen Level, die Ermittlungen nehmen viel Raum ein und die Tatvorgänge versteht man erst im Nachhinein.

Dieser solide geschriebene Ostseekrimi lässt bildhaft die Landschaft am Meer der Ostseeküste sichtbar werden und der Krimifall führt in die wilden 70er Jahre.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Auf der Insel schlägt die Falle zu!

Inselfalle
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"Die Inselfalle" von Rieke Husmann aus dem Emons Verlag ist der 11. Fall der Reihe um Ermittlerin Hella Brandt auf Spiekeroog.

Kommissarin Hella Brandt genießt mit Freund Lars und Tochter Jella die letzten ...

"Die Inselfalle" von Rieke Husmann aus dem Emons Verlag ist der 11. Fall der Reihe um Ermittlerin Hella Brandt auf Spiekeroog.

Kommissarin Hella Brandt genießt mit Freund Lars und Tochter Jella die letzten Tage ihres Urlaubs auf Spiekeroog, als der Inselpolizist ihr einen Mordfall meldet und auf ihre Mithilfe hofft. Hellas Spürsinn ist geweckt und als zuständige Leiterin der Kripo ist sie auch zuständig. Deshalb meldet sie ihre restlichen Urlaubstage ab und ermittelt. Der Tote ist ein 78-jähriger alleinstehender Mann, der seit vielen Jahren auf der Insel zurückgezogen lebt. Merkwürdig ist, dass niemand etwas über seine Vergangenheit weiß. Hella befragt seine Freunde auf der Insel und findet schliesslich im Haus des Opfers einen Hinweis.

Bei diesem Krimi taucht man in einen undurchsichtigen Fall, dessen Opfer mit seiner Vergangenheit Rätsel aufgibt. Es stellt sich heraus, dass der Tote Auftragsmörder in der französischen Fremdenlegionär war. Sollte er für frühere Taten bis auf die Insel verfolgt worden sein?

Der Fall wirft einige offene Fragen auf, Hella und ihr Team müssen viele Befragungen durchführen, wodurch sich der Fall aber nicht viel transparenter gestaltet. Ich rätsel bei solchen Krimis immer gern mit, hatte aber irgendwann die eigenen Gedanken ausgeblendet, um die vielen Ansatzpunkte genau zu verfolgen. Doch hier kommt man mit Logik nicht weiter, ich hatte einen Verdacht, der sich am Ende auch bewahrheitet.

Mich hat die Idee gereizt, dass ein Auftragsmörder seinen Ruhestand auf der kleinen beschaulichen Nordseeinsel Spiekeroog verbringt und dann getötet wird. Welche offen stehende Rechnung hat der Täter beglichen? Ich war neugierig, was dahinter steckt!

Die breit angelegte Ermittlung zeigt die übliche Polizeiarbeit, die Einblicke in das Leben des Opfers bringen soll und sich tief in seine Vergangenheit ausweitet. Die Freundes des Toten stehen ebenfalls im Fokus und werden intensiv verhört, doch die Erkenntnisse spülen immer nur Puzzleteile hervor, die zwar Verdachtsmomente aufkommen lassen, aber dann doch wieder ohne Spur verwischen. Insgesamt fühlte sich der Krimi für mich sehr undurchsichtig und etwas konstruiert an.

Hellas Privatleben und die Frage nach der Zukunft ihrer Beziehung und die Chance auf ein Sabbat-Jahr sorgen für unterhaltsame Momente, die ich in diesem Ermittlungsgewusel gebraucht habe.

Was mir leider sehr gefehlt hat, war der regionale Bezug zur Nordseeinsel. Bildhafte und stimmungsvolle Szenen, die das Flair vom Leben am Meer sichtbar machen, gibt es leider fast gar nicht. Und das erwarte ich in einem Krimi, der auf Spiekeroog spielt.

Inselfalle ist ein interessant aufgemachter Krimi, weil er einen Auftragsmörder als Opfer präsentiert. Insgesamt gesehen konnte mich der Fall aber doch nicht ganz überzeugen.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Preußische Auswanderer erobern Georgia!

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt
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Bei DTV erscheint der historische Roman "Savannah – Aufbruch in eine neue Welt" von Malou Wilke.

Nellie Bernstein ist die Älteste von sechs Geschwistern, sie wird ungewollt schwanger und ihr jähzorniger ...

Bei DTV erscheint der historische Roman "Savannah – Aufbruch in eine neue Welt" von Malou Wilke.

Nellie Bernstein ist die Älteste von sechs Geschwistern, sie wird ungewollt schwanger und ihr jähzorniger Vater verstösst sie. Ihre einzige Chance sieht sie in der Fremde und gelangt auf einem Auswandererschiff 1733 in die neue Welt, wo der englische Abenteurer James Oglethorpe im sumpfigen Marschland die Stadt Savannah und die Kolonie Georgia gründet.Vor den Siedlern liegen viele Probleme und Schwierigkeiten und die Wildnis birgt einige Gefahren, die sie überstehen müssen. Auch Nellie hat zu kämpfen, dochmit dem Anwalt Samuel findet sie einen Mann, der für sie da ist. Gemeinsam bauen sie sich ein neues Leben auf.

In diesem Roman erlebt man die entbehrungsreiche Schiffspassage nach Amerika und taucht an Nellies Seite in das Leben im wilden Marschland ein, das immer wieder mit Gefahren aufwartet. Wilde Tiere, Krankheiten, Armut und der Kampf ums Überleben machen den Siedlern das Leben schwer.

Nellie hat für sich und ihr ungeborenes Kind zu sorgen und ist dankbar als sie Sam kennenlernt und sie gemeinsam ihr Leben in Savannah bestreiten. Sie errichten eine Seidenmanufaktur und stellen kostbare Stoffe her, die sie in Europa verkaufen.


Malou Wilke beschreibt auf realistische Weise die Herausforderungen der Auswanderer, denen sich Nellie mit ihrem Neuanfang in Savannah gegenüber sieht. Sie kümmert sich um verwaiste Siedlerkinder und erlebt an der Seite von Sam eine liebevolle und führsorgliche Beziehung. Die einzelnen Schicksale der vielen Kinder und weiteren Personen werden in die Handlung eingebunden, es gibt berührende und zu Herzen gehende Szenen, die die Nöte in der neuen Welt sichtbar machen und auch die menschlichen Tragödien der Sklaven aufzeigen. Auch wenn viele dieser Einzelschicksale nur kurz angerissen werden, zieht das die Handlung in die Länge und verhindert damit die Spannung der Geschichte.


Die Charaktere werden erkennbar dargestellt, viele ertragen schwere Schicksalsschläge, bleiben aber dennoch merkwürdig blass und distanziert und kamen mir nicht fühlbar nah. Der Erzählstil ist flüssig und bildhaft beschreibend, mit den vielen detaillierten Abbildungen der Landschaft und den Schwierigkeiten vor Ort erlebt man den Kampf ums Überleben der damaligen Siedler gut mit. Bei mir sprang aber der Funke des spannenden Interesses aber leider nicht über, die Handlung schleppte sich mit dem Aufbau der Siedlung von Szene zu Szene und hätte durchaus emotionaler gestaltet werden können.

Nellie und ihre Mitmenschen ertragen schwere Schicksalsschläge, ihnen machen Krankheiten, Schlangenbisse und auch Streitigkeiten das Leben schwer. Aber Nellie verschafft sich mit ihrer zupackenden Art Respekt und sorgt für Schulbildung in ihrem verfügbaren Rahmen. Ihre Liebe zu Sam war für mich lange Zeit nicht fassbar, er ist ihre Stütze, aber große Leidenschaft oder tiefe Liebe wird leider nicht spürbar.

Dieser Roman nimmt mich mit auf eine Reise in die neue Welt und erzählt von den Schwierigkeiten der Überfahrt und dem Start im Marschland mit all seinen Tücken und Gefahren.

Auch wenn mich die Schicksale berührt und mich die Landschaftsbeschreibungen wunderschön und bildhaft unterhalten haben, ist leider bei mir der emotionale und fesselnde Funke nicht übergesprungen.

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