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Veröffentlicht am 19.06.2017

Toller Reighenauftakt rund um die Hohensteins

Das Hotel am Drachenfels
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Die Autorin katapultiert den Leser sehr schnell in die Geschichte - das hinten abgedruckte Personenregister ist am Anfang deswegen sehr hilfreich. Jedoch bekommt man schnell den Überblick über die Familie ...

Die Autorin katapultiert den Leser sehr schnell in die Geschichte - das hinten abgedruckte Personenregister ist am Anfang deswegen sehr hilfreich. Jedoch bekommt man schnell den Überblick über die Familie der Hohensteins, den illustren Gästen und dem Personal des Hotels. Das beginnende zwanzigste Jahrhundert ist eine sehr interessante Epoche, in der sich die Gesellschaft noch in die reiche Oberschicht, den Adelsfamilien und dem "gemeinen Fußvolk" teilt, wo die Wirtschaft am Beginn eines großen Aufschwunges steht, Fabriken entstehen und die Frauen beginnen für ihre Rechte zu kämpfen. Für mich eine wahnsinnig spannende Zeit, über die sehr gerne lese.

In "Das Hotel am Drachenfels" werden die damaligen gesellschaftlichen Ansichten und Zwänge hervorragend dargestellt. Mit Maximilan Hohenstein hat die Autorin einen autoritären Mann erschaffen, der das damalige Bild widerspiegelt. Der harte Geschäftsmann, der nur seiner Tochter Johanna gegenüber etwas an Zuneigung zeigt, seine Söhne ignoriert und seine Frau Anne betrügt, wahrt nach Außen hin den Schein und stellt sich als das perfekte Familienoberhaupt dar. Seine beiden Söhne Karl und Alexander nehmen es ebenfalls mit der Treue nicht so genau, wobei Alexander aber noch unverheiratet ist. Tochter Johanna schwärmt für den Freund ihres Bruders, Philipp von Landau. Der unehelicher Halbbruder des Hoteleigentümers, Konrad Alsberg, macht von seinem Erbrecht Gebrauch und fordert seine Hälfte des Hotels. Und auch das Dienstmädchen Henrietta hat sich aus einem bestimmten Grund für ihre Stelle im Hause Hohenstein beworben. Diesen erfährt man erst am Ende des Buches.

Die verschiedenen Handlungsstränge, die aus dem Leben der Hohensteins, deren Dienstboten und den Gästen erzählt, ist sehr vielschichtig. Überraschende Wendungen, Machtspiele und Intrigen und einige geheimnisvollen Geschehnisse lassen den Spannungsbogen nicht absinken und werden von der Autorin platziert eingesetzt. Manchmal erinnert der Roman auch an eine Fernsehserie a lá Downtown Abbey, die Folge um Folge immer wieder etwas Neues zu bieten hat.
Die Figuren sind authentisch und sehr vielschichtig dargestellt. Maximilian, der alles Neue ablehnt und sich für die Traditionen einsetzt, steht Konrad Alsberg mit seiner Aufgeschlossenheit den neuen Errungenschaften, wie dem Telefon oder das elektrische Licht, gegenüber. Auch sein ältester Sohn Karl begeistert sich dafür und möchte das Hotel gerne modernisieren. Dies ergibt alleine schon Differenzen und Ränkespiele zwischen den eigenen Familienmitgliedern. Doch auch Skandale, wie das Verschwinden eines Mädchens, das mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester als Gast im Hotel eingecheckt hatte, bringt Spannung und eine überraschende Wendung in den Roman.
Die bildhaften Beschreibungen der Umgebung rund um das Siebengebirge, den Drachenfels und den Eselssteig runden die Erzählung perfekt ab.

Für mich hat die Autorin einen tollen historischen Roman rund um die Jahrhundertwende geschaffen, der unterhält und sich sehr gut lesen lässt.
Ich freue mich schon auf Band 2 "Das Erbe der Hohensteins", der im September erscheinen wird.

Schreibstil:
Anna Jonas konnte mich mit ihrem wundervollen und bildhaften Schreibstil überzeugen. Ich fühlte mich von Beginn an wohl in ihrem Roman, der in der 3. Person erzählt wird und in drei Teile aufgeteilt ist. Zu Beginn des Buches befindet sich eine Karte mit den wichtigsten Orten und wie bereits erwähnt am Ende ein Personenverzeichnis.

Fazit:
Themen wie Machtspiele und Intrigen sind ein großer Teil des Romans, der mit einer abwechslungsreichen Handlung und einem wundervollen Schreibstil punktet. Aber auch der damalige Wandel zwischen dem Althergebrachten und der Moderne wird großartig miteingebunden und zeigt auf, wie die Menschen auf die neuen Errungenschaften reagierten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung rund um die Hohensteins und empfehle diesen Roman gerne weiter.

Veröffentlicht am 12.08.2024

Wer ist dein Match?

Irish Love – Vom Glück geküsst
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Dieses Buch habe ich bei Beate von @nerdlounge gesehen und als es bei Lovelybooks eine Verlosung dazu gab, habe ich mich beworben - und hatte Glück.
Die Autorin stammt nämlich aus Tirol und hat in ihrem ...

Dieses Buch habe ich bei Beate von @nerdlounge gesehen und als es bei Lovelybooks eine Verlosung dazu gab, habe ich mich beworben - und hatte Glück.
Die Autorin stammt nämlich aus Tirol und hat in ihrem Roman trotzdem wahnsinnig viel irisches Flair vermittelt.

Weißt du was ein Matchmaker ist? Nein? Dann erfährst du es in diesen Roman, denn Allie Malone, unsere Protagonistin, ist die Tochter eines Matchmakers aus Doolinvarna, einen kleinen Ort in Irland. Sie hat jedoch ihre Heimat, nach einem schlimmen Vorfall vor zehn Jahren, verlassen und lebt seitdem in London. Gemeinsam mit ihrem langjährigen Freund Giles möchte sie demnächst nach Seattle auswandern und eine Hotelkette übernehmen. Doch da erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater Pat einen Herzinfarkt hatte und Allie reist erstmals nach zehn Jahren zurück nach Doolinvarna. Dort bitte sie ihr Vater, der letzte Matchmaker Irlands, dass sie beim kommenden Festival seine Rolle übernimmt. Allie ist alles andere als begeistert. Sie soll doch mit Giles in die USA reisen, kann ihren Vater die Bitte jedoch nicht abschlagen und bleibt um seine Genesung nicht zu gefährden. Während den Vorbereitungen für das Matchmaking Festival erkennt Allie, dass in ihrer Vergangenheit so einiges schief gelaufen ist.....sowohl in London, als auch in ihrer Heimat.

Ich bin sehr gut in die Geschichte gekommen und konnte die Aufregung um das Festival durch die Zeilen spüren und die irische Dorfgemeinschaft lieben lernen. Besonders Fred ist mir sehr ans Herz gewachsen, der seit Jahrzehnten immer wieder nach Doolinvara kommt, um seine große Liebe zu treffen. Die Figuren wurden von Josie Donavan lebendig und facettenreich dargestellt.
Allie beginnt in ihrer alten Heimat zu reflektieren, dass sie die letzten zehn Jahre auf der Überholspur gelebt hat und beginnt ihr Leben zu überdenken. Sind es wirklich ihre eigenen Träume, die sie gemeinsam mit Giles verfolgt, oder doch nur seine?
Außerdem muss sie sich dem Schicksalsschlag stellen, der sie damals aus Irland flüchten ließ.

Der Schreibstil ist locker und einfühlsam, aber auch humorvoll. Die Atmosphäre der Insel und das Flair der Dorfgemeinschaft wurde sehr gut eingefangen. Es gibt ebenfalls einige überraschende Wendungen, die nicht vorhersehbar waren. Das Ende war ebenfalls ein bisschen anders, als erwartet und passte für mich, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass sich Allies Traum so einfach und schnell umsetzen lässt. Mehr will ich dazu nicht sagen, um nicht zu spoilern.

Fazit:
Ein richtiger Wohlfühlroman, der den/die Leser:innen auf die grüne Insel entführt und viel irisches Flair vermittelt. Eine schöne Wochenend- oder Urlaubslektüre zum Träumen!

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Dorfgeheimnisse

Dunkeldorf
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Auf diesen Thriller, den ich in der Neuerscheinungsvorschau auf meinen Blog auf meiner MUST READ Liste hatte, war ich schon besonders gespannt.
Die Autorin kenne ich nur von ihrem historischen Krimi "Elitewahn", ...

Auf diesen Thriller, den ich in der Neuerscheinungsvorschau auf meinen Blog auf meiner MUST READ Liste hatte, war ich schon besonders gespannt.
Die Autorin kenne ich nur von ihrem historischen Krimi "Elitewahn", den sie gemeinsam mit Biggi Rist veröffentlich hat. Ihre Cosy Krimis unter den Namen Lili Andersen kenne ich nicht und werden eher nicht in meinen Regalen landen.

Der Prolog geht gleich unter die Haut und ist eines meiner schlimmsten Szenarios. Danach wird es aber gemächtlicher und wir lernen unseren Protagionisten kennen.
Der Autor Niklas Westphal kehrt nach Jahren in der Großstatdt in sein Heimatdorf Thöninghausen zurück. Es soll jedoch nur ein kurzer Aufenthalt werden, denn er bleibt nur zur Beerdigung seiner vor kurzem verstorbenen Mutter. Außerdem muss er sich überlegen, was er mit dem nun leerstehenden Elternhaus, einer tollen Villa, anfangen soll.
Im Dorf scheint die Zeit fast stehen geblieben zu sein. Schon seit einiger Zeit plagen Niklas Alpträume, die nun in seinem Elternhaus intensiver werden. Als die Leiche der vor 30 Jahren verschwundenen Julia gefunden wird, beginnt er nachzuforschen. Seine Träume lassen ihm keine Ruhe und er denkt, dass diese etwas mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun haben könnten. Doch bei der Dorfgemeinschaft stößt er an eine Mauer des Schweigens.

Der Thriller ist wirklich raffiniert aufgebaut. Zu Beginn fragt man sich, was die Auszüge aus einem Bestseller- Roman, die immer wieder eingestreut werden, zu bedeuten haben. (Man sollte diese kurzen Kapitel aber unbedingt genau lesen!)
Obwohl es sich um einen Thriller handelt, lässt sich die Geschichte Zeit. Die Autorin hat viele versteckte Hinweise eingebaut. Ebenso gibt es Rückblenden in die Vergangenheit.
Der Großteill wird aber aus der Sicht von Niklas in der Gegenwart erzählt. Hilfe bekommt er von Tessa, einer ehemaligen Schulkollegin, die ebenfalls gerade im Dorf weilt. Ihre Tante feiert demnächst einen runden Geburtstag und Tessa macht sich gemeinsam mit Niklas auf Spurensuche.....

Die Figuren sind vielschichtig und interessante Charaktere, wovon es jede Menge im Dorf gibt. Der Titel "Düsterdorf" ist bezeichnend, denn es überwiegt eine düstere Atmosphäre, die oft beklemmend wirkt. Nach und nach kommen immer mehr Vorkommnisse aus der Vergangenheit ans Licht. Geschickt eingestreute Rückblenden und Passagen aus der Sicht einiger Dorfb sorgen für zusätzlichen Nervenkitzel.
Dennoch waren mir manche Szenen für einen Thriller zu detailliert erzählt und es kommt daher auch zu kleinen Längen.
Das Ende ist überraschend und ist logisch in Szene gesetzt. Einen kleinen Teil habe ich bereits erahnt, aber der Großteil des Komplotts wird erst zum Schluss offenbart und lässt einem sparchlos zurück.

Das Cover passt hervorragend zum Inhalt, was man aber erst nach dem Zuschlagen der letzten Seite erkennen kann.

Fazit:
Ein sehr atmosphärischer Thriller, düster und beklemmend. Einige kleine Längen und etwas zu detailliert erzählte Handlungen sind nur kleine Kritikpunkte, denn insgesamt war "Dunkeldorf" ein tolles Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Berührender Roman mit Tiefgang

Und vor uns das Meer
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Mette ist Anfang Fünfzig, geschieden, hat vor Jahren ein erfolgreiches All-Age-Fantasy-Buch geschrieben und arbeitete als Lehrerin. Seit jedoch ihre Mutter auf fremde Hilfe angewiesen ist, hat sie alles ...

Mette ist Anfang Fünfzig, geschieden, hat vor Jahren ein erfolgreiches All-Age-Fantasy-Buch geschrieben und arbeitete als Lehrerin. Seit jedoch ihre Mutter auf fremde Hilfe angewiesen ist, hat sie alles hinter sich gelassen, um sie in ihrer Villa in Berlin zu pflegen. Ihr Tagesablauf ist stets derselbe und ziemlich eintönig. Ein Anruf von Ole, ihrem Jugendschwarm und der Ex-Freund ihrer früheren besten Freundin Josefa, bringt jedoch ihr Leben durcheinander. Josefa ist an Krebs verstorben. Die letzten Jahre hatte Mette keinen Kontakt mehr zu ihrer ehemaligen besten Freundin aus Kindheitstagen. Nun gibt es keine Möglichkeit mehr sich mit ihr zu versöhnen. Doch Josefa hat einen Brief mit ihrem letzten Wunsch hinterlassen. Mette und Ole sollen ihre Asche ins Meer auf Sylt verstreuen. Doch dazu muss ihre Urne erst ausgegraben und nach Sylt gebracht werden. Da Mette ihre Mutter pflegt, kann sie diese nicht alleine lassen. Außerdem hat sie keine guten Kindheitserinnerungen an Sylt. Josefa hat jedoch bereits alles geplant und eine Ferienwohnung für Ole und Mette angemietet. Ihre Mutter entscheidet sich während dieser Zeit bei einer Freundin unterzukommen und Mette sieht sich gezwungen den letzten Wunsch ihrer Freundin zu erfüllen. Zusätzlicher Fahrgast ist Mia, die 16-jährige Tochter von Mettes Freundin Alexandra, deren Vater auf Sylt lebt. Sie soll einen Teil der Sommerferien bei ihm verbringen, was Mia so überhaupt nicht schmeckt.
Für Mette ist außerdem klar, dass sie nach der Erfüllung von Josefas letztem Wunsch wieder abreisen wird. Doch durch eine zufällige Begegnung kommen traumatische Kindheitserinnerungen an die Oberfläche. Ängste, die Mette in ihrem Inneren verschlossen hatte, werden plötzlich real. Sie wird immer häufiger von ihren Erinnerungen als Verschickungskind eingeholt und bekommt Panikattacken. Mette muss sich nicht nur mit dem Tod ihrer besten Freundin, sondern auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen....

Mir hat dieser gefühlvolle Roman sehr gut gefallen, denn er ist mitten aus dem Leben gegriffen. Er behandelt Themen wie Trauer, Freundschaft, Verlust, Pflege und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Dabei wird auf alle diese Bereiche eingegangen.
Weil ich zurzeit keine Bücher lese, bei denen es um Krebs und Tod geht, hat die Autorin in ihrem Anfrage-Mail an mich besonders darauf hingewiesen, dass die Kinderverschickung ein zentrales Thema des Romans sein wird. Diese war ab den frühen Fünfziger Jahren bis in die späten Achziger Jahre gang und gäbe. Kinder wurden als Maßnahme der Gesundheitshilfe "auf Kur" geschickt und in Heimen oder Heilstätten untergebracht. Dabei kam psychische und körperliche Gewalt sehr oft zur Anwendung.
Meiner Meinung nach kam das Thema aber zu kurz, denn es wurde erst im letzten Drittel näher darauf eingegangen.

Der Schreibstil ist einfühlsam, bildhaft und lässt sich sehr gut lesen. Die Charaktere wirken authentisch und sind mitten aus dem Leben gegriffen. Es sind alle Generationen vertreten - von der 16jährigen Mia, über Mette, Ole und der Mutter von Mette.

Neben der Trauer, den Verlustängsten und dem Thema Pflege im Alter, war der Roman durchsetzt von wunderschönen und bildhaften Beschreibungen der Insel, einer langsam wachsenden Verbindung zwischen Ole und Mette, sowie einer Prise Humor. Der Roman ist emotional, aber nicht bedrückend. Er erzählt vom Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Nicht umsonst heißt es "Leben ist das was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen."

Fazit:
Ein berührender Roman mit Tiefgang, den ich sehr gerne gelesen habe und den ich eher der Generation 45+ empfehle!

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Auf den Spuren der Mutter

Die Sommer mit ihm
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Nach dem frühen Tod ihrer Mutter Lyndsey und dem Ende ihrer Beziehung bricht für Sophia die Welt zusammen. Im Nachlass der berühmten Malerin findet sie Hinweise auf ein verschollenes Gemälde einer Bildreihe. ...

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter Lyndsey und dem Ende ihrer Beziehung bricht für Sophia die Welt zusammen. Im Nachlass der berühmten Malerin findet sie Hinweise auf ein verschollenes Gemälde einer Bildreihe. Um sich von der Trauer abzulenken und mehr über ihre Mutter zu erfahren, die während des Sommers immer wieder in Griechenland war, reist Sophia nach Methoni. Im malerischen Küstenort möchte sie nach dem verschollenen Bild ihrer Mutter suchen und ihre Trauer verarbeiten. Sie trifft dabei auf den Fischer Theo, der sie verarztet, als sie auf einen Seeigel tritt. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine zarte Romanze, die plötzlich ernster wird. Doch auch Theo hat sein Päckchen zu tragen....

Zu Beginn hatte ich kleine Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen, was auch an der Übersetzung liegen könnte. Einige komisch formulierte Sätze haben nämlich meinen Lesefluss etwas gestört. Doch schon bald war ich am Strand von Methoni, genoss köstliche griechische Speisen und war mit Sophia auf der Suche nach dem verschollenen Gemälde und den geheimnisvollen Mann, der darauf abgebildet ist.

Die Autorin macht in ihrem Roman einige Themen auf. Es geht um unerfüllten Kinderwunsch, Trauerbewältigung, gesellschaftliche Normen und eine toxische Beziehung. Es geht um Geheimnisse, Kunst, Freundschaft, Vertrauen und Hoffnung. Für mich waren es manchmal fast zu viele Themen. Der rote Faden des Romans ist trotzdem die Suche nach dem verschollenen Gemälde und dem Geheimnis, welches Sophies Mutter gehütet hat.

Die landschaftlichen Beschreibungen und die griechische Mentalität hat Emma Cowell ganz wunderbar umgesetzt. Ich war schon einige Male in Griechenland und habe großes Fernweh bekommen. Auch kulinarisch kommt man beim Lesen nicht zu kurz.

Die Liebesgeschichte konnte ich zwar fühlen, aber Theo gewann nicht wirklich meine Sympathie. Er war mir zu egoistisch, kam Sophia so überhaupt nicht entgegen und für ihn gab es keinerlei Kompromisse. Das gefiel mir überhaupt nicht. Ein Grund, warum mich die Geschichte nicht so ganz überzeugen konnte.


Fazit:
Ein Roman, der Fernweh nach Griechenland weckt, aber auch tiefgründige Themen aufgreift. Mir hat ein bisschen etwas für die perfekte Story gefehlt. Für Griechenlandliebhaber aber perfekt geeignet!

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