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Veröffentlicht am 12.08.2024

Mehr Tiefgang als erwartet

Luna
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Luna hat vor Jahren nicht nur ihrer Heimatstadt Neapel, sondern auch ihrem Vater den Rücken gekehrt. Als er jetzt schwerkrank im Krankenhaus liegt, kehrt sie in ihre alte Heimat zurück.

Luna ist eine ...

Luna hat vor Jahren nicht nur ihrer Heimatstadt Neapel, sondern auch ihrem Vater den Rücken gekehrt. Als er jetzt schwerkrank im Krankenhaus liegt, kehrt sie in ihre alte Heimat zurück.

Luna ist eine sympathische junge Frau, die zu Beginn der Geschichte noch nicht mit sich und ihrer Vergangenheit im Reinen ist. Durch die eingestreuten Rückblicke erfahren wir mehr aus ihrer Kindheit und Jugend. Mit jedem Tag in Neapel merkt sie wie sehr sie diese Stadt am Fuße des Vesuvs vermisst hat und nicht nur die, sondern auch Gina ihre Cousine und beste Freundin aus Kindertagen. Gina ist ein so offener und lebensbejahender Charakter, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe.

Lunas zerrüttete Beziehung zu ihrem Vater lässt sich trotz eines klärenden Gesprächs nicht kitten. Immerhin kennt sie jetzt die Wahrheit. Hier hatte ich mir eine ausführlichere Darstellung der Vergangenheit des Vaters und die Auswirkungen auf sein Leben und das seiner Familie gewünscht. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Der Besuch in Neapel und die Wiederentdeckung ihrer Liebe zu dieser Stadt hat Luna gutgetan. Sie scheint ihren Rucksack abgelegt zu haben und ist nun auch bereit, zu ihrer anderen Liebe im Leben zu stehen.

Mir gefiel der bildhafte Schreibstil der Autorin, die mir die Schönheit Neapels nähergebracht hat. Überrascht hat Serena Giuliano mich mit den vielen tiefergehenden Themen, die der Leichtigkeit des Romans aber keinen Abbruch taten. Wir erfahren von den mafiösen Strukturen und den gesellschaftlichen und sozialen Problemen der Stadt; lernen Filomena kennen, die einen Verein gründete, der Unterkünfte für Obdachlose errichtet und unterhält, um hier nur zwei Beispiele zu nennen.

Überhaupt gibt es in der Geschichte so viele tolle und liebenswerte Charaktere. Neben den schon genannten sind da natürlich noch Lunas drei besten Freundinnen aus Mailand oder Signora Anna, die für jede Lebenslage ein italienisches bzw. neapolitanisches Sprichwort zur Hand hat.

Ein wirklich toller Roman mit viel italienischem Flair, der von mir eine unbedingte Leseempfehlung bekommt.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Spannende Fortsetzung

Blutrot
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In ihrem zweiten Fall beschäftigen sich Áróra, die eigentlich im Bereich Wirtschaftskriminalität ermittelt und ihr Freund, der Polizist Daníel mit einer Entführung, die allerlei Fragen aufwirft.

Nach ...

In ihrem zweiten Fall beschäftigen sich Áróra, die eigentlich im Bereich Wirtschaftskriminalität ermittelt und ihr Freund, der Polizist Daníel mit einer Entführung, die allerlei Fragen aufwirft.

Nach „Höllenkalt“ war ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und ob sie mich so fesseln könnte, wie der erste Band. Ich wurde nicht enttäuscht! Mir hat „Blutrot“ sogar noch etwas besser gefallen.

Bei den Protagonisten ist mein Verhältnis zu Áróra etwas distanziert. Ganz anders geht es mir da mit Daníel, der sowohl mit den Opfern als auch den Tätern Mitgefühl zeigt. Sein Anteil verschiebt sich bei diesem Fall zugunsten seiner jungen und ehrgeizigen Kollegin Helena.

Kurze Kapitel, wechselnde Perspektiven und nicht zuletzt der Spannungsaufbau sorgen für einen guten Lesefluss, so dass die Seiten bei mir nur so dahinflogen. Mir gefällt die Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben der Ermittler sehr gut. Die bildhaften Beschreibungen ließen die karge Landschaft Islands vor meinem inneren Auge entstehen.

Eine gelungene und spannende Fortsetzung, die auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, den Vorgängerband zuerst zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Wenn alles für Madeira spricht

Das Lied der Sturmvögel
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Nachdem mir „Im Schatten des Flammenbaums“ von Anna Levin so gut gefallen hatte, musste ich auch unbedingt „Das Lied der Sturmvögel“ lesen.

In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit auf die wunderschöne ...

Nachdem mir „Im Schatten des Flammenbaums“ von Anna Levin so gut gefallen hatte, musste ich auch unbedingt „Das Lied der Sturmvögel“ lesen.

In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit auf die wunderschöne Insel Madeira. Sehr bildhaft wird die einzigartige Natur, die Farbenpracht und ihre Vielfalt auf dem kleinen Fleckchen Erde beschrieben.

Auch in diesem Roman macht uns Anna Levin auf eine bedrohte Tierart aufmerksam. Es geht um die sogenannten Freiras – Sturmvögel, die nur noch auf Madeira brüten. Für die bedrohte Tierart bedeutete der Brand im Jahr 2010, in dem ein Großteil der Brut umkam eine Katastrophe.

Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich, aber sie haben eins gemeinsam …. ihre Liebe zu Madeira. Für die Journalistin Lisa ändert sich nach einem Schicksalsschlag und ihrem Urlaub auf der Insel ihr Leben komplett. Durch ihre Freundschaft mit dem blinden Korbmacher Hermigo bekommt sie eine andere Sichtweise auf das Leben. Der Dritte im Bunde ist der Ranger und Ornithologe Filipe, dessen Bestreben es ist, die Sturmvögel zu schützen.

Ich habe in diesem Buch nicht nur etwas über die Insel Madeira und ihren Sturmvögeln gelernt, sondern auch über die Augenkrankheit Amaurose, einer Erbkrankheit, die zur Erblindung führen kann. Wissenswerte und interessante Fakten wurden geschickt in eine fiktive Liebesgeschichte verpackt, so dass ein unterhaltsamer Roman entstanden ist, der von mir 4,5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Wechselvolle Zeiten in Estland

Die Zeit der Birken
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Ich mag die Bücher von Christine Kabus sehr gerne. Sie versteht es, historische Fakten interessant zu verpacken. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Der historische Strang beschäftigt sich mit ...

Ich mag die Bücher von Christine Kabus sehr gerne. Sie versteht es, historische Fakten interessant zu verpacken. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Der historische Strang beschäftigt sich mit der Geschichte Estlands, beginnend kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch der andere Strang spielt in der Vergangenheit; wir befinden uns nun in Schleswig-Holstein Mitte der siebziger Jahre.

In beiden Strängen begleiten wir Teenager, die ihre erste große Liebe erleben eine ganze Weile durch ihr Leben. Ihre Geschichten ähneln sich in bedeutsamen Punkten, sind aber dennoch sehr unterschiedlich. Beide Mädchen waren mir sofort sympathisch und ich habe mich mit ihnen gefreut und auch mit ihnen gebangt und gelitten. Einige andere Personen in ihrem direkten Umfeld waren mir nicht nur unsympathisch, sondern ich hätte sie teilweise gerne geschüttelt und ihnen meine Meinung gesagt.

Ich mag den flüssigen Schreibstil, der neben den wechselnden Schauplätzen und Perspektiven dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Sehr hilfreich gerade für den Estland-Teil fand ich die Karten am Anfang des Buches. Allerdings gab es mir in dem aktuelleren Strang einige Wiederholungen zu viel. Im historischen Strang hätte ich mir dafür an manchen Stellen mehr Ausführlichkeit gewünscht bzw. hätte gerne etwas zu dem Schicksal und dem Verbleib bestimmter Personen erfahren.

Besonders beeindruckt hat mich wieder einmal die tolle Recherche von Christine Kabus. Ich habe bei der Lektüre wieder viel lernen können, denn über die wechselvolle Geschichte Estlands und seiner Bewohner wusste ich so gut wie gar nichts.

Insgesamt eine sehr informative, unterhaltsame und emotionale Geschichte, die mit 4,5 Sternen in meiner Bewertung nur knapp an der vollen Sternezahl vorbeischrammt.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Ein ganz besonderes Brotbackbuch

Lutz Geißlers Almbackbuch
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Dieses Buch punktet nicht nur mit seinen Rezepten, sondern auch mit den persönlichen Geschichten und Erlebnissen des Autors Lutz Geißler … ergänzt durch viele großformatige und meist farbige Fotografien. ...

Dieses Buch punktet nicht nur mit seinen Rezepten, sondern auch mit den persönlichen Geschichten und Erlebnissen des Autors Lutz Geißler … ergänzt durch viele großformatige und meist farbige Fotografien. Ich bin in den Anblick so manchen Bergpanoramas regelrecht versunken.

Auch zu den über 100 Rezepten – egal ob Brot, Klein- oder Feingebäck gibt es ganzseitige Fotos des fertigen Produkts, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Neben der Zutatenliste und der Anleitung gibt es noch ein Planungsbeispiel mit Zeitangaben und weitere Infos wie z. B. Zubereitungszeiten vor, am und nach dem Backtag oder Stockgare und vieles mehr.

Bevor es los gehen kann, sollte man sich die Tipps zum Backen durchlesen. Da geht es beispielsweise um die Grundregeln des Brotbackens, das Zubehör und die Zutaten. Es gibt auch eine ausführliche Anleitung zur Herstellung des Sauerteigs oder der Arbeit mit Lauge. Meines Erachtens dürfte dieser Teil auf alle eventuellen Fragen eine Antwort bieten.
Ich persönlich bin ein eher ungeduldiger Mensch und auch ein Brot backen muss bei mir „mal eben“ gehen, daher ist dieses Backbuch eher nichts für mich. Ich habe das eine oder andere Rezept ausprobiert und das jeweilige Endergebnis konnte mich überzeugen. Was mich allerdings fast an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, sind die teilweise sehr geringen Zutatenmengen. Denn 0,1 Gramm Hefe ist ein Hauch von nichts, aber kaum abwiegbar.

Auch wenn ich mich bei den Rezepten teilweise überfordert fühlte, denn ich habe vorher noch nie mit Sauerteig oder einem Brühstück gearbeitet, finde ich, dass Lutz Geißler ein tolles Werk gelungen ist. Für die besten Brotrezepte und -geschichten von der Kalchkenlalm gibt’s von mir 4,5 Sterne.

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