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Laurin_tanzt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2022

Vom anders sein - eine Friedhofsgeschichte.

Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen
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Cover:
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Das Titelbild ist schon eine interessante Mischung aus lustigen und schaurigen Elementen. Der Junge mit dem Eichhörnchen auf der Schulter auf dem Friedhof lässt einen neugierig werden. ...

Cover:
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Das Titelbild ist schon eine interessante Mischung aus lustigen und schaurigen Elementen. Der Junge mit dem Eichhörnchen auf der Schulter auf dem Friedhof lässt einen neugierig werden.


Inhalt:
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Elvis Gursinski war schon immer anders. Er hat keine Freunde und wohnt mit seinen Eltern im Friedhofswärterhaus auf dem Friedhof. Die Eltern sind getrennt und wechseln sich mit der Beaufsichtigung von Elvis ab. Doch mit beiden stimmt etwas nicht, überhaupt stimmt irgendwas im Haus nicht, aber was? Auf einmal hat Elvis' Klassenkameradin Dalia Interesse an Elvis. Dalia, vor der alle Angst haben und die keiner so richtig einschätzen kann. Sie soll im Auftrag ihrer Schamanen-Großmutter einen Auftrag erledigen. Doch was konkret führt sie im Schilde? Ehe sich Elvis und Dalia versehen, stecken sie wider Willen gemeinsam in einem Abenteuer, das mit dem Geheimnis des namenlosen Grabsteins auf dem Friedhof eng zusammenhängt.

Mein Eindruck:
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"Aber über die Jahre des Grübelns auf unserem Teppich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass überhaupt niemand falsch ist. Es sind die Umstände, die dazu führen, dass sich jemand falsch fühlt." (Sedat Gursinski, Vater von Elvis)

Es sind schon skurrile Gestalten, die in diesem Roman agieren: Die Mutter ist eine nach Kamillentee süchtige Zeichnerin, die unbewusst unheimliche Fratzen in ihre Zeichnungen einbaut und dafür vom Auftraggeber Ärger bekommt. Der Vater scheint depressiv, er ist oft müde und schläft auf dem Teppich. Dalias Großmutter ist Schamanin mit einem sprechenden Pelz und Dalia quasi ihr Lehrling. Elvis spricht mit den Toten in Gedanken und sein einziger Freund ist ein Eichhörnchen. Soweit so gut. Dies führt zu einigen skurril-humorigen Szenen, die mir gut gefallen haben. Doch eine lustige Stimmung kommt dabei nicht auf. Im Hintergrund ist immer ein unheilvolles Gefühl, denn es gehen seltsame Dinge in dem Haus vor, als würde ein Geist umhergehen und einige nicht erklärbare Phänomene sorgen für eine gewisse Spannung.

Auf der einen Seite war ich gefesselt von dem Buch und ich hab es in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte unbedingt wissen, welches Geheimnis Dalia hat und was es mit dem Haus und dem leeren Grabstein auf sich hat. Auf der anderen Seite hat der Roman auch einige traurige und ernste Elemente wie Vernachlässigung durch die Eltern, Depression und sich nicht zugehörig fühlen. Das alles verpackt in eine ungelöste Geistergeschichte, hinter der sich auch eine sehr traurige Handlung verbirgt. Letztendlich nimmt alles ein gutes Ende und es ist eine positive Stimmung zu spüren.
Mir gefiel die Geschichte gut und ich hab sie, wie gesagt, gefesselt gelesen. Dennoch bin ich altersmäßig lange nicht mehr in der Zielgruppe und bin zwiegespalten, wie eine solche Geschichte bei Kindern ab 10 Jahren ankommt. Man sollte sie m. E. nicht alleine lesen lassen, sondern mit den Kindern im Anschluss über die thematisierten Probleme reden.

Fazit:
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Skurril-humorvoll mit schaurigem Hintergrundgefühl, aber auch mit unerwartet ernsten, traurigen Themen.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Albert Einsteins als Mutmacher

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Albert Einstein
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Cover:
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Das Titelbild mit dem lächelnden Albert Einstein spricht den jungen Leser sofort an. Die eher grün-braunen Farbtöne sind passend für diesen Wissenschaftler. Sehr gut gelungen!

Mein ...

Cover:
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Das Titelbild mit dem lächelnden Albert Einstein spricht den jungen Leser sofort an. Die eher grün-braunen Farbtöne sind passend für diesen Wissenschaftler. Sehr gut gelungen!

Mein Eindruck:
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Hier wird im Stil eines Comics die Biographie des Wissenschaftlers Albert Einstein erzählt. Durch die vielen Sprechblasen und nur kurzen Erläuterungstexte ist das Buch schnell und einfach für Grundschüler durchzulesen. Die Geschichte wird mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt, so wird u. a. Alberts berühmte Frisur (die abstehenden Haare) immer wieder hervorgehoben. Die Botschaft kommt ganz klar heraus: Auch Albert war kein "normales" Kind, eher haben sich seine Angehörigen Sorgen gemacht, weil er so spät sprechen lernte und lieber beobachtete und nachdachte, statt mit gleichaltrigen zu spielen. Und letztendlich wurde ein berühmter Wissenschaftler aus ihm.
Natürlich kann das Buch dabei nicht in die Tiefe seines Lebens gehen, aber das Schönste ist Alberts Botschaft an die Leser "Hört niemals auf, nach dem 'Warum' zu fragen. Hört niemals auf zu erforschen, wie die Welt funktioniert. Und bewahrt euch die Freude am Suchen nach den Antworten."

Meine Tochter (3. Klasse) hatte das Buch in einem Zug durchgelesen und es hat ihr gut gefallen. Das einzige, das sie zu bemängeln hatte, war, dass einige Ausdrücke (v. a. die Relativitätstheorie) ihr unbekannt waren und ihrer Meinung nach nicht ausführlich erläutert wurden. Auch die Formel wusste sie erst nicht zu lesen, hier ist etwas Hilfestellung durch die Erwachsenen nötig.
Am Ende gibt es noch eine Doppelseite mit einem Zeitstrahl und den wichtigsten Daten aus Einsteins Leben sowie ein paar Schwarz-Weiß-Fotos von ihm. Hier hätten wir es schön gefunden, wenn noch ein paar Erläuterungen zu seinen Entdeckungen oder Internetverweise auf weiter ausführende Seiten für Kinder gewesen wären.

Fazit:
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Albert Einsteins Biographie in Comicform für Grundschulkinder macht Mut zur Neugierde und zum Anderssein

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 09.07.2021

Weltraumwissen für Erstleser

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 4: Weltraum
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Cover:
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Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, man kann auf den ersten Blick erfassen, um welche Reihe und welches Thema es sich handelt, dass es für Erstleser geeignet ist und es zur Motivation ...

Cover:
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Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, man kann auf den ersten Blick erfassen, um welche Reihe und welches Thema es sich handelt, dass es für Erstleser geeignet ist und es zur Motivation Sticker und Rätsel gibt. Der Astronaut im Vordergrund begleitet den Leser durchs weitere Buch und schaut einen freundlich an.

Inhalt:
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Dieses Sachbuch über den Weltraum führt Erstleser in kurzen und gut verständlichen Sätzen in die Thematik ein. Auf der Wissensreise wird das Kind von einem Astronauten begleitet, der wie eine Comic-Figur zu dem Kind spricht. Das Oberthema Weltraum ist in die Unterthemen Weltraum, Sonnensystem. Fliegen ins Weltall sowie Erforschen des Weltraums eingeteilt und die einzelnen Themengebiete sind farblich markiert, sodass man sich schnell zurechtfindet. Am Ende eines jeden Unterthemas kann das gelesene mithilfe von Leserätseln spielerisch vertieft werden. Und am Ende des Buches gibt es ein Lesequiz sowie ein Leselotto, für das man leider das Buch zerschneiden muss. Das Gleiche gilt für den Stickerbogen am Ende, der dazu dient, das Bild der Raumstation in der Mitte des Buches zu vervollständigen.

Mein Eindruck:
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Ich habe das Weltraumbuch zusammen mit meiner Tochter (fast 8 J., erste Klasse) erkundet. Am besten haben uns die verständlichen und kurzen Kapitel sowie die schönen farblichen Illustrationen gefallen. Auch ich habe beim Lesen einiges dazu gelernt bzw. besser verstanden. Etwas bedauert hat meine Tochter, dass der begleitende Astronaut keine Frau war bzw. man hätte hier geschlechtsneutral auch abwechselnd einen Mann und eine Frau oder ein Astronautenteam aus beiden Geschlechtern als Begleitperson wählen können. Das wäre etwas zeitgerechter gewesen. Die Rätsel haben ihr viel Spaß gemacht, allerdings brauchte sie manchmal meine Unterstützung. Was uns beiden nicht so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass man im Buch bzw. mit dem Buch arbeitet und das Buch somit nicht einfach später an ein anderes Kind weitergeben kann. Einmal gebraucht, bietet es für ein zweites Kind nur den halben Nutzen.
Ich habe daher die Rätsel und das Leselotto kopiert und wir haben mit den Kopien gearbeitet. Hier würde ich mir wünschen, dass der Verlag alternativ die Arbeitsmittel dieses Buches per Download zur Verfügung stellt. Dann könnte man das Buch auch gut im Rahmen von Unterricht einsetzen. Dafür und für die mangelnde Geschlechtsneutralität ziehen wir einen Punkt ab.
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Erstleser-Reihe sehr gelungen ist, um Erstklässlern komplizierte Themen altersgerecht nahe zu bringen und dabei den Spaß am Lesen und Schreiben weckt. Gerne mehr davon!

Fazit:
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Weltraumwissen für Erstleser altersgerecht präsentiert - motiviert zum selber lesen und macht Spaß!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 24.06.2021

Eine Familie sucht und (er)findet sich neu

Wir-Zeit
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Cover:
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Auf dem Cover ist die mittlerweile fünfköpfige Familie zu sehen, offenbar auf einem Fels mit Blick aufs Meer. Man spürt die Natur und das Gefühl von Freiheit und es weckt Sehnsucht ...

Cover:
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Auf dem Cover ist die mittlerweile fünfköpfige Familie zu sehen, offenbar auf einem Fels mit Blick aufs Meer. Man spürt die Natur und das Gefühl von Freiheit und es weckt Sehnsucht beim Betrachter. Sehr schön!

Inhalt:
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Die Autorin Susanne Dyrchs und ihr Mann Chris reiben sich zwischen Karriere und Familie auf. Die beiden Kinder Joe und Frieder sind häufig unterwegs in der Kita, bei Freunden, Hobbys oder den Großeltern. Alle sehen sich kaum, Joe leidet zudem an Neurodermitis, die kaum in den Griff zu bekommen ist. Susanne und ihr Mann beschließen, dass sich etwas ändern muss. Ein Jahr vor Joes Einschulung vermieten sie ihre Wohnung, geben den Hund zu Freunden und starten mit ihren Kindern eine Weltreise. Sie wollen runterkommen, sich neu als Familie kennenlernen und neu definieren und dabei die Welt und neue Kulturen erkunden.

"Ist es das wert? Oder kritisch gefragt: die Weltreise als Problemlöser? Laufen wir einfach nur weg oder laufen wir uns frei? Ist das eine Blase, in der wir nun seit Monaten leben, und die wir, sobald sie platzt, wieder verlassen, bis wir langsam wieder auf dem Boden der Tatsachen landen? Oder verändert uns diese Reise nachhaltig?" (S. 198)

Mein Eindruck:
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Ich muss gestehen, dass es mir zu Beginn schwer fiel, mit der Autorin warm zu werden, da der Lebensstil dieser Familie sich sehr stark unterschied von dem, was meine Familie praktiziert. Doch nach und nach gefiel mir die Ehrlichkeit der Autorin sowie die Entschlossenheit, mit der sie und ihr Mann sich über die skeptischen Meinungen ihres Umfeldes hinwegsetzten. Die Planlosigkeit, mit der sich die Familie ins Abenteuer stürzt, hat mich dann des Öfteren einfach nur Schmunzeln lassen. Zudem hatte ich vor der Courage großen Respekt und war erstaunt, auf welche Art und Weise sie ihre Aufenthalte gestaltet und finanziert haben. Ich wusste bis dato nicht, dass man durch Hilfe auf Biofarmen sowie Pet- und Housessitting auch als Familie im Ausland über die Runden kommen kann. Auch hat mich die Offenheit des Ehepaars und die ihrer Kinder gegenüber anderen Kulturen sehr beeindruckt. Als Leser wird man immer mehr Teil der Reise und erlebt hautnah mit, wie sich in der Familie und ihrem Lebensstil eine Wendung vollzieht. Am Ende habe ich realisiert, dass ich einige Erkenntnisse, die Frau Dyrchs hatte, bereits jetzt schon lebe, aber gleichsam hatte ich auch die Erkenntnis, dass ich selber toleranter gegenüber anderen Lebenseinstellungen werden sollte und jeder Mensch seine Weise und sein Tempo hat, sich zu verändern.

"Viele Familien hätten sicher keine Reise um die Welt gebraucht. Das Reisen ist nicht der richtige Weg, denn jede Familie ist einzigartig, hat ihre eigene Geschichte, ihre spezifischen Wirkungskreise, ihre individuellen Herausforderungen und Charaktere. Für unsere Familie aber ist diese Wir-Zeit der Schlüssel zu einem neuen Kapitel unseres Lebens." (S. 218)

Dennoch beschönigt die Autorin nichts, sondern schildert realistisch auch die nicht so angenehmen Seiten des Reisens:

"Wir-Zeit ist auch Arbeitszeit. Organisation, Logistik und Kinderbetreuung sind unterwegs aufwendiger als wir vorher dachten. Auch die Auseinandersetzung mit dem »Wir« erfordert Kraft! Es ist wie eine kleine Familien-Operation am offenen Herzen. Unsere Wir-Zeit soll kein Adrenalinrausch sein, sondern ein gemeinsames Durchatmen. Und gerade die Zeiten zwischen den sogenannten Highlights unterwegs stellen sich als wahre Familienschätze heraus." (S. 194)

Als die Familie auf die Reise geht, sind sie noch zu viert, bei ihrer Rückkehr zu fünft. Die Art und Weise, wie die Autorin mit ihrer Schwangerschaft umging, hat mir sehr imponiert. Ich bin mir sicher, dass ich diesen Mut nicht gehabt hätte. Vielleicht zeigt es aber auch, dass wir uns hierzulande viele zu viele Gedanken über Schwangerschaft und Geburt machen und mehr auf uns und unseren Körper hören sollten.
Im Laufe der Lektüre konnte ich mich auf das mentale Mitreisen immer mehr einlassen, habe viel über andere Länder und Kulturen gelernt, aber auch über das Zusammensein und Neu-Erfinden als Familie. Frau Dyrchs hat mir mit ihren offenen Gedanken viel Stoff zum Nachdenken gegeben.
Am Ende der Reise versucht sich die Familie vergeblich wieder in ihr altes Leben zu integrieren. Das letzte Kapitel fühlt sich für mich nicht so ganz rund an. Hier hat mir noch ein kurzer Einblick in das aktuelle Leben der Familie gefehlt. Den letzten Teil des Buches füllt ein langer Foto-Abschnitt mit Momentaufnahmen von Familienmitgliedern auf Reisen. Die Fotos wirken sehr natürlich und wecken bei mir die Reisesehnsucht.
Wünschenswert wären noch ein paar Webseitentipps gewesen, die der Familie auf ihrer Reise hilfreich waren.

Fazit:
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Ein ehrlich geschriebenes Buch über das Reiseabenteuer einer Familie, die sich dabei selbst neu kennenlernt und ihr gemeinsames Leben neu findet.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Wie die Ork Viv zum Lesen kam

Bücher und Barbaren
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Gestaltung:
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Das Titelbild mit dem ungleichen Trio aus Ratte, Gryphet und Ork hat mich gleich angezogen. Auch im Innenteil findet man die Ratte Fern mit einem Buch über den Kapiteln wieder. ...

Gestaltung:
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Das Titelbild mit dem ungleichen Trio aus Ratte, Gryphet und Ork hat mich gleich angezogen. Auch im Innenteil findet man die Ratte Fern mit einem Buch über den Kapiteln wieder. Dies gefiel mir sehr gut, wenngleich ich unterschiedliche Bilder begrüßt hätte, anstatt immer das Gleiche zu wiederholen. Insgesamt jedoch ansprechend gestaltet.

Inhalt:
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Ork-Kriegerin Viv hat voller Tatendrang im Heer von Rackams Raben angefangen, als sie in einem Kampf schwer am Bein verletzt wird.Rackams setzt sie darauf im nächsten Ort aus, damit sie sich von ihren Verletzungen erholt. Doch Rumsitzen ist nicht nach Vivs Geschmack und so beginnt sie gleich am ersten Tag die Küstenstadt Murk zu erkunden. Dort macht sie Bekanntschaft mit der Ratte Fern, die einen nicht gut gehenden Buchladen führt und deren Haustier Potroast (ein Gryphet). Auch zu Maylee, der Gnomin, die göttlich backen kann und in ihrer Bäckerei "Meereslied" die leckersten Dinge verkauft, fühlt sich Viv hingezogen. Und dann gibt es noch die Gnomin Gallina und andere, die rasch Vivs Herz erobern, obwohl sie doch nur den Tag erwartet, wieder mit Rackam in den Kampf zu ziehen. Stattdessen kommt der Feind nach Murk und Viv und ihre Freunde müssen sich einiges einfallen lassen, um sich selbst und die Stadt zu retten.

Mein Eindruck:
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"Jedes Buch ist ein kleiner Spiegel, und manchmal schaut man hinein und sieht, wie jemand anderes zurückschaut." (E-Book S. 220)

Dies ist die Vorgeschichte des Romans "Magie und Milchschaum". Ich hatte bisher noch kein Buch von Travis Baldree gelesen und so bin ich unbedarft an diese Geschichte herangegangen. Was mir gefiel, waren die vielen humorvollen Seitenhiebe zum einen auf die Fantasy-Branche. Die Charaktere nehmen sich manchmal selbst nicht so ernst und benehmen sich entgegen der herkömmlichen Klischees. So zeigt die Ork Viv hier ihre sanfte und emotionale Seite, indem sie nicht nur kämpft, sondern sich ernsthaft für Literatur und sogar Liebesgeschichten begeistern kann und sich letztendlich noch in jemanden verliebt, der kein(e) Ork ist.
Und auch die Bäckerin Maylee hat ihr Geheimnis, das man auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Mein Lieblingscharakter ist jedoch "Ränzel", der später für viele überraschende und humorvolle Wendungen in der Handlung sorgt.
Des Weiteren werden passend zum Titel auch viele Anspielungen auf die Buchbranche gemacht. Fern führt zunächst ihren Buchladen nicht sehr erfolgreich, was Viv mithilfe von ihren Freunden mit Tat und vielen interessanten Ideen zu ändern vermag. Diesbezüglich gab es einige Momente, in denen ich schmunzeln musste, da die Realität des Buchhandels hier gut eingeflochten wurde.
Insgesamt war dies eine vergnügliche und auch spannend gestaltete Geschichte. Allerdings empfand ich die Charaktere etwas zu oberflächlich, die Beweggründe und ihre Gefühle waren mir nicht tief genug dargestellt, um mich wirklich mitfiebern zu lassen. Aufgrund des Nachwortes, das an den Folgeband anknüpft, bin ich nicht überzeugt worden, weiterzulesen. Aber eine nette Abwechslung vom Alltag war das Buch auf jeden Fall.

Fazit:
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Kurzweiliges Fantasy-Abenteuer mit humorvollen Blicken auf die Buchbranche

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