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Veröffentlicht am 12.08.2024

Eine emotionale Geschichte

Wellengang
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Klappentext:
Nach einem Schicksalsschlag sucht Rosie Zuflucht auf ihrer Heimatinsel vor der Küste Irlands: auf Roaring Bay mit seinen zwei Stränden und anderthalb Bars, den Klippen, Schafen und Vögeln. ...

Klappentext:
Nach einem Schicksalsschlag sucht Rosie Zuflucht auf ihrer Heimatinsel vor der Küste Irlands: auf Roaring Bay mit seinen zwei Stränden und anderthalb Bars, den Klippen, Schafen und Vögeln. Jahrelang hat die Suche nach ihrer verschwundenen Tochter ihr Leben bestimmt und ihre Ehe in eine tiefe Krise gestürzt. Nun erlebt Rosie endlich wieder Momente des Glücks. Den Sommer über springt sie als Kapitänin ein und steuert die Fähre ihres gesundheitlich angeschlagenen Vaters übers Meer. Nirgendwo sonst fühlt sie so viel Hoffnung wie auf der «Aoibhnea», die durch die Fluten gleitet. Doch nach und nach brechen auf der Insel alte Rivalitäten wieder auf. Als Rosie erfährt, dass ihr Vater bankrott ist und die Fähre nicht mehr halten kann, muss sie sich entscheiden: Wird sie abreisen und in ihr altes Leben zurückkehren oder bleiben und kämpfen?

„Wellengang“ ist ein emotionaler Roman von Anne Griffin.

Im Mittelpunkt steht Rosie Driscoll. Nach der vergeblichen Suche nach ihrer vor 8 Jahren verschwundenen Tochter, kehrt Rosie jetzt zurück auf die Insel Roaring Bay an der Küste Irlands wo sie aufgewachsen ist.
Die Insel soll ihr Zufluchtsort werden. Rosie fühlt sich frei, wenn sie mit der „Aoibhnea“, die Menschen von der Insel zum Festland fahren kann. Doch sie muss erfahren, dass ihr Vater finanzielle Schwierigkeiten hat und die Fähre nicht wird halten können.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge.
Einmal wird die Geschichte von Rosie auf der Insel erzählt. Dem drohenden Verlust der Fähre die Rosie so liebt. Von ihrer immerwährenden Hoffnung, dass ihre Tochter noch lebt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von Rosies Leben in Dublin. Ihrer Ehe und ihrer Tochter und die Suche nach ihr.
In kurze Sequenzen zwischen den Kapiteln wird erzählt, wie es zum Verschwinden von Rosies Tochter Saoirse kam. Über das Verschwinden von Saoirse hätte ich gerne noch etwas mehr gelesen.

Anne Griffin erzählt in einer emotionalen Art von der Verzweiflung einer Mutter, die ihr Kind verloren hat.
Auch der Teil auf der Insel, wohin Rosie zurückgekehrt ist, wird emotional erzählt. Als junge Frau hat Rosie schon ihr Kapitänspatent gemacht und sie liebt es die Fähre zu fahren. Jetzt droht der Verlust der Fähre.

Rosies Schmerz, Trauer und Hoffnung sind allgegenwärtig zu spüren. Mich hat der Schmerz von Rosie sehr bewegt.

Anne Griffin hat mit Rosie einen starken Charakter geschaffen. Ich habe sehr mit Rosie gelitten. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Die wilde Natur der Landschaft und der Insel werden gut vermittelt.

„Wellengang“ ist eine Geschichte über Verlust und nie versiegter Hoffnung, die mich sehr berührt hat.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Ermittlungen in einem Bergdorf im Piemont

Am Samstag wird abgerechnet
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Klappentext:
In einem verlassenen Alpendorf wird ein Filmproduzent und Bruder eines ehemaligen Democrazia-Cristiana-Politikers tot in seinem Jaguar aufgefunden. Seine Frau, eine frühere Schauspielerin, ...

Klappentext:
In einem verlassenen Alpendorf wird ein Filmproduzent und Bruder eines ehemaligen Democrazia-Cristiana-Politikers tot in seinem Jaguar aufgefunden. Seine Frau, eine frühere Schauspielerin, in die eine ganze Generation verliebt war, ist spurlos verschwunden. Für die Ermittlungen muss sich Commissario Arcadipane, eigentlich Turiner, in dem einsamen Bergdorf, das aus einer Handvoll Häuser besteht, niederlassen. Dort warten misstrauische Bewohner und ein Rätsel auf ihn, das ihm Kopfzerbrechen bereitet.
Ein zu komplizierter Fall, um nicht seinen alten Freund und Mentor Corso Bramard um Hilfe zu bitten sowie die ebenso undisziplinierte wie unverzichtbare Isa Mancini. Beide befinden sich gerade in einer schwierigen Phase ihres Lebens. Möchten sie gemeinsam die Wahrheit ans Licht bringen, wird es nötig sein, in alten Geheimnissen und neuen Machenschaften zu wühlen und ein komplexes Geflecht aus politischen Intrigen zu entwirren. Und am Samstag wird abgerechnet.

„Am Samstag wird abgerechnet“ ist der 4. Band der Reihe „Bramard und Arcadipane ermitteln“ von Davide Longo.

Commissario Arcadipane muss in einem Bergdorf mit nur wenig Häusern sein Domizil aufschlagen und ermitteln. Das Opfer ist ein Filmproduzent und Bruder eines Politikers.
Die Frau des Opfers, eine frühere Schauspielerin ist verschwunden. Hier heißt es mit Vorsicht zu ermitteln, da die Medien sehr schnell hellhörig werden.
Der Fall ist sehr kompliziert und so holt sich Arcadipane wieder Corso Bramard an seine Seite.

Die Ermittler sind aus den vorherigen Bänden bekannt und gefallen mir gut.
Der Autor geht immer in größerem Umfang auf seine Charaktere ein. So begleitet man Arcadipane nicht nur bei seinen Ermittlungen, sondern verfolgt auch dessen Privatleben.

Dieser Fall ist sehr kompliziert. Das Opfer ist kein Unbekannter.
Bramard und Arcadipane sind ein eingespieltes Team und nehmen die Herausforderung den Täter zu finden an.
Die Handlungsorte stehen in einem starken Kontrast zueinander.
Das Bergdorf mit seinen wenigen, verschlossenen Einwohner und die Metropole Rom.

Der Autor spricht aktuelle Themen an, wie zum Beispiel Umweltschutz oder eher Raubbau an der Umwelt.
Hier verliert der Autor ich allerdings manchmal zu sehr in diese Nebenschauplätze so, dass die eigentlichen Ermittlungen zu sehr in den Hintergrund verschwinden.
Das erschwert dann den Lesefluss und man verliert schnell den roten Faden.

Von diesem Kritikpunkt abgesehen ist „Am Samstag wird abgerechnet“ ein spannender und tiefgründiger Kriminalroman, den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Ergreifende Liebesgeschichte

Liebe, die nie zerbricht
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Klappentext:
Eine herzergreifende Familiengeschichte vor den Toren der französischen Atlantikküste. Die jüngste Tochter der Lecontes verliebt sich in ihren viel älteren Lehrer. Was die süße Schülerin nicht ...

Klappentext:
Eine herzergreifende Familiengeschichte vor den Toren der französischen Atlantikküste. Die jüngste Tochter der Lecontes verliebt sich in ihren viel älteren Lehrer. Was die süße Schülerin nicht ahnt: Ihr Auserwählter ist verheiratet! Der Achtunddreißigjährige schwankt jedoch zwischen der Liebe zu dem jungen Mädchen und der gesellschaftlichen Stellung, die seine reiche Ehefrau ihm ermöglicht. Die betrogene Gattin ist selbst kein Kind von Traurigkeit, eine Nebenbuhlerin kann sie allerdings nicht akzeptieren. Von nun an sorgen Intrigen und Verleumdungen für großen Aufruhr in der Familie Leconte und dem schönen Örtchen Le Verdon-sur-Mer.

„Liebe, die nie zerbricht“ von Anna Maria Kuppe, ist eine ergreifende Liebesgeschichte mit vielen Höhen und Tiefen.
Bisher kannte ich die Autorin nur durch ihre schön illustrierten Kinderbücher mit den zwei Katzen Rabauke und Biene. Dass die Autorin vor einigen Jahren auch einen Roman veröffentlicht hat, hat mich überrascht und neugierig gemacht.

Mit ihrem Roman „Liebe, die nie zerbricht“, schickt die Autorin ihre Leser*innen auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Valentina glaubt, die große Liebe gefunden zu haben. Doch was sie nicht weiß, ihr Auserwählter ist bereits verheiratet. Außerdem ist Melchiorre viel älter als Valentina.
Melchiorre hat durchaus auch wahre Gefühle für Valentina, doch ist er bereit seine gesellschaftliche Stellung aufzugeben? Das Geld in der Familie hat seine Frau und die akzeptiert keine Geliebte ihres Mannes.

Anna Maria Kuppe erzählt die Geschichte mit viel Gefühl. Mit hat Valentina schnell leid getan. Valentina hat sich von niemanden verstanden gefühlt. Sie glaubte an ihre Liebe. Gerne hätte ich sie manchmal in den Arm und ihr gut zugeredet. Sie und ihre Familie müssen sich einigen Intrigen und Verleumdungen stellen.

Anna Maria Kuppe hat facettenreiche Protagonisten gezeichnet, die ich gerne begleitet habe.
Als Handlungsort hat die Autorin Le Verdon-sur-Merin in der Region Nouvelle-Aquitaine gewählt. Das kleine Küstenort ist ideal für eine tragische Liebesgeschichte.

Anna Maria Kuppe hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Gerne habe ich mich auf die Achterbahnfahrt begeben und habe „Liebe, die nie zerbricht“ mit Freude gelesen.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Drei Frauen, drei Generationen

Der Mutter-Tochter-Mörder-Club
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Die erfolgreiche Geschäftsfrau Lana Rubicon hat viel, worauf sie stolz sein kann: ihre ausgeprägte Intelligenz, ihren tadellosen Geschmack und das Immobilienimperium in L.A., das sie selbst aufgebaut hat. ...

Die erfolgreiche Geschäftsfrau Lana Rubicon hat viel, worauf sie stolz sein kann: ihre ausgeprägte Intelligenz, ihren tadellosen Geschmack und das Immobilienimperium in L.A., das sie selbst aufgebaut hat. Doch als sie in einem verschlafenen Küstenstädtchen mit ihrer erwachsenen Tochter Beth und ihrer Teenagerenkelin Jack zur Rekonvaleszenz zusammenziehen muss, bleibt Lana nichts anderes übrig, als Otter statt Quadratmeter zu zählen und zu hoffen, dass die Langeweile sie nicht umbringt, bevor es der Krebs tut.
Dann stößt Jack beim Kajakfahren in der Nähe ihres Hauses auf eine Leiche. Jack wird schnell zur Verdächtigen in der Mordermittlung, und die Familie stürzt ins Chaos. Drei Generationen setzen alles daran, den wahren Schuldigen zu finden. Als die Amateurschnüfflerinnen in immer gefährlichere Gefilde vordringen, müssen die eigensinnigen Rubicon-Frauen lernen, das zu tun, wogegen sie sich immer gewehrt haben: sich aufeinander zu verlassen.

„Der Mutter-Tochter-Mörder-Club“ ist der Debütroman von Nina Simon.

Im Mittelpunkt stehen die drei Rubicon-Frauen
Drei Frauen, drei Generationen. Nina Simon hat Charaktere gezeichnet die mir gut gefallen.
Da ist die erfolgreiche Geschäftsfrau Lana Rubicon. Sie hat sich in L.A. ein Immobilienimperium aufgebaut. Doch jetzt bekommt sie eine Krebsdiagnose.
Damit sie Unterstützung hat, zieht sie zu ihrer Tochter Beth.

Beth ist 33 Jahre alt und Krankenschwester. Sie lebt in einem kleinen, verschlafenen Küstenort und hat eine Tochter im Teenageralter.

Jack ist Beth Tochter. Sie liebt das Kajakfahren und begleitet auch Kajaktouren.
Bei einer Tour stößt Jack auf eine Leiche.

Die drei Charaktere gefallen mir sehr gut. Es macht Freude sie durch die Geschichte zu begleiten. Beth die mit 17 schwanger geworden ist und auf große Ablehnung seitens ihrer Mutter gestoßen ist hat früh ihr Elternhaus verlassen. Dagegen ist die Liebe, mit der Jack aufwächst eine wahre Freude.
Jetzt müssen die drei zusammenfinden, denn sie wollen einen Mord aufklären.

Die Geschichte fängt ruhig und langsam an. Man hat genügend Zeit die Charaktere kennenzulernen.
Nach kurzer Zeit zieht Nina Simon das Tempo an.
Die Leser*innen begleiten die drei Rubicon-Frauen bei ihren Ermittlungen. Dabei gibt es immer wieder Wendungen so, dass es schwierig ist einen Täter zu finden.
Bei ihrer Suche nach dem Täter werden die drei Frauen ein gutes Team. Jede kann sich auf jede verlassen.

Nina Simon hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil.
Sie kann sehr gut die Dinge beschreiben. Egal ob Handlungsorte, die Charaktere oder das Zusammenfinden der drei Frauen. Alles wir sehr deutlich beschrieben. Ich hatte schnell Bilder im Kopf.
Die Spannung baut sich langsam auf, steht aber nicht im Vordergrund. Die Geschichte liest sich mehr wie ein Roman als wie ein Krimi.

„Der Mutter-Tochter-Mörder-Club“ ist ein Reese Witherspoon Book Club Pick.
Mit den Empfehlungen von Reese Witherspoon lag ich bisher immer richtig. So hat mich auch diese Geschichte gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Freundschaft und Klassenunterschiede

Die geheimnisvolle Freundin
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Klappentext:
Abruzzen, 1950er Jahre. Von Geburt an lebt Nina in einem von strengen Nonnen geführten Waisenhaus auf dem Land. Als sie sieben ist, wird Lucia aufgenommen, die gerade ihre Eltern verloren ...

Klappentext:
Abruzzen, 1950er Jahre. Von Geburt an lebt Nina in einem von strengen Nonnen geführten Waisenhaus auf dem Land. Als sie sieben ist, wird Lucia aufgenommen, die gerade ihre Eltern verloren hat. Zwischen den beiden gleichaltrigen Mädchen entwickelt sich über viele Jahre hinweg eine enge Freundschaft. Bis ein dramatisches Missverständnis ihr Vertrauensverhältnis nachhaltig erschüttert und beide getrennte Wege gehen. Nina findet Arbeit in einer Tabakfabrik, erfährt dort Solidarität und schöpft neue Zuversicht für ihr weiteres Leben. Dann steht eines Tages Lucia vor ihrer Haustür. Und vertraut ihr ein für beide weitreichendes Geheimnis an …

„Die geheimnisvolle Freundin“ von Simona Baldelli erzählt die Geschichte zweier unterschiedlicher Mädchen, die in einem Waisenhaus aufwachsen.

Die Leser*innen begleiten Nina und Lucia beim Erwachsenwerden.
Nina lebt schon immer in dem Waisenhaus, wo Nonnen ein strenges Regiment führen.
Auf eine Adoption hat sie wenig Chancen. Mir kam es so vor, als sorgten die Nonnen schon dafür. Den Nina war ein Findelkind.
Als Nina 7 Jahre war, kam das Waisenkind Lucia ins Waisenhaus.
Nina will dem Neuankömmling helfen und freundet sich mit Lucia an. Hier war es aber kein Geben und Nehmen. Die Freundschaft beruhte mehr auf der Initiative von Nina, die sich sagte, dass sie endlich eine Freundin gefunden hat.
Ich denke, Lucia hat das nicht so empfunden.

Später findet Nina Arbeit in einer Tabakfabrik und die Mädchen gehen getrennte Wege. Hier erfährt sie das erste Mal Solidarität mit Gleichgesinnten.
Eines Tages steht Lucia plötzlich vor Ninas Tür mit einem Geheimnis das Folgen haben wird.

Simona Baldelli beschreibt die jeweiligen Lebensabschnitte der Mädchen sehr anschaulich. Dabei wird abwechselnd aus der Perspektive von Nina und Lucia erzählt.
Die Beschreibung von Leben der Kinder in dem italienischen Waisenhaus hat mich oft erschüttert. Es gab schon erste Klassenunterschiede bei den Kindern zwischen Waisenkinder und Findelkinder. Warum sind Findelkinder weniger wert?
Auch so, haben mich die Zustände manchmal entsetzt. Nonnen, die ja eigentlich für das Wohl sorgen sollen, sind mehr als streng und machen auch vor Schlägen kein Halt.
Auch als die Mädchen erwachsen sind, spürt man die Klassenunterschiede. Nina, die in einer Tabakfabrik arbeitet, gehört zur Arbeiterschicht.

Simona Baldelli verwendet für ihre Geschichte eine richtig bildliche Sprache. Die Charaktere sind gut gezeichnet und kamen sehr realistisch bei mir an. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich.
Einzig die Zeitsprünge zwischen Kindheit, Erwachsensein und wieder zurück in die Kindheit machten es manchmal schwer der Handlung flüssig zu folgen.

„Die geheimnisvolle Freundin“ ist ein Gesellschaftsroman, den ich gerne gelesen habe.

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