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Viola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2024

Hat mich mitgerissen

Die Modeschöpferin von Manhattan
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Da ich bereits vor Jahren zwei oder drei Bücher der Autorin gelesen hatte und erst neulich beim Aufräumen nochmal eins in der Hand hatte, war ich natürlich neugierig, wie sie jetzt schreibt und was die ...

Da ich bereits vor Jahren zwei oder drei Bücher der Autorin gelesen hatte und erst neulich beim Aufräumen nochmal eins in der Hand hatte, war ich natürlich neugierig, wie sie jetzt schreibt und was die Modeschöpferin in New York so alles kann.

Schnell war ich mitten im Geschehen drin – auch weil gleich schon ganz am Anfang die Hauptfigur Daisy vorgestellt wird, die mit ihrer Kollegin und Freundin eilig zur Arbeit muss. Zur Arbeit bei besagter Modeschöpferin, die eher eine Modegöttin ist. Auch wenn mir Mode nicht so wichtig ist (man könnte auch sagen „ziemlich egal“), fand ich es sehr spannend, in einen Einblick in die damalige Zeit und das Leben und Schaffen von Madame Valentina zu bekommen. Gerne hätte ich auch einmal ein Kleid, das nur für mich gemacht wurde und meine Vorteile so hervorhebt. Valentina Schlee ist eine Künstlerin, eine Zauberin mit Stoff, Faden und Nadel. Das hat mir wirklich gefallen.

Richtig gelungen ist auch das Flair der damaligen Zeit – mit dem drohenden Krieg in Europa, dem wilden und zugleich so aufregenden Leben in New York. Es ist wie eine kleine Zeitreise.

Schön fand ich auch, wie die Kontraste zwischen den Gesellschaftsschichten herausgearbeitet werden. Gerade auch im Hinblick auf Daisy, deren Leben als Gattin eines reichen Mannes vorbestimmt zu sein scheint – auch wenn sie eigentlich einen anderen liebt.

Überhaupt ist die Liebe ein wichtiges Thema neben der Mode. Das hatte ich so nicht erwartet und ist eigentlich auch nicht mein Genre, aber ich habe es trotzdem mit Freude gelesen.

Interessant und bemerkenswert finde ich die Schreibweise der Autorin, die mit richtig mitgenommen und mitgerissen hat. Ein bisschen atemlos und hektisch manchmal, nicht alles wird detailreich ausgeschmückt und manches bleibt offen, dafür gibt es dann wieder Einblicke in die Gedanken von Figuren, vor allem der großen Modeschöpferin. Das hat mich sehr berührt. Sie, die nach außen hin erfolgreiche, glückliche und reiche Frau, die von den Dämonen der Vergangenheit, der Sehnsucht nach ihrer toten Familie und dem Heimweh geprägt ist. Das war richtig gut beschrieben und geschildert, sodass man bestens mitfühlen konnte.

Jetzt weiß ich wieder, warum ich die Romane von Joan Weng damals so verschlungen habe, auch wenn ich Krimis und Thriller eigentlich bevorzuge. Für solche hinreißenden Geschichten mache ich gerne immer wieder eine Ausnahme! Danke, dass ich die zauberhafte Daisy kennenlernen durfte, die sicherlich ihren eigenen Weg noch findet, die geheimnisvolle Valentina Schlee, die eine wahre Künstlerin ist, und die glamourösen anderen Damen aus dem Manhattan im August 1939!

Veröffentlicht am 13.08.2024

Freundschaft, Tierliebe und ein großes Abenteuer

Lulu und das Wildpoy
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Schon beim ersten Blick auf das Cover wusste ich, dass ich dieses Buch lesen möchte. Ich bin üblicherweise absolut keine Coverkäuferin, aber bei Kinder- und Jugendbüchern finde ich das schon einigermaßen ...

Schon beim ersten Blick auf das Cover wusste ich, dass ich dieses Buch lesen möchte. Ich bin üblicherweise absolut keine Coverkäuferin, aber bei Kinder- und Jugendbüchern finde ich das schon einigermaßen wichtig. Dieses Cover hatte es mir auf den ersten Blick angetan und ich fand es so wunderschön gezeichnet. Genau wie auch alle Zeichnungen im Buch, die immer wieder eine kleine Pause für das Auge ermöglichen und das Flair des Textes herrlich unterstützen.

Lulu und ihre Freundin entdecken ein wildes Pony und wollen es retten. Das ist gar nicht so einfach wie zuerst gedacht und dann muss das arme Tier auch erst wieder aufgepäppelt werden. Und was ist mit dem eigentlichen Besitzer, der das Pony dann natürlich doch wiederhaben will, obwohl er sich nicht gut gekümmert hat ...

Eine spannende Geschichte, die nicht nur jungen Pferdemädchen gefällt. Die Szenerie in Südfrankreich hat mir ebenfalls gut gefallen und passt perfekt zur Story, finde ich. Gut gefallen hat mir, dass die Geschehnisse sehr real und authentisch dargestellt werden. Dass das Tier krank ist, sich schwertut, anzukommen, die Mädchen sich Sorgen machen, die rechtliche Situation, ... Man merkt, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt und dass sie Tiere sehr mag. Ich fand auch den Zusammenhalt zwischen den Freundinnen, den Eltern und den Familien im Dorf ganz wunderbar. So eine Nachbarschaft wünscht sich jeder.

Das Happy End hat mir sehr gut gefallen und hat die Geschichte wunderbar abgerundet!

Veröffentlicht am 13.08.2024

Zeitreise zu den Wikingern

Yrsa. Journey of Fate (Yrsa. Eine Wikingerin 1)
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Schon beim ersten Blick auf die Kurzbeschreibung war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ich finde die Wikinger schon immer spannend und wollte daher mit diesem Roman tiefer in ihre Geschichte ...

Schon beim ersten Blick auf die Kurzbeschreibung war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ich finde die Wikinger schon immer spannend und wollte daher mit diesem Roman tiefer in ihre Geschichte eintauchen. Das Cover sieht ein bisschen fantasymäßig aus, aber das passt ganz gut, weil die Wikinger auch sehr stark an Magie, Götter, Trolle und mehr glaubten. Daher ist die Geschichte durchaus nicht nur historisch, sondern auch ein bisschen dem Bereich Fantasy zuzuordnen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Buch in weiten Teilen in Haithabu spielt, das ich selbst schon besucht habe. Dadurch war es für mich umso schöner, weil ich die Örtlichkeiten kenne. Zugleich fand ich es schön, dass das Buch gar nicht so weit weg spielt und nicht im hohen Norden, wo die Wikinger oft auch angesiedelt werden. Sehr hilfreich waren die beiden Karten vorne im Cover und der Klappe. Perfekt wäre es gewesen, wenn es noch eine Übersichtskarte über alle erwähnten Orte gegeben hätte - aber das habe ich dann im Internet nachgeschaut.

Yrsa hat mir vom ersten Moment an gefallen. Sie ist stark und mutig und kümmert sich um ihren kleinen Bruder, wie sie es der Mutter auf dem Totenbett versprochen hat. Sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume hintenan, um ihm ein gutes Leben zu ermöglichen. Das ist nicht einfach und sie muss so manche Opfer bringen. Ich fand es ziemlich realistisch dargestellt, wie sie lebt und was den Alltag prägt. Dass der Hunger oft sehr allgegenwärtig ist, besonders am Ende des Winters. Ingesamt ist das Buch meiner Meinung nach sehr authentisch, man merkt immer wieder, dass die Autorin Historikerin ist. Besonders auch ihre Erläuterungen am Ende des Buchs haben mir gut gefallen und noch einiges erklärt. Auch die Teile mit der Magie, den Trollen, den weisen Frauen ... waren super und haben bestens in die ferne Welt der Wikinger wie auf einer Zeitreise entführt!

Eine starke Geschichte mit ziemlich realistischen Figuren, die zum Mitfühlen, Mitleiden und auch zum Nichtmögen verführen. Wenn eine Autorin es schafft, dass man so mitfiebert, dann ist alles perfekt gelungen. Schon jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung mit Band 2, die Anfang 2025 erscheinen soll. Gut fand ich, dass dieses erste Buch in sich geschlossen ist und alle wichtigen Fragen beantwortet sind.

Veröffentlicht am 09.08.2024

Unterhaltsam und lehrreich

Morgen bestimme ich!
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Schon beim ersten Blick auf das Cover wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen und anschauen möchte. Es ist auch genau richtig für meinen Neffen, der jetzt in dem Alter ist, wo man immer bestimmen ...

Schon beim ersten Blick auf das Cover wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen und anschauen möchte. Es ist auch genau richtig für meinen Neffen, der jetzt in dem Alter ist, wo man immer bestimmen möchte. Und das ist dann für alle Beteiligten nicht immer ganz leicht.

Wiesel und Bär wohnen zusammen, der Dachs ist ein Freund. Er ist zu Besuch und eigentlich wollen die drei miteinander spielen, aber sowohl der Bär als auch das Wiesel wollen bestimmen. Das geht natürlich nicht und funktioniert auch nicht. Sie zanken sich, während der arme Dachs daneben steht und nicht weiß, was er tun soll. Seine Vorschläge verhallen ungehört. Irgendwann ist die Zeit vorbei und er muss nach Hause - da sind die beiden Streithähne aber überrascht ...

Ich finde schon das Cover toll und auch die Zeichnungen im Buch. Die Tiere sehen sehr individuell aus, haben aber alles Charakteristische für ihre Tierart. Das mag ich sehr. Die Farben sind sehr ansprechend und nicht grell. Mit dem wenigen Text ist das Buch auch schon für Dreijährige geeignet. Die Erzählung ist ein bisschen witzig und sicherlich finden sich die Kinder auch wieder, wenn es um die Bestimmerei geht. Was mir sehr gut gefällt, ist, dass es keinen erhobenen Zeigefinger gibt. Am Ende sagt der Dachs, dass er am nächsten Tag nicht wieder kommen kann, weil er dann mit dem Fuchs verabredet ist. Das fand ich ziemlich gut. So bleibt noch Raum für eigene Gedanken dazu ...

Veröffentlicht am 08.08.2024

Für mich der Beste

Letzte Lese
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Nachdem ich bereits seit dem ersten Band ein Fan von Stadtführer André Sartorius und Kriminalhauptkommissar Frank Achill bin, wollte ich natürlich auch Band 6 unbedingt lesen. Sehr gut gefällt mir, dass ...

Nachdem ich bereits seit dem ersten Band ein Fan von Stadtführer André Sartorius und Kriminalhauptkommissar Frank Achill bin, wollte ich natürlich auch Band 6 unbedingt lesen. Sehr gut gefällt mir, dass Achills Kollegin Verena und Irina, die Studentin aus Kursk und Mitbewohnerin von André erneut eine stärkere Rolle spielen. Und auch, dass aktuelle Geschehnisse thematisiert werden.

Gut finde ich, dass am Anfang des Buchs (wie auch schon in den ersten fünf Bänden) ein Personenregister hilft, den Überblick über die Figuren zu bewahren. Perfekt für diejenigen, die quereinsteigen oder deren letzten Lektüre schon ein bisschen länger her ist. Und für alle anderen wie ein „kleines Wiedersehen mit alten Freunden“. Genau so habe ich das Lesen dieses Mal auch wieder empfunden. Die Figuren sind mir über die vielen Jahre ans Herz gewachsen und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, wieder nach Speyer oder in benachbarte Städte und Dörfer reisen zu können. Inzwischen kenne ich die Region und Speyer auch recht gut und so ist es umso schöner, diese Bücher voller Lokalkolorit zu lesen. An manchen Stellen habe ich die Stimme des Autors im Kopf, die die Mundartzitate vorträgt – seine Lesungen kann ich nur wärmstens empfehlen!

Zurück zum Buch: Wie schon im fünften Band „Winzerblut“ liegt auch bei „Letzter Lese“ der Schwerpunkt der Geschichte beim Thema Wein. Ich fand die Sprünge zwischen den verschiedenen Handlungsorten und in den Zeitebenen wunderbar, ich mag es, wenn ich als Leserin ein bisschen gefordert bin. Und die genauen Angaben (Zeit und Ort) helfen bei der Orientierung, genauso wie die humorvollen Kapitelüberschriften. Die kurzen Kapitel lassen sich einfach und flüssig lesen, vor allem, weil immer wieder ein bisschen Witz mit auftaucht – gerne in spannenden, traurigen oder packenden Szenen. Auch das macht die Bücher von Uwe Ittensohn so lesenswert!

Man merkt ebenfalls, dass der Autor inzwischen viel Erfahrung als Schriftsteller hat. Es ist nicht nur unterhaltsam und spannend, sondern auch voller überraschender Wendungen, ironisch-witziger Szenen zwischen den pfälzernden Pfälzern und anderen Figuren, die allesamt sehr fein gezeichnet sind. Fast schon detailverliebt sind die Beschreibungen, was dazu führt, dass man sich Protagonisten und Orte bestens vorstellen kann. Insgesamt eine absolut gelungene Komposition, aus meiner Sicht der beste Roman dieser Reihe! Ich freu mich auf Band 7!