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Veröffentlicht am 22.08.2024

Ein etwas anderer Wolf

Lupus
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Jenny ist Tierärztin, als sie früh aufsteht, bemerkt sie das ihr Vater nicht da ist. Sicherlich war er wiedermal auf der Jagd. Doch dann ein Anruf der Staatsanwaltschaft. Der Wagen des Vaters wurde verlassen ...

Jenny ist Tierärztin, als sie früh aufsteht, bemerkt sie das ihr Vater nicht da ist. Sicherlich war er wiedermal auf der Jagd. Doch dann ein Anruf der Staatsanwaltschaft. Der Wagen des Vaters wurde verlassen vorgefunden, eine Riesen Blutlache davor. Jenny macht sich sofort auf den Weg. Im Kofferraum eingeschlossen, der Hund Bruno, von ihrem Vater keine Spur. Am nahe gelegenen Hochsitz wird eine Leiche gefunden. Es war aber nicht ihr Vater, sondern ein Jäger, der 1000 Kilometer entfernt von hier lebte, in Lörrach. Zur selben Zeit wurden in Helge Schulzes Schafherde 55 Schafe gerissen. Auch hier musste sich Jenny ein Bild machen, denn sie war Wolfsbeauftragte des Landkreises.Der Anblick war grauenvoll. Aber neuerdings gab es ja auch Schutzzäune mit KI- Technik in dieser Gegend. Vielleicht gibt es Aufzeichnungen? Leider gab es diese Zäune bei Helge nicht. Dann noch ein zweites Opfer, ein Mann mit Genickbruch, eindeutig ein Wolfsbiss, mit abgetrennten Beinen. Die Wogen in der Bevölkerung schlagen hoch. Die Presse auch voll dabei. Der Chefredakteur des Greifswalder Bogens wird ermordet. Die ganze Sache wird immer undurchsichtiger. Weitere Nachforschungen ergeben, das alles viel tiefgründiger ist. Die Ursache all dessen reicht weit zurück in DDR Zeit, hat ihren Ursprung eigentlich schon in der Nazizeit. Unglaublich was hier geschehen ist.

Der Autor nimmt uns mit in vergangene Zeiten. Der Schreibstil ist flüssig. Anfangs etwas langatmig erscheinend, entpuppt sich dieses Werk als hoch interessant, so das man das Buch nicht mehr zur Seite legen kann, unglaubliche Dinge kommen ans Tageslicht. Die Protagonisten sind vielschichtig gezeichnet, man kann sich direkt ein Bild von ihnen machen. Das Cover zeigt das Problemtier, extrem stark, allerdings farblich nicht so wie es beschrieben wird.

Insgesamt, auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Ein hochbrisanter Thriller, er reicht weit in unserer deutschen Geschichte zurück. Ein wahres Leseerlebnis ist hier auf jeden Fall garantiert.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Eine bewegende Familiengeschichte

Nur nachts ist es hell
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1972
Nach einer Protestaktion auf der Straße, die sich damit auseinandersetzte "Kinder sollen glücklich sein", entschließt sich Elisabeth, ein Buch über ihr Leben zu schreiben, was sie eigentlich schon ...

1972
Nach einer Protestaktion auf der Straße, die sich damit auseinandersetzte "Kinder sollen glücklich sein", entschließt sich Elisabeth, ein Buch über ihr Leben zu schreiben, was sie eigentlich schon lange vor hatte. Sie selbst, eigentlich wohlgehütet aufgewachsen, sie hatte drei Brüder, dabei ein Zwilling, Eugen und Carl. Mit 19 begann sie als Krankenschwester in einem Lazarett zu arbeiten, schaffte es sogar später Medizin zu studieren und wurde Ärztin. Sie arbeitete mit ihrem Mann in einer Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin. Früher gab es oft Zwischenfälle bei den sogenannten Engelmacherinnen, das bewegte Elisabeth sehr und sie unterstützte diese Frauen, bei ihnen wurde sie als Engel angesehen. Sie selbst kam dadurch in Gefahr, wurde sogar eimal verhaftet. Aber das sollte nicht alles sein, es gab viele Ereignisse in ihrem Leben die nicht einfach waren. Ihr Bruder Eugen hatte ebenso ein sehr bewegtes Leben, mitunter auch Geheimnisse, die er nur Elisabeth anvertraute. Auch das Leben ihrer Mutter verlief nicht immer geradlinig. Im Hintergrund der erste und zweite Weltkrieg und die Zeit der Auswanderungswelle, sowie der kurzzeitige Aufschwung in den zwanziger Jahren.

Die Autorin nimmt uns mit in ein geschichtlich schwierige Zeit, in ihren Ausführungen erhalten wir einen Tiefen Einblick in die damalige Zeit und darüber das die Menschen es nicht so einfach hatten. Der Schreibstil ist fließend und die Spannung von Anfang an gegeben. Die Darstellung der Geschehnisse ist fesselnd, so das man das Buch garnicht mehr zur Seite legen kann.

Dieses Buch kann man sehr gerne weiter empfehlen. Besonders gut geeignet für Leser die historische Romane lieben und sich mit unserer Geschichte auseinandersetzen wollen.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Die Entstehungsgeschichte der Lindenterrasse

Die Lindenterrasse
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Nienstedten bei Hamburg 1790
Maria, ein sehr schöne Frau, sie ist verheiratet mit dem Zuckerbäcker Paridom, gemeinsam haben sie 5 Kinder. Sie leben in einen schönen Haus, mit einem atemberaubenden Blick ...

Nienstedten bei Hamburg 1790
Maria, ein sehr schöne Frau, sie ist verheiratet mit dem Zuckerbäcker Paridom, gemeinsam haben sie 5 Kinder. Sie leben in einen schönen Haus, mit einem atemberaubenden Blick auf die Elbe. Paridom ist begeistert von der Seefahrt. Eine Fregatte läuft ein, Paridom möchte diese mit Saluteschüssen begrüßen. Leider explodierte das Pulver zu früh, was er mit seinem Leben bezahlte. Maria hatte es schwer, die Bäckerei verschuldet, sie wusste nicht mehr wie es weiter gehen sollte. Es gibt Interessenten für das Grundstück, doch Maria ist bestrebt, das Erbe ihres Mannes zu erhalten. Sie bekommt ein ungewöhnliches Angebot. Der reiche Kaufmann Joachim Graf bietet ihr ein Darlehen an, möchte aber dafür eine Gegenleistung. Der Graf möchte die Dame seines Herzens bezaubern. Zu sich nach Hause kann er sie nicht einladen, also soll das Treffen auf Marias Terrasse stattfinden. Maria lässt sich darauf ein. Die Vorkehrungen des geplanten Festes laufen an . Hier lernt Maria, Daniel Louis Jaques kennen, er ist der Landschaftsgärtner des Grafen. Er ist beauftragt sich um die Bepflanzung zu kümmern, aber dabei bleibt es nicht, er unterstützt Maria, wo es nur geht. Das Fest läuft nach Plan, aber kurz danach gerät die Geliebte des Grafen in Gefahr. Die Ereignisse überschlagen sich. Wird das alles ein gutes Ende nehmen?

Die Autorin nimmt uns mit an den Elbstrand, in der Nähe von Hamburg Altona. Die Orte des Geschehens werden authentisch beschrieben, man hat direkt ein Bild vor Augen. Der Schreibstil ist flüssig, die Seiten fließen nur so dahin. Die Protagonisten sind liebevoll ausgearbeitet und vielschichtig gezeichnet. In die Gedanken und Gefühle kann man sich sehr gut hineinversetzen. Die Spannung ist von Anfang an gegeben, steigert sich aber nochmals zum Ende hin rasant. Das Cover passend gewählt zum Inhalt, farblich schön gedeckt gehalten, nicht zu kitschig.

Insgesamt ist: "Die Lindenterrasse", ein sehr gut gelungener historischer Roman, den man sehr gerne weiter empfehlen kann. Mir persönlich hat dieser Roman sehr schöne Lesestunden beschert. Gegebenheiten die es in der damaligen Zeit gegeben hat, wurden sehr gut beschrieben. Das Happy End, eigentlich schon zu schön um wahr zu sein. Aber wir dürfen alle mal träumen. Übrigens gibt es dann im Anhang noch ein paar leckere Rezepte, die man gerne mal ausprobieren kann.



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Veröffentlicht am 09.08.2024

Eine Liebeserklärung, ganz anderer Art

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Erin wird zu der Gedenkfeier ihrer besten Freundin Bonny eingeladen. Aber ihre Firma gibt ihr kein keinen freien Tag. sie ist frustriert, in ihrem Job eh schon überfordert. Jetzt reicht es, kurzerhand ...

Erin wird zu der Gedenkfeier ihrer besten Freundin Bonny eingeladen. Aber ihre Firma gibt ihr kein keinen freien Tag. sie ist frustriert, in ihrem Job eh schon überfordert. Jetzt reicht es, kurzerhand kündigt sie. Zuhause angekommen, spricht sie mit Bonny, die aus ihrer Fantasy nie verschwand, sie gibt ihr Kraft. An diesem Tag war sie sogar bereit, ihr Chaos zuhause in den Griff zu bekommen, Da gab es noch so viele Kartons, die nach ihrem Einzug hier, nie ausgeräumt wurden. Es waren alles Dinge, die sie zum eigentlichen Leben nicht wirklich benötigte. Darunter waren viele Bücher, die sie sicherlich nicht noch einmal lesen würde. In der Stadt gab es viele Bücherschränke, wo auch noch andere Menschen, von diesen Büchern profitieren könnten. Sie packte einige Bücher zusammen und brachte sie dorthin. Nach der Gedenkfeier für ihre verstorbene Freundin, bemerkte sie, das Ihr Lieblingsbuch nicht mehr da war. Wie ein Blitz fuhr es ihr durch den Kopf, sie hat es aus Versehen mit in den Bücherschrank gestellt. Aber dieses Buch war sehr wichtig für sie. Würde es noch da sein? Schnell musste sie dort hin und zum Glück, es war noch da. Als sie darin blätterte, stellte sie fest, das auch ein anderer Leser, hier Notizen vermerkt hat. Diese wäre für sie sehr interessant und es kam ein reger Austausch zustande. Wenn sie gewusst hätte, we der unbekannte Schreiber ist, hätte sie es sicherlich nicht zugelassen.

Die Autorin spricht hier ein sehr interessantes Thema an. Es geht um Aufarbeitung des Verlustes einer geliebten Person, ebenso auch um Mobbing und dessen Folgen. Zum weiteren auch die Liebe zur Literatur. Der Schreibstil ist fließend. Der Autorin gelingt es meisterhaft, Gedanken und Gefühle der Protagonisten darzustellen. Die Spannung, ehr gleichbleibend, wird zum Ende hin aber nochmals gesteigert.

Meiner Meinung nach, ein sehr gelungener Roman, den man sehr gerne weiter empfehlen kann. Aufarbeitung ist wichtig im Leben und hier zeigt uns die Autorin, einen wunderbaren Weg.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Ein Café, als neues Zuhause

Café Hawelka
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1968 Wien
Das Café Hawelka ist über Grenzen hinaus bekannt. Hier treffen sich nicht nur Maler, Literaten und Schauspieler, sondern auch Studenten und die Reichen und Mächtigen. Für Jutta und ihre Mutter ...

1968 Wien
Das Café Hawelka ist über Grenzen hinaus bekannt. Hier treffen sich nicht nur Maler, Literaten und Schauspieler, sondern auch Studenten und die Reichen und Mächtigen. Für Jutta und ihre Mutter Elsa ist dieses Café wie ein zweites Zuhause. Jutta studiert Jura, sie möchte einmal Richterin werden. Nebenbei arbeitet sie als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei. Sie lernt Bodo kennen und verliebt sich in ihn. Bei einem Abendessen mit den Eltern beidseits, kommt es zu Unstimmigkeiten. Jutta äußerte ihre Meinung, den sie mag diese Ungerechtigkeiten die im 2. Weltkrieg abgelaufen nicht. Bodos Eltern, haben da sicherlich auch eine dunkle Vergangenheit. Nach diesem Treffen distanziert sich Bodo, warum auch immer. Die Beziehung droht zu zerbrechen.
Die ganze Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt.
Wien 1939-1945
Elsa muss ihre kleine Schwester Fritzi großziehen, die Mutter kurz nach der Geburt gestorben, ein Bruder der psychisch auffällig ist und in derAbteilung Heilpädagogische Kinderpsychatrie landet, ein Vater der das alles nur schlecht verarbeiten kann. Er entscheidet sich in den Krieg zu ziehen, da er als Polizist ein gutes Angebot erhielt und somit finanziell gut für die Kinder sorgen konnte. Kurz vor Kriegsende verschwindet Fritzi, nach einem Aufenthalt im Luftschutzbunker. Die halbe Stadt ist zerbombt, selbst das Haus in dem sie lebten. Jutta war verzweifelt. Wo sollte sie jetzt anfangen zu suchen? Sie lernt auf der Suche nach Fritzi, Josephine Hawelka kennen, die sie vorerst bei sich aufnimmt, bei ihr schöpft sie Kraft. Die Hawelkas möchten so schnell wie möglich ihr Café wieder eröffnen, dieser Weg ist steinig, Elsa arbeitet tatkräftig mit. In dieser Zeit bietet das Café Hawelka für sie ein neues Zuhause.

Die Autorin nimmt uns mit nach Wien. Die Orte der Handlung, werden in den zwei Ebenen sehr gut beschrieben. Gerade in die Ebene der Nachkriegszeit und des Wiederaufbaus, so das man direkt ein Bild vor Augen hat. Kriegsverbrechen von damals werden auf beiden Ebenen sehr gut beschrieben und eindringlich erläutert. Der Schreibstil ist fließend, auch den Dialogen kann man sehr gut folgen. Die Protagonisten, vielschichtig gezeichnet. Jutta und Elsa Weden hier besonders hervorgehoben, gerade bei den beiden, kann man sich sehr gut in die Gedanken und Gefühle hineinversetzen.

Insgesamt ist "Café Hawelka", ein tiefgreifender historischer Roman, den ich sehr gerne weiter empfehle. Ich selber, habe dieses Buch an einem Tag gelesen, da ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Hier denke ich mal, besonders gut geeignet, für Leser die sich mit unserer Geschichte auseinandersetzen. Das Happy End ist hier natürlich sehr positiv, ich denke vielen Menschen war das nicht vergönnt. Wäre aber schön wenn es für viele so ausgegangen wäre.

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